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Eene V. — „Sächsische Dorszeitung." — 14. Juli 1905. Lehmann in Kötzschenbroda. Durch die Eigenschaften der Meißner Kacheln dieser Fabrik ist nicht nur eine be deutend vorteilhaftere Konstruktion der inneren Züge der Oefen möglich, sondern, durch die große Feuerfestigkeit der Kacheln, auf die das Feuer selbst einwirken kann, ist ein so starkes Ausfuttern mit Lehm und Ziegeln, wie dies bei anderen Oefen der Fall sein muß, nicht nötig, daher bürgern sich diese praktischen Oefen jetzt überall, selbst in fernsten Ländern so schnell ein. Ein einmaliges Heizen — 1 bis 1'/, Stunden lang — genügt selbst bei strenger Kälte für einen ganzen Tag. Auch äußerlich find die Oefen erstklassig, die tadellosen Glasuren in allen Farben, die künstlerischen Ornamente und die fach gemäße, geschmackvolle Aufstellung machen sie zu einer hervorragenden Zierde jeder Art von Zimmer. So ver binden die Oefen der Ofen- und Tonwarenfabrik Kötzschen- broda von Arthur Waldau, vorm. Eduard Lehmann in Kötzschenbroda das Nützliche, das Angenehm: mft dem Schönen. Vermischte * Die Bergung der Opfer auf Zeche „Borussia". Nachdem die ersten drei Leichen, wie wir bereits meldeten, im Laufe des vorgestrigen Tages von einer 20 Mann starken Bergungskolonne unter großen Mühen und Gefahren aufgefunden und geborgen worden sind, ist es der Tag und Nacht ununterbrochen fortgesetzten Rettungsarbeit ge lungen, noch weitere Leichen zu finden. Nach einem Tele gramm aus Marten sind bis jetzt sechs Leichen geborgen worden. Alle sind so entstellt, daß sie kaum zu erkennen sind. Die Namen der sechs sind nach den Nummern der Wetterlampen, die neben den Toten lagen, festgestellt. Es handelt sich um die Bergleute M. Jansen, Brand, Warner, Lauser, Exterhaus und Jalka. Die Taschenuhren der Toten waren um 1 Uhr stehen geblieben. Tie meisten haben anscheinend einen sanften Erstickungstod gehabt. Nur bei einzelnen sind die Hände eingekrampft. Die Leichen liegen in der Schreinerei. Am Schacht spielen sich herzzerreißende Szenen ab. Ueber weitere Gefährdung des Rettungswerkes geht folgende Meldung ein. Auf der Zeche „Borussia" mußte gestern gegen 11'/, Uhr die über 30 Köpfe zählende Rettungsmannschaft, der es gelungen war, vom neuen Schacht eine Verbindung zum Wetterschacht herzustellen, durch den dann die sechs gefundenen Leichen zu Tage ge fördert wurden, schleunigst wieder ausfahren, da ihnen aufs neue dicke erstickende Rauchmassen entgegenströmten; nur mit vieler Mühe kynnteu ?.lle, einige halb betäubt, wieder an die Oberfläche gelangen. Nach den Erzählungen der Rettungsmannschaften muß es unten in der Grube fürchter lich auSsehen. Der mit Gasen durchtränkte Rauch schafft in Verbindung mit dem von den zahlreichen aufgeplatzten Pferdekadavern ausgehenden Verwesungsgeruch eine un beschreibliche Atmosphäre. An einer Stelle fand man die Kleider der dort beschäftigt gewesenen Bergleute, aber keine Spur von den Vermißten selbst. Die sechs in der Schreinerei untergebrachten Leichen gewähren einen grauen haften Anblick. Die Menschenmenge, die seit Montag die Zechentore belagerte, hat sich zum größten Teil verlaufen. Nur Gruppen von Bergleuten stehen noch wartend herum. Man ist der Ansicht, daß es nicht gelingen wird, die Leichen der Vermißten aus dem nördlichen Felde zu bergen. In der gestern in Essen abgehaltenen Gewerkenversammlung der Zeche „Borussia" teilte der Vorsitzende mit, es bestehe eine schwache Hoffnung, daß die noch vermißten Bergleute am Leben sind. Die Verwaltung treffe, wie behördlicher seits anerkannt werde, k.in Vorwurf. Der Vorsitzende be antragte sodann, zur Vorsorge für die Hinterbliebenen einen durch Zubuße zu beschaffenden größeren Hilfsfonds anzulegen; er teilte mit, der Grubenvorstand verzichte zu Gunsten des Fonds auf seine Tantieme, er leiste ferner freiwillige Beiträge dazu und empfehle dies auch den Gewerken. * Was einem in der Biermetropole passieren kann. Ueble Erfahrungen machten auf einem vom besten Publikum besuchten Münchner Bierkeller zwei Fremde, die, dem herrschenden Brauch gemäß, sich selbst ihr Bier an der Schänke zu holen beabsichtigten und deshalb die be dienende Kellnerin abwiesen. Um die Krüge ordentlich auszukühlen, beschlossen die Herren, die Trinkgeschirre einige Zeit mit kaltem Wasser gefüllt auf ihrem Tische stehen zu lassen. Als einer von ihnen dann noch von einem Neben tisch eine Salzbüchse requirierte, brach der Zorn der Kellnerin los. „Da schaugts her!" rief die Maid, „Wasser saufts und 's Salzbüchsel Holts aa no!" Als sich die Fremden von dem ersten Schreck erholt hatten, wagte der eine eine erklärende Antwort auf die Beschuldigungen wegen des angeblichen Wassertrinkens zu geben und meinte, daß sie zu diesem Zweck nicht nach München gekommen seien. Aber da kam er schön an. Die grantige ältliche Fee diente ihm so, daß er sich beschwcrdesührend an den Wirt wandte, der dann wohl auch der Bicrhcbe die entsprechenden Weisungen gegeben haben wird. Im Anschluß an dieses Vorkommnis teilte jedoch einer der Aufsichtsbeamten mit, daß tatsächlich eine ganze Menge Leute auf dem Keller statt Bier nur Wasser in ihre Krüge tut. Namentlich die mit Cook reisenden Amerikaner und Engländer sind darin groß. * Eine Braut, die ihren Bräutigam ent führt. Daß ein reicher Lebemann ein armes Mädchen entführt, mag öfters vorgekommen sein. Daß aber ein armes Mädchen einen steinreichen Aristokraten entführt, dürfte doch zu den Seltenheiten gehören. Ein solcher Fall ereignete sich in diesen Tagen bei Großwardein in Ungarn. Der Großgrundbesitzer Baron B. I. harte sich in ein schönes, junges Mädchen verliebt, dessen Ettern in bescheidenen Verhältnissen lebten. Er warb um seine Hand und wurde selbstverständlich mit Freuden an genommen. Die bräutliche Stimmung störte nur da- Beto, der Eltern des Bräutigams. Diese versuchten den jungen Kavalier zuerst mit Vorstellungen von der Mesalliance abzuhalten. Als dies nichts fruchtete und der verliebte Bräutigam bereits den Tag der Hochzeit ansetzte, brachten die Eltern ihren Sohn in ein ihnen gehöriges Kastell und schlossen ihn dort von aller Welt ab. Dem jungen Baron gelang es jedoch, eimn Brief an feine Braut hinauszuschmuggeln, in dem er ihr sein Schicksal mitteilte. Das Mädchen faßte nun den Entschluß, ihren Bräutigam zu befreien, und ihr Vater ver sprach ihr, dabei behilflich zu sein. Beide reisten in die Nähe des Kastells. Der Vater bestach die Diener mit nicht unerheblichen Beträgen, und der Ge fangene war befreit. Man fetzte sich mit dem entführten Baron in die Eisenbahn, und wenige Tage später fand die Trauung statt. Das junge Paar weilt vorläufig in Großwardein bei Verwandten, um den Segen der Eltern abzuwarten, die doch wohl gezwungen sein werden, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. * Eine riesige Blumenuhr befindet sich gegen wärtig in Biel (Schweiz) auf der Nordseite des Museums; das aus Blumen und Pflanzen gebildete Zifferblatt hat einen Durchmesser von 3 Metern und bildet in seiner Stellung auf dem Erdmafsiv einen Winkel von etwa 40 Grad. Das Werk ruht im Massiv selbst in einer Blechbüchse. Das Ganze ist von äußerst gefälligem Aus sehen und nicht nur geschmackvolle Gärtnerarbeit, sondern auch ein schönes Stück Uhrmacherkunst. Die Stunden-, Minuten- und Sekundenzeiger sind aus Aluminium. Die römischen Ziffern sind mittels Federn einer grünen Pflanze fremder Herkunft hergestellt. Den Rand des Zifferblattes bilden hellrote Begonien und zwei konzentrische Kreise Urivcrt -W skcrnntrnachung en. Meissner Velen werden nickt nun in Meissen, sondern auck in Kötrsckendrod» ksdririeri. 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