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Xv. 21 Frritag, »en M. Juli 1839. Sächsische Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger nnd Landmann, i Redacteur: Ar. Schott. ' Verlag von C. Heinrich. Von diesem Blatte erscheint jeden Freitag ein Bogen sür den äußerst billigen Preis von 9 Pf. Auch wird jeden Monat eine feine Lithographie gratis beigegeben. Alle Postämter und Buchhandlungen nehmen, gegen viertel jährige Vorausbezahlung von 10 Gr., Bestellungen darauf an. — Einzelne Nummern kosten 1 Gr. Etwaige Beiträge, welche der Tendenz des Blattes entsprechen, werden unter der Adresse: „Andie Redaction der Sächs. Dorfz., Heinrichsche Buchdruckerei in Dresden," erbeten. Den wir durch Christum, den wir Meister nennen, Als Weltenschöpfer und Vater Aller kennen. Das Postgeb au de war glanzend erleuchtet, den Eingang'umgab ein tempelartiger Vorbau in dessen Mitte strahlte eine transp. Sonne. Auf der MarienUraße stellte sich Luthers Brustbild dar mit der transparenten Unterschrift: An erschüttert bliebst du in den Stürmen, Die dein Wort bedrohten, standhaft stehn, Jst's von Gott, so riefst du, wird er's schirmen, Stammt's von Menschen, wird es untergehn. Annengasse,. Nr. 73), beim Herrn Weißger bermeister Bierling erblickte man ein ebenso sinn reiches als geschmackvoll -ausgeführtes Transparent. In dem aus eipem Piedestal ruhenden, mit bunten Lampen versehenen Rahmen befanden sich die lebens großen Bilder Ehurfürst Friedrich des Weisen und Herzog Heinrich des Frommen und in de ren Mitte die beiden Reformatoren Luther undMe- lanchthon. Die Anordnung war so getroffen, daß Luther,, welcher eine leuchtende Fackel trug, und Her zog Heinrich gegeneinandergekehrt sich die Hände reich ten, und so auch wiederum Friedrich der Weise und Melanchthon, welcher mit der Linken die Augsburg. Eonfession hielt, sich zum Händedruck vereinigten. Unter diesem Tableau, welches unbedingt zu den aus gezeichnetsten zu rechnen, standen die Worte: Des Glaubens Reinheit hat nun überwunden, In Deutschlands Kraft dey festen Grund gefunden. Ueber dem Bilde erglühte eine transp. Sonne und von dem Dache des Hauses überstrahlte das leuch tende Auge Gottes das schöne Gemälde. , * ' * Der Annenkirche gegenüber in der Wohnung des Henn Pastors Böttcher erblickte man ein in Wol ken gehülltes Kreuz, darunter die heilige Schrift. Die Illumination am 6. Juli 1839. (Beschluß.) Der auf der Brühl. Terasse wohnende Hr. Hof gärtner Lehmann überraschte das Publikum durch eine ebenso schöne als originelle Idee. Nämlich aus den Sträuchern und Blumen seines Gärtchens leuch teten verschiedenartige, künstlich gebildete transparente Blumen hervor, und ihr Schein durchglühte das dunkle Laub mit einem zauberischen Lichte, dessen wunderschöne Wirkung sich schwer beschreiben läßt. Der auf der Brühl. Terrasse gelegene zur König!. Malerakademie gehörige P aDillon war glänzend er- - leuchtet. Im italienischen Dörfchen, Nr. 13, war von den Stammgästen des Herrn Restaurateur Mark folgendes Transparent aufgestellt: Zuerst sah man die Symbole der vier christlichen Hauptconfesilonen in Wolken schwebend; dann ruhten auf der mit einer Dornenkrone belegten Bibel die Symbole: Herz, Anker und Kreuz. In der Mitte sah man eine Sonne und in dieser die Buch staben: V. I). I. Oben zur linken Seite der Sonne befand sich ein Kelch mit einem Teller un gesäuerten Brodes, weiter unten ein Fascikel Aehren und oben Weintrauben mit Blättern, ersteres das leibliche Brod, letzteres das irdische Getränk darstellend. Den Schluß des Ganzen bildete eine Bibel nebst ei nem Kreuze. Darunten aber befanden sich folgende Zeilen: Im Anfang^ar das Wort, Das Wort bleibt ewig wahr, Nur Worte störten's Wort: Die Meinung war nicht klar. — Was endet Streit und Spott? Dec Glaub' an einen Gott!