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Zur Rechten des Kreuzes stand ein Kelch und zur Linken ein Hostienteller; darunter die sinnreichen , Worte: Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwindet. Unter diesem Transparent stand die mit Blumen bekränzte Büste Luthers. In der 1sten Etage desselben Hauses,'beim Hrn. DiaconusPfeilschmidt, sah man einen Altar und auf demselben ein mit sieben Sternen umgebenes Kreuz, worauf sich die Worte befanden: Durch Nacht zum Licht! Zur Rechten desselben stand ein ange zündetes Licht und zur Linken ein Kelch; am Fuße des Kreuzes lehnte die heilige Schrift. An dem Al täre waren die Worte zu lesen: Licht dem Geiste, Kraft dem Willen, - Liebe dem Herzen. Seilergasse, Nr. 51, beim Hrn. Buchdrucke reibesitzer Bloch mann sah man folgendes Trans parent: . Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinen Wegen. Ostra-Allee, Nr. 64, bei Hrn. Günther: Ein in Blumenguirlanden Hangendes Transparent mit den Worten: Beschützt von Gottes Allmachtshand, Besteht im theuern Vaterland, Das Werk aus Gott dreihundert Jahr, Deß freu' dich heute, Zubelschaar. Darunter ein Kelch mit der Hostie und ein Pal- _ menzweig. * Die sämmtlichen Gebäude der Ealb er laschen Zuckerrafsinerie waren glanzend erleuchtet. Auf dem rechten Elbufer zog sich vom PalaiS- garten bis an die sogenannten Pontonschuppen eine Reihe brennender Kienkörbe. In Neustadt war der Mastbaum eines vor der Brücke liegenden Elbkahns durch zwei buntfarbige transp. Ballons erleuchtet. Die Hauptwache und das Rathhaus waren ebenfalls glanzend erleuchtet; auf dem Balcon des letzteren spielte das Musikchor der Eommunalgarde. In der Allee bis hinaus nach Antonsstadt hingen an jedem Baume bunte transp. Lampen, welche einen herrlichen Anblick gewahrten. Hauptstraße, Nr. 169, parterre, beim Hrn. Branntweinbrenner Richter: Ein Transparent zwi schen zwei erleuchteten Säulen mit deU Bildnissen Wiclef's Huß's, Luthers, Melanchthons; Friedlich desWeisen undHeinrich desFrom- men. Darunter die Worte: - Ihr Männer des Lichts und der Wahr heit, ihr Kämpfer mit dem Schwerte desGeistes ünd demSchilde desGlau- bens für Recht und Vernunft, .lebt ewig fort. - Ueber den Häuptern dieser Glaubenshelden schwebte ein Engel, die Bibel haltend, und in der Ecke glänzte die strahlende Sonne mit Luthers Worten: Das Wort sie sollen lassen st ahn! versehn. ' .Ebendas., beim Hrn. Klempnermeister Schwenke, war ein reich illumwirter Tempelsternbogen aufge führt mit den Buchstaben: 1^. 11. U Darunter: Den 6. Juli 1539. Das Ganze wurde von einem Gottesauge über strahlt. Ebendas., Nr. 179^ 1ste Etage, beim Hrn. Lot- terie-Collecteur Ernst, sah man Luthers Brustbild mit der Umschrift: Ist Gott mjt uns, wer will wider uns seyn? darunter die Worte: Eine feste Burg ist unser Gott. - Neben dem Rathhause, 1ste Etage, beim Hrn. Seifensieder Krätzschmar, erblickte man folgendes Transparent: Aus schwarzem Grunde erhob sich ein Schwert und Kreuz von Palmzweigen um geben; darüber die aufgehende Sonne. Die Unter schrift lautete: So Gefahr von Außen droht ' Haltet fest an Gott, Christi Lehre muß bestehen, Menschensatzung untergehen! In einem von Palmzweigen umgebenen Sternen kranze glänzte die Jahreszahl 1539. Vor der Fabrik des Herrn Jördens, dem Lin keschen Bade gegenüber, erhoben sich 6 mit Blumen reichlich geschmückte und glänzend erleuchtete Säulen, in der Mitte, über dem Eingänge, befanden sich un ter einer transp. aufgehenden Sonne die aus Rosen künstlich zusammengesetzten Symbole: Kreuz, Be cher und Anker; darunter die Worte:. , Herrlich hat sich das bewährt, Was uns Luther einst gelehrt; . Hell und rein, Wie der Sonne goldner Schein, Müsse Glaub' und Wandel seyn. Die Rosen waren so überaus fein nuan^irt, daß man in Versuchung kam, zu glauben, da^ Ganze sey aus Chenille gewürkt und trotz deS entlegenen Stadttheils wurde diese mühsame Arbeit von Tau senden bewundert. Auch das Waldschlößchen war durch doppelte Reihen von Talgnäpfchen glänzend erleuchtet. In Friedrichstadt, wehte aus. der ersten Etage des zunächst dem Eingänge des großen Geheges ge legenen Hauses eine rothe Fahne mit einem weißin Kreuze. - . . > Die ganze Straße war festlich geschmückt, und auf der linken Seite erblickte man einen transp. Stern und einen Kelch, von Laubgewinden umgeben, nebst den Worten: DeS Wahnes Finfterniß durchbrach der Wahrheit Licht, Jahrhunderte vergehn, doch Luthers Lehre nicht. Beim Hm. Apotbeker Gruner: Vor dem mit telsten Fenster erhob sichrem erkerähnlicher Vorbau als Untergestell zu einer colossalen Lutherbüste (nach