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Chemnitzer Anzeiger und Stadtbote : 19.04.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512382794-188404191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512382794-18840419
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512382794-18840419
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Chemnitzer Anzeiger und Stadtbote
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-04
- Tag 1884-04-19
-
Monat
1884-04
-
Jahr
1884
- Titel
- Chemnitzer Anzeiger und Stadtbote : 19.04.1884
- Autor
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M i, MM,„.j„ Mil .nsifll Atckv »o- iiszittiuil Unparteiisches Tageblatt für Chemnitz und die Vororte: Altchemnih,Altendorf,Bernsdorf, Borna, Ebersdorf, Furth, Gablenz, Glösa, ji'iH 0> l > t.ii»i^U'i I, 6"'ii-i'!i?I>/i 'i'I ,,, /,!.! >-„> ,ij,<-,iii!- ii /-/>','.' l>//,i löalK »>-1 ,niiN«6iii'-'Ji ^MWAi;rlu. / ,,iu! ,.,I I »W i»i> - -- EMnich-.k! .-/-in ,ii'!u,i>^i'/?L! ,---> !,-<-'g«l) - U-,->> «4 !7»IN'!^,>»chÜtl- /W L !l»N /H UbomieuientSbestellNttgen, vierteljährl. 12b Pf. (Zutr. 40 Pf.), monatl. 42 Pf. (Zutr. 15 Pf.), nehmen an die Berlagsexpedition u. Ausgabestellen in Chemnitz u. obigen Vororten. Außerhalb dieser Orte kann der An- zeiger nur b. d. Postanstalten—Postztgs-Liste 7. Nachtrag Nr. 105S —(vierteljährl. 150 Pf.) bestellt werden. JnferttvttSpreis: die schmal« (Ispaltige) KorpuSzeile oher/deren Raum15 Pfennige. - — Unter Eingesandt pro Zeile 30 Pfennige. — Auf große Annoncen und Wiederholungen Rabatt. — Annoncen-Annahme für die nächst, Nummer bi, Mittag. — Ausgabe jeden Wochentag Nachmittag. Verlags-Expedition: Alexander Wiede, Buchdruckerei, Chemnitz, Theaterstraße 48 (ehemaliges Bezirksgericht, gegenüber dem Kasino). Bekanntmachung. Zufolge Anordnung des Königlichen Ministeriums des Innern ist all jährlich eine Zählung der Fabrikarbeiter nach einem hierfür vorgeschriebenen Formulare vorzunehmcn Die Ausfüllung dieser Formulare hat zu erfolgen von allen denjenigen Bewerbeunternehmcrn, welche 1. in ihren Gewerbeanlagen mindestens 10 Arbeiter beschäftigen oder 2 Dampfkessel verwenden oder 3. mir Wind-, Master-, Gasmaschinen- oder Heibluftmaschinen- Betrieb beschäftigen oder 4. eine nach ß 16 der Gewerbeordnung von besonderer gewerbe- polizeilicher Genehmigung abhängige Anlage in Betrieb haben. Demgemäß werden alle vorbe,zeichneten Gewerbenntcrnehmer hiesiger Stadt andnrch veranlaßt, die hierauf bezüglichen, in den nächsten Tagen durch die Schutzmannschast ihnen zuzustellenden Formulare am 1. Mai dieses Jahres vorschriftsmäßig auSzusüllen und hiernach ungesäumt und längstens bis zum 5. Mai dieses Jahres anher (RathhanS links 2 Treppe», Zunmer Nr. 51) zurückzugebcn. Sollten einzelne Gewerbeunternehmer der gedachten Arten bei Austragung der Formulare übergangen werden, so können solche Formulare an vorbe- zeichneter Expeditionsstelle unentgeltlich entnommen werden. Chemnitz, 16. April 1881. Der Rath der Stadt Chemnitz. Andrö, Oberbürgermeister. F. Von dem Unterzeichneten Königlichen Amtsgericht soll , > den 25. Juni 1884 das dem Oekonoi» Karl Moritz Lange in Niederwiesa gehörige, in Chemnitz an der Ludwigstraße unter No. 1 gelegene HauSgrundstück Nr. 47L. VII. Abtheilnng des Katasters für Chemnitz, Fol. S9 des Grund- und Hgpotheken- buchS für Schloßgasse-Chemnitz, welches Grundstück am 30. März 1881 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 13.200 Mark gewürdert worden ist, noth- wendigcr Weise versteigert werde», was unter Bezugnahme aus den an hiesiger Gerichtsstelle auShängendeu Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Chemnitz, am 3. April 1884. Königliches Amtsgericht, Abtheiluiiß-2. Nohr. "I i- Sch. Steckbrief. , , ^ Der von mir in Nr. 78 des „Chemnitzer Tageblatts" vom 30. vor,Mts) der Thäterschaft a», Apel'schen Goldwaarendiebstahle als dringend verdächtig bezeichnet«, dort näher beschriebene Unbekannte ist der jüdische Handelsmann Laster Baumgarten gen. Riemers, geboren am 18. August 1834 in Drohobicz (Drobitsch), Kreis Sambor in Galizien, welcher sich früher in Rumänien, Ungarn und Böhmen, seit den 70er Jahren aber vorzüglich in Preußen, insbesondere in Berlin aufgehalten und von da ans mehrfache Ladendieb stähle ausgcsührt hat. -> - !-/ ./>' Derselbe ist flüchtig, an Legitimalionspapieren wird er einen österreichischen Militärpaß und einen veimathsschein bei sich führen. Gegen ihn ist die Untersuchungshaft wegen schweren Diebstahl verhängt. Ich ersuche, Baumgarten zu verhaften und in das hiesige Gefänguiß . abzuliefern. ) - '>> '' Jede ans ihn deutende Spur bitte ich> mir sofort anzuzeigen?' Shenplitz, am 17. .April 1884. ^ i i i . n 1 ^ Der Königliche Staatsanwalt. " ' Böhme. . „ ,, - Äekanntmachung. / Wegen einer vorzunebmenden Reparatur an der Altchemnitz-Ehren- frledersdorfer Halbchaustee iitkierhalb der Flur Bcrnsdorf bleibt der öffentliche Fährverkehr für diesen Trakt auf die Zeit vom 18. bis 22. dieses Monats gesperrt. , . , s,/-, Indem Solches andurch zur ösientlichen Kenntniß gebracht wird, wird zugleich der Fährverkehr sür die Däner der Sperrzeit ans Altcheinniier Flur verwiesen.- u! / - -- - »i «<, ' ' ^' "'.1 .-Chemnitz)/den 17. April-1884.-i 'i >,ii/- ' « ' ^ . . . ,< , Ksönizzliche Amtshauptmannschaft. ^ Bekanntmachung. Postkarten mit Antwort nach Nicaragua. Berlin V7., 8- April 1884.. - "«l! Der Staats.sekretärdeS Reichs-Postamts. ,ii// c-iiii i j./ Stephan, , ; ^)i-.t Tageschronik. IS. April. 1560 Melanchthon gest. 1775 Beginn des nordamerikanischen Freiheitskrieges. 1824 Lord Byron gest. ) ii - - ' " 1»3l Ehüe^ber^E'^stronom. gest.^ ' " ' > " ' >881 Lord Beaconssield (DiSraeli) gest. 1881 Eröffnung der europäischen Münzkonsercnz zu Paris. Telegramme des Chemnitzer Anzeigers. Vom 17. Aprili^. ' ! ' Berlin. Der Reichskanzler hatte heute eine längere Konferenz mit dem Kaiser, als deren Resultat versichert wird, daß Bismarcks > Rücktritt von den Geschäften eines preußischen Ministerpräsidenten f^ort erfolgen solle, wenn die Organisation des Staatsrathes stattge- fü den. Den Vorsitz im StaatSrathe Wird der deutsche Kronprinz übernehmen. Der Personalbestand des preußischen Ministeriums bleibt unverändert. — München. Der Deutsche Geographentag wurde heute in An wesenheit deS Prinzen Ludwig und der Minister v. Lutz, v. Crailsheim und v. Feilitzsch eröffnet und von dem Professor Ratzel begrüßt. Prinz Ludwig übernahm das Ehrenpräsidium. Bürgermeister Erhardt be grüßte die Versammlung Namens der Stadt. Zum Präsidenten der ersten Sitzung wurde Professor Jolly (München) gewählt. Der Direktor der deutschen Seewarte in Hamburg, Prof. U,-. Neumayer, berichtete über den Stand und die Förderung der Polärförschungen, insbesondere jder im vorigen Jahre znrückgekehrten deutschen Expedition. Professor Ilr. Bärgen besprach hierauf die Organisation künftiger Polarexpeditionen. Wien. Die Hinrichtung Schenk's und Schloffarek's findet, soweit bisher bekannt, nächste Woche statt. - London. In einem heute veröffentlichten Schreiben der Königin aus Windsor-Castle vom 14. d. Mts. spricht dieselbe ihren Unter- thanen in allen Theilen des Reiches ihren wärmsten Dank aus für die der Königin und der Herzogin von Albany anläßlich des Todes des Herzogs bewiesene Theilnahme. Die Königin fügt hinzu, obwohl sie durch die zahlreichen schmerzlichen Prüfungen der letzten Jahre sehr erschüttert sei, werde sie doch nicht den Muth verlieren, vielmehr bemüht sein, so lange wie möglich für das Wohl deS Landes zu ar beiten. — Die Königin spricht sodann der Herzogin von Albany, welche den schweren Schicksal-schlag mit bewundernSwerther Resig nation getragen habe, ihre Anerkennung aus. Das Schreiben schließt mit dem Wunsche der Königin, ihren Dank auch allen anderen Län dern für deren Theilnahme auszusprechen, insbesondere dem Nachbar lande. in welchem der Herzog dm letzten Athemzug that. -London. Nach einem Telegramm der „Times" aus Phila delphia haben heftige Regengüße in Georgia die Bockbrücken der Western Atlantic Eisenbahn zerstört, in Folge dessen am Dienstag zwei Züge verunglückten; 6 Personen wurden dabei getödtet und 18 verwpndet. , Konstantinopel Das österreichische Kronprinzenpaar wurde bei der Ankunft von vielen Tausenden aller Nationalitäten jubelnd begrüßt. Vor dem Palast Dolmabagdsche erfolgte die ehrfurchtsvolle Begrüßung durch den Großvezier und die Minister. Darauf erfolgte die Fahrt nach dem Nildiskiosk zur feierlichen Begrüßung des Sultans. Berlin, 18. April Der Kaiser wohnte gestern zum ersten Male seit seiner Genesung der Vorstellung im Opernhause bei. — Das Befinden der Kaiserin hat sich erheblich gebessert. Sie konnte gestern bereits mehrere Stunde» außerhalb d es Bettes zubringen. — Die Abreise des Kaisers nach Wiesbaden ist der Witterung wegen verschoben worden. Hi- y-«tsch- Erport.Jtzv«stM uns tzaiersche Ma»ttrrrh»riLmrtS. Daß Baiern durchaus sein Extra - Expor t>«'M u sterl a g er haben will und sich gegen Betheiligllng -au einem für die Deutsche Reichshauptstadt projektirt gewesenen ävgemcifte« deutschen Sxport- Musterlager sträubte, darüber.süßt sich eigentlich nur so viel sagen, daß es Sache der bairischen Industriellen und Gewerbetreibenden selbst ist, wenn sie auf den großen Nutzen verzichten wollen, den ihnen ein Handinhandgehen mit der Hauptstadt des Deutschen Reiches schon aus dem Grunde sichern müßte, weil in Berlin der KonfluxuS von Frem den und namentlich von fremdländischen Einkäufen, konstatirtermaßen ein weit größerer ist, als in der Hauptstadt des Staates Baiern. ^Dies würde übrigens gär nicht ausschließen, daß München noch sein ^ eigenes Export-Müsterlager unterhielte, um die Erzeugnisse des mehr und mchr zur Berühmtheit kommenden baier. Gewerbe- und Jndustrie- fieißes zu repräsentirtn. . Aber der etwa- allzu partikularistische Geist der Baiern kann auch betreffs des Platzes Münchens nicht einig werden. Zwar wurde in einer in München stattgehabten Versammlung von Delegirten des dortigen Kunstgewerbe-Bereins, des polytechnischen Vereins, -des all gemeinen Gewerbe-VereinS, der Handels- und Gewerbekammer für Oberbaiern und des Vereins zum Schutze deutscher Interessen im Aus land die Errichtung eines „bairischen Export-Musterlagers München^ beschlossen. Aber auch dieser Beschluß blieb nicht ohne Widerspruch seitens anderer bairischer Industriestädte. So hat die Handelskammer in Nürnberg unter Hinweis auf die Bedeutung ihrer eigenen Stadt erklärt, daß die Gründung eines Export-Mustcrlagers an einem andere» Platze als Nürnberg durch aus nicht wünschenSwcrth sei, zumal die Anfänge zu einem solchen bereits in dem daselbst bestehenden bairischen Gcwerbxinuseum gegeben seien und cs nur einer Weiterentwickelung dieses Instituts bedürfe, um das Gewünschte zu haben. (Allerdings ist sowohl die Nürnberger Industrie wie das Nürnberger Gewerbe viel älter, berühmter und be deutender als jene Münchens und ihre Erzeugnisse haben sich seit Jahrhunderten in allen Weltgegenden einen Namen verschafft. Damit soll keineswegs bestritten sein, daß in oen letzten Decennien auch in München Gewerbe und Industrie einen sehr bedeutenden Aufschwung genommen haben.) . , , " Nun meldet sich aber auch das ältehrwürdige Augsburg, diese ^»Aust-r ViiKleliom-nm und verweist darauf, daß es eine hoch- entwickelte Textilindustrie hat, im Mittelpunkte eines großen Fabri kations-Zentrums liegt, in vielen Industrien auf der Höhe der Zeit steht und mit seinen verschiedenen Fabrikationszweigen sehr wohl ein eigenes Musterlager begründen kann. / , , Man kann keiner der hier genannten wichtigen bairischen Städte verübeln, wenn jede ihre besvnderen Vorzüge geltend macht, aber vom Standpunkte der allgemeinen deutschen Exportindustrie muß man diese Zersplitterung tief beklagen. Denn „Export-Musterlager", welche ihren Zweck, d. i. die Hebung des Exports, wirklich erfüllen sollen, müssen möglichst in einer Stadt vereinigt sein. Denn jene zahlreichen fremdländischen bezw. überseeischen Ein käufer, welche nach Europa kommen, um die besten Bezugsquellen. für ihren Bedarf an Industrie- und Gewerbe Erzeugnissen aufzufinden, besuchen Erfahrungsgemäß immer nur die betr. Reichshauptstadt, weil sie mit vollem Rechte vermuthen, daß alle Fabrikanten des betr. Landes ihre Erzeugnisse in der Hauptstadt zur Schau stellen werden. Wer z. B. englischer Artikel bedarf, wird in den seltensten Fällen ^ eine Rundreise durch England machen, er sucht London auf, besucht, alsdann die eine oder andere englische Fabrikstadt nur dann, wenn er in London die Ueberzeugung gewonnen hat, daß es der Mühe Werth ist, auch ' einer kleineren Stadt einen Besuch abzustatten. Gleiches gilt von Frankreich, Paris und den französischen Fabrik- städte», daher auch von Deutschland, Berlin und einzelnen deutschen Fabrikstädten. Wenn Baiern mit seinem so offen zur Schau getragenen Parti- kularismuS sich selbstverständlich empfindlichen Schaden zufügt, so ist dies seine eigene Schuld. Baie.n hat auf der letzten Nürnberger Gewerbeausstellung bewiesen, daß es großartige, überraschende Fort schritte gemacht hat und daß es zur Zeit in Manchem sogar einen ersten Pkatz einnimmt. Um so mehr wäre es nun Ausgabe einer! weisen Handelspolitik der bairischen Industrie- und Gewerbestädle, daß sich der bairische Industrie- und Gewerbeflciß zunächst durchs Etablirung eines reichhaltigen Exportmusterlagers in der deutschen Reich-Hauptstadt bemerklich macht. Die Arrangirung von lokalen Ausstellungen wird Niemals den gleichen Effekt erreichen köynen. Politische Rundschau. " »'! "Deutsches Reich. Der BuMSlkath wird'seine Plenar sitzungen erst iit'nächsttr Woche wieder aufilehmkn. Wichtiges Material liegt zur Zeit dafür nicht vor. Gestern begannen die Ausschüsse für Handel und Verkehr, unter deck Vötsitze des Staatssekretärs von Burchard, die' Berathung über den Zollanschluß Bremens. — Bemerkenswerth ist die auf dem Bankett nach dem Partei tage gemachte Mittheilung des Hern, Miquel, daß Herr v. Bennigsen bald wieder auf dem politischen Schauplatze thätig sein werde. Der Zeitpunkt sei nah«, näher als man glaube. - — Die , Königin von England und Prinzessin Veatrice sind gestern Vormittag in Darmstadt «ingetroffen., ii / . -7- Der „Reichs,qnzeiger" publizirt einen kaiserlichen Erlaß, wo nach dst dem zollvereinsländischen Haupt-Zollamt zu Hamburg ohne besonder«! Genehmigung/ b«igelegte,Bezeichnung „Kaiserlich" von dem- WfNüjn.Zukunftüyicht Mhyuzn führen, ist. — Die Nachricht von dem Verzicht Ledochowski's auf sein früheres, Erzbi-chM, scheint,. wfl>igste»S in.,der Form, , in welcher sie zuerst «rschten, hqch verfrüht gewesen zu sein. Eine bereits gestern von uns mitgetheilte Depesche besagt, nämlich, daß die „Schlesische Volkszeitung" ihre Angabe dahin berichtige, daß die Resignation zwar cingereicht, vom Papste jedoch nicht angenommen worden sei.' Danach haste es also die Kurie nach wie vor in der Hand, dett Rücktritt des ehemaligen Erzbischofs von Posen-Gnesen gegen anderweite Zugeständ nisse der preußischen Regierung zu bewilligen oder, wenn solche ver sagt werden, immer weiter hinauszuschieben. Allerdings dürste diese Lesart der „Schl. Volksztg." nur mit Vorsicht.aufzunehmen sein, da gleichzeitig der „Wests. Merkur",, der auch einen wohlkundigen Korre spondenten in Rom hat, die Annahme der Resignation Ledochowski's durch den Papst bestätigt. . — Die „Newyorker Handelsztg." berichtet über einen bisher nicht bekannt gewordenen Konflikt, welchen der bisherige amerikanische Gesandt« in Berlin, Herr Sargent, mit dem auswärtigen Amte ge habt habe, wie folgt: Herr Sargent hatte vor Uebersendung des be- tannten Berichts betreffs deS Verbots des amerikanischen Schweine fleisches nach Washington eine Note an den Grafen Hatzfcldt, den Staatssekretär des Auswärtigen, gerichtet, in welcher er erklärte, daß die Vereinigten Staaten im Hinblick auf ihren reichen Austausch handel mit Deutschland in dem Falle, daß das aus anderen, als aus Gesundheitsrücksicbten entsprungene Schweinefleischverbot wirklich in Kraft treten sollte, gezwungen sein würden, künftig die betreffenden Importartikel anderswoher als aus Deutschland zu beziehen. Minister Frelinghuysen stellte Herrn Sargent anheim, den Grafen davon in Kenntniß zu setzen, daß die Bundesregierung nicht den in der Note dargelegten Standpunkt theile. Ziemlich lange Zeit bedurfte es, bis der Gesandte, und dann erst auf definitive Ordre, sich dazu entschloß, die höchst peinliche und auch wenig logische Widerlegung seiner eigenen Erklärung den, Grafen zu übermitteln. Nicht genug damit, daß er sich auf diese Weise selbst desavouiren mußte, hatte Herr Sargent bei dieser Gelegenheit von dem Staatssekretär Graf Hatzfeldt die ihm höchst Peinliche Antwort entgegenzunehmen, daß es dir deutschen Re gierung angenehm sei, gewissermaßen einen formellen Widerruf der Note zu erhalten, obgleich er bereits von Washington aus darüber informirt worden sei. .. Frankreich. Der Strike im Kohlenbecken von Anzin hat seinen Abschluß''erhalten^ Der Beschluß, die Arbeit wieder aufzu nehmen, wurde ist'eistet von den Delegirten des Syndikats der Gruben arbeiter am 15. d. Mtz.'zu Denäin gehaltenen Generalversammlung gefaßt, und zwar „im Hinblick auf das fürchterliche Elend, welches seit so vielen Tagen in den Familien der an den Arbeitseinstellungen betheiligten Arbeiter herrscht". Der Sinke hat beinahe zwei Monate gedauert. Der am Dienstag gefaßte Beschluß, die Arbeit am nächsten Morgen wieder aufzunehmen, wurde unverzüglich allen Kohlendistrikten übermittelt. In der entscheidenden Versammlung wies der Vorsitzende des Strikcausschusses darauf hin, daß es besser wäre, lpenn hie Initiative zum Wiederbeginn der Arbeiten von dem Syndikate selbst ergriffen würde, als wenn man mit ansehen müßte, daß sich unter den sinkenden „MineurS" alltäglich neue „Desertionen" vollzögen. Die „Bürger" Roche und Guercy forderten demnächst die Anwesenden auf, auch in Zukunft den Muth nicht zu verlieren, vielmehr sich weiter zusammenzuschließen, zumal sie stets Männer finden würden, die bereit wären, sich ihrer Interessen, anzunchmen und dieselben mit aller Ent- schiedenheit zu vertheidige,.. „ — Ueber die Situation in China läßt sich die „Pol. Korr." aus Paris Folgendes schreiben: „Die Erfolge der Franzosen in Tonkiu verursgchen in Peking große, Verwirrung. Der Große Rash versammelt sich und/hi-kulirt. die politische Situation, ohne jedoch zu einem Einverständnisse über die Frankreich gegenüber einzu schlagende Haftung zu. gelangen. Eine ziemlich unkluge kriegslustige Minorität soll beantragt «haben, unmittelbar mit der Kriegserklärung vorzugehen, während die Majorität deS Rathes die Lage mit größerer Ruhe überlegt und vorläufig blos einige defensive Maßregeln an der Grenze von Tonkin treffen will. Es wird versichert, daß die Kaiserin- Regentin fünf Mitglieder de» Geheimraths, darunter den Prinzen Kung, wegen ihrer Nachlässigkeit und Energielosigkeit abgesetzt Hab
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