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. Unglücksfälle im Königreiche Sachsen. (Nach ofsiciellen Mittheilungen.) Morürt September 1841. Verunglückte. Am 2. verunglückte d:r 7jährige Vogel aus Stücken; er war bei seinem Bruder, einem Mühl knappen in Oberalbertsdorf, auf Besuch, ging ohne dessen Erlaubniß auf den zweiten Mühlboden und wurde dort vom-Getriebe erfaßt und getödtet.— Am 4. verunglückte der Handarbeiter Schönherr aus Großwaltersdorf in der Zschopau. — Am 6. wurde der Bergarbeiter Naumann aus Brauns dorf bei seiner Arbsft durch eine in die Höhe ge bende Tonne getödtet. — Am 7. wurde die 4- jährige Tochter des Tischlermeister Sckmiedchen zu Kossebaude todt autzefunden. — Am 8. verun glückte der in berauschtem Zustande sich befindende Schänkwirth Heinicke in einem Canale des Rei- chel'schen Gartens bei Leipzig. — Am 10. wurde Louise Burckhardt zu Leipzig von ihrem Pfle gevater früh um 5 Uhr auf den Dielen liegend todt aufgefunden. Sie hatte ihre Schwangerschaft verheimlicht und war auf dem Appartement sitzend von den Wehen überfallen worden; in die Stube zurückgekehrt, hatte sie durch Verblutung den ,Tod gefunden. Das neugeborene Kind war in den Schlot gefallen, wurde aber lebendig aufge funden und gerettet. — Am 12. verunglückte der Schuhmachermeister Wunderlich zu Klingenthal im dasigen Mühlgraben. — Am 13. wurde derAmts- Viceactuar Hantze zu Wildenfels durch die von selbst erfolgte Entladung des Gewehres seines Jagd gefahrten augenblicklich getödtet. — Am 13. er trank die Dienstmagd Jahn zu Leipzig in der Pleiße. — Am 14. verunglückte der jjahrige Friedrich Weh- ner zu Kleindrebnitz in einem dasigen Brunnen.— Am 14. verunglückte der Zimmergcselle Merboth zu Neuscherbitz durch Ertrinken in der Luppa. — Am 14. wurde der Maurergeselle Reppchen zu Sür ßen durch ein umstürzendes Thürgewände augen blicklich getödtet. — Am 15. verunglückte bei ei nem Baue zu Leipzig der Handarbeiter Altner aus Lindenau. — Am 17. wurde in dem Bettstroh der 18jährigen, kurz zuvor entbundenen Eleonore Weinhold in Pappcndors der Leichnam eines neu geborenen Kindes aufgefunden. Nach ärztlichem Gutachten hat das Kind gelebt und ist nur durch die Vernachlässigung bei der Geburt, sowie haupt sächlich durch am Kopfe sichtbare Verietzur^gen ge tödtet worden. Die Wöchnerin verschied den Tag daraus, ohne seit Entdeckung des todten Kindes wieder zum Bewußtsein gelangt zu sein.— Am 17. verunglückte der 80jährige Hausbesitzer Mildner zu Großschönau in einem Abzugsloche seines Kellers. — Am 19. wurde der Steinbrecher Sterll zu Nie derschönau von einer sich ablösenden Steinwand er schlagen. — Am 21. wurde der Spinnereibesitzer Pietzsch aus Conradsreuth in Baiern in der Nähe 400 von Untertriebel todt aufgefunden. Alle Umstände ließen darauf schließen, daß der Unglückliche be raubt und gewaltsam ermordet worden sei. — Am 21. verunglückte die Dienstmagd Teichmann zu Greitzschütz im Elstermühlgraben. — Am 24. er trank der 2Zjährige Posselt zu Wittgendorf in ei nem Waflerloche. — Am 26. wurde der Hand arbeiter Semper aus Neumarkt bei Geithain durch den Einsturz einer Sandgrube verschüttet. (Wird fortgesetzt.) Ankündigungen. — Am 24. Novbr. d. I. starb zu Brießnitz bei Dresden der praktische Arzt, Di». Morgenstern, in seinem 60ften Lebensjahre. Dieser edle Mann hat sowohl in seinem häus lichen als auch in seinem Geschästsleben feinen Zeitgenossen ein wahrhaft musterhaftes Beifpiel auf- gesteltt. Besonders waren es die Thätigkeit in sei nem Berufe, die Pünctlichkeit bei den Besuchen seiner sich ihm anvcrtrauenden Patienten, wo er bei Tag und Nacht weder Sturm noch Wetter scheute, die Billigkeit in seinen gerechten Forder ungen und endlich die Biederkeit seines treuen und offenen Charakters, welche sein Andenken bei Allen, die ihn kennen lernten, fortdauernd in Se gen erhalten werden. Heil Dir, verklarter Geist! Wer da säet, wie Du gesäet hast, der erntet dort oben Heil. — Und die irdische Hülle schlummere sanft in des Fried hofs schweigender Ruhe, bis zu dem Tage, an welchem der Schöpfer der Welten uns Alle einst abrust zum ewigen Lichte. C. G. F. in O. Es ist doch nicht erlaubt, seinen Nächsten zu verleiten, falsches Zeugniß zu geben, um die Lüge zu bekräftigen, auch noch seinen Namen einzu graben ! Also Göthe, nenne uns doch den Künstler, wel cher dich so kräftig in Stein bearbeitet hat. Schiller antwortet: „Nicht der, der sich mit fremden Fe dern schmückt und andere Künstler unterdrückt." — Dresden, den 3. Decbr. 1841. Mehre Freunde der Wahrheit. Getreidepreise in Dresden. Vom 2. bis 6. Decembcr 1841. Auf dem Markte in der Stadt. Geringer Roggen 2 Thlr. 10 Ngr bis 2 Thlr. 12 Ngr. Geringer Weizen 5 - 10 - bis— - — - Gute Gerste 1 - 20 - bis 1 - "25 - Guter Hafer 1 - 5 - bis 1 - 10 - Geringer 1 « — - bis — - — - Der Ctnr Heu 16 bis 27 Ngr. Das Schock Stroh 6 Thlr, 20 Ngr. bis 7 Thlr. 10 Ngr. Neustadt-Dresden, gedruckt und zu finden m der C. Heinrich'schen Buchdruckerei.