Volltext Seite (XML)
— Supp« von grünen Erbsen. Einen guten Teller voll zarter grüner Erbsen dampft man mit fein gehackter Petersilie in einem Stück Butter weich, tut einen Kochlöffel voll Mehl darüber und füllt sie mit kochender Fleischbrühe auf. Die Suppe wird mit kurz vorher be reiteten Butter- oder Schwammklvßchen angerichtet. — Messing schwarz »u färben. Schwarzes Messing wird vielfach zu optischen und anderen Instru menten verwendet. Um es herzustellen, hält man den Gegenstand mit einer eisernen Stange fest, bestreicht ihn mittelst eines Röllchens Fließpapier mit rauchender oder selbst roter Salpetersäure und erhitzt ihn dann (etwa über einer Weingeistlampe), bis der Ueberzug ganz schwarz er scheint. Nun bläst man das lockere Pulver ab und reibt die Fläche in noch warmem Zustande mit weißem, mit Wachs bestrittenem Fließpapier und hierauf kräftig mit Wollentuch ab. Das Metall ist dann tiefschwarz mit schwachem Glanz. Diese Bronze eignet sich auch für Kupfer. Vermisstes * Bienen- und Wespenfänger. Bekanntlich eignen sich Vorrichtungen, welche zum Fliegenfangen dienen, nicht auch für Bienen und Wespen. Die Leimbänder sinh für solche Tiere nicht kräftig genug, und in die gewöhnlichen Fanggläser gehen sie nicht. Da aber die Belästigung durch Bienen und Wespen, namentlich in Geschäften, welche Obst und Süßigkeiten führen, ost schlimmer ist, wie diejenige durch Fliegen, so wird es allgemein von Interesse sein, eine Fangvorrichtung (ges. geschützt) kennen zu lernen, welche speziell auf die ersteren berechnet ist. Es ist ein viereckiger Kasten, gefällig aussehend, damit er Schaufenster oder Laden nicht verunziert. Er ist mit einer Glasscheibe bedeckt, in die Seitenwände sind ringsum Einkriechlöcher gebohrt, in der Mitte steht ein Pfahl, welchem Näpfchen angehängt sind, in welche Honig, Weintrauben o. dgl. gegeben wird. Auf dem Boden liegt eine mit Jnsektenleim bestrichene Glas- oder Metallplatte. Die Bienen und Wespen sehen die Näscherei durch die Glasplatte und kriechen, dem Gerüche nachgehend, durch die Löcher in den Kasten, wo sie beim Umherschwirren an den Boden geraten und festkleben. Wird der Lasten noch durch gläserne Zwischen- wände geteilt, so fangen sie sich um so eher, da sie gegen die Scheiben stoßen. «Bericht vom Patentbureau O. Krueger «'L Co., Dresden, Schloßst. 2.) * Die findige Post und der stolze Wirt. Einen hübschen Scherz hat, wie die „Dtsch. Ztg." erzählt, ein Reisender erlebt, der nach ermüdenden Gängen durstig in sein Gasthaus zurückkehrte und eine Taffe Kaffee bestellte. Sie war kalt. Er trank sie nicht und bestellte noch eine Taffe Kaffee, aber warm. Der Kellner lächelte mit huld voller Gönnermiene und brachte eine zweite Taffe Kaffee. Wieder kalt. Der Reisende trank wieder nicht, sondern ging geknickt und betrübsam seiner Wege, um am Abend wiederzukehren und ein Schnitzel zu bestellen. Zäh. Ungenießbar. Mit dem Essen war es nichts. Eine Flasche Mosel, sagte der Reisende. Sie wurde gebracht. Er probierte. Dann forderte er eine Postkarte und schrieb an seinen Freund in der Ferne: „Bei einer Flasche Grüneberger Schattenseite, Himmelssegen, äwer riklich sur, einer Sorte Zwiebeltalent, das Tränen entlockt, nach einem Stück ledernem Rindfleisch, das schändlicherweise als Kalbs- schnitzel ausgegeben wird, des kalten Kaffees gar nicht zu gedenken, sende ich Dir melancholischen Gruß!" Am nächsten Morgen brachte ihm der Wirt einen Brief, der an seine Adresse eingelaufen war, und seine Postkarte. „Des' Kort hewwen Sei woll schrewen," sagte er freu Mich lächelnd. „Sei hewwen dei Adreß vergeten; äwer uns Post, na ick segg, dei lett sich nich vörbi leigen! (vorbei lügen, läßt sich nicht- wei-machen). Dei hett ut de Kort glik utfünnig malt, ut wecke ÄasthuS sei stammen möt! Dat kann blot min fin!" * Eisenbahnmintster v. Budde als vierter Mann beim Skat. Aus Nordhausen wird vom 9. d. M. geschrieben: Der preußische Eisenbahmuinister v Budde traf gestern abend auf der Durchreise nach Eisfelder Tal mühle zur Teilnahme an der Eröffnung der neuen Harz bahn in Nordhausen ein und nahm hier im Hotel „Fried- richSkrou" Nachtquartier. In dem Hotel saßen gerade eine Anzahl Stammgäste in gemütlicher Runde beim edlen Skat, bei dem in die Pinke gespielt wurde. Der Minister, der für das Spiel reges Interesse zu haben schien, näherte sich unerkannt dem Tische und unterhielt sich mit den Spielern in jovialster Weise, bis diese schließlich den Gast aufforderten, den „vierten Mann" beim Skat zu machen. Herr v. Budde folgte der Aufforderung, nachdem er sich erfrischt hatte, mit liebenswürdiger Bereitwilligkeit, und so nahm das Vierwenzelspiel seinen fröhlichen Fortgang unter allerlei launigen Bemerkungen des hinzugekommenen „vierten Mannes", der aber bei der Skatkunst der Nordhäuser wenig günstig abschnitt und am Schluffe die Zeche bezahlen mußte. Erst später, als nach Beendigung des Spiels dem Gaste das Fremdenbuch vor gelegt wurde, erfuhren die Spieler zu ihrer großen lieber- raschung, mit welchem illustren Gaste sie um die Pinke herum zusammengeseffen hatten. * U. A. w. g. In den Berliner „Lustigen Blättern" richtet Alexander Moszkowski folgende sieben Fragen, die sich übrigens nach Belieben vermehren ließen, an das Schicksal: Ueberall in der Natur setzt sich das Schwere zu Boden und das Leichte dringt nach oben. Warum dringt im Gepäckwagen mein leichter Koffer immer nach unten, so daß ihn die schweren Zentnerkoffer anderer Menschen kaput drücken? — Wenn ich in einem Bahnrestaurant glühende Lava verlange, so gibt es keine; verlange ich aber eine Bouillon, so bekomme ich glühende Lava; wie geht das zu? — In einem Coupö sitzen acht Personen; aus dem Gepäcknetz löst sich eine schwere Hutschachtel und fällt einem Reisenden auf den Kopf. Warum ist das immer der meinige? — Ein Gasthof hat 200 Zimmer. Die beiden größten Schnarcher liegen auf Nummer 117 und 119. Wieso erwische ich das Zimmer Nummer 118? — Auf einer Zwischenstation wollen drei dicke Frauen einsteigen. 40 Coup6S find vorhanden. Warum zwängen sich die drei dicken Frauen regelmäßig in mein Coups? — Ich will nach Pontresina fahren! Warum wollen alle Menschen, die ich nicht ausstchen kann, am selben Tage auch nach Pontresina fahren? — Im Wagen fährt eine Mutter mit ihrem dreijährigen Kinde. Das Kind hat klebrige Hände. Warum muß es durchaus auf meinen Hosen spielen? * Ein Tag aus dem Leben des Münchner Rentiers Lorenz Blaumeiler. Morgens 8 Uhr: Alte, geh', steh' auf und schau, daß i bald an Kaffee krieg — es ist mir heute gar net recht extra! — Vormittags '/2IO Uhr: Alte, geh', schick nüber zum Eberlbräu um a Maß Bier und a paar Weißwürst; i weiß net — es ist mir schon wieder net recht extra. — Vormittags 11 Uhr: Wenn i nur wüßt, was deeS Ding iS? — allweil iS mer halt heut net recht extra' — gib mein Rock her, i geh' a bitzl zum Weinwirt Häusel auf a Flascht! — Mittags r/,1 Whr: Alte, was gibt'- heut' zu essen? „No, was wird'- denn geben? Deine Leibspeif gibt'-: Leberknödel,an Schweins braten und an Selleriesalat!* So? Leberknödel, an Schwein-- braten und an Selleriesalat l Das iS g'scheit, eS iS mir heut a so net extra — da muß i scho wa- Ordentliches efs'n! — Nachmittags 3 Uhr: Sakra! Auf die Leberknödel krieg i aber Durst, i muß heut' aufn Franziskanerkeller geh n, das Geh n macht Appetit, weil'- mir ja so net recht extra iS. — Abends 7 Uhr: I kann halt daS kalte Bier allweil net recht vertrag'n — die dritte Maß hat mer scho fast gar nimmer geschmeckt — i werd' Heu? a bißl ins HofbräuhauS nunter geh n — e- is mer schon deu ganzen Tag nit recht extra, und da muß i auf d' Nacht noch ein g'scheiten Trunk Bier haben — sonst is g'fehlt! — Lenzl, magst net, gehst a bißerl a warme Suppen essen?" — Laß mi nur mit Deiner warmen Suppen aus; t schau, daß i im Bräuhaus a schön'- SchweinShaxerl krieg! - Nachts 12 Uhr: Alte, geh', steh' auf und trag mer 'n Schnaps 'rein — i muß noch ein paar Glas'ln trinken, eh i mi niederleg. Das macht mir an guten Magen — es is mir heut' schon den ganzen Tag net recht extra g'wesen — i glaub halt, i hab a innerlich'- Leiden. * Einen Akt gemeiner Roheit verübte in Teplitz-Schönau der Metzgermeister Löwy, indem er einem Hunde, der in seinem Verkaufslokale einen Knochen zu erhaschen suchte, ein spitzes Messer in den Rücken stieß. Das gequälte Tier entfloh mit dem Messer im Rücken auf die Straße. Ungeachtet der allgemeinen Empörung der Paffanten dürste der rohe Mensch behördlich unbehelligt bleiben, denn ein Tierschutzgesetz gibt es, wie manches andere, in Oesterreich noch nicht. * Eine überraschende Antwort erhielt der Standesbeamte in Mannheim, als er den Friseur P. zum dritten Male trauen sollte. Die Braut war offenbar nach- denklich geworden über ihre zwei Vorgängerinnen, die sich beide von dem geliebten Manne scheiden ließen. Sie antwortete daher dem Manne, der sie träum wollte, mit einem kräftigen, entschiedenen „Nein!", raffte dann ihr ganzes Ich samt dem Brautkleide zusammm und floh von der Stätte, die ihr Glück begründen sollte. Produkteupreise. Dresden, 10. Juli. Auf dem Markte: Kartoffeln (Zentner) 3A0—t,00 Butter (Kilo) Heu (Zentner) 4.30—4,56 Stroh (Schock) ZO-33 Tkeater.Repertoire. (Ohne Gewähr der Innehaltung.- X Königliches Overn-auS (Altstadt). Geschlossen. Königliches Schauspielhaus (Neustadt) Geschlossen. Reftdeuztheater Mittwoch, den 12. Juli: Der Familientag Donnerstag, den 13. Juli: Der Fall Mathieu Eentralthealer. Täglich Theater-Borstellung. (Anfang Uhr.) Von jetzt an halte ich Sprechstunden vormittags von 8-10 Uhr nachmittags „2-3 „ (außer Sonnabends), Sonn- und Feiertags unbestimmt. Riederlößnitz, Langestraße 19 (am Rathaus). Fernsprechamt Kötzschenbroda Spezialarzt für Nasen-, Ohren- nnd Halskranle. Kostüme: lacüen- Sluaen- f»88ON8: di. 12.18. 24, ZO -1« V/'ssoken ^t-r-kru/ /ä/" Va/nen- Größerer frischer Transport Zuchtkühe, hochtragend und mit Kälbern, steht preiswert zum Verkauf. Asenberg-Woritzburg. Hraug. Jacob. Meißner Raste, hat abzugeben DreSden-Kaditz Rr. LL. Wiesen- unö Wittet- Knörich, Qwplw«», Qeleettlel», LuelreeBle»«, ^Vielten, krl»»«n, Gommer K Stoppel-Rüden nur in la Qualitäten. Arthur Bernhard, Samen - Handlung, Aresden-Hl., Am Markt 5. Suche sofort 8—10 Mann tüchtige Äirschenpflülker bei hohem Lohn Hauptmarkthalle St. 28. Familien. Rachrichten «edoreu: Ein Sohn: Herrn Rechtsanwalt Schuricht in Dresden — Herrn Pastor Kretschmar das. — Herrn Realschuloderlehrer Hellriegel in Pirna. Eine Tochter: Herrn Semtnarober- lehrer vr. Hüller in Nossen. «estordeu: Herr Ernst Reinhardt Fickert in Dresden — Herr Baumeister Eurt Schneider das. - Herr Gust. Ferd. Riezel das. (65 I.) - Herr Friedrich Bischof in Leipzig (43 I.) — Herr Christian Jacob das. (64 I) — Herr Rentier Oscar Ohme das. — Herr Hermann Hörig das. — Herr Joh. Friedr. Aug. Lange das. Mitteilungen der HimnrelfahrtSkirche zu Leuben. (Pom 26. Juni bis mit 2. Juli 1905.) Taufen. M. I Fiudeisen, Metallfraiserst in Leuben — K R. O. Barthel, Werkmeisterss. in Dresden- Seidnitz — L. G. Barthel, Stenermannst. in Laubegast — F. I. Grimmer, Fleischerst. in Dre-den«Seidnitz — R W Münch, Fabrik- wöchterss. in Leuben — E. E. Huhn, Laternen- wärterst. in Niedersedlitz — E. F. Lauser, Ein- nehmerSt. in Leuben. Trauunge». E R. Mauff, Kunstmaler in Leuben mit M. A. Hacker das. — W M. Rösel, Schneider in Dobritz mit E. F. Friedel das. Beerdtguna"! E. M Haase, Arbeiters?, in Laudegast (2 I.) — O I. Leonhardt, Expedient in Dresden- Seidnitz (82 I.) - M. I Findeisin, Metall- fratserst. m Leuben (2 M.) — E. M. Springer, Fabrikarbeiter»», das. (2 M ). Kirchliche Rachrichte«. Sonnabend den 1b. Juli, nachm 2 lUn, Vesper in derKreuzkirche: 1) Phantasie G-Dur (IV. Band Peters) von I. S. Bach. 2) „Ehr' in der Höh« Gott allein", Motette für Lhor und Golottimmen von Oskar Wermann. S) Sanctus aus der Uüw» papa« Uarvalli für sechsstimmigen Ehor von P <S. Palestrina