Volltext Seite (XML)
Sette 7. vom Eiweiß benetzten Seite auf die Wunde Stelle geklebt »ild festgedrückt Man kann dann wieder Strümpfe und Hchuhe anziehen — Mittel gegen Magenkrampf. Man nimmt ine Handvoll Hagebutten, siedet sie in '.'4 Liter Waffer »eich und trinkt den Tee. — Essig ist bei ansteckenden Krankheiten ein vor- igliches Desinfektionsmittel. Die Krankheitsträger werden adurch vernichtet. Man reinige damit Bett- und Leib- »äsche, Fußböden, Sitzbretter von Abtritten und kann auch ,-ssig in den Abtritt selbst eingießen. Dabei ist Einstreuen on Superphosphat und Torf nicht zu unterlasten. Tlermischres * Die Ärandkatastrophe auf der Zeche „Borussia" bei Dortmund Der Grubenbrand äuf Zeche „Borussia" ist soweit vorgeschritten, daß an eine Rettung der noch auf der 5. Sohle befindlichen 39 Berg leute nicht mehr zu denken ist. Das Feuer, das früh 7 Uhr ausbrach, entstand auf der 5. Sohle am Anschlag, wo bei einer großen Petroleumlampe gearbeitet wurde, die angeblich durch ein herabfallendes Stück Holz zerschlagen worden ist. Das brennende Petroleum setzte sofort die trockene Schachtzimmerung in Brand. Da der Schacht unten nicht ausgemauert ist, brach, nachdem die Zimmerung durchgebrannt war, das Gestein herein Außer den Menschen opfern hat die Katastrophe auch beträchtlichen Material schaden im Gefolge, der auf 1'/, Millionen Mark beziffert wird. Der Förderschacht ist ganz verloren, auch die Pumpanlagen sind zerstört. Da der Schacht einen Wasser fluß von 30 Kilometer in der Stunde hat, so werden die unteren Sohlen wohl ersoffen sein. Bis man den im Bau begriffenen Schacht benutzen kann, werden noch Monate vergehen. Die arbeitslosen Bergleute werden sämtlich auf den Nachbarschächten Arbeit finden. Da sich bei dem Brandunglück auf der Zeche „Borussia" die bisherigen Bergungsarbeiten vom Luftschacht aus als undurchführbar erwiesen, wurden diese heute nachmittag von .einem 100 Meter vom Hauptschachte abliegenden Wetterschacht aus ausgenommen. Man zweifelt nicht mehr, daß die 39 eingeschlossenen Arbeiter bereits erstickt seien. Die Katastrophe auf der „Borussia" hat große Ähnlichkeit mit der auf „Zollern 1" vor einigen Jahren, wo gleichfalls die Schachtzimmerung durch eine Lampe in Brand geriet und 40 Bergleute ums Leben kamen. All gemeiner Unwille herrscht darüber, daß in der Grube Petroleumlampen verwendet worden sind. * Münchner Durst. Der Bierkonsum in München, der, wie man weiß, auch in gewöhnlichen Zeiten nichts zu wünschen übrig läßt, ist während der sechs landwirtschaft lichen Ausstellungstage ganz ungewöhnlich groß gewesen. Der starke Besuch von auswärts hat in Verbindung mit der abnormen Hitze, die während der ganzen Woche herrschte, bewirkt, daß die Ziffern der Münchner Bierstatistik für diese Periode eine kolossale Höhe erreichten. Allein die beiden großen Brauereien Hacker und Löwenbräu haben in ihren Erfrischungszelten auf dem Ausstellungsplatze 700 und 430 Hektoliter abgesetzt. Das hat aber offenbar den Stadtwirtschaften keinen Abbruch getan, denn während derselben Zeit hat z. B. das Hofbräuhaus nicht weniger als 1030 Hektoliter verzapft und das Matheserbräu in der Bayerstraße unweit des Hauptbahnhofs schenkte in zwei Tagen, Sonnabend und Sonntag, 430 Hektoliter und im Verlauf der ganzen Ausstellungswoche rund tausend Hekto! * Der ausgebrochene Hungerkünstler. Die von uns gebrachte Mitteilung über den durchgebrannten Hungerkünstler in Bochum hat noch ein lustiges Nachspiel gefunden. Der betreffende Hungervirtuose hat auf Grund des 8 127 des Str.-G.-B. („Wer vorsätzlich oder fahr lässig einen Gefangenen, mit dessen Beaufsichtigung er beauftragt ist, entweichen läßt, wird mit Geldstrafe bis zu 300 M. oder mit Gefängnisstrafe bis zu 3 Jahren bestraft") die hiesigen Zeitungen zu folgender Berichtigung aufgefordert: 1. Bin ich kein Stockwestfale; 2. Bin ich ein — „Sächsische Dorszeitung." — 13. Juli 1905. echter Berliner und 3. hat besagter Gast, welcher in der Nähe meines Glaskasten- saß, nicht dicke Bohnen mit Speck, sondern allemal Eisbein mit Sauerkraut zu sich genommen, wovon ich gereizt wurde. Hochachtungsvoll H. Fricke, Hungerkünstler." * Der Löwe als Reisebegleiter. Daß ein Kur gast sein Reitpferd oder seinen Hund mitnimmt, wenn er in einen Badeort geht, kommt wohl ^vft vor; daß aber ein Löwe als Reisebegleiter fungiert, dürfte selten erlebt worden sein. In Karlsbad ist dieser Fall soeben eingetreten. Es traf nämlich ein Graf zum Kurgebrauche ein und stieg in einer der Billen im Westendviertel ab, und dieser brachte sich einen Löwen mit — zwar ein noch junge» Tier von außer- ordentlicher Zahmheit und Folgsamkeit, da- seinem Herrn wie ein Hündchen gehorcht, gegen fremde Personen aber ganz nach Katzenart faucht. Selbstverständlich bietet der junge Wüstenkönig, der sonst auch possierlich ist, da- Inter- esse für die ganze Bewohnerschaft des Hauses. Auf der Promenade aber dürfte dieser exotische Reisebegleiter wohl kaum erscheinen. * Eine romantische Hochzeit. Aus London wird geschrieben: Ein gesellschaftliches Ereignis, das in ganz London große- Aufsehen erregt und viel besprochen wird, ist die Hochzeit des Marquis von Bute mit Miß Augusta Bellingham. Irland hat in den letzten fünfzig Jahren kaum ein Bild gesehen, das die Geschichte alter Vergangenheiten wieder so lebendig auftauchen ließ, wie die Feierlichkeiten, die auf Schloß Bellingham bei Dundalk, dem alten Herrensitze der Familie der Braut, stattgefunden haben. John Crichton Stuart, der vierte Marquis von Bute, entstammt einer uralten Adelsfamilie Schottlands, die große Reichtümer, und gewaltiges Ansehen besitzt; er hat bis jetzt noch wenig von sich reden gemacht und jeden falls ist diese Heirat die wichtigste Tat in seinem bisherigen Leben Seine Wahl war auf eine Dame der vornehmsten irischen Familien gefallen; er hatte es verschmäht, wie so mancher andere Pair, eine reiche Amerikanerin zu suchen. Der Marquis hat Interesse für die Bewirtschaftung seiner weiten Besitzungen, und ist dem gesellschaftlichen Leben nicht sehr zugetan. Sein Wesen ist zurückhaltend, und wenn er wirklich, wie man erzählt, sechs Sprachen spricht, so zieht er es vor, in ihnen zu schweigen. Die Braut entstammt einer Familie, die in den Geschicken der grünen Insel Erin ein bedeutende Rolle gespielt hat; sie ist eine schöne, anmutige Blondine von feiner Bildung. Die Hoch zeitsfeierlichkeiten, die nach alten, in der Familie fortge- erbten und von den Vorfahren geheiligten Bräuchen in einem altertümlichen und einfachen Prunk stattfanden, wurden eröffnet durch den Zug nach der Pfarrkapelle von Kilsaran, wo die Trauung stattfinden sollte. Vor der Kirche entfaltete sich ein romantisches und bunte- Bild; im Hellen Sonnenlicht glänzten die von Blumen durch dufteten Gärten der stillen Dorfstraße, Automobile und Equipagen hielten auf dem friedlichen Kirchplatze, und daneben standen die Bauern in ihrer Nationaltracht, weiß gekleidete Mädchen aus den verschiedenen Dorfschulen des Bezirkes, und vorn gruppierten sich die schottischen Pfeifer in ihrer farbigen Tracht, die ihrem „Häuptling" mit schrillem Klange die musikalischen Ehren erwiesen. Jubelrufe und ohrenbetäubender Lärm begrüßten den Bräutigam, der in Begleitung seiner drei Brüder eintraf. Alle vier trugen das schottische Nationalkostüm, und auch die Braut hatte beschlossen, sich dem romantischen Geschmacke ihres zukünftigen Gemahls zu fügen und die so kleidsame Tracht ihrer Ahnen anzulegen Sie trug ein Gewand aus Silberbrokat mit seltenen Brüsseler Spitzen und ein Bukett von Rosm, Lilien und Orchideen. Eine besondere Kostbarkeit war der lange, bis auf die Erde reichende Schleier aus alten Brüsseler Spitzen, den Königin Adelaide, die Gemahlin Wilhelms IV., einer Bellingham geschenkt hatte, und der sich seitdem im Familienbefitz befindet. Die Brautjungfern trugen Kostüme aus cremefarbenem Crepe und darüber einen irischen Mantel aus fahlblauem Tuch, der den Toi letten eine reizende Lokalfärbung verlieh. Die weibliche Dienerschaft, die der Braut folgte, trug die Gewandung irischer Bäuerinnen, und so machte die ganze Brautgesell schaft einen volkstümlichen und liebevoll an der Vergangen heit sich erfreuenden Eindruck. Die Trauung wurde nach katholischem Ritus vollzogen, da beide Familien streng katholisch sind. Dann sand ein Frühstück statt und darauf fuhren die jungen Eheleute nach dem Fischerdorf Anna- gaffon an dem Golf von Dundalk. Hier erwartete sie eine begeisterte Menge, an der Landungsbrücke waren die schottische und die irische Flagge gehißt. Die „Princeß Maud", ein Turbinendampfer, der den Marquis und seine Gemahlin nach Schottland bringen sollte, ankerte nicht weit davon. So bestiegen die beiden Eheleute das Schiff, das sie der Heimat zutragen sollte. * „Elektrische" Fußgänger. In unserer heutigen Zeit wird alles nur au- dem Prinzip der Geschwindigkeit beurteilt und die Geschwindigkeit geht heute über alles. Die einzelnen Verkehrsmittel suchen einander an Geschwin digkeit zu übertrumpfen und die elektrische Straßenbahn konkurriert nicht ohne Erfolg mit der elektischen Eisenbahn, während hoch oben im Blau de- Himmels der Luftballon der Geschwindigkeit aller elektrischen Fortbeförderungsmittel, Straßenbahn, Eisenbahn und Droschken, spottet. Auch der Mensch muß heutigentags sehen, so schnell wie möglich durch eigene Kraft von einem Orte zum anderen eilen zu können. In London bedienen sich nun die Paffanten eine eigenartigen Mittels, um ihren Beinen eine größere Schnellig- keil zu verleihen, so daß man eigentlich mit gewisser Be- rechtigung von elektrischen Fußgängern sprechen kann. In der englischen Hauptstadt schnallen sich in erster Linie die Angehörigen und Angestellten der Geschäfte Rollschuhe an, wie wir sie auch bei uns al» Sport kennen gelernt haben als Ersatz gewissermaßen für Schlittschuhe im Sommer. Durch diese Rollschuhe kann der Passant natürlich schneller forteilen als mit den gewöhnlichen Fußbekleidungen. Uw die Rollschuhe für den ständigen Gebrauch auf der Straße geeigneter und haltbarer zu machen, hat man die Räder mit Gummireifen versehen. Im übrigen hat sich der Roll schuhe in London bereits die Mode bemächtigt. Nicht nur Arbeiter und Geschäftsleute bedienen sich heute der Roll schuhe im Interesse einer schnelleren Fortbewegung, sonder« auch Herren der Gesellschaft sieht man schon mit unter geschnallten Rollschuhen und das Bild der Straße erhält dadurch ein ganz eigenartiges Gepräge. * Logisch. Ein kleiner Knabe von vier Jahren, der zum ersten Male eine graue Locke auf dem Kopfe seiues Vaters bemerkte, fragte: „Papa, warum find einige von Deinen Haaren grau?" — In der Absicht, seinem Junge« eine gute Lehre zu erteilen, antwortete der Vater: „Papa bekommt jedesmal ein neues graues Haar, wenn sein kleiner Junge unartig ist." — Das Kind schien in Gedanken ver sunken zu sein, aber nach einer Weile sagt es lebhaft: „Dann muß Großpapa aber schrecklich unartige Jungen gehabt haben." Produktenpreife. Roßwei», 11. Juti. Weizen weiß, pro 85 Silo, — M. — Pf. bi» - M. — Ps., braun bez. neu — M. — Pi. dis — M - Pf., alt 14 M. 5d Pf. bis 14 M. 80 Ps. Roggen alt 12 M. - Pf. bis 12 M. 50 Pf. Braugerste 10 M 50 Pf. bi» 11 M 30 Pf. Hafer, be». alt 0 M. - Pf di» 0 M. - Ps., neu 7 M. — Pf bi» 7 M 3b Pf Heu pro 50 Silo 3 M - Pf. bi» 3 M. 50 Ps. Schüttstroh pro 50 Silo 2 M. 25 Pf. bi» 2 M 50 Ps. Gebundstroh pro 50 Silo 1M 80 Pf bi» 2 M. — Pf. Kartoffeln, neu pro 50 Silo 6 M. — Pf. bis 6 M. 50 Pf., alt 3 M. 30 Ps. bi» 3 M. 50 Pf Butter pro Silo 2 M 20 Pf. ln« 2 M 28 Pf Eier pro Schock 3 M 60 Pf bi» 3 M. SO Pk. Ferkel pro Stück 12 M. — Pf. bi« 20 M. — Ps. Theater»Repertoire. (Ohne Gewähr der Innehaltung.) Königliches Opernhaus (Altstadt-. Geschlossen. Königliches Schauspielhaus (Neustadt). Erschlossen. Refideuztheater Do«ner»tag, den 13. Juli: Der Fall Mathieu. Freitag, den 14. Juli: Lustige Ehemänner. Speiscwirtschaft mit Uebernachtung in Dresden-A. ist sofort wegen anderer Uebernahme billig zu verk. Offerten unter l». 10V an die Exped. der „Sächs. Dorfzeitung" erbeten. (364s Hübsch sind Alle, die eine zarte, weiße Kaut, rosiges, jugendfrisches Ms sehen und ein Heftcht ohne Sommersprossen und Kautnnreinig- ßeitsN haben, daher gebrauchen Sie nur: Steckenpferd - Wiklimilch-Srisk v Bergmann St Co., Radejbeul mit Schutzmarke: Steckenpferd. ü St. 50 Pf. bei: Grnh Drestler, Helnr. Dienet, KrlP Meyer und Löwen» Drogerie m Pi- sehen, Hein rich Berner in Trachau, B-ra mann St Go., König-Johann-Straße. Eine Zuchtkub MW-kMIllttarkkilkr sofort gesucht Vorstadt DrtSden-Ärnna, hauvtplatz Nr. 1. s363j ! VeflaxgduckkanLttunL L. KI. Meissner (lasse 4 KI. Meissner Qssse 4 01c siLiri-ttllS klne bildliclie va-rtallung nedrt «rläuk»ntdem PP^I8: ^ark I.—, bei ^bnsbme von Partien billiger. letzte "lakel, in plakattormat 48 X 59 cm in vielfarbiger litbo- 1^ grapkiscker ^uofükrung gedruckt, eignet sick besonders rum /ivskang an Skkentlicken plätten, wie nickt minder als Onterricdts mittel kür 8ckulen, worauf Qemeindeverwaltungen und andere kekörden insonderkeit aufmerksam gemackt seien. Den vei>ekr1icken Hemeindeverv-allungen und auck privaten empfeblen wir al» dewäkrte Anleitung rur wirksamen Vertilgung der gegenwärtig wieder stark austretenden viutlau» ckie in un8erem Verlage ersckienene, auf -Xnrexfunx cie8 Königlieken Ministerium» der Innern bersu8xe^ebene Take!: Familie«»Nachrichten. Gebäre»: Ein S 0 hu: Herrn Regierungs baumeister Schmidt in Dresden — Hern» Bruno Scheuermann in Leipzig. Eine Tochter: Herrn Sun Hirsch in Leipzig — Herrn Max Lippold das. Verlobt: Kräul. Johanna Meiser in Dresden mit Herrn Rudolf Adam das. — Fräul. Maria Hammann in Bürbach mit Herrn vr. uaeck. Schütz das. — Fräul. Martha Peter in Leipzig mit Herrn Arno Jähntg das. — Kräul. Betty Biuckstein in Leipzig mit Herrn Siegmund Cohn daselbst. Gestorben: Fra« Helen« verw Flanselau geb. Mittasch in Dre»deu — Herr Adolf Raabe das. (56 I.) — Krau Emma Philipp ged. Srüger das. — Herr Gustav Vetter» daselbst — Krau Amalie verw. Kinsterdusch geb. Teller in Leipzig — Herr Earl Leisching das. — Fra« Auguste Scharfenberg geb. Juckeland das. — Herr Karl Luton Richter das. — Herr I»r. -ur. Brun» Schmidt i« Lindhardt bei Leipzig Kirchliche Aufgebote drr Tt. Marku»»Parochie. B. Zützler mit E. D Schwarz — Sanzleibote H. «. Pursche mit E. L. «. Münnich. Kirchliche -taehricdten Sonnabend den 15. Juli, nochm 2 Uü», Vesper in derSreuzktrche. 1) Phantasie S»Dur (IV. Band Peter») von I S. Bach. 2) „Ehr' in der Höh« Bott allein-, Motette für Ehor und SnI mummen von O»kar Wermann. 8) Sanctus au» der Ickiooa pava« btnroalli für sech-stimmigen Thor von P G. Palestrina.