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ZWische vorszeitung j MH, : vorszeitung vrrrden. Äirr. 67. Jahrgang vresden, Dienstag, den 29. August 1905 Vr. 200 5 4 IW,SV INH, t«tOI p> «Ulk» 4 4 M?b, 103-, 1 4 4 S M S M. S. «. s. M. M. M-, MIL, 4 ö b 4 4 4 5 t'/» 4 4 4V 4'/, 4 5 4»/, 4'/, 4'/. M-, 1«^0, MM, MU, Mrdit M^O, 4 4 4 ,'/» 4 4 4 4 4 AZ» LH» MS» ML« 4 i'/' i'/, M4ÜH M,-» «,-» M^O» 10htS, MH» Vezugsdedingnngen: VU »vorf^i«ng-erscheint jeden Wochen»«, WchmMagr s Uhr mit dem Datum de» folgenden Vte vezu^gedkhr detrSg» l« Mari Mneljährltch oder bv Pf,, für jeden Monat Vie ^erfzeitung" ist zu beziehen durch di« kaiserlichen ^Ulnsiallen, di» LanddrieftrS^r und durch Es-e.Noten. Sri freier Lieferung in« hau» erheb« U, Post noch di» Austeilung»,«bühr oon «b Pf» 4 M-, 4'/.M-» Vie «infpaltig« Sei «U pfa. Unzetamu 12 Uhr. — «ne LeschäfttsteN«, N Invalid«' ' " E. L. Vaub« »ZlohlinUefsel^u broda, Dtto Vtttrü Leubnitz. Neuostra, MS0» M-h! i'/» —! j'/.104^>, Lenrich in LofchmiH. Telephon: Dresden, Nr. 2-lS. v lX) LL f /» » 4 M-» 4 'MH. 4 M-«I 4 -- 1 ML, l'/> - ' 4 -,- 4 I^S»! ZMWM Nt j . Das dteuefte. König Friedrich August nahm gestern an der feierlichen Enthüllung des König-Albert-Denk- mals in Pirna teil. Das Kaiserpaar nahm gestern an der Nagelung und Weihe von 72 Feldzeichen im Berliner Zeug hause teil. Die englische Flotte ist gestern um 6 Uhr nach mittags in Swine münde eingetroffen und auf rer Reede vor Anker gegangen. Die deutsche Schlacht flotte kam heute früh m Swinemünde an. Am Rufiji-Flusse in Deutsch-Ostafrika besiegte Oberleutnant Paasche eine 1000 Mann starke Schar Aufständischer; 73 Tote wurden von diesen zurück gelassen. Der Aufstand in Ostafrika hat sich auch auf den Bezirk Lindi ausgebreitet; die Stadt Lindi selbst ist bedroht. Der Kaiser von Rußland hat die vermitteln den Vorschläge des Präsidenten Roosevelt definitiv abgelehnt. wir den durchschnittlichen Fleischverbrauch auf Grund im Durchschnitt des ganzen Jahres die Spannung nur der Mitteilungen des dortigen Statistischen Amtes. Er " - schwankte von 1894 bi- 1903 zwischen 46,2 und 52,9 Kilogramm auf dett Kopf der Bevölkerung. Es läßt sich also annehmen, daß der yormale Verbrauch einer Arbeiterfamilie, diese — hoch — zu 5 Köpfen gerechnet, im Jahre an allen Fleischsorlen 500 Pfund beträgt. Angenommen nun, Schweinefleisch bilde die einzige Nahrung des Arbeiters oder, alle übrigen Fleischsorten seien ebenso stark im Preise gestiegen, was beides nicht der Fall ist, so kommen wir zu dem Schluffe, daß, da im Juli das Pfund 8 Pf. mehr kostete als l 896/l 904, durch diese Steigerung die Ausgaben der Arbeiter familie sich um 3^/jj M auf den Monat erhöht haben. Dies ist eine Maximalzahl. Denn, wenn auch die Hauptfleischnahrung, bildet das Schweinefleisch keines wegs die einzige Fieischnahrung der Arbeiter. Daneben werden noch beträchtliche Mengen von Schinken und Wurst verzehrt — diele Artikel sind bisher nach fast gar nicht im Preise gestiegen — und außerdem noch von den anderen Fleischsorten vor allem Rindfleisch, das, wie weiter unten zu zeigen sein wird, nicht an nähernd eine derartige Preissteigerung erfahren hat, wie das Schweinefleisch Für den Tag also hätte der Arbeiter in Dresden heute, d. h. nur im vorigen Monat, höchstens 11 Pf. mehr als in normalen Zeilen infolge der „Fleischnot" auszugeben. Im Mai 1905 ist denn auch gegen Mai 1904 der Fleis chkons um in Dresden, wie die Zahlen des Statistischen Amtes zeigen, keines falls zurückgegangen Nun wird aber behauptet, daß diese Preissteigerung nur ein Anfang sei, daß es bei ihr nicht bleiben würde, daß es bei ihr nicht bleiben könne, wenn anders nicht die Fleischer zu Grunde gehen sollten. Es sind die Fleischer selbst, die u. a. mit Hilfe ihrer offiziellen Organisationen der allgemeinen Mißstimmung und Be sorgnis Vorschub leisten. Nun ist in der Tat zuzugeben, daß die Schweinepreise stärker gestiegen sind als die Schweinefleischpreise. Die Preise der Schweine 1. Qualität betrugen auf dem Schlachthofe zu Dresden in den Jahren 1903 und 1904 für den Zentner Schlacht gewicht 55 M. Auch dies sind Normalpreise. Der Durchschnitt der Jahre 1896 bis 1904 ist 56 M. Während nun, wie gesagt, die Fleischpreise gegenüber dem Normalpreise bis zum Juli nur um 8 Pf. stiegen, stiegen dagegen die Tierpreise von 56 auf 69,5 in dieser Zeit, d. i. um 13,5 Pf., auf das Pfund berechnet. Die Differenz zwischen Tier- und Fleischpreis war im Jahres durchschnitt von 1896—1904 22 Pf., im Juli 1905 nur 16,5 Pf. Von dieser Differenz ist ein beträcht licher Teil Verdienst des Fleischers. Außer diesem Ver dienst kommen dem Fleischer noch die im Schlacht gewicht nicht einbegriffenen Teile zugute. Beim Schweine sind dies die Eingeweide der Brust-, Bauch- und Beckenhöhle nebst Zunge, Blut, Luftröhre und Schlund, mit Ausnahme der Nieren und des Schmeeres, die mit zum Schlachtgewicht gehören. Bei Beurteilung der Klagen der Fleischer darf man ferner aber nicht vergessen, daß die Schwankungen der Tierpreise natürlich größer sein müssen als die der Fleischpreise aus den allgemeinen Gründen, aus denen die Preise der Konsumartikel weniger schwanken als die der Rohmaterialien. Es kommt darauf an, daß, damit der Verdienst der Fleischer nicht herabgedrückt werde, die Differenzen sich nicht dauernd zu seinen Ungunsten verschieben. Wenn die Spannung zwischen Tier- und Fleischpreis heute an 17 beträgt, so ist zu bedenken, daß sie früher in Dresden weit höher war. So haben die Fleischer die Steigerung der Schweinepreise von 1902 gründlich auszunutzen gewußt. Im November und Dezember 1902 war die Spannung so hoch wie selten: 26,5 und 28,5. Andererseits gab eS Zeiten, wo die Spannung viel niedriger war als heute. Im Juli bis Oktober 1897 z. B. war sie 9 — 10. Im ganzen gleichen sich für längere Zeiträume die Spannungen nicht nur aus, sondern sie sind im Durchschnitt sogar gestiegen Betrug nämlich die Spannung im Jahres durchschnitt 1896—1900 : 20, so 1901—1904: 23. Eine ähnliche Steigerung, wie wir für Dresden, hat der Syndikus der Nettesten der Berliner Kaufmann schaft, Professor Jaftrow, in seiner „ArbeitSmarkt- korrespondenz" für daS ganze Reich vor kurzem festge stellt. Auf Grund der Preise weniger Monate, ja wir gehen noch weiter, eines einzelnen Jahres, hat der Fleischer überhaupt kein Recht, Klage über mangelnden Verdienst zu erheben. In Dresden war 1897 sogar Die „Fleischnot" in Dresden. Angesichts der andauernden Mißstimmung über die gegenwärtigen Preisverhältnisse aller Fleischsorten, wie sie bei einem großen Teile der städtischen Bevölkerung Platz gegriffen hat, lohnt es sich um so mehr, in eine genauere Betrachtung des Umfanges und der Ursachen dieser Preisentwickelung einzutreten, als diese Miß stimmung sich in Anforderungen an die Regierung kund gibt, deren Erfüllung von unberechenbarer Tragweite wäre. Die tatsächlichen Verhältnisse sind,' wie Herr l)r. W. Claassen in der „Sächsischen Landwirtschaftlichen Zeitschrift" schreibt, auf Grund der uns vorliegenden Statistik in den folgenden Zahlen von uns zu rekapitu lieren versucht worden. Diese Zahlen sind entnommen den „Monatsberichten des Statistischen Amtes der Stadt Dresden", den Berichten über die Schlachtviehpreise, wie sie wöchentlich in der „Sächsischen Landwirtschaft lichen Zeitschrift" veröffentlicht werden, und den bisher noch nicht gedruckten handschriftlichen Aufzeichnungen des Statistischen Amtes für Juni und Juli des Jahres, die uns freundlichst zur Verfügung gestellt wurden, sodann bezüglich der Daten für die Zeit bis Ende 1902 den Veröffentlichungen des Statistischen Amtes im „Dresdner Anzeiger". Betrachten wir zuerst die vornehmlich von den Men Massen gekaufte Fleischsorte, das Schweine- flnsch. Die Durchschnittspreise der beiden Vorjahre <1903 und 1904), berechnet aus allen Sorten mit Ausnahme der Knöchel, waren für das Pfund 79 dez. 17 Pf. Dies waren normale Preise. Denn im Durchschnitt der Jahre 1896 bis 1904 war der Preis 78 Pf. Seit Ende Februar 1905 begannen die Preise merklich zu stehen. Im Durchschnitt der Monate Januar bis Juli betrugen sie 82, im letzten Monat tJuli) waren sie mit 86 Pf. am höchsten. Für Bauch fleisch allein waren die Preise 1903 und 1904 im Durchschnitt 65,5 Pf., Ende Juli 1905: 73,5 Pf. Wiewohl allenthalben von einer noch nie dagewesenen Preissteigerung des Schweinefleisches gesprochen wird, muß doch betont werden, daß eine derartige Preis steigerung nicht nur bereits da war, sondern daß die ! heutige durch die Preise des Jahres 1902 sogar über troffen wurde. Im November dieses Jahres stieg der Preis auf nicht weniger als 91 Pf. Hierbei ist noch l z» beachten, daß die Preise für die Zeit dis 1902 nicht, I vir die späteren, al- Durchschnitte aller Angaben ge- ! iwnnen wurden, sondern einfach die Mitte zwischen den k beobachteten Maximal- und Minimalpreisen darstellen. A 1903 aber, wo beide Arten von Preisen ersichtlich i'd, läßt sich konstatieren, daß diese Mittelpreise etwa k I^ro-ent niedriger sind, al- die Durchschnittspreise, s Zw Vergleich mit den richtigen Durchschnittspreisen von 1903 ff. würden also die Preise von 1902 sogar noch etwas höher anzusetzen sein. i Um sich die Bedeutung dieser — nach früheren «fahrirngen doch jedenfalls vorübergehenden — Preis steigerung klar zu machen, wolle man sich vergegen- i sättigen, welchen Einfluß diese Steigerung auf die Abgaben der großen Masse hat. Für Chemnitz kennen Politische Weltfcbarr. Deutsches Ikeicb DaS Kaiserpaar begab sich in Begleitung des Prinzen August Wilhelm und der Prinzessin Victoria Luise am Sonnabend mittelst Sonderzuges von Wilhelmshöhe nach der Wartburg, wo der Großherzog von Sachsen zu Ebren de- kaiser lichen Besuche- ein Bankett gab. Nach dreistündigem Aufenthalte auf der Wartburg reiste die kaiserliche Familie 3'/, Uhr nachmittags, vom Großherzoa zur Bahn geleitet, nach Potsdam ab Eine große Volks menge brachte dem Kaiserpaare stürmische Huldig. Der Kaiser, die Kaiserin und die Pr Prinzessinnen des Königlichen Hauses trafen gestern i " . auf dem" Potsdamer Bahnhof in l. 7 . . und Weihe von 72 Feldzeichen teilzunehmen. Die verwitwete Prinzessin Adalbert von Bayern, geborene Infantin von Spanien, ist gestern mittag in 15. Auch diese niedrige Differenz ward im Laufe der folgenden Jahre, wie aus obigen Angaben ersichtlich, völlig ausgeglichen. Die geringe Spannung beim Schweinefleisch hat der Fleischer bi- zu einem gewissen Grade bereits heute durch die Preisfestsetzung für die anderen Fleisch sorten ausgeglichen. In allerletzter Zeit sind auch die Preise für Rind-, Kalb- und Hammelfleisch merklich gestiegen. Rindfleisch kostete in den beiden Vorjahren 70 und 71, Kalbfleisch 79 Pf. Dabei blieb es im wesentlichen bis Mai 1905. Von da ab trat bei beiden Sorten eine merkliche Erhöhung ein, die heute etwa 4 beträgt, also halb soviel wie beim Schweine fleisch. Rindfleisch kostete im Juli 75,5, Kalbfleisch 83 Pf. Dieses hatte im Mai und Juni sogar noch höher gestanden, auf 84 und 84,5 Pf. Geringer ist die Steigerung beim Hammelfleisch. In den beiden Vorjahren stand es auf 83 und 84, im Juni und Juli auf 85 und 86 Pf. Diese Preise verstehen sich beim Rindfleisch für den Durchschnitt aus Brust, Bauch, Bratenfleisch und Keule, beim Kalbfleisch für alle Teile außer Schnitzel und beim Hammelfleisch für alle Teile. Von den Viehpreisen läßt sich aber nicht all gemein sagen, daß ein Steigen in dem gleichen Grade stattgefunden hat. Zwar find die Preise für Rinder und Hammel knapp in demselben Maße in die Höhe gegangen, die für Kälber aber in letzter Zeit sogar ge sunken. Die- beweisen die folgenden Zahlen. In den beiden Vorjahren notierten die I. Qualitäten bei Rindern mit 66, bei Hammeln mit 71 Pf. Das Steigen begann bei Rindern im Februar; die Preise hielten sich seitdem bis Mai inkl. auf 68, stiegen im Juni auf 70, im Juli auf 71, bei Hammeln gingen sie erst im Juli in die Höhe, nachdem sie vorher zeit weise sogar unter dem Stande von 19<>3 sich bewegt patten. Aber auch jetzt stehen sie auf nur 73 Pf Die Kälberpreise aber gingen von ihrem Normalstande der beiden Vorjahre (72) erst im März ein wenig (um 1) in die Höhe, um nur für einen Monat, Juni, auf 74 zu steigen und dann im Juli aus 71 zu sinken. Die Preissteigerung ist demnach schon beim Fleisch keine allgemeine, noch viel weniger aber beim Schlacht vieh. Die Steigerung kommt vor allem bei den Schweinen in Betracht. Für diese allein lohnt es ein Augenmerk auf die Ursachen zu werfen. Wenn die Grenzsperre verantwortlich gemacht wird, so ist zum Ueberdruß von verschiedenen Seiten darauf aufmerksam gemacht worden, daß diese schon zur Zeit normaler Preise bestand Die Hauptursache der gegenwärtigen Preishöhe liegt vor allem in der ungünstigen Kartoffelernte des Jahres 1904. Diese betrug z. B. im Königreiche Sachsen um 42 Prozent weniger als die des Vorjahres (nach „Sächs. Landw. Zeitschr " Nr. 3, 1905). Daß ein derartiger Abgang an dem Hauptschweinefutter eine erhebliche Verteuerung der Schweineaufzucht und -mast bedeutet, sollte auch dem Nicht-Landwirte klar sein. Eine Steigerung der Schweine preise um 26 Prozent gegen das Vorjahr, wie sie tat sächlich stattgefunden hat, könnte also sehr wohl so lange gerechtfertigt sein, bis eine günstigere Kartoffelernte, die für dieses Jahr auch zu erwarten ist, die Produktions kosten in diesem Zweige der nationalen Produktion wieder normal gestcätet hat. Anzeiger für Stadt und Land mit de» Beilage: „Illustriertes Sonntags-Blatt" Amtsblatt für dieNgl.Nmtshauptmannschastenvrerden-Nttstadt und Dresden-Neustadt, für das Ugl. Amtsgericht vresden, die Ngl. Zorstrentämter Dresden, Moritzburg, Tharandt und die Gemeinden Dberlößnitz und Nadebeul. Anzeigen-Preise: Paltig« Seil« 1» Vf», unter „«ngesa»«- tZnz«ia«n.t1nnal>m» «rfelgt bi» «tttag« — «nnahmiltell«» Nutz: Unfern t»ft»n«, Nein« Mrihncr »all« Nr. 4, «ad««», Kaasenliein »voller, Nutz Mals«, »ub« » uo. in Leipzig, Frankfurt «. M.; » MH« Zungen dar. rinzrn und vormittag 11 Uhr 45 Minuten von Potsdam kommend, ' ' 'o Berlin ein und be ¬ gaben sich nach dem Zeughaus, um an der Nagelung Die verwitwete Prinz essi geborene Infantin von München gestorben.