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Seite 3. — „Sachfische Dorszeilung." — 28- Januar 1905. gleichfalls sehr veränderliche Witterung. Die erste Hälfte des Monats sott trübe und schneereich werden, dann scharfer Frost, schließlich aber soll wieder mildes Wetter vnt Schneefällen eintreten. Der 19. darf nach Falb als rin kritischer Termin erster Ordnung, der 4. al- ein solcher zweiter Ordnung angesehen werden. — Die gestrige öffentliche Stadtverordneten- Sitzung brachte zunächst ein Gedenken für den verstorbenen Stadtverordneten Seminaroberlehrer vr. Netsch. Sodann wurden die Registranden-Eingänge zum Vortrag gebracht. Ein Schreiben des Grundbesitzervereins in Vorstadt Uebigau, in welchem um Errichtung eines Elbbades für die Vor städte Mickten und Uebigau, das auch von der Friedrich stadt und von Vorstadt Cotta zu benutzen sein würde, ge beten wird, wurde ckn den Rat abgegeben. In die Tages- ordnung cintretend, schloß man sich den Ausführungen des Stadtrats hinsichtlich der neuen Wohnungsordnung an, wonach dieselbe am 1. Oktober in Kraft treten soll. Dann kamen eine Reihe Positionen des Haushaltplanes zur Be ratung und Erledigung und schließlich stimmte man der vom Rate vorgenommenen Erhöhung der Beiträge pro Dienstbote von 9 auf 12 M. jährlich zur Dienstboten- Krankenkasse aber nur für 1905 zu. ES folgte geheime Sitzung. — In der Kirche der Andreasparochie erfolgt nächsten Sonntag die Einweisung des Herrn Pastors Klare durch Herrn Oberkonsistorialrat Superintendent v Dibelius. — Ein Luftballon, der ziemlich groß und auch bemannt zu sein schien, wurde gestern in der vierten Nach- Mittagsstunde beobachtet, als er in südlicher Richtung über Dresden zog. — Wintersonderzüge ins Erzgebirge ver- kehren nächsten Sonntag den 29. Januar zu gewöhnlichen Fahrpreisen 2. und 3. Klaffe: 1) Im Anschluß an Zug 513 (ab Dresden Hauptbf. 8,00 vorm.) und an Zug 510 (ab Pirna Bf. 8,05 vorm.) von Mügeln b. P. 8,23 vorm. nach Glashütte (Ank. 9,18) und Geising-Altenberg (Ank. 10,07) und zurück von Geising-Altenberg 5,35 nachm. ohne anzuhalten nach Mügeln b. P. (Ank. 7,13 nachm.) mit Anschluß nach Dresden Hauptbf. (Ank. 7P7 nachm.). 2) Bon Chemnitz Hauptbf. nach Oberwiesenthal und zurück. — Für die große Faschingsredoute im Centraltheater am Freitag, den 17. Februar werden sämtliche zur Verfügung stehenden Räume, und zwar der Theatersaal inkl. der Bühne, des Theaterrestaurants, der Foyers, des Casüs und der Theaterkeller eine dem Feste angepaßte künstlerische Ausschmückung erhalten. Von dem Arrangement einer Tombola hat der Festausschuß ab gesehen, dagegen werden Verkaufsstände für Blumen, Post karten, Zigaretten, Bonbonnieren usw. etabliert sein, an denen junge Damen der ersten hiesigen Gesellschaftskreise ihres Amtes walten werden. — Der Konservative Verein zu Dresden beging die Feier des Geburtstages des Deutschen Kaisers vorgestern abend unter sehr starker Beteiligung im Gewerbehause. Die Festrede hatte Herr Pastor l^io. Or. Warmuth über nommen. — Im Verein für Erdkunde findet am 30. Ja nuar eine erweiterte Sitzung im Zoologischen Garten statt. Den Vortrag hat Herr Kapitän A. Jacobsen zugesagt über seine „Reisen und Erlebnisse unter den Indianern in Britisch-Columbia." — Der Turnverein der Leipziger Vorstadt hält morgen Sonnabend in „Stadt Bremen" seine Haupt- Versammlung ab. — Der Stiftungsrat der Böhmertschen Volks- wohl-Stiftung zu Dresden hat dem neubegründeten Verein Kinderheim Südvorstadt - Dresden für seine Zwecke 300 M. überwiesen. — Aufgehobene Beschlagnahme. Auf staats- anwaltschaftlichen Antrag wurde die am 11. d. M. ver- fügte Beschlagnahme der Nummer 121 der „Dresdner Hausfrau" vom 10. d. M. wieder aufgehoben. — Die Roheitsvergehen sollen strenger bestraft werden. Die Tierschutzbewegung arbeitet also nicht umsonst. Wie der „Tägl. Rdsch." aus Tierschutzkreisen mitgeteilt wird, hat von berufener Seite die Ansicht autoritativen Ausdruck gefunden, daß die Staatsanwaltschaften bei Tierquälereien wie bei Messerstechereien, Mißhandlung von Kindern usw. nach Möglichkeit auf scharfe Ahndung hin- arbeiten sollen. , — Das Dresdner Landgericht verurteilte gestern wegen fahrlässiger Tötung den Zimmermann und Bau- Unternehmer Friedrich Richard Tänzer und den Zimmer polier Gustav Hermann Bähr zu 4 bezw. 6 Monaten Ge fängnis. Beide hatten verabsäumt, auf einem Neubaue an der Haydnstraße die nötigen Vorsichtsmaßregeln zu treffen, so daß der dort tätige Klempnergehilfe Raue durch Absturz den Tod erlitt. --- Dresden-Pieschen, 27. Jan. Am 21. d. M. haben 2 unbekannte Schulknaben im Rohproduktengeschäft Osterbergstr. 5 acht Pfund Blei (WafferleitungSrohr) zu verkaufen versucht, das die Knaben zweifellos vor kurzem auf einem Neubau gestohlen haben. Mitteilungen über den Diebstahl an die Kriminalabteilung erbeten. -l-Dresden-Pieschen, 27. Januar. Unser Männer- Turnverein hält morgen Sonnabend im Verein-lokale seine Hauptversammlung ab. (:) Blafewitz, 27. Januar. Die Gemeindeamtsräume bleiben wegen Reinigung nächsten Sonnabend nachmittag und Montag geschloffen. Es werden nur dringliche Sachen expediert. — An der anläßlich Kaisers Geburtstag veranstalteten Festtafel beteiligten sich 53 Herren. Den Trinkspruch auf Se. Majestät den Kaiser brachte Herr Gemeindevorstand Paulus aus. Die Tafelmusik hatte die Kapelle der 13. Jäger übernommen. /V Bühlau, 27. Januar. Der Herr Gemeindevor stand Hofmann eröffnete am Mittwoch um "(48 Uhr die 1. öffentliche Gemeinderatssitzung mit einer Begrüßung der Herren Gemeinderatsmitglieder im neuen Jahre und wünschte ein gedeihliches Wirken für das Wohl der Ge meinde. — Zu Punkt 1 der Tagesordnung erfolgte die Verpflichtung der neugewählten Herren Müller, Mildner, Grafe und Eisold und die Einweisung in ihre Funktion. Die wiedergewählten Herren Schlein und Robert Schäfer wurden unter Hinweis auf ihre vor 6 Jahren erfolgte Verpflichtung in ihr Amt eingewiesen. — Punkt 2. Das Plenum nahm vom Bericht über die Tätigkeit des Ge meinderats und der Gemeindeverwaltung in den Jahren 1903 und 1904 Kenntnis. Der Bericht ist in der letzten Nummer dieses Blattes zum Abdruck gekommen. Herr Gemeindeältester Kegel dankte hierauf im Namen des Ge- meinderats dem Herrn Gemeindevorstand für seine exakte Tätigkeit. — Punkt 3. Zur Bausache Hartmann, Veranden anbau betr. erhebt man das Gutachten des Ausschusses für öffentliche Arbeiten zum Beschluß. — Punkt 4. Ebenso wird das Ausschußgutachten über Teilung der Parzelle 23 zum Beschluß erhoben. — Punkt 5. In der Ludewigschen Bausache wird die nachgesuchte Dispensation von 8 39, 1 der Ortsbauordnung befürwortet. — Punkt 6. Bon Ab Weisung des Baugesuchs Schröders durch die Königl. Amts- Hauptmannschaft wird Kenntnis genommen. — Punkt 7. In der Bausache Chaimowicz wird Dispensation von 8 17 und — Punkt 8 in der Bausache Pfütze 01 Illing Dispen sation von ßß 23 und 27 der Ortsbauordnung befürwortet. — Punkt 9. Zur Oelsnerschen Bausache erhebt man das Gutachten des Bauausschuffes zum Beschluß. — Punkt 10. Die Rückgabe der Schröderschen Kaution wird nachttäglich genehmigt. — Punkt 11. Vom Beschlüsse der Königl. Oberforstmeisterei in Sachen des Beschleusungsplanes nörd lich der Staatsstraße nimmt man Kenntnis. — Punkt 12. Das Gesuch von A. von Kieter uni Dispensation von ß 1 der Sttaßenbauordnung wird unter den vom Bauausschuß festgelegten Gründen genehmigt. — Punkt 13. Das Gesuch Bachmanns um Genehmigung von 5 Bauplätzen an der linken Straßenseite wird nach dem Ausschußgutachten gegen 1 Stimme genehmigt. Der Widerspruch von Bachmann bezüglich der Beleuchtung der zu erbauenden Straße wird anerkannt und das Gutachten des Ausschusses für öffent liche Arbeiten zum Beschluß erhoben. — Punkt 14. Be züglich des Rekurses der Dresdner Straßenbahn beschließt der Gemeinderat auf die Forderung der Gemeindeanlagen zu beharren. — Punkt 15. Mit dem Beschluß des Finanz ausschusses, von Erhebung der Anfechtungsklage in Sachen des Rekurses der Aktiengesellschaft für Elektrizitätsanlagen abzusehen, erklärt sich das Plenum einverstanden. — Punkt 16. Von dem anderweiten Schreiben der Gemeinde Rochwitz bezüglich de- Beleuchtungsbeitrags für die Losch- witzerstraße nimmt der Gemeinderat Kenntnis und beschließt, den Beschwerdeweg zu beschreiten. — Punkt 17. Die Verpachtung der beiden unteren Gemeindeteichc zur Ent nahme von Fischfutter an Steglich in Loschwitz wird ge nehmigt, wenn derselbe 6,50 M. Pacht zahlt. Andernfalls soll die Verpachtung an Liebig in Dresden erfolgen. Herr Gemeindcvorstand wird ermächtigt, den Pacht abzuschließen. — Punkt 18. Die beiden ersten Termine der Gemeinde anlage werden auf den 15. März und 15. Juni verlegt. Das Mahnverfahren nach dem 1 Termin soll erst nach 5 Wochen eingeleitet werden. — Punkt 19. Bon den Mit- teilungen über a) die Offerte des Reklameinstituts von Jahn, d) die Einladung des Bezirksobstbauvereins zum Stiftungsfest und 0) dem Ableben der Siechen Fiedler in Leuben nimmt das Plenum Kenntnis. — Hierauf geheime Sitzung. Bühlau, 27. Januar. Die letzten Windstürme haben in der nahe gelegenen Heide großen Schaden an gerichtet; so sah man auf einer Stelle 20—30 mächtige Bäume gebrochen liegen. — Die Bautätigkeit war im Vorjahre eine sehr rege, es gelangten beim Gemeindeamt 8 WohnhauS-Neubauten und 15 Veränderungs - bez. An bauten zur Anmeldung. — Boderitz, 27. Januar. Die in den 70er Jahren stehende verw. Frau P. fiel vor einigen Tagen so unglücklich, daß sie ein Bein brach. — Cossebaude, 27. Januar. Einen hohen Genuß verspricht das Stiftungsfest des Evang. Arbeiter-Vereins zu werden, das nächsten Sonntag abends '/z8 Uhr im Gasthof gefeiert wird. Für Nichtmitglieder kostet der Eintritt 20 Pf., für Mitglieder und deren Angehörige 10 Pf. Herr Pastor Winter-Dresden, der Vorsitzende des Landes- § ' Verbandes Evang. Arbeiter-Vereine wird die Festrede halten, während Frau von Gottberg-Herzog (Dresden) eigene und andere Dichtungen Vorträgen wird. ---- Gostritz, 27. Januar Die amtlichen Ver- kündigungen in unserem Orte sollen zukünftig mit Ge nehmigung der Königl. Amtshauptmannschaft Dresden- Altstadt am Schulgebäude und am Gebäude 6.-A. 14 ausgehangen werden. 8 Hermsdorf, 27. Januar. Prinz Heinrich der Niederlande ist heute bei seiner Mutter, der Großherzogin- Witwe Marie von Mecklenburg, hier eingettoffen. O KesfelSdorf, 27. Januar. Der hiesige Landwirt, schaftliche Verein hielt vorgestern nachmittag 5 Uhr seine erste recht gut besuchte Versammlung im Gasthof „Zur Krone" unter Vorsitz des neuen Vorstandes Gutsbesitzer Friedel ab. In Erledigung der bedeutenden Aufgaben des Abends sprach zunächst ltt. Grahn von der landwirt- schaftlichen Schule in Meißen über Futterbau und Schlag- einteilung auf künstlichem und natürlichem Wege. Der Herr Vortragende gab in seinem Thema ein abgeschlossenes Bild über Wiesen und Weiden mit schweren und leichten Bodenarten, wie solche auf natürlichem Wege oder auf künstlichem Wege zu entwässern und zu bewässern sind, welche Düngung am vorteilhaftesten ist, wie durch gehöriges Lüsten, beziehentlich Auflockern der Grasnarbe die Anlagen verbessert und ertragsreicher gestaltet werden können und welchen Gras- und Futtcrarten im Anbau der Vorzug zu geben sei. Ueber dem mitunter in Unmassen vorkommenden Schachtelhalm wurden die neuesten Forschungen bekannt- gegeben, nach denen Sumpf-Schachtelhalm die bekannte Taumelkrankheit bei Pferden erzeugt, Wiesen-Schachtelhalm ist als tatsächlich giftig zu bezeichnen und hatte bei Versuchs- tieren deren Tod zur Folge. Acker-Schacktelhalm ist von Versuchstieren ohne jeden Nachteil ausgenommen worden. Die Ausführungen des Redners wurden mit vielem Beifall und Dank ausgenommen. Ferner referierte Rechnungsrat Köhler aus dem Jahresbericht des Kreisvereins über die allgemeine Lage der Landwirtschaft, deren Verhältnisse noch immer in vielen Beziehungen zu wünschen übrig lasten. Der vorgctragene Jahres-Kaffenbericht bewegt sich in Ein- Kemlleton. Das Spiel ist aus! Roman von Konrad Telmann. (Nachdruck verboten.) (22. Fortsetzung.) Dann war e- Cäcilie selber, die das Schweigen unterbrach und, wie mitten aus einer abgerissenen Ge- dankenkette heraus, Plötzlich fragte: „Wer gab Dir damals das Geld zum Weiterspielen, als Du Dein eigenes verloren hattest?" Er sah sie halb träumerisch, halb überrascht an. „Weshalb fragst Du?" entgegnete er dann leisen, gleich- gültigen Tones, „Korsakoff natürlich. Wer sonst? Ich konnte mich ja nur an ihn wenden, und er selbst wußte mir am Besten zu sagen, wie schnell man ein Vermögen erspielt und vertiert, denn er hatte eS an sich selber er fahren —" Wieder ließ sie ein paar Minuten vorüberaehn, ehe sie fortfuhr: „Du hast mir nie erzählt, wie Du überhaupt die Bekanntschaft des Fürsten machtest, den Du doch jetzt Deinen Freund nennst. Wohnte er im gleichen Hotel mit Dir? Mich dünkt, Du sagtest mir gelegentlich, er mit Dir? Mich dünkt, Du sagtest mir gelegentlich, er bewohne mit seiner Mutter eine der schönsten Villen hier im Ort, die ich unbedingt sehen mime, wenn Du wieder gesund seiest, da sie unter die ersten Sehenswürdig keiten der Riviera zu zählen sei —" Elimar nickte. „Das ist auch so," erwiderte er, und während ein eigentümliches Lächeln dann seine Lippen umspielte, setzte er hinzu: „Ich lernte ihn durch Korsakoff, aus der sehr bald Freundschaft wurde, die angenehmsten Stunden meine- Lebens. Ich lernte durch ihn die interessantesten Menschen kennen, amüsierte mich auf gemeinsamen Ausflügen göttlich und verbrachte die genußreichsten Abende im Kreise dieser bunt zusammen gewürfelten, aber durchweg fashionablen Gesellschaft. Ich wollte, ich könnte heute hinüber, Cäcilie; es ist der Tag der Fürstin" — Er nickte schwermütig vor sich hin, indes Cäcilie ihre Arbeit wieder hatte ruhen lassen, um ihm gespannt ruzuhören. Dabei zog sich die Falte zwischen ihren Brauen nur noch finsterer zusammen, als bisher, und in ihren Augen sprühte es von verhaltenem Zorn auf. Aber sie bezwang sich sichtlich, nichts von dem zu ver lautbaren, was in ihr vorging, denn sie preßte die Lippen fest aufeinander und schüttelte wieder, wie vorher, die Stirn, um die Nadel hastig aufzunehmen Rur ein leiser Seufzer stahl sich aus ihrer Brust herauf, als sie sich niederbeugte, um die Stiche in dem mühsamen Ge webe zu zählen. Inzwischen hatte sich Elimar augenscheinlich tiefer in seine Reminiszenzen versenkt, die ihre Frage m ihm wachgerufen, und dann plötzlich seine Stirn zu ihr um- oedreht, um sie mit einem freudigen Schimmer in seinen Augen eine Zeitlang zu betrachten. „Da taucht , „ mir mit einem Male der klügste Gedanke auf, den ich vyr r» »vut u^uruianl, »ort alle Äegriffe charmant. So seit langem hatte/ rief er endlich mit vergnügtem etwa- kennt man bei uns nicht; das ist nur hier mög- Ton, „daß auch keinem von uns eher dieser Einfall lich, in diesem Mittelpunkt des Kosmopolitismus, der kam! So löst sich ja alles auf'S einfachste, — Schlag aus den Sitten und Bräuchen aller Nationen da- Beste für Schlag; damit sind wir jeder Sorge an einem Tage entnommen hat, das will sagen: wo man frei denkt ledig" — und frei lebt. Ich verdanke der Bekanntschaft mit Cäcilie sah flüchtig auf. „Was meinst Du?" eine Dame kennen, die zu den Soireen der Fürstin Korsakoff Zutritt hatte. Sie wohnte gleichfalls im Hotel de Russie, wir wurden bekannt miteinander, sie weihte mich sogar zuerst in die Mysterien der Roulette ein und erzählte mir oft von den glänzenden Festen in der Villa Korsakoff. Meine Neugierde war gereizt; und als sie mir eines TageS den Vorschlag machte, mich am jour fixe der Fürstin bei dieser einzuführen, da dort jeder Fremde von Stand willkommen sei, weigerte ich mich nickt lange, sondern ging mit ihr. Ich hatte es auch nicht zu oereuen. Hätte ich das Haus der Fürstin gleich am ersten Tage meines Aufenthalts an der Riviera besuchen dürfen, ich würde dort soviel Zer streuung gesunden haben, daß michs niemals nach dem Spielti ch gelüstet hätte; — wenigstens nicht nach dem im Kasino, denn in der Villa Korsakoff spielte man natürlich auch. Aber das war ein Spiel, bei dem es lustig zuging. Man verlor unter Scherzen, man setzte aus Galanterie seinen Napoleondor dorthin, wo die Damen es wollten, und man küßte die kleine, weiße Hand, die die Kugel batte rollen lasten, auch wenn man dadurchum ein Goldstück ärmer geworden war. Man trank Motzt et Chandon dabei, man plauderte mit reizenden, polnischen Baronesten auf den Sammetdivans an der Seite des Spieltisches, man rauchte seine Zigarette an der seiner glutäugigen Nachbarin an, — oh! e- war charmant, über "ll- R-ni-is