Volltext Seite (XML)
)or«. ichter. dar ich« Helt u«d : i» klonen -Itare -«««» -<au« »ik lb«». «itt. lkollll» ^o»o« Dienstag, den 11. Januar 1887. 49. Jahrgang- Wud. «. «chaAtm Dross« Ae»st«d< VMWMr MAM *- vir Ki»u»s Et-«*««. Dam»rrst«« >m» Vmu»«y«d f»üh. MomremrM»- Preis: »iertelphel «,.1M Z« da»«eh« dmch die taß-Üche« Po- ulsiad« «d daach «sirr Loten. vti f«te.r Liataruog m, HauS erhebt dir Vvjt noch eure De- bÄr von 2b Wz lisch? DochnIMS. »Plg >«d drsie«: dik Upal' AeUe ILW^ Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und tandmann. Amtsblatt für die kgl. L«tSha«ptmamlschasten DreSden-Lltstadt «d DVe-deu-Reustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die tgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Vvmnnoortkcher Redakteur und Verleger «Herrmann Müller in Dnsd«. Iosiraten- Lunrhmefttlene Die Nr»»ldische B»chh«»dl«a^ Ho«sco-rii>«4B !>«, «. L Daude L m Dredden, Leipzig Homburz. vrrtm, Frankfurt a/M. otle*. « i Dem 1- ldool^ rt,. FeMelou »« I-R- Pastor »««io». e und »ieust: di«-' Vach«' Paß r Viat. Ne. ölte«. lo i» »ait »erste 11L- 1IL U^d» 187 1SS 176 148 117 1b4M 1 ) 82^0 «>,b» 104.» »,Ss 8L,10 8L,70 » Ude Vachm. :r kou- Add«. «ich- ti« ^»tt. hl»i^ -ri«. lmtr. i. alte Kredit- »kN« . » n»kt. »". » - «d^ 80,80 78^0 7d b4^H 81»,»ö 10b 171 486^4 140,» 70 11»,7b 1887» 891 »1«: er I via! lo: Mfstichr iß und dual weiß 8 M. 80 Pf. - 7 Braugerste - Pf. - 4 M 10 Pf UMM» -7-ds Au- Berlin berichtet man, daß die Reife de- Prinzen auf Grund deS dringenden RatheS de- Kaiser- erfolge. Im Schlosse zu Gatschina fand am 6. d. M. ein Diner statt, bei welchem, wenn eine Mittheiluug der „Köln. Ztg." Anspruch auf Glaubwürdigkeit verdient, der kzar an den deutschen Militärattache in Peters burg, von Villaume, herantrat, ihm sehr freundlich die Hand reichte und scherzend sagte, er freue sich, ihn so wohl zu sehen, „nachdem er ihn erschossen habe." Dieser Witz wäre nicht übel, wenn er wahr ist. Dem „Reuter'schen Bureau" wird au- BriSbane unter dem 7. d. M. telegraphirt: Der deutsche Kreuzer „Adler" schiffle Matrosen in New-Irland au-, welche die Insel durchzogen und mehrere Dörfer, in denen deutsche Händler ermordet worden waren, in Brand steckten. Einer der Eingeborenen, welche übrigen- mit Snider-Gewehren bewaffnet waren, wurde dabei getödtet. Oesterr -Ungar. Monarchie. Die bedauer- licheu Ercesse, welche sich im vergangenen Sommer ge legentlich der Enthüllung deS Denkmals für den be kannten Dichter Anastasius Grün in Laibach abspieltev, kamen am 3V. v. M. auch im krainischrn Landtage zur Sprache, indem ein Redner auf die große Betheiligung der studirenden Jugend an jenen Vorgängen hinwieS. Für die Stellung der Deutschen nicht minder wie für die Auffassung der Regierung ist e- bezeichnend, daß der Lande-präsideut von Krain, Baron Winkler, die Ercesse nicht einfach verdammte, sondern dieselben damit ent schuldigte, daß sie nicht gegen den gefeierten Dichter, sondern gegen die Persönlichkeiten, welche die betreffende Feier veranlaßt hätten, gerichtet gewesen seien; nament lich hätte die Demonstrativ« dem Laibacher Turnvereine gegolten, welcher sich statutengemäß nur mit Turn übungen zu befassen habe. AlS dem LandeSpräfidenten nachgewiesen wurde, daß er ja selber einer ebenfalls nicht in den Statuten vorgesehenen, vom Turnvereine behuf- Aufbringung der DenkmalSkosten veranstalteten Festvorstellung beigewohnt hätte, verbesserte er sich da hin, daß die „Animosität" eigentlich nur deu auS Cilli und Marburg geladenen Gästen gegolten habe. Trotz der in der ganzen gebildeten Welt Aufsehen erregenden Ercesse leugnete der Landespräsident dennoch, daß zwi schen den Slowenen und Deutschen ein Antagonismus bestehe. Italien. DaS Befinden de- päpstlichen Staats sekretärs Jacobini giebt zu ernstlichen Befürchtungen Anlaß. Die Operation, welcher er sich kürzlich unter ziehen mußte, ist an und für sich zwar glücklich ver laufen, allein am zweiten Tage darauf stellte sich Fieber ein und in den letzten Tagen haben sich sehr beunruhigende Gerüchte betreff- deS Gesundheitszustandes de- hohe» Würdenträger- in Rom verbreitet „Wenn nicht heute Abend, morgen früh gewiß." „Und wenn auch dann nicht?" . Zweiflerin? Kein Wort zu Deiner guten Mutter! Leb' wohl, auf Wiedersehn! Und glaube an Liebe und Treue! —" Damit eilte er fort. Wenige Minuten später trat er, au- dem Parke kommend, in daS HauS. Er war entschlossen, sein Vorhaben sogleich zur Ausführung zu bringen; denn noch schwebte ihm daS Bild der weinenden ValeSk« vor, welche- ibn erst zur vollen Thatkraft entflammt hatte. Nachdem er noch einen Augenblick in seinen Zimmern verweilt, um emen raschen Plan für seinen Vortrag zu entwerfen, begab er sich mit einer gewissen feierlichen Miene, wie sie dem Gegenstrnd« angemessen »ar, aber auch mit einem Gefühle großer Beklommen heit nach den Zimmern seiner Aeltern. ES war. doch leichter gesagt als gethan, ein« Sache von solcher Wichtigkeit so unvorbereitet zur Berathung zu stellen und seinen Aeltern eine Mesallianz vorzu- fchlagen, die ihnen geradezu odiöS erscheinen mußte. An ihren Palast grenzte eine Hütte und die Tochter dieser Hütte wollte er ihnen jetzt al- Gatti« in Vorschlag brivgrn, al- Gattin für ihn, der durch Rang und Reich- thum wohl bnechtigt war, seine Hand noch über sich zu strecken, nach einem Diadem. Ob ihn seine Aeltern überhaupt aahören oder sich nicht von ihm wenden würden voll Verachtung oder mit einem ungläubigen Lächeln? Freilich, wenn sie Valeska schon gesehen hätten! Denn Otto redete sich ein, daß feine Geliebte überall c «ad cedigt: rberg. Politische Weltschau. Deutsches Reich». Am Sonnabend Abend ist Fürst BiSmarck in Berlin eingetroffen. Niemand zweifelt daran, daß er seine Anwesenheit in der Reichshauptstadt benutzen wird, um persönlich in die ReichstagSverhandlungrn über die Militärvorlage einzugreifen. Für den Fall, daß trotzdem der Gesetzentwurf abgelehnt werden sollte, ist man in den maaßgebenden Kreisen entschlossen, schon vor dem Zusammentritte de- neuen Reichstage- mit der Bildung der neuen KadreS zu beginnen, d. h. daS Militärgesetz in Kraft treten zu lassen, ohne zuvor die Zustimmung deS Reichstage- dazu erhalten zu haben. In seiner am Freitag abgehalt,nen Sitzung setzt« der Reichstag zunächst die Berathung deS EtatS deS Innern fort. Auf Antrag deS Abg. Schrader wurden für eine zu errichtende „Physikalisch-technische ReichSanstalt" al- erste Baurate 250,000 M. be willigt. Hierauf ging daS HauS zur Berathung deS Etats des auswärtigen Amtes über. Auf eine dies bezügliche Anfrage erklärte der Staatssekretär Graf Herbert Bismarck, ein Vertrag mit Rußland betreffs Vollstreckung gerichtlicher Erkenntnisse bestehe nicht, e» müsse in solchen Fällen stetS der diplomatische Weg be schritten werden. Sodann wurden die für die Besoldung der Beamten in den kolonialen Schutzgebieten gefor derten Beträge, sowie die zu geheimen Ausgaben ver langte Summe in der Höhe von 48,000 M. gegen die Stimmen der Socialdemokraten genehmigt. Der Herzog von Sachsen-Kvburg-Gotha traf am Donnerstag Abend zu mehrtägigem Besuche in Berlin ein und wurde bei seiner Ankunft von dem Kronprinzen auf dem Anhaltischen Bahuhof« empfangen und in'S königl. Schloß begleitet, woselbst die Kronprinzessin zur Begrüßung anwesend war. Verschiedene Blätter theilten kürzlich mit, die Reichsregierung habe die Absicht, die Ausfuhr von Pferden zu verbieten. Hierzu bemerkt nun die „Köln. Ztg": „VS ist allerdings wahr, daß der Reichskanzler sich an die betreffenden Landesregierungen gewandt hat, um Auskunft über etwaige Zunahme der Pferde-AuSfuhr nach dem AuSlande zu erlangen. Die Antworten sind rheils bejahend, theils verneinend ausgefallen. Ein Ver bot der Ausfuhr ist jedoch dem Vernehmen nach bisher nicht erfolgt." Es verlautet, der Prinz Alexander von Battenberg, emstmalS Fürst von Bulgarien, gedenke sich Ende dieses MonatS zu längerem Aufenthalte nach dem Süden, wahrscheinlich nach Aegypten zu begeben. AlS Zweck dieser Reise wird die Absicht bezeichnet, „den ewigen politischen Kombinationen, die sich an seine Person knüpfen, in rvdgiltiger Weise den Boden zu entziehen." Geliebt und verloren. Roma» aus der Gegenwart von G»-» Büffel. (S. Fortsetzung.) „Das Welturtheil", erwiederte ValeSka. „Ich biete ihm Trotz." „Und Deine Aeltern?" „Ich werde sie gewinnen." „Du wirst eS nicht", sagte sie im Schmerzten,. „Du bist nicht stark genug zu diesem Kampfe. Der Gr»ndzug Deines WefenS ist nicht Liebe und Vertrauen, sondern Leidenschaft und Zweifel. ES wird so kommen, wie ich schon gesagt — geliebt und verloren " Und dabei warf sie sich weinend in «inen Sessel. Gleichviel, ob diese Thräuen nun wirklich geweint »der nur geheuchelt waren, keine- anderen Anstoß«- be durft« «S, um Ott» bis zur Rasrr«i zu rntflammen. „Valeska!" rief er, sich bei ihr niederwerfend und sie mit seinen Armen umschlingend. „ValeSka, weine nicht! Freudenthränen konntest D« um mich vergießen, als wir unS wirdersahen, nicht aber diese WermuttzStropfen sollst D« um mich »einen. Weg mit dem Taschentuche! Zch küsse die Thränrn von Deinem A»gesicht. Nun lächelst Du durch Thränen. So sieh mich an wie schön Du bist.' Jetzt nl' ich fort, ValeSka, h««te Abend sprech ich mit deu Aeltern und morgen früh vielleicht schon bring' ich Dir die frohe Votfchaft." „Erst morgen früh?" und auf jeden den ganz gleichen Eindruck machen müsse. Die bösen Zungen d«r Nachbarschaft hätten ihn jedoch eine- Anderen belehren können, wenn er dafür überhaupt Ohren g«habt hätte. Ader die Aeltern batten sich seine- Wissen- ja nie auch nur mit einem Blicke nach den Bewohnern de- öden Hauses umqesehen. Wie konnten sie eine Ahnung von der verzauberten Prinzessin haben, die darin ihr Asyl genommen? Hatten sie den Namen Materna schon jnnal» nennen hören? Mit dieser Frage an sich selbst trat er zögernd an die Portiere heran, die allein ihn «och von der Gegen, wart seiner Aeltern, welche eben in einem intimen Ge spräche begriffen schienen, trennte. Seine Schritte waren auf dem weichen Brüsseler Teppich verhallt; man hatte ihn drinnen nicht kommen hören und et« formeller Zwang war in dem Verkehre zwischen Aelteru und Sohn ausgeschlossen. Die Diener hatten sich fern zu halte«, bi- sie gerufen wurden; nur Besuche wurdni gemeldet. Schon streckt, Otto seiue leicht zitternde Hand nach der Portiere auS, um sie emporzuheben, al- gerade der Nam« an s«in Ohr tönt«, d«r j«tzt auf sein«r Zunge schwebt,, der Name Materna. Die Mutter war e-, die ihn genanut. Freudig betroffen, hielt Otto einen Augenblick inne, um zu lauschen; denn die- bewie» zweierlei, ersten-, daß seine Arlter« die Materna» wenigsten- dem Name« «ach kanntm und dann, daß er feine« Augenblick nicht günstiger hätte wäblen können. Sie sprachen von ihnen, also mußte er doch ein Urtheil ans ihrem eigene Monde über die beiden Menschen hören, die in diesem Augen- M Frankreich. Eine „Verschwörung im Elyfee" — so bezeichnet die radikale franzkfifche Press, den auf Veranlassung GrSvy's von Ferry und Freyci«« unter nommenen Versuch, unter den verschiedenen republi kanischen Gruppen eine Verständigung herb<izuführeu, deren Endziel dahin geht, da» Ministerium Goblet vereint und uab«dingt zu unterstützen, damit eS endlich von dm Radikalen unabhängig «md«. Die beiden alten Gegner, Ferry und Kreycinet, die sich allerdings in letzter Zeit unwillkürlich einander wieder geiähert hatten, ließen sich durch den Präsidenten der Republik bewegen, in'S Elysee zu kommen und sich dort die Hand zur Versöhnung zu reichen; Grevy selbst war der einzige, der bei dieser Zusammenkunft zugegen war. Ueber die Unterredung zwischen de« beiden Staats männer« veröffentlichten die Boulevardblätter sehr aus führliche, aber wenig authentische Berichte, auS denen die Radikalen entnehmeu zu können glaubten, daß ma» sie hinfort von jedem Einfluss, auf die Regierung auS- schließen wolle. Ob dies wirklich die Absicht der re publikanischen Parteiführer ist, mag dahingestellt bleiben; die Einigung der republikanischen Gruppen würde aber jedenfalls die Radikalen zu einer etwa- gemäßigteren Haltung zwingen. Einstweilen freilich schei«t eS noch ziemlich unklar, wieweit der Versuch der Annäherung gediehen ist und ob derselbe überhaupt auf einer soliden Basis erfolgte. Für da» Regiment GrOvy'S liegt aller dings an und für sich schon ein Erfolg darin, daß zwei frühere Kabwett-präfidemen. die sich seiner Zeit al- erbitterte Gegner gegevüberstanden, zu der Eiusicht ge langt find, daß die bisherige Zerfahrenheit der fran zösischen Parteiverhältniss, ohne ernste Schädigung des Lande- nicht länger aodauern darf, daß vielmehr endlich wieder eine fest, Regi,ruug»m,hrbrit zu Stande gebracht werden muß. Die Radikalen dürften allerdings AlleS aof- bieten, um diese Versöhnung zu verhindern; daS kann sich scho» i« den »ächsten Tagen zeigen, wen« die Deputirtea- kammer wieder zusamme«tritt, in der »S unzweifelhaft zu den heftigsten Sceuen komme« wird. Jn-besondere scheint der Groll der Radikalen sich gegen deu Präsi denten der Republik selbst zu kehren. Ein von mehreren Pariser Blättern erwähntes Gerücht, GrHvy beabsich tige, von feinem Posten zorückzutreten und diesen Ent schluß dem Parlamente durch eine Botschaft kundzuthun, ist gerade in diesem Augenblicke sehr verdächtig. Die Radikalen und Intransigenten wünschen vor Allem Zwiespalt in die Reihen der Gemäßigten zu tragen und dazu scheint ihnen daS alte Mannöver, den Rücktritt deS hochbetagten Gr«vy anzukündigen, gerade geeignet. Auf diese Weise hoffen sie Kerry und Freyci»et, die wohl die ersten Anwärter auf Grövy'S Erbschaft wären, wieder mit einander zu verfeinden. Irgend w'lchen