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Seite 8. — „Sächsische Dorfzcitung." — 2. Juli 1905. 2. junge fleischige — ältere auSgemästete 67,50 M. 11,35 M ), 3. mäßig genährte junge — gut genährte ältere 63,50 M. (1,27 M ), 4. gering genährte jeden Alters 58,50 M. (1,17 MI, 5. a) magere 45,— M. (—,S0 M ), d) länger kranke, bez. durch Krankheit ab gemagerte 35,— M (—,70 M). U. Kalben und Kühe: 1. vollfleischige, auSgemästete Kalben höchsten Schlacht- werte- 69,50 M. (1,89 M ), 2. vollfieischige, auSgemästete Kühe höchsten Schlachtwertes bi- zu 7 Jahren 66,50 M. (1,33 M), 3. ältere ausgemästete Kühe und gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben 62,— M. (1,24 M), 4. gut genährte Kühe und mäßig genährte Salben 56,50 M. (1,13 M), 5. gering bez. mäßig genährte Kühe und gering genährte Kalben 50,— M. (1,— M), 6. ») magere dergl. 40,— M. (—,80 M), b) länger kranke, bez. durch Krank- heit abgemagerte Tiere 30,— M. (—,60 M). 6. Bullen: 1. vollfleischige höchsten Schlachtwertes 68,— M. (1,36 M ), 2. mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere 64,50 M. (1,29 M.), 3. gering genährte 60,— (1,20 M ), 4. a) ab- gemagerte 48,— (—,96 M), b) länger kranke, bez. durch Krankheit abgemagerte 40,— M.(—,80M >. l). Schweine: 1. vollfleischige der feineren Rasten und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1'/. Jahren 67,50 M. (1,35 M.), 2. fleischige 65,— M. (1,30 M.), 3. gering entwickelte Mastschweine, sowie ausgemästete Schnitteber (Altschneider) und ausgemästete Sauen 62,— M. (1,24 M), 4. nicht ausgemästete Sauen, Schnitteber (Altschneider), Zuchtsauen und Zuchteber 50,— M. (1,— M.), 5. ns magere, bez. im Ernährungszustände zurückgebliebene Tiere 38,— M. (—,76 M ), k) länger kranke, bez. durch Krankheit ab gemagerte Tiere 30,— M. (—,60 M ). — Auf dem Wilsdruffer Ferkelmarkte standen gestern 89 Stück Ferkel zum Verkauf. Preis pro Stück je nach Qualität und Größe 12 bis 25 M. Im Monat Juni wurden überhaupt 453 Stück Ferkel eingebracht, 27 mehr als im Monat zuvor. Der Preis schwankte zwischen 12 und 25 M. Selten hat sich der Preis auf längere Zeit auf so abnormer Höhe gehalten, wie in diesem Jahre. Die Züchter klagen über die große Sterblichkeit unter den Ferkeln und Zuchttieren, die ebenfalls den Preis wesentlich beeinflußt. — Zur Viehteuerung schreibt der bekannte National ökonom vr. Jastrow, Professor an der Berliner Universität, ein zweifellos bestunterrichteter und unparteiischer Zeuge, folgendes: „Nach den amtlichen Notierungen war der Stand der Schlachtviehpreise (Rinder, Schweine, Kälber, Hammel) seit 1895 noch nie so hoch wie gegenwärtig Auch im Vergleich mit früheren Perioden kann behauptet werden, daß die gegenwärtigen Preise überhaupt noch nicht da- gewesen sind. Für Deutschland kann die Bewegung der Schlachrviehpreise etwa bis 1850 zurück einigermaßen ver gleichbar verfolgt werden. Bei einem solchen Vergleich findet sich kein einziges Jahr, in dem der Durchschnitt für die erwähnten vier Schlachtviehgattungen auch nur annähernd an den jetzigen Preisstand herangerächt hätte. Steht nun aber die Tatsache fest, daß wir in Deutschland augenblick lich Schlachtviehpreise haben, wie sie im letzten Halbjahr hundert niemals zu beobachten waren, so läßt sich nicht länger bestreiten, daß das Angebot sehr knapp, die Nach- frage dagegen auf dem Viehmarkte ziemlich stark ist. Damit wäre aber bewiesen, daß trotz aller Einwände in Deutschland zur Zett ein Vieh- bezw. Fleischmangel besteht." Vermischtes. * Ein „verschwundener" sozialdemokratischer Agitator. Der Wahlkreis Kottbus ist bekanntlich bei den Wahlen 1903 den Sozialdemokraten wieder verloren gegangen. Um diese Scharte auszuwetzen, hatten sie darauf dm Agitator Höpfner dorthin gesandt. Er sollte 4n erster Linie Leben in den dortigen Textilarbeiter-Verband bringen, der seit dem verunglückten Streik von 1896 nicht mehr vorwärts gekommen war, sodann aber sollte er auch die neue politische Bewegung neu entfachen. Höpfner hielt eine Unmenge von Reden; an Hetzereien gegen die Fabrikanten und die „verrottete bürgerliche Gesellschaft" leistete er das denkbar Möglichste. Jetzt ist Höpfner plötzlich, nach der „Nationalztg.", aus Kottbus ver schwunden; in den von ihm verwalteten Kasten (Höpfner war auch Expedient und Jnseratenagent für ein sozial demokratisches Blättchen) fehlen 1700 M. Höpfner will, wie er aus Berlin seinen Kottbuser Parteifreunden ge schrieben hat, die Summe verloren haben. Durch diesen Vorfall hat die sozialdemokratische Bewegung in Kottbus einen starken Schlag erlitten. * Der Erfinder als Einjahrig-Freiwilliger. Das Recht zum einjährig-freiwilligen Militärdienst hat sich auf Grund zweier patentierten Erfindungen ein Sohn des Bäckers Struck im Badeorte Borby bei Eckernförde erworben Der junge Mann, der als Buchhalter angestellt ist, machte im vorigen Jahre zwei Erfindungen, die in Deutschland, Rußland, Etigland, Frankreich und Dänemark patentiert wordm sind: einen selbsttätigen Paketschrank und einm Federhalter mit einer eingeschlostenen Reinigung-Vorrichtung für die Schreibfeder. Auf Grund dieser Erfindungen hat die Militärbehörde den jungen Mann für reif zum ein jährig-freiwilligen Dienst erklärt. Ein gebildeter „Heilkundiger". Der „Deutschen Medizinischen Wochenschrift" ist eine ergötzliche Anzeige zugegangen, begleitet von einem entsprechenden Schreiben: „Mering, den 19. 6. 05 An die Wohl- löbliche Expedition der Deutschen Medizinischen Wochen schrift. Unterzeichnetr Wünscht sich nachstehende- Inserat kinzurücken, sowie auch durch Apponomas auf selbigr Zeitung in -s- Band zu übersenden für da- Jahr apponiren. Den Betrag für Inserat und Zeitung zu übersenden. Hoch achtungsvoll Ulrich Wiedemann, Heilkundiger in Mering b. Augsburg." „Ein junger Arzt kann in Companion reintreten zur Gründung dr Quelle dr Ewigen Jugend! Offerte U. VV. 100 Bahnpostrestando Mering b. Augs burg." — „Reintreten" ist gut. Reinfallen wäre aber jedenfalls richtiger. * Ein raffinierte- Schwein besitzt, wie das „Memeler Dampfboot" schreibt, der Schneidermeister St. aus Alt-Heidlauken. Eine Zeitlang gab die Ziege de- St. keine Milch, sogleich dachte er, daß Nachbarn des Nacht kommen und die Ziege ausmelken. Um nun den Täter zu entdecken, stellte sich St. in einer der letzten Nächte be waffnet mit einem Pfahl vor der Stalltür auf und wartete auf die Ankunft des Milchdiebes — jedoch ver gebens. Dieses wiederholte St. nun eine Zeitlang, bis er endlich den Dieb in seinem eigenen Schwein, das der Ziege die Milch auSsog, entdeckte. (!?) * Tragischer Tod einer jungen Frau. Ein entsetzlicher Unglücksfall ereignete sich vor einigen Tagen in der Wohnung des Professors Köppner an der Kriegs akademie in Wien. Seine Gattin zündete eine Spiritus lampe an, die jedoch nach kurzer Zeit erlosch. Ohne dies weiter zu beachten, goß die Dame Spiritus in die Lampe, die hierauf infolge der noch fortwirkenden Wärme explo dierte. Frau Köppner erlitt im Gesicht und an der Brust so gefährliche Brandwunden, daß sie am anderen Tage unter schrecklichen Schmerzen starb. Frau Köppner war erst 21 Jahre alt und stammte aus Magdeburg. * Kauderwelsch auf Speisenkarten. Trotzdem leuchtenden Vorbilde des Deutschen Kaisers und König- Friedrich Augusts, die rein deutsche Tafelkarten führen Urir-cat -Wekanntrnochungen. Obst-Berpachtung. Stadt Leipzig Vie diesjährige gut bestandene Obstnutzung an Aepfeln, Birnen, Pflaumen MW ^»»1 Krenilvl. Neuk Kapelle! Neue Kapelle! Die und Nüssen soll verpachtet werden. Reflektanten wollen ihre Gebote bin 7. lull n. e. an Unterzeichneten abgeben. Rittergut Kaitz bei Dresden. Versteigerung. ! Mittwoch den S. Juli, vormittags von 1v Uhr au, gelangt in Gostritz bei Dresden auf dem Großmaunschen Oute Nr. 12 folgendes lebendes nnd toteS Inventur, als: > 4 Melk-Kühe, 2 Pferde (Rappen), 2 Schweine, 20 Hühner und 1 Hahn, 1 schwarzer Spitz, ferner 1 Amerikain, 1 Kutschwagen mit Berdel!, 2 Schlitten, 3 Brettwagen, 1 Handwagen, Kutsch- und Arbeitsaeschirre, Göpel-Treschmaschiue mit Häckselmaschine, 1 Mähmaschine mit 2 Messern, sämtliche Ackergerätschaften, Äauchenfässer u. v. a freiwillig meistbietend gegen sofortige BezahlungzurVersteigerung. j283j Isronckoi» IV., I^otpLixor 8tr»»ne 76. Sonntag und Montag Kroße WiLitär-McrUmulrk von der Kapelle des Tronlpeterkorps des 1. FeldartiUerie-Regiments Rr. 12. WM" Militär freien Eintritt "VW» Es ladet ergebenst ein l^rlvetrleb 8eblm»vb, Besitzer. Xonrtzrt- Ultä kllH6tilbIi886M6llt O Sottönstsr 8ssi ctsr » Wellen 8o»»nt»zx Oro886 ottoitllitlio 1ZriIIimi8ilv. Wilder Mann. Heute sowie jeden Sonntag und Montag Muk MMr-Wmßk mit Kmltn von der Kapelle des 4. Artillerie-Regiments Nr 78 Montags öis 10 Mr Tanzverein 50 — Eintritt frei. Wen! Wen! Saat Mit Veranda! Saal mit Veranda! (16j Hochachtungsvoll G. Opitz. Von 4— ,6 Dkr froior Vnnr liuetzttem billlxon I'anrmaricsn I Otrcl. 75 ?t., */, Otrtt. 40 ?f. — blilitLr tieien kmtrut. «tecteu Louuabencl und Or08868 vvoru treuncktiekst einlaäet HVttt»ol»»ti»o vvrv 1V»trtt«. Goldne Weintraube, Nic-ertößnih. Leute Sonntag Große Militär-Ballmusik wozu ergebenst einladet A^ Hempel. Grundschänke, Oberlößnch. Leute Sonntag starkbesehte Ballmusik. Es ladet ergebenst ein ^»«bominlor kssidos iisM. «leäen 8onntax lanr. äü^lletullsr ttlmtdüt. — 6ut« 8«*iNnllz. 6ir6U8- V nritzttz Nor^kc llc r. In» borrltet»«»» t4»rton: Täglich Vorstellungen Sonntags und ' ,8 Uhr, Wochentags /,8 Uhr. IM«rot»OHv, Tänzerin. ^xto, Mimiker. 1!. Volcko»»»», mit seiner Wunderäffin. Lollor, Athlet, krslovstart. L. von auf seinem arabischen Hengst „Saladin". proiovgtsrt. die neuen Menschen mit ihrer Opern comic,uv. Vierter neuer Repertoir-Zyklus. 1. Humoristika. 2. Martha oder Markt zu Richmond. 3. Don Juan. Otto »orx, ^onß; 1^«» t olon, Hundedresteur. Humoristiker und Charakteristiker. Japanische Gaukler. Potpourri, Miniatur-ZirkuS. Logenfitz »SO Mk, l. Platz 1 Mk., tl. Platz SO Psg, Gartenplatz 2» Pfg, Kinder die Hälfte. I» S4o»oll«eb»ft*»g»rtE»: VtroI»r^o»oII»et»»tt HV»ß^»or. X»tt»»K M Vier. I?»»trttt 10 Aufführung abends 9 Uhr: „Im ersten Urlaub", urkomische Poste. öäriboj eorredauöe » )eie» Zoimtsg Isar, o v>»»» »»titel»