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172 nächste Polheistation. Bei dem am folgendm Lag angesteltten Verhtr ergab es sich, daß der Ge fangene Miteigenthümer eine- ansehnlichen Han delshauses in Manchester und bereits zwei Mal in einem Jrrenhause gewesen ist. Auf die Frage, was ihn nach Windsor gebracht habe, antwortete er, eS gehe ihm wie jedem andern Manne, der eine Frau brauche, und er habe eine gesucht. Er sey der König von England, sagte er weiter, und werde von dem Geiste getrieben» Der Mann ist gegen 50 Jahre alt und hat eine Frau mit zwei Kmdern. Im Hafen, von Philippeville hat ein furcht barer Sturm gewüthet, während dessen drei französische Kriegsfahrzeuge gescheitert sind. Die Mannschaften haben sich retten können, aber die Schiffe -sind gänzlich verloren gegangen. Drei junge Männer aus der feinen englischen Welt haben eme merkwürdige Wette gemacht. Der eine will als Miethkutscher durch das Land fah ren, der zweite als wandernder Musikant umher ziehen, der dritte in vier Rollen, zwei tragischen und zwei komischen, auftreten, Der größte Theil des durch diese Abenteuer zu gewinnenden Geldes soll wohlthätigen Zwecken gewidmet werden. Wer die größte Summe einnimmt, gewinnt die Wette, die mehre Tausmde beträgt - Ge. Heiligkeit der Papst kann sich noch im mer nicht ganz von seiner Krankheit erholen; zu dem Krebsubel im Gesichte haben sich nun auch an den starkgeschwollenen Füßen cancröse Scha den gezeigt. Die Römer sagen, er werde das nächste Frühjahr kaum überleben,, und man be zeichnet bereits den-Cardinal Majo als seinen muthmaßlichen Nachfolger. In unserm Erzgebirge wird das Schwanken des Goldes besonders tref empfunden; es giebt dort Fabrikhäuser die Tausmde verlieren. Ein bedeutender Fabrikant büßte an einem Posttage 600 Thlr. an Rimessen ein , die ihm von seinen Kunden als Zahlung in Louisdor übermacht wurden. Ein neuer Lhierbändiger, ein Amerikaner Na mens Carter, ist dieser Tage im Theater Cirque Olympique zu Paris aufgetreten und hat uner meßlichen Beifall geärntet. Löwe und Tiger wa ren frei mit ihm auf der Gühne; er rang mit letztem, wobei er oft unter das Thier zu liegen kam; er spannte den Löwen vor einen Wagen, in dem er stehend auf der Bühne mitten in einem Kreise von Schauspielern, die unbedenklich zusa hen, umherfuhr. Sodann erschien er in einem Käfig, von all seinen Thieren umgeben. Man hat über die Art, wie er sich sein Bett bereitet, sehr lachen müssen. Er legte Löwen und Löwin nebeneinander auf den Boden, den Panther als Kopfkissen quer über, und sich selbst darauf. Bei al ler Vertraulichkeit, worin er mit seinen Thieren lebt, versäumt er jedoch Vorsichtsmaßregeln nicht. Den Thieren ist, wenn sie frei sind, ein Halsband von Ochsenziemer angelegt, mit welchem er sie, wie er sagt, wenn es nothwendig würde, leicht er würgen könnte. Aus Schlesien meldet man, daß die dortige Wiesencultur nunmehr auch die Aufmerksamkeit des Auslandes auf sich zieht. Die Wiesenverbes serungsanlagen des Grafen Gersdorf auf Janno- witz werden nämlich zur Unterweisung junger Oe- konomen in diesem Fache der Landwirtschaft be nutzt und von vielen Ausländern besucht. Na-, mentlich hat die sächsische Negierung vier junge Leute als Eleven der ersten hohem Klasse, und fünf, um sich zu Handarbeiten auszubilden, da hin gesendet. - Einnahme der Leipzig-Dresdener Ei senbahn-Compagnie. Vom 15.—21.Decbr. 1839: 1. für 3292 Personen 2774 Thlr. 13 Gr. II. für Fracht, exel. Post- und Salzfracht 1842 Thlr. 7 Gr. Summa 4616 Thlr. 20 Gr. — Stand der Actien am 23. Decbr. 94H. Z u r R a ch r i ch t. Auf das mit dem Jahre 1840 beginnende neue vierteljährliche Abonnement der Aarhsi sehen Psrszeitung werden bei allen Postämtern, 'Zeitunasexpeditionen und Buchhandlungen Bestellungen angenommen. Der Preis beträgt vierteljährlich 10 Groschen. Die hiesigen Abonnenten, welche sich an die Unter zeichnete selbst wenden, erhalten das Blatt beim jedesmaligen Erscheinen zugeschickt. ? Die unterzeichnete Berlagsexpedition hält es für unerläßliche Pflicht, bei herannahender Be endigung des ersten Jahrgangs dieses- Blattes für die freundliche Theilnahme, die demselben in einer verhaltmßmäßia so kurzen Zeit in so hohem Grade geworden, ihren herzlichen Dank abzustatten. Sie wird bemüht seyn, auch in dem neuen Jahre durch gewählte und gediegene Mittheilungen das Blatt immer interessanter und unterhaltender zu machen, und den zerther befolgten Plan durch eine größere Mannigfaltigkeit immer mehr zu erweitern streben. Neustadt-DreSden, im December 1N9. Die Derla-Sexpeditio« der Sachs. Dorfzeit««-. Neustadt-DreSden, gedruckt und -u finden in der E. Heinrich'schen Buchdruckerei.