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Sächsischer Landes-Anzeiger : 10.09.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188609103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18860910
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18860910
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-09
- Tag 1886-09-10
-
Monat
1886-09
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 10.09.1886
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Sächsischer Landes-Anzeiger. Nr. 210. Freitag, 10. September 1886. «lla Art auf diese Wäschestücke aufgestickt werden und daß forlwühreud ,eu« Muster davon in die Welt hinaus gehen. Di« Maschine der- Mg diese Stickereien nicht hrrznstellen. — Planen. Zn de» Lus Sonntag den 5. September im Saale der Freundschaft rinde,ufeneu Seueralorrsammlung der Lentral- verbaude» der Stickerei Industrie in Sachsen hat!«« sich auf Einladung de« seitherige« Borfitzeudrn Stege» 100 Mitglieder mit ca 360 Maschine« Ungesunden. Auf Befragen de» als Leiter der heutigen General»«' samwlnng erwählten Vorsitzenden Sieger erklärte sich die Versammlnug für di« Eintragung al« juristische Person. Die revidirtrn Statuten gelangte« zum Vortrag und wurde» einstimmig angeuomwen. Durch Akklamation ward der bisherig« Vorstand wledergewählt. Da» Protokoll wurde «ach Vorschrift de» Handelsgericht» von allen An wesenden unterschrieben, ebenso geschah e» mit den Statuten. Hierzu sei noch bemerkt, daß der Leutralverband beschlossen hat, die zeither geübte Mild« i« BerbandSverkehr u. s. w. mit dem Tage der Er langung als juristische Person ihren Abschluß finden z« laste« «nd nnuachsichtlich mit Strafe gegen Diejenige« vorzugehen, welche die Bestimmungen über BerbandSverkehr u. s. w. verletzen. Die Arbeit», stunden sollen, besondere Beschlußfassung Vorbehalten, im bevorstehende« Winterhalbjahr die Zeit von Morgen» 7 bi» Abend» 9 Uhr nicht überschreiten. Dem Reinigen der Maschinen soll größere Aufmerk samkeit zugewandt und am Sonnabend die Arbeit entsprechend früher eingestellt werden. In den Kreisen der Lohnsticker wird die Zeit sehulichst herbeigewünscht, daß umfassendere Aufträge eingehe», um sich denjenigen Firmen erkenntlich zeige» z« können, welche sich dem Berbaude aageschloffen und damit gezeigt haben, daß sie Mitwirken wollen, um den Arbeiter sei» Brvd verdienen zu lasten. Hoffentlich ist die Zeit nicht mehr ferne, wo auch die wenigen dem Verband «och fernstehenden Firmen dieser Bereinigung «ine günstigere Beurtheilung widerfahren lasten. — Untertrieb kl.- Während noch ein Theil de« Spritzen mannschaften au den Brandstätten beschäftigt ist, um dem Glimme« der letzten Ueberreste der Erntevorräthe ein Ende z« machen, habe» andere Bewohner vorläufig an de« KowmnnikatiouSwegeu zu arbeiten, «« angeschwemmte» Land und Steine süderweise zn beseitigen. Manch« Feldweg« find so zerrisse», daß sie jetzt gar nicht fahrbar find; da» theilweise noch liegende Grummet Ist, wenn e» überhaupt noch zu finden ist, so mit Erde, Sand und Steinen vermischt, daß e» auf die Düngerstätte« geworfen werde« mußt«. Auch auf der Malischen Straße hat da» l'uwetter Arbeit verursacht; ein Blitz ist hier auch in den Damm gefahren. Die ältesten Bewohner köu»en fich «Ines solchen Wasser» nicht erinnern. — Trenrn i. B. Am Sonntag in den frühen Morgenstunde» ist die Streichgarnsvinuerei de» Herr« Heinrich Throdor Bechler in Schreierrgrü» «in Raub d« Flammen geworden. Da» Fener ist dem Vernehmen nach im KarbonifirnngSranm früh gegen 3 Uh, anSg«- kommen, griff bei der Vorgefundenen reichen Nahrung «nd der herr schenden große« Trockenheit mit außerordentlicher Vehemenz um fich «nd legte die beide« Spiunereigebäude in Asche. Da» Wohnhau» ist gerettet worden. Der dadurch entstanden« Schaden ist um so größer, als die nunmehr eiugetrrtene Störung in die Zeit de» regsten Be triebes gefallen ist. > — Klingenthal, 6. Sept. Die Bahnstrecke bi» GraSlitz ist nun soweit fertig, daß bereit» Züge von hier bi» dorthin fahren können. Am vergangenen Sonntag verkehrte der erst« Probezng Der Bau wurde überall al» solid befunden, und di« Fahrt ging ganz glatt von statten. Am hiesigen Bahnhof« wird von viele« Hände« fleißig gearbeitet, damit derselbe am bestimmte« Termine, nämlich am am 1. Oktober, auch wirklich fertig wird. Jetzt erst zeigt r» fich, wa» für ei« Riesenbau da» wird. Seine Frontlänge allein beträgt über 100 Meter. In GraSlitz hofft man den neuen Bahnhof gleich falls bi» Ende diese» Monat» fertig zu bringen. Am hiefigeu Bahn hofe find besonders viele auswärtige Gewerbetreibende beschäftigt. Deren Heranziehung war «m der schnellen Förderung de» Baue» Villen «othweudig. . — Schwarzenberg. Ani Montag Nachmittag zwischen 2 und 3 Uhr entlud fich Plötzlich »in bösartige» Gewitter, wobei ein Blitz schlag anf de« sogenannte« Neuanbao zwischen Schwarzenberg »nd Wildenau kurz vor 3 Uhr da» Wohnhaus Ad Riedel» jr. traf und total in Asche legte, noch »he die Herbeigeeiltr freiwillige und städtische Feuerwehr helfen konnte. Leide« ist auch ein Menschenleben dabei zu beklagen, da der Bltz den bejahrten Hausbewohner Meischner am offenen Fenster erschlug. — Di« Mittheilnng, daß Bad Ottenstein bei Schwarzenberg au eine« Herrn au» Dr«»de« verkauft sei, ist dahin richtig zu stellen, daß zwar wegeu Ottenstein Verkaufsverhandlungen — e» handelt fich nicht um 250,000 Mk., sondern um 280.000 Mk. — im Gange waren, daß fich dieselbe» aber vergangene« Sonnabend zer schlagen haben. —- Eibenpock. Al« die Gebrüder Möckel von hier am Sonn tag auf ihren Zweirädern auf der Straße nach HartmannSdorf bei Kirchberg fuhren, scheute vor ihnen «in Ochs«, warf den einen Bruder vom Rade und bearbeite ihn so fürchterlich, daß Möckel, rin frischer Mann von 21 Jahren, «ach einigen Stunden seinen Geist anfgab. — Zschopau, 8. September. Sichere« Vernehme« nach ist Herr RathS-Affeffor Arnold Kretzschmar in Dresden in der gestrige» Sitzung de» Rath«» und der Stadtverordneten zm» Bürgermeister hiesiger Stadt erwählt worden. — Am Sonntag fand in Leitmeritz die erste deutfch« Ruder- Regatta statt. An derselben hatten fich nachstehende Vereine betheiligt: Der Vereinigte Li»- «nd Rndrrclnb »Regatta- au» Prag, der Ruder- elnb gleichen Namen» au» Ansfig, der EI»« «nd Rnderclub »Germania- von Leitmeritz, der Tetschner Ruderklub »TaroluS- und die Dresdner Club» »Albi»-, »Germania" und »Dresden-. Um '^4 Uhr begann der Wettkampf. ES waren 10 Renne« auSgrschriebrn. dir, mit Au», «ahme von 2, anf einer Streck« von 2000 Meter auSzuführe« waren. — Tetschen. Am Sonnabend Nachmittag badeten zwei Knaben Namen» Knurrt und Pirsche oberhalb der Tetschner Schwimm- schule und benützten die Gelegenheit, ein vorüberschwimmende» Floß als BergnügnugSfahrzeng zu benutzen. Nachdem sie ein Stück mit gefahren, sprang Pirsche, der nicht schwimmen kann, ad. «nd «nnert, de» Schwimmen» kundig, sprang ihm nach, «m ihn zu retten, wa» natürlich zn« Folg, hatte, daß Beide untersankeu, da de« schwächen Knaben di« Last zn groß war. Der in dem Momente in da» Bad gehende Finanzwachrommistär Jank« an» Prag sah da» «och recht- zeitig nnd stürzte, halb angekleidet, den Kinder« «ach, wobei er sie «ich mit Aufwand aller Kräfte, da di« beiden Knabe« einander krampfhaft festhielten, «och lebend an'» Ufer brachte. Verhandlungen des Landgerichts Chemnitz. -<». Ferienstrafkammerll6./g. DerHandlunaScommi» Max Lmil Beit »«» Burgstädt (19 Jahre alt und «och unbestraft) hat sich einem Beamten gegenüber einer Beleidigung schuldig gemacht. Unter Annahm- mildernder Umstände wurde Beit zu IS M. Geldstrafe verurtheilt. . Der Dienfistrecht Gustav Eduard Michael ... (24 Jahre alt und schon mehrfach vorbestraft) erholten Rückfälle verübten Diebstahls in 2 Fällen ... . . ... en ihm heute noch einmal mildernde Umstände ivgebilligt und deshalb erhielt er nur 1 Jahr 1 Monat Gesängniß und « Jahre Ehrverlust zuerkannt. Ferienstraskammer I 7./V. Der Korbmacher Friedrich Otto Buschmann Pt »au, jetzt in Chemnitz wohnhaft (25 Jahre alt und noch unbestraft) M der Korbmacher Adolf Louis Krußig au» Penig (29 Jahre alt und gleichfalls noch unbestraft) haben sich der Gläubigerbegünstigung schuldig gemacht. Buschmann wurde zu 3 Wochen Gefäugniß und Krußig zu 2 Wochen Gesängniß verurtheilt- Ferienstrafkammer H 8.>9. Der Handarbeiter Franz Ferdinand Wünsch aus HartmannSdorf (1838 geboren und wiederhott vorbestraft) hat sich des Vergehen- der Unterschlagung schuldig gemacht und wurde deshalb mit 8 Monaten Gesängniß bestraft. Die DIenstmaad Emma Marie Ulbricht au» St. Michaeli», zuletzt in Marbach aufhältlich gewesen (18 ll geboren «nd schon wiederholt vor bestraft) wurde wegen schweren, im Rückfälle verübten Diebstahl» zu 2 Jahre» Zuchthaus, 3 Jahren Ehrverlust und zur Stellung unter Polizeiaufsicht verurtheilt. Chemnitzer Stadt-Anzeiger. Ehemnitz, den 9. September — Di« Königin Carola von Sachse« «nd Prinz Friedrich August passt,ten mit Begleitung gestern Nachmittag auf der Reis« nach Zwickau de« hiesigen Bahnhof. — Ernennung. An di« Stelle de» zum Schnldirector be förderten bisherigen Dirigenten de« Fortbildungsschule im lil. Schul bezirke Herrn Krauß« ward vom Rath« auf Vorschlag de» Schnl- auSschnfleS Herr Karl Böhme, zur Zelt Lehrer an der höheren Knabenschule hier, ernannt. — Vom hiesigen Rath ist da» von der vormaligen Zimmer-Innung gegründet« Stipendium für einen Schüler eine« sächsischen Baugewerkenschule, an welcher zuvörderst solche Ban- gewerkenschüler, welche Nachkomme« derjenige« Bangewerke» find, die am 27. Januar 1970 der Chemnitzer Zimmer-Innung «»gehört haben, sodann aber in Chemnitz, und schließlich überhaupt im König reich Sachsen geborene Baugrwerkeufchüler Anspruch habe«, anderwrtt auf 1 Jahr zu verleihen. Gesuche nebst den erforderlichen Zeugnisse« find bis zum 8. Oktober diese» Jahre» beim Rath einzureichen. — Di« siebent« Bezirksschul« an de« Rndolfstraße soll zu Michaeli» diese» Jahre» in Benutzung genommen werden. Anf Antrag de» SchulauSschuffe» verwilligt« der Rath den für da» Direetorialamt dieser Schule auSzuwerfeudeu Gehalt, sowie außerdem den Betrag von 400 Mark zur Beschaffung von Lehrmittel« für ge nannte Schule, ebenso wurde für den daselbst anzustrlleuden Haus mann da» übliche Gehalt verwilligt. — Di« Schloßkircheugemeind« beabsichtigt bekanutlich, wegen de» daselbst nöthig gewordenen Leichenhallenbane» ein« Anleihe von 12.000 M. anfzunrhwen. Der Rath hatte hiergegen «ine Ein wendung nicht zu machen, beschloß vielmehr» die Erklärung abzugeben, daß durch Tilgung «ud Verzinsung dieser Anleihe di« Mitglieder der Kkrchrngrmeinde nicht überbürdet werdrn. — Thalia-Theater. Morgen geht die Operette „Boccaccio- mit Frl Paula Löwe in der Titelpartie in Scene, zu deren Benefiz die Vorstellung bestimmt ist. Zum Beste» der hiesigen Ferien kolonie« wird Herr Direktor Karl übermorgen eine Wohlthätigkeit». Vorstellung veranstalten. E» gelangt bei dieser Gelegenheit nochmals zur Aufführung da» Gutzkow'sche historische Lustspiel: Zopf und Schwert. - — Dem Gesuche de» hiesige« Kanarienzüchter- verein», anf seine« PreiSmedaillen da» Chemnitzer Gtadtwappen anbriugrn z« dürfen, ward vom Rath zu willfahre« beschlosten, da- gegen ward dir Berwilliguug eine» Ehrenpreise» für die vom Verein unternommene Kanarien- «nd ExotenauSstellung abgelehnt. — Der Militärverein Albertbnud Hierselbst hat dem Commandanten der Schießabtheilung de» Verein», Herrn Bäckermeister O. Vogel, einen Ehrensäbel überreicht; du Genannte hat da» ihm vom Berein übertragene Amt jetzt 10 Jahre inne. — Die Klagen darüber, daß viele Aerzt« fich weigeru, zu« Nachtzeit ihnen unbekannte« Pattenten Hilfe z« leisten be^ überhaupt Patienten zu besuche«, häufen fich bei un», so wird dem .Aunaberge» Wochenblatt- au» Chemnitz geschrieben, in einer Weise, daß ernstlich daran gedacht werden muß, Maßregeln zu ergreifen, durch welche dieser Uebelstaud beseitigt wird. Di« Schwere de» ärztlichen Beruf» ist ohne Weiteres anznerkennen, die Erfahrung lehrt e» aber Jeden, daß e» «och schwerer ist, anf dem Krankenlager liegen zu müsse», ohne AnSficht anf ärztlich« Hilfe, die doch gewiß von den Wenigsten in leichtsinniger Weise augernfen wird. Materielle Interessen, von deren Wahrnehmung auch die Existenz de» ärztlichen Stande» ab hängt, find e» in erster Linie, di« verschiedene Aerzte veranlasse», ihnen ««bekannten Patienten gegenüber sich ablehnend z» verhalten nnd es find nn» von glanbenswürdiger Seite Fälle zu Gehör gebracht worden, in denen dies« ablehnende Haltung selbst da beobachtet worden ist. wo da» ärztliche Einschreiten dringend «othweudig und eine moralische Pflicht gewesen wäre. Solch« Vorkommnisse müsse« die Frage nahe legen, ob er nicht die höchst« Zeit ist, ärztliche Stationen zu errichten, von welchen au» mindesten» zur Nachtzeit ärztlich« Hilf« erwartet werden kann, mag dieselbe im Palast oder in der Hütte er- forderlich sein. Mensch bleibt Mensch und die Gesundheit dH Armen ist nicht weniger Werth, al» die de» Reiche«; «nter de« jetzige« Ber- hältniffen aber, wo erst nach vielen zeitraubende» Mühe« «nd Wegen Arm« ein ArmuthSzeugniß behns» Beschaffung ärztlicher Hilfe auf Kosten der Gemeinde erlange» können, wüste« dieselben beim Eintritt plötzlicher Krankheit schwer leide«. Die Errichtung ärztlicher Stationen auf Kosten de, Gemeinde unter Rückforderung der Kur- kosten von nicht notorisch Arme« ist namentlich in größeren Fabrik orten eine unbedingte Nothwendigkeit, den« hier macht sich da» sociale Elend «nd di« Noth brttter al» ander-wo. — Die seiten» der Chemnitz er Werkzeug-Maschinen, fabrik i« der 1885/86« BetriebScampagu« erzielte» Gewinnresnttate find, wir di« »Berliner Börsenzeitnng" schreibt, gegen da» Vorjahr erheblich zurückgeblieben, so daß nur '/, Proc. Dividende gegen 3 Proc. pro 1884/85 zur Bertheilnng kommen wird. I« einer am vergangenen Sonnabend abgehaltenen AnsfichtSrathrsitzung soll man fich dahin verständigt haben. — Rege« Wetter ist endlich «ingetreteu, nachdem während einer langen Reihe von Tage» eine drückende Schwül« geherrscht hatte. So nützlich für dir Erntearbeiteu da» anhaltende heiße, trockene Wetter gewesen war, so lästig und vielfach schädlich drohte r» durch zn lange Dauer zu werden. Wie sehr allenthalben der Bode« auSgetrocknet gewesen sei» muß» zeigt der Umstand, daß trotz de» reichlichen Regen» die Wasserliinfe nur sehr geringe» Anschwelle« zeigen. Die größere Menge de» herabgekommenen Wasser» ist von dem lechzende« Boden aufgesoge«. Kraut nnd andere Feldgewächs« könne« nn« da» Versäumt« nachholen, Mensche» «nd Thier« wieder staubfreie Luft athmen. Durch de« Platzregen find di« Straßen und Fußwege rein gewaschen worden, doch nirgend» in der Umgebung ist durch die Regennassen uenn«n»werthr« Schade« gestiftet. Glücklicher- weise trafen die Gewitter hier sehr mäßig auf, vor Allem schloßt« er die»««! nicht. Hoffentlich tritt, nachdem e» nun genügend ge- regnet, wieder trockne«» Wetter ein, da» znm Einbringeu der Kartoffel ernte nöthig ist. —* Beabsichtigter Selbstmord. Gestern Nachmittag fand man auf einer Promenadeubank am Ziegelsteig einen Manu liegend und schlafend, au» besten Hosentasche der Griff eine» Pistol» herau»sah. Tin herzugeholter Polizeibeamter zog zunächst da» scharf geladene Pistol au» der Tasche, weckte daun den Manu und führte ihn «ach der Wache ab. Hier erklärte der Mann auf Befragen, er sei Fabrikarbeiter, habe mit seiner Ehefrau Streit gehabt und darauf den Entschluß gefaßt, fich zu erschießen. ES wurden bei dem Mann noch größere Quantitäten Schießpulver, Schrotkörner «nd Zünd hütchen vorgefundeu. —* Ei« hiesiger Geschäftsmann beauftragte vorelnigm Tagen einen Arbeiter, «ine mit Bindfaden zugeschuürte Kiste »ach der Post zu tragen und aufzugebeu. Wenige Tage darauf erfuhr der Auftraggeber, daß die Kiste zwar am Bestimmungsorte angekomme» war, au» derselben aber 7 M. 73 Pf. gestohlen worden seien. Auf entsprechenden Vorhalt war der beauftragte Arbeiter geständig, dl« Kiste geöffnet und da» Geld gestohlen zu haben. —* UnglückSfall. Gestern Vormittag 9 Uhr verunglückte bei einem Neubau an der Kastauieustraße ein Maurer in der Weis«, daß bei« Abladeu von Steinen ein großer Bruchstein vom Wagen herab «nd ihm auf den linken Fuß fiel, welcher dadurch schwer v«. letzt wurde. Nach Anlegung eine» Nothverbaude» wurde der Ver letzte mittelst Droschke nach dem Stadtkrankeuhause tranSportirt. —* Nächtliche Rsuhestürung. S« 5.d.M. Nacht» gegen 12 Uhr wurden die Bewohner der unteren Halnstraße dnrch Schreien und Schimpfen an» der Rnhe gestört Der Scandal wurde von zwek Arbeitern verübt, welche fich schlugen «nd auf der Straß« Hern« balgte«. Ein dazukommender Wächter trennt« die Exeedeuten nnd führte sie «ach der Wache ab. — Unfug. Vorgestern Vormittag kurz nach 11 Uhr find die Glasscheiben der Schaufenster eine» an der Brückenstraße gelegenen Spielwaarengeschäft» durch Eiuschueiden von Kreisen und Strichen stark beschädigt worden. Al» Thäter ermittelte man einen 12 Jahre alte« Schüler, der de« Unfug mittelst eine» Glasschneider» ver übt hatte, den er fich während de» vorjährigen Jahrmarktes für 40 Pfennige gekauft haben will. —* In Chemnitz wurde gestohlen: I» der Nacht zu« 28 Aug. an» einer Wohnung au der Zwickanerstroße 2 M. 50 Pf. und für 8 M. Consnmmarken; am 29. Aug. au» einer Hausflur an der Hartmaunstraße eine HauSlampe mit gelbem Schirm und Glasballon; am 1. d. M. von einem BerkanfSstande auf der Theater- straße ein schwarzseidener Sonnenschirm mit geschnitzte« Holzstabe; in der Nacht zum 3. d. M an» einer Baubude an der oberen Hain straße eine blaue gestrickt« Aermelweste, rin graue» ArbeitSjacket, eine Weste, drei blaue Leinwandschürze«, «in alter schwarzer Fllzhut, ein blaugraue» Zacket, ein Bahnmütz«, ei« schwarze», rothgeblnmte» Kopf tuch, ein Paar blaue baumwollen« Strümpfe, die Sohlen mit weißer Leinwand benäht, am 3. d. M. Nachm, von der inneren Kloster« straße «ln vierräderiger Kastenhandwagr» mit dem Namensschild »Emilie Boch", enthaltend 8 Schock Gurke«, ein nenr» großer Handkorb mit Seife, Soda, Zucker, Cigarre«, ei« Kistchen mit sechs Stückchen Butter. — Steckbriefe der Chemnitzer Staat »auwaltschaft. Gegen den am 4. September 1863 in Dresden geborene» Dienst« knecht Ernst Alexander Riemer, zuletzt iw Göppersdorf auchältlich,' welcher flüchtig ist, wird di« Untersuchungshaft wegen Rückfall-dleb- stahl» vom hiesigen Königl. Landgerichte verhängt. Ebenso gegen den am 31. Dezember 1839 in Geyer geborenen Strumpfwirker Carl August Bötzsch, zuletzt daselbst aufhältlich, wegen Rückfallrdiebstahl» vom Königl. Amtsgericht Ehrenfriedersdorf. TtaudeSamtSnachrichteu. «lösa. Angemeldet vom 28. August bis 3. September 1886. Geboren: F. M. Bierbaum, Tischl. in Borna, S- F. O. Neubert, Handarb. in Glösa, S- E. R. Stein, Werks, in ErdmannSdorf, S. E. W. Beyer, Fabrikarb. in Borna, T. W. RöSler, Schneider in Glösa, S. A. H. Schaarschmidt, Dienstm. in HeinerSdors, unehel. S- Gestorben: E. F. H. Neuhaus, Handarb. in Borna, T, 3 M. H. H. HomiliuS, Schloff« in Furth, S., 1? T. T. I. Georgi, Handarb. in Glösa, S., 6 M. F. W. Vogelfang, BSckermstr. in Borna, T., 11 L. W. B. Hertag, Fabrikarb. in Borna, S., 3 M. L. F. Huy, Fabrikarb. in Furth, T. 12 I. Familiemrachrichte«. Geboren: Ein Sohn: Herrn Rudolf Münzner in Perlen bei Luzern. Verlobt: Frl. Bertha Rehm in Zschopau mit Herrn Max Braun in Meerane. Frl. Emma Feldmann in Marteuberg mit Herrn Clemens Thomas das. Frl. Fanny Springer in Zwickau mit Herrn Paul Steinhäuser t« Großenhain. Vermählt: Herr Wilhelm Schönland in Chemnitz mit Frl. Lina Willhain aus Limbach. Herr Otto Igel mit Frl. Elise AlbanuS in Chemnitz. Herr Eduard Schick mit Frl. Hedwig Heydel tu Zwickau. Gestorben: Frau Ernestine verw. LohS geb. Gernert in Chemnitz, err Joseph Gregor Gampe in Hainsberg. Herr Traugott Freitag in nnaberg- Herr Wilhelm Ihle in St. Ezidien. Herr Karl TrinkS in Oederan. Fra« Wilhelmine verw. Kirsch geb. Bauer in Zwickau. Bericht des Gchiacht- und BiehhofeS zu Chemnitz. Bo« 9. September. - Austrieb: 44 Rinder, 287 Laudschweine, 48 ung. Schweine, 293 Kälber, 91 Hammel. Bei ziemlich unveränderten Preisen war in Rindern ein langsamer Ge schäft. Bon dem kleinen Auftriebe blieben noch Ueberstände. Am Schweinemarkt gestaltete sich das Geschäft mittelmäßig, wodurch die bisherigen Preise in keiner Weise beeinflußt wurden. Da der Auftrieb nicht groß war, so wurde der Markt ziemlich geräumt. Obgleich das Kälbergeschäft lebhaft war, so reichte der Auftrieb für den Bedarf doch völlig aus. Das Hammelgeschäft ist als langsam zu verzeichnen. . Preise: Rinder: I. Qnal. 60-62 M. und II. Qual. 48-51 M. für 100 Psd. Fleischgewickt. Schweine: Laudschweine 49—53 M-, ung. SchMeiue 47—48 M. für 100 Psd. lebend Gewicht bei 40 Pfd. Tara vet Stück. Kälber: 100 Psd. lebend Gewicht 35-37 M. Hammel: 100 Psd. lebend Gewicht 30-32 M. Marktpreise vom 8. September 1886. Weizen, russische Sorten 9 Mark 50 Pfg. bis 9 Mark 80 Pfg. pro 50 Kilo « polü. weiß u. bunt 8« 75 --9-— - - - - sächs. gelb u. weiß 8, 50« -8-85» « « « - neuer 8-25- «8. 35« » < « Roggen, preußischer 7-05, «7. 15« - - - sächsischer 6-90- «7, — - .», - fremder 6-70» » — « — « - - » Braugerste 6- 75 - -8- 25 . ,-- uttergerste 5 - 75 - .6 . 50« .«« afer, sächsischer 7-10- -7-40. .«- aser, neuer -6-— « .6« 25. - - - rbsen, Koch- 9.— > .9» 50. ... Erbsen, Mahl-u. Futter- 7. 50- -8.— . ... eu Z.— .»3.50.--« itroh 2. 10. .2. 50. ... Kartoffeln 2. 20 >.2- 40. .». Butter 2-20- »2-70» - 1 » Für nicht erbetene Zusendungen ist die BerlagS.Expedition nicht verbindlich ür den redaktionelle» Theil verantwortlich: Franz Götze in Chemnitz W L 8. l. LM R Ltt MM» voll k. KIIppKeii, vorm, llazv ßodwitit, Chemnitz, Getreidemartt 1«, empfiehlt ihre von vielen Aerzien al» vorzüglich anerkannten Fabrikat« al»: alle kllnsil. lstlnoraiwassoi', Svltors- «. Lockawarsoi', fruolikükka ». s. w. einer gesl. Berücksichtigung. Zu» Verwendung kommen an»- schließlich nur destill. Wasser, chem. reine Salze «nd reinste Kohlen- sänre, daher tadellose Waare. Preise auch möglichst billig. »»teilt- n. tivli«. «I,»U««- ritt »er, »«itdMiv.s.
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