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Sächsische Dorfzeitung." — 25 Juni 1905 Seite 2. auf ! ftützungj nächsten Währe, wttz ei cm Fis Nruna, teilung ein scl insbesl werde. buche Priva getrag vormi Straß Zwan ist na geschä raum in ganz zirka 9< romanti waldun, und an sich in sowie ! liebten ebrafav Ruhepl kann n verbrin Prospe! sofern nachmi aber g einer o zar nü hier t B,-eitb> arzt fii gebens buche manns stück ft Gerich Dresd^ werde, groß , Wohn> Platz, und fi geh« 3usi durs Grün Ernst stücke GericI Dresl werde Flurk den Kap pvch Und wie um kling erst seine Tab, zu s unsü in 6 die Link Lößnitz werden, dieser 8 Lesern , Abhärtu dem Bil eine län dem w Sonnen Waldlus alle Artikel der Molkereibranche, wje Milch, Buttermilch, Quarck usw., vertreten sein werden. Die Bedienung erfolgt hier durch junge Mädchen in der kleidsamen Tiroler Tracht. Außerdem sind noch geplant ein Zigarrenkiosk der Firma Kelle, eine Erfrischungshalle für Mineralwasser der Firma Gebr. Reh, ein Pfefferkuchenrad usw. Am Abend wird der Garten durch eine von den Firmen Rosenmüller, Dresden- Neustadt, und Liebold, Dresden-Altstadt, installierte elektrische Beleuchtungsanlage erhellt. Zahlreich« Bogenlampen und Tausende von Glühlichtern werden die schönen Garten anlagen in eine Flut von Licht tauchen. Außerdem ist auch noch eine besondere Illumination der Firma Fischer, Am See, ins Ange gefaßt. Der Vorverkauf der Eintritts karten für das Fest, das zum Besten der Prinz-Johann- Georg-Stiftung stattfindet, beginnt in den nächsten Tagen — Die berechnete Bevölkerung von Dresden mit Albertstadt betrug am 1. April 500 500 und am 1 Ma, dieses Jahres 502 000. — Pilsener Bier und Tschechentum. Wie in der „Allgemeinen Brauer- und Hopfenzeitung" mitgefeill wird, hat das Bürgerliche Brauhaus in Pilsen seine Bei tragsleistung zum Tschechischen Schulverein in diesem Jahre von vier auf acht Heller vom Hektoliter erhöht, wodurch bei-einem Umsätze von über 600 000 Hektolitern jährlich mindestens 500 000 Kronen dem Tschechischen Schulverein zugeführt werden, Im Deutschen Reiche dürfte diese der- schärfte Parteinahme für tschechisches Wesen keine Absatz steigerung des Bürgerlichen Brauhauses im Gefolge haben., Jeder Deutsche, der das Bier des Bürgerlichen Brauhauses trinkt, unterstützt indirekt die Tschechischen Schulvercine, da er für Erhöhung des Konsums und infolgedessen zur Vergrößerung der Beitragssumme beiträgt. — Der dritte deutsche Abstinententag findet in der Zeit vom 8. bis 10. September in Dresden statt. Seitens des Stadtverordnetenkollegiums wird eine offizielle Vertretung zu den Verhandlungen entsendet werden, ebenso werden die städtischen Kollegien einen Beitrag zu den Kosten des „Tages" bewilligen. — Der 5. Berbandstag des Verbandes deutscher Berufs-Feuerwehren ist durch Kom missions- und Vorstandssitzungen in Bremen eröffnet worden. Es trafen an 75 Herren von 165 Mitgliedern ein,-«in höherer Prozentsatz als alle früheren Verbandstage — Der Deutsche Gastwirtstag in Lübeck hat eine Reihe von auch die Allgemeinheit interessierenden An trägen angenommen. Der unerlaubte Ausschank, wie er vielfach von Kaufleuten, besonders aber in Kur- und Bade orten betrieben werde, soll energisch bekämpft werden. Die Regierungen sollen ersucht werden, die Konzessions- erteilung an Materialwarenhändler möglichst einzuschränken und dem unerlaubten Winkelschank bei Kaufleuten, Grün- kramhändlern usw. mehr Aufmerksamkeit schenken zu lasten. Zur gemeinsamen Bekämpfung der Winkelausschänke will man einen Zusammenschluß mit den Mäßigkeits- und Enthaltsamkeitsvereinen herbeiführen. Für die Prüfung alkoholfreier Getränke auf ihre Güte, Bekömmlichkeit und Haltbarkeit soll eine besondere Prüfungsstelle geschaffen werden. Um die wirtschaftlichen Interessen der Gastwirte bester wahren zu können, wurde die stärkere Entsendung von Vertretern in die Volks- und Gemeindevertretungen empfohlen. Ueber die Frage der Gründung einer Unter ¬ landen", hcrausgegeben von V. W. Esche und im Ver lag von Haase <L Bockermann, Zittau, ist der in Wort und Bild behandelten Haupt- und Residenzstadt Dresden gewidmet. Die für jedermann durchaus volkstümlich und verständlich geschriebene Abhandlung „Dresden einst und jetzt" von Georg Jrrgang-Dresden läßt uns die in vieler Hinsicht reizvoll? Geschichte Dresdens studieren. In fesseln der übersichtlicher Weise schildert der Verfasser die Ent wickelungsgeschichte Dresdens von dessen Entstehungszeit bis zu seiner heutigen Blütezeit als eine der größten Städte. Alle Fremden erklären Dresden als eine Perle im Kranz der deutschen Städte, und ihre Bewunderung gilt nicht nur der unvergleichlich schönen Umgebung allem, auch Dresden selbst, daS ihnen wie der Bürgerschaft mit seinen Kunstdarbietungen in Oper, Schauspiel und Konzert saal, mit seinen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, seinen Kunst- und Gewerbeausstellungen, seiner Geselligkeit und seinen Vergnügungen, seiner Sicherheit und Ruhe als Ideal einer deutschen Stadt erscheint. — Die Lieferung enthält wiederum einen Bilderschmuck, der selbst dem an spruchsvollsten Geschmack genügen dürfte und mit dem Text eine Einheit bildet, die sich durch „Schönheit und Go diegenheit auszeichnet. Das Vollbild „Albrechtsburg", in farbigem Autotypiedruck künstlerisch ausgeführt, läßt darauf schließen, daß wir in der nächsten Nummer einen Beittag zu Meißens Geschichte erhalten werden. Drei sinnige Gc dichte von Max Bewer beschließen die Lieferung. — Be merken wollen wir noch, daß der Verleger dem Werke eine Prachteinbanddecke in wahrhaft großartiger Aus stattung gibt, die sowohl dem ernsten wissenschaftlichen Wert als wie der vaterländischen Gesinnung dieses vor- nehmen HeimatbucheS Rechnung trägt. Die Einbanddecke ist zum Preise von 3.— M durch den Verlag direkt oder durch alle Buchhandlungen zu beziehen. Munft und Wissenscbnft. Literatur. f Wochenspielplan des Residenztheaters. Sonntag: „Ein Seitensprung", Montag: „Lustige Ehe- männer", Dienstag: „Ein Seitensprung", Mittwoch: „Der Familientag", Donnerstag: „Die beiden Schulen" (Novität!), Freitag: „Lustige Ehemänner" und Sonnabend „Die beiden Schulen". -f Im Residenztheater ging am gestrige» Freitag abend erstmalig das dreiakttge Lustspiel „Ein Seiten- sprung" (bm Oarntte) von Ben, Dehöre und Guillemand, deutsch von Max Schönau, in Szene und erzielte einen lauten Heiterkeitserfolg. Das Stück unterscheidet sich, ab gesehen von den unvermeidlichen Laszivitäten der franzö sischen Lustspieldichter, zwar nicht besonders von den be- - kannten ähnlichen Erzeugnisten von jenseits der Vogesen, indessen ist es doch lustig genug, um einige Stunden hin durch ganz angenehm zu unterhalten. Die Gründe dafür liegen in den geradezu staunenswert verwickelten Szenen, die sich auf den weltbedeutenden Brettern abspielen, und die schließlich sich trotzdem in Wohlgefallen auflösen. Ein Advokat Rowerdy will seine Ehefrau betrügen , , weiß aber nicht recht, wie er das anfangen soll. Da ist ihm denn ein Berufsgenosse Briscotte behilflich, und so ergeben sich Situationen, die die Lachlust sehr anregen. In der Technik ist das Lustspiel ganz geschickt aufgebaut, doch war der offenkundige Erfolg aber wohl mehr auf die vorzügliche Darstellung durch das Residenztheater-Ensemble zurückzu führen, daS flott und temperamentvoll spielte und sich am rechten Flecke befand. ' sis. s- Zentraltheater. „Im stillen Gäßchen" «Quality Street), Lustspiel in 4 Akten von I. W. Baron. Deutsch von Pogson. Seit mehreren Jahren hat man in Dresden keine Neuheiten von englischen Lustspielen zn börcn i -/z in Lllcy rinr Puruvr uvri vu» r7Ust- artillerie-Regiment Nr. 12 ab. Nach dem Parademarsche ließ der König das Regiment im offenen Viereck Aufstellung nehmen und hielt eine Ansprache, in der er in ehrenden Worten seine Anerkennung für die Leistungen des Regiments und die Erwarlung aussprach, daß der Geist, den er heute im Regimente gefunden habe, immer derselbe bleiben möge. Darauf verteilte der König eigenhändig mehrere Ordens- auSZeichnungen und nahm mehrere Beförderungen vor. Nach beendeter Parade fuhr der König unter den Hoch- und Hurrarufen der Menge zum Frühstück bei dem Regiments-Kommandeur des 12. Fußartillerie-Regiments. — Rücktritt Seiner Exzellenz des Staats ministers v. Metzsch. Einige Blätter beschäftigen sich wieder einmal mit der Frage eines bevorstehenden Wechsels in der Leitung des Ministeriums des Innern. Soweit die betreffenden Zeitungsmeldungen den Rücktritt des Herrn Staatsministers v. Metzsch für das Frühjahr 1906 in Aussicht stellen, können wir, schreibt das „Chem. Tagebl.", sie als zutreffend bezeichnen, nur entbehren sie völlig des Reizes der Neuheit, denn bekanntlich hat der jetzt 68 jährige Staatsmann nicht erst in den letzten Tagen und Wochen, sondern schon viel früher sich in ganz bestimmter Weise dahin geäußert, daß er keinenfalls länger als bis zum Schluß der kommenden Landtagssession im Amte zu bleiben wünsche. Alles aber, was über die Person des mutmaß lichen Nachfolgers gemunkelt und getuschelt wird, ist nichts als haltlose Kombination, denn diese Frage ist, wie wir auf Grund authentischster Information versichern können, maßgebenden Orts noch nicht einmal in den Kreis ernster Erwägungen gezogen, geschweige denn schon entschieden worden, insbesondere ist es gänzlich falsch, aus den Kon- fxrenzen Sr. Majestät des Königs mit dem Herrn Kreis hauptmann v. Schrieben irgend welche darauf bezügliche Schlüsse zu ziehen. — Ernennungen, Beförderungen. Oberst leutnant Oeser beim Stabe des 5. Infanterie-Regiments „Kronprinz" Nr. 104, mit der Führung dieses Regiments betraut, Majore Schramm, Marschalck v. Bachten- brock und Krahl zu Oberstleutnants, die Hauptleute Scheffel, v. Einsiedel und Schulz zu Majoren be fördert. — Personalien. Am Donnerstag morgen ist hier nach längerem, schwerem Leiden Herr Kaufmann Martin Richter, Inhaber der Firma Richter <L Berlin am Neumarkt, im Alter von 65 Jahren gestorben. Mit ihm ist einer der bekanntesten Dresdner Kaufleute, der sich besonders in den Kreisen des Eisenindustriellen einen guten Ruf erworben hatte, dahingegangen. — Der Staatssekretär des Innern hat, einer Anregung der früheren Kommission für Arbeiterstatistik Folge gebend, das Kaiserliche Statistische Amt, Abteilung für Arbeiterstatistik, beauftragt, unter Mitwirkung des Beirats für Arbeiterstatistik Erhebungen über die Dauer bekommen, und doch wird man zugeben müssen, daß die meisten von ihnen, so auch das jetzt aufgeführte „Im stillen Gäßchen" bedeutend feiner und gehaltvoller sind als die oft recht schlüpferigen, albernen französischen Stücke. „Im stillen Gäßchen" behandelt das Schicksal eines jungen Mädchens, das im Verborgenen blüht und leidet und zuletzt natürlich in dem Auscrwählten seines Herzens doch noch sein Glück findet. Leider tritt der sentimentale Zug oft so stark hervor, daß die Wirkung dadurch stellenweis sehr beeinträchtigt wird. Außerdem ist das Stück für ein Lust spiel auch arm an eigentlichen Scherzworten, und so kommt es, daß die Aufführung nicht lautes hallendes Lachen, sondern mehr innere, mitcmpfindende Fröhlichkeit weckt. Die Aufführung des Werkes ist vorzüglich. Die Haupt rollen waren bei den Damen Elsa von Ruttersheim und Karla Ernst und Herrn Heinrich Schroth in den besten Händen. Außerdem ist das Stück allein seiner Ausstattung wegen sehenswert. Dieselbe ist außerordentlich stilgerecht und geschmackvoll — ein steter Genuß fürs Auge. U. f Der Männergesangverein Dresdner Orpheus eröffnete am Donnerstag im Garten des Linckeschen Bades die Reihe der sommerlichen Liederabende Das Programm enthielt außer den drei Neuheiten des ersten Teiles liebe Bekannte der deutschen Sängerwett und dankbare Chöre aus dem Winterprogramm des Vereins ft Der Dresdner Männergesangverein wird in seinem am Mittwoch den 28. Juni im Ausstellungsparke stattfindenden Sommerkonzert 10 Chöre aufführen, darunter erstmalig: „Mein ist die Welt" von Curti, „Mondnacht" von Oskar Rothe - Dresden und „Reiterlied" von Paul Pfitzner-Dresden, ferner auf besonderen Wunsch „Schlaf süß" von P. Schöne. ft Lieferung 10 des vaterländischen, populär wissenschaftlichen Prachtwc'ckes „Ans den Sachscn- Aus Dresden und Umgegend. Dresden, 24. Juni. — Se. Majestät der König hielt gestern nachmittag Uhr in Metz eine Parade über das sächsische Fuß- der im Binnenschiffahrtsgewerbe üblichen Arbeit», zetten — abgesehen von der Sonntagsarbeit — und der Ruhepausen anzustellen. Zu diesem Zwecke soll zunächst eine statistische Aufnahme unter Verwendung von Frage, bogen stattfinden, deren Ausführung durch die örtlichen Schiffahrts-Hafenpolizeibeamten in die Wege zu leitey ist Die Erhebungen sollen sich auf solche gewerbliche Binnen- schiffahrtsunternehmer erstrecken, die unter daS Binnen- schiffahrtsgesetz vom 20. Mai 1898 fallen. — Bei dem großen Gartenfest im König!. Palaisgarten in Dresden-Neustadt am Sonntag den 9. Juli ist seitens des Festausschusses für Abwechselung und Reichhaltigkeit des Programms in außerordentlichem Maße Sorge getragen worden. So werden eine Anzahl große RestaurationSzelte errichtet, ferner plant Herr Hof- der deutschen Eisenbahnverwaltungen ausdrücklich die Beibehaltung dieser Wohlfahrtszwecken dienenden Aus nahmen Vorbehalten Die Verlängerung deS deutschen Handels vertrags mit Guatemala. Der im Jahre 1887 zwischen dem Deutschen Reiche und der Republik Guatemala abgeschlossene, später von Guatemala ge kündigte Freundschaft--, Handels-, Schiffahrts- und Konsularvertrag, dessen Gültigkeit schon bis zum 22. Juni diese- Jahres verlängert worden war, hat nach einer Erklärung-der Regierung von Guatemala wiederum als auf 2 Jahre, d. h. also bi- zum 22. Juni 1907, ver längert zu gelten. Während Graf Tattenbach die diplomatischen Verhandlungen mit dem Sultan von Marokko in FeS fortsetzt, ist die militärische Begleitung :okko in Fes „deS deutschen Gesandten zurückberufen worden, da der Hauptgrund der Militärmission nunmehr, wie offiziös versichert wird, als erfüllt gelten kann. .Oesterreich,Ungarn. OesterreichischeSAb geordnetenhaus. In fortgesetzter Beratung des Budgetprovisoriums sprach gestern unter anderen Schönerer (Alldeutsche Vereinigung.) Er protestierte namens der Alldeutschen gegen die vom Ministerpräsidenten angekündigte Einführung der inneren tschechischen Amts sprache, wodurch dieser sich offiziell als Totengräber der deutschen Staatssprache bekannt habe. Die Ein führung der inneren tschechischen Amtssprache bedeute für die Tschechen eine wichtige Etappe in der Erfüllung ihrer staatsrechtlichen Bestrebungen, für die Deutschen aber daS Ende jedweden Ansehens und jeder Autorität. Redner wandte sich dann gegen die fortgesetzte Slavisierung der Beamtenschaft in Böhmen sowie gegen die für die Deutschen gefährliche und eine ungerechtfertigte Bevor zugung der Tschechen bedeutende Wirksamkeit des tschechischen Landsmannministers und protestierte gegen den Versuch, das Deutschtum von Eger und dem Eger- lande in Frage zu stellen. Redner besprach sodann das Verhältnis zu Ungarn, bezeichnete die darauf bezüglichen Erklärungen des Ministerpräsidenten als inhaltlos, warf dem zur Prüfung dieser Frage eingesetzten Ausschüsse Untätigkeit vor und legte dar, daß die vom ungarischen Abgeordnetenhause angenommene Resolution Banffys, soweit sie sich auf die Verweigerung der Beitrags leistungen zu den gemeinsamen Ausgaben bezieht, rechts widrig und ungesetzlich sei, weil ein beide Reichshälften betreffendes vom Monarchen sanktioniertes Gesetz nicht durch einseitigen Beschluß des ungarischen Abgeordneten hauses aufgehoben werden könne. Das ungarische Kabinett Fejervary reichte seine Entlassung ein, die jedoch nicht angenommen wurde. Rußland. Die Oberpreßbehördc hat den Zeitungen untersagt, fernerhin die Rede des Kaisers und die Abordnung der Semstwos zu interpretieren. Als Grund wird angeführt, einige Blätter hätten die Worte des Kaisers, obgleich sie nicht den geringsten Hinweis auf die Möglichkeit einer Aenderung der Staatsgrundgesetze enthalten hätten, doch dahin auS- gelegt, daß die Einberufung einer Volksvertretung auf den Grundlagen, wie sie in den konstitutionellen Staaten Westeuropas bestehen, bevorstehe. Da die Handelsvertragsverhandlungen zwischen Italien und Rußland gescheitert sind, wurden Verhandlungen wegen Verlängerung des gegen wärtigen Vertrags eingeleitet. Gestern mittag ftst in fast allen Fabriken zu Warschau die Arbeit eingestellt worden wegen der Prozeßverhandlunq gegen Okrzeja, der am 26. März d. I. im Hofe der Pragaschen Polizeiverwaltung eine Bombe zur Explosion gebracht hatte. Bei dem Anschlag waren sechs Personen verletzt worden; Okrzeja war verhaftet worden, nachdem er auf der Flucht noch einen Polizisten getötet hatte. Die Zustände in den großen Städten Russisch- Polens werden mit jedem Tage schlimmer. In Lodz herrscht blutiger Aufruhr. Eine ungeheure Volks ¬ menge flutet in höchster Erregung durch die Straßen. DaS Militär feuert; eS gibt bereits viele Tote und Verwundete. Die Polizei ist völlig machtlos. Es waren Barrikaden errichtet worden, die vom Militär im Sturm genommen wurden. 50 Personen wurden getötet und verwundet. Es herrscht allgemeiner Auf stand. Der Kriegszustand soll verhängt werden. England. Im Unterhause erklärte Unterstaats sekretär deS Aeußeren Percy,,von den japanischen Be hörden in Port Arthur sei keine Anweisung ergangen, daß die englischen und amerikanischen Firmen Port Arthur zu verlassen hätten. Spanien. König AlfonS hat folgendes Ministerium bestätigt: Präsidium Montero RioS, Inneres: Garcia Prieto, Auswärtiges: Saint Roman, , .M . Finanzen: Urzaiz, Krieg: Weyler, Marine: Villanueva, Lieferant Reh, Reitbahnsttaße, eine „Milchinsel", auf der Ackerbau: Romanones, Justiz: Pena, Unterricht: Meüado.