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! er»« L»teu er de» D Zächsische Vorfzeitung Irlegramm-ttdr.: vorfzeitung Dresden. ML, 101,?5 tz MA>, M25K 108.-« M-, Bezugsbedingungen: » .vorkettun," erjcheft« j«»«» w«ch«»t», Mchmums» r Uhr mtt dem Datum de, folgenden Me veMS»gebLhr detrtgt I« Mark MtMhrlich oder b0 pfg. f»r joden MonaL Vie Norkeirung" ist u» beziehen durch dt« katjerltchen nostonltallen, die Landbrieftrüger und durch 2«, Voten »et freier Lieferung in, hau, erhebe dt, poft »och di« Sujt«Uung»g«bLhr »on 4d Pf». Anzeigen-Preise: Vie «tnjpalrig, Seil« Id pf^, unter „Vngestotdt- 40pfa tinzeiaeir-Annahme erfolgt dt» mikt»M 12 Uyr. — Kanahme^rllen find: Unser« Gelchctsttstell«, Nein« Metstner Galle Sr. 1, Inoalidendank, kaasrnstein fti Vogler, Und Most«, L. c. Vaud« » Lo. in Letp^a, Zru,cks»N a. M; <b ltohl in rtestel^x>n; kuao Müchler in «Snfttzen. broda, Dito vlttr>ch in «eüümdorf, Hugo .IHM ft, ceudnitz-Neuoftra, tmü Nollau in «adedeuh «»d. Lrtmm in vrrrden-Wülknitz, Friedrich llenchirt in Lostebaud«, Otto Xunath in Lava, Matz Zenrtch in Lofchmitz. Telephon: Dresden, Nr. 2416. Anzeiger für Stadt und Land mit der Vellage: »Mustriertes Sonntags-Aalt" Amtsblatt für die Agl. Amtshauptmannschasten Vresden-Kltstadt und Dresden-Neustadt, für das Ugl. Amtsgericht Dresden, die Rgl. Zorstrentämter Dresden, Moritzburg, Tharandt und die Gemeinden (vberlößnih und Radebeul. 67. Jahrgang Dresden, Freitag, den 18. August 1905. Ur. 191 Ersuchen ein, so würde mit einem Schlage endgültig festgestellt sein, wie er sich zu der Frage eines Reziprozitäts- Vertrages verhält. Verschiedene Blätter veröffentlichen eine amtliche Statistik über den Handelsverkehr zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten, die gleichzeitig die Zoll sätze des bestehenden Vertrages mit den Zollsätzen in dem neuen deutschen Maximal- und Minimal-Tarif vergleicht. Dieser Statistik zufolge stieg der Export Deutschlands nach den Vereinigten Staaten von 97 Millionen Dollars im Jahre 1891 auf 109 Millionen im Fiskaljahre 1904. Der Export der Vereinigten Staaten nach Deutschland stieg im gleichen Zeiträume von 93 auf 215 Millionen Dollars. Während der deutsche Export nach der Union nur um 12 Prozent gestiegen ist, ist der amerikanische Export nach Deutsch land um 131 Prozent angewachsen. Diese Statistik liefert der Reziprozitäts-Konferenz aber ein ausgezeichnetes Material. Deutsch amerikanische «Handels beziehungen. Je näher der Zeitpunkt rückt, an welchem der jetzt bestehende Handelsvertrag Deutschlands mit den Ver einigten Staaten abläuft, desto eingehender werden die deutsch-amerikanischen Handelsbeziehungen in der Tages presse erörtert, und hierbei ist eme interessante Tatsache zu konstatieren. Während nämlich ein Teil der ameri kanischen Tagespresse einräumt, daß im Lande eine starke Stimmung zu Gunsten des Abschlusses eines gegenseitigen Handelsvertrags mit Deutschland vorherrsche, bezweifeln doch dieselben Blätter, daß ein solcher Vertrag sofort ru stände kommen wird, weil angenommen wird, daß der Bundes-Senat sich vorläufig noch auf die Hinterbeine stellen und, von den Stand Patters in Bann gehalten, zu einem gegenseitigen Handelsvertrag „nein" sagen werde. Die „N. A. Sun" läßt sich aus Washington melden, daß Präsident Roosevelt und das Staats departement auch die deutsche Regierung benachrichtigt hätten, daß, während sie zu dem Abschluß eines Rezi prozitäts-Vertrages bereit wären, doch stark bezweifelt werden müßte, daß der Bundes-Senat einen solchen Vertrag ratifizieren würde. Es wird erklärt, daß dem Senat bereits zwölf Verträge zur Bestätigung vorlägen, er hätte aber noch keinen ratifiziert und das Staats departement halte es augenblicklich für unratsam, die Liste dieser unbestätigten Verträge noch durch Hinzu fügung eines deutsch-amerikanischen Vertrags zu ver längern. Wenn aber ein günstiger Moment für die Unterbreitung eines derartigen Vertrags gekommen sei, so sei kein Zweifel darüber, daß er bald bestätigt werden könnte. Der „Sun"-Meldung zufolge soll sich ein höherer Beamter in Washington dahin geäußert haben, daß, wenn dieser günstige Zeitpunkt eintrete, ein Rezi prozitäts-Vertrag in der Zeit von drei Wochen ab geschlossen werden könnte. Die „Sun" deutet diese rleußerung dahin, daß ein großer Teil der Präliminar- klrbeiten für den Abschluß emes Vertrages mit Deutsch land bereits erledigt sei. Jedenfalls wird die am 16. und 17 August in Chicago stattfindende Reziproritäts-Kon- ferenz über die an dieser Stelle bereits verschiedentlich berichtet worden ist, die Situation bedeutend Nären, da »or allem verschiedene Kreise werden Farbe bekennen ! Rüssen. Es ging dieser Tage das Gerücht, daß das Staats departement sich von den „Stand Patters" — den «gnern jeder Berührung des Hockschutzzoll-Tarifs — hätte zu dem Entschluß bewegen lassen, keinen Vertreter Kl der Konferenz zu entsenden. Es bleibt aber abzu arten, wieweit dieses Gerücht begründet ist, desgleichen «in anderes Gerücht, demzufolge Präsident Roosevelt i < ablehnen soll, von der Konferenz irgendwelche Notiz P nehmen. Die Tinberufer der Konferenz haben die Wicht, den Präsidenten zu ersuchen, entweder einen Vertreter zu der Konferenz zu entsenden oder demselben nur Denkschrift über den aufs Tapet kommenden Gegen- stand zu unterbreiten. Geht der Präsident auf diese- Das Vteuefte. In der Herkomer-Konkurrenz errang nach offizieller Feststellung den ersten Preis Edgar Laden- bura-München, den zweiten Preis Hermann-Weingans- Meldorf, den dritten Preis Willy Pöge-Chemnitz. Die „Nordd. Allg. Ztq." stellt in einem längeren Artikel fest, daß die neuesten Truppennachschube „ach Südmestafrika keine Verletzung des Bud- grtrechts bedeuten. Der König von England ist gestern in Marien- bad eingetroffen. Nach halbamtlicher Mitteilung wird der König oon Spanien den Besuch am Berliner Hofe licht während der diesjährigen Kaisermanöver, sondern rrst im November machen. Auf die Kaiserin von China wurde auf offener tztraße ein Attentat versucht. Die Kaiserin blieb mverletzt. Der Attentäter wurde niedergestochen. In der gestrigen Morgensitzung der Ports mouther Konferenz wurde mit der Beratung des Artikels 7, Abtretung der chinesischen Osteisenbahn an Lhina, begonnen. Politiscbe Weltfchau. Deutsches Reich. Das Kaiserpaar unter nahm gestern vormittag in Wilhelmshöhe einen längeren Spaziergang über die elf Buchen nach dem Herkules. Später hörte der Kaiser den Vortrag des Chefs des Zivilkabinetts von Lucanus sowie im Anschluß daran in Gegenwart des letzteren den Vortrag des Ministerial direktors vr. Althoff. Der Kaiser und die Kaiserin treffen am 26. d. M. als Gäste des Großherzogs von Weimar auf der Wartburg ein. Prinz und Prinzessin Heinrich von Preußen sind, von Marktredwitz kommend, gestern vormittag 10Uhr in München eingetroffen, wo sie den Besuch des Erbprinzen und der Erbprinzessin von Meiningen empfingen. Eine Stunde später reisten die Herrschaften nach Tirol weiter. Das seltene Jubiläum einer 60jährigen aktiven militärischen Dienstzeit kann am heutigen Tage Herzog Ernst von Sachsen-Altenburg begehen, der gegenwärtig zu den ältesten regierenden Fürsten Europas gehört und der auch zu den immer weniger werdenden Mitkämpfern aus Deutschlands großer Zeit zählt. Am 16. September 1826 zu Eisen berg geboren, trat der damalige Prinz Ernst am 17. August 1845 in das Altenburgische Regiment ein. Reichskanzler Fürst von Bülow ist nach Berlin abgereist. Landgraf Alexis von Hessen-Philippsthal- Bar chfeld ist gestern nachmittag in seinem Schlosse zu Herleshausen bei Eisenach gestorben. Auf die Petition der Magistrate der ober schlesischen Städte an den Reichskanzler ist die Antwort eingetroffen. Wie der Reichskanzler mitteilt, steht eine Erhöhung des russischen Schweinekontingents nur dem Landwirtschaftsminister zu. Der Reichskanzler sieht sich außer stände, den Wünschen der oberschlesischen Magistrate zu entsprechen. Das Handwerk und die staatliche Ver sicherung. Nach den Verhandlungen des Kölner Handwerks- und Gewerbekammertages ist anzunehmen, daß der Teil der Handwerker, der früher für die obli gatorische Invalidenversicherung des Gesamthandwerks eintrat, nunmehr in Berücksichtigung des Umstandes, daß wegen des Widerstandes der Regierung auf eine Erfüllung dieses Planes in absehbarer Zeit doch nicht zu rechnen ist, seinen Wunsch aufgegeben hat und sich mit der Regelung der Handwerkerversicherung, wie sie im bisherigen Gesetze getroffen ist, einverstanden erklärt. ES ist wahrscheinlich, daß die Neuerungen in der In validenversicherung der Handwerker mit der Unter stellung der noch nicht versicherten Privatbeamten unter die Versicherungspflicht verbunden werden sollen. Die Arbeiten an der Verbesserung der Invalidenversicherung der Handwerker, sowie die der Unterstellung der Privat beamten unter die Versicherung-Pflicht dürsten pari passu gehen, und zwar so, daß die Ergebnisse beider in der nächsten Jnvalidenversicheruogsnovelle vereinigt werden würden. Zu den vielen und mannigfaltigen sozialpolitischen Entwürfen, die gegenwärtig in Be arbeitung sind, wird sich wahrscheinlich auch eine No velle zur Invalidenversicherung gesellen. Der Nachschub von Truppen für Südwest- asrika hat in der letzten Zeit die Presse lebhaft be schäftigt. Dabei ist, wie vie „Nordd. Allg. Ztg." schreibt, zum Teil der Umfang der bereit- bewirkten oder für die nächste Zeit in Aussicht genommenen Trans porte stark übertrieben. Zum Teil sind an die Aus sendungen etatrechtliche Betrachtungen geknüpft worden, die zu dem Schluffe kamen, daß die jüngsten Transporte eine Verletzung des Budgetrechts des Reichstag- be deuten. In beiden Punkten ist eine Klarstellung geboten. Wenn eine solche an dieser Stelle nicht sofort erfolgt ist, so beruht das darauf, daß der Reichskanzler die budgetrechtlichen Einwendungen gegen die neuesten Truppenaussendungen zum Anlaß genommen hat, eine genaue und alle Einzelheiten der verwickelten Materie umfassende Nachprüfung der gesamten bisherigen bud getären Behandlung des Truppen-Nachschubs für Süd westafrika anzuordnen. Was zunächst die effektive Höhe der im Laufe des Etatjahres bereits bewirkten und bisher in Aussicht genommenen weiteren Transporte anlangt, so gehören alle Mitteilungen, die von einer irgend erheblichen Verstärkung der im Felde stehenden Truppen sprechen — einzelne Blätter behaupten, eine beabsichtigte Verstärkung um 5000 Mann —, in das Reich der Fabel. Die Regierung war und bleibt im Gegenteil ernstlich bemüht, die Truppenaussendungen innerhalb des Rahmens der von den gesetzgebenden Körperschaften ausgesprochenen Bedingungen zu halten; nur dann würde sie davon abweichen, wenn und soweit der Gang der Ereignisse in Südwestafrika es gebieterisch erfordern sollte. Keinesfalls aber würde sie zu einer derartigen Maßnahme schreiten, ohne sich der vorherigen Zustimmung der gesetzgebenden Körperschaften ver gewissert zu haben. In dieser Beziehung hat der Reichskanzler aus Anlaß der Indemnitäts-Debatte bei der Beratung des zweiten Nachtrags-Etats für 1904 an die beteiligten Ressorts die strengsten Anweisungen gegeben. Das offiziöse Blatt fügt hieran eine genaue Darlegung der bisher erfolgten Truppensendungen, um zu beweisen, daß in der Tat der Rahmen der durch den Etat für 1905 erfolgten Bewilligungen bei den bisher bewirkten und weiterhin in Aussicht genommenen Transporten noch nicht überschritten worden sei. Der Fehlbetrag in Höhe von 127 000 M., mit dem dieLeipziger evangelisch-lutherische Mission ihre Jahresrechnung von 1903 abschloß, ist, wie schon kurz berichtet, dank der Opferwilligkeit der Missions freunde nun vollständig getilgt. Es ist gewiß ein er freuliches Zeichen erstarkenden Missionssinnes, daß diese Summe neben den gewohnten Beträgen in etwa einem Jahre zusammen gesteuert werden konnte. Auch die Mission der Brüdergemeinde hat ihren Fehl- betraa aus dem Jahre 1903 in Höhe von 223 000 M. nunmehr endgültig getilgt. Das ist fast noch aner kennenswerter, wenn man bedenkt, daß das weitaus meiste dieser Defizitgaben aus den Taschen der nicht sehr zahlreichen Mitglieder dieser Gemeinde stammt, wenn auch ein Teil aus landeskirchlichen Kreisen ge kommen sein mag, die vielfach freundschaftliche Be ziehungen zur Brüdergemeinde unterhalten Ein Stati stiker hat im vorigen Jahre berechnet, daß in der Brüdergemeinde jährlich pro Kopf 7,13 M. Missions beiträge gegeben werden, während das übrige evangelische Deutschland nur 16 Pf. pro Kopf für die Zwecke der Heidenmission svendet. Qesterreich-Ungarn. In Tetschen-Boden- bach wurde unter großen Feierlichkeiten ein Kaiser- Franz-Josef- und Königin-Elisabeth-Denkmal enthüllt. Auch sächsische behördliche Vertreter nahmen an dem Feste teil. Die Bewilliaung von 1000 Kronen seitens der Sparkasse zu Karlsbad für den deutschen Volks rat in Böhmen wurde von der Prager Statthallerri verboten. Die Entscheidung hat große Erregung in ganz Deutschböhmen hervorgerufen. Der Volksrat be zweckt einen Abwehrkampf gegen gewaltsame Tschechi- sierung deutscher Gebiete Böhmens. In Jglau (Mähren) wurden deutsche Studen ten, die von einem Ausflug heimkehrten, von ange trunkenen tschechischen Arbeitern mit Messern attackiert. Der Techniker Salomon wurde durch fünf Stiche in Kopf, Hals und Rücken schwer verletzt. Unter der deutschen Bevölkerung herrscht große Erbitterung. Rußland. Nach einer Petersburger Meldung de- „L. A." sind nicht weniger als 26 Gouverne ments von der Mißernte betroffen, deren Folgen bereits jetzt sichtbar werden. Das Gespenst de- HunaerS zieht allmählich wieder über das Land herauf. Das furchtbare Hungerjahr 1891 dürfte sich 1 100,75 «r 100',-« 101^- k R.-s 101^0 « 101^50 5»! 108,-» 108,- » > 10b,25, 100,1V, 100,10 ft 100,25, , 100,25 d, 100,10 « > lOl'sO h 100,50» M,-I 102,-» 101M MSV» 103,50» 104,805» 101,80 ft 101^0 ft! 105,25« M>» 1H5Ü» 101,751» 100,-» 102, -A 1H5VI 102,75« 103, -» 98,80 « 10125» 105,25 Ä SO,-, INF» Sb»' l^tt 5»rHM « »» «Ui» « n ftUIfttK «tcht -» B ,lr« »der > ft»rft Iftft