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überging, und wmkte ihn zu sich heran Die- hatte em in der Nähe stehender Schutzmann übersehen. Er stürzte sich auf den Hofprediger, al» dieser aus der Zuschaucrkette hervortat uyd apf den Kaiser zuschritt, packte den Prediger und zvdrjMe ihm den Zt)linderhut, den der Geistliche obgeiuMme» hatte Der Äüser war über diesen Zwischen fall äußerst belustigt, er schritt auf Hofprediger Keßler zu, reichte ihm die Hand und sprach zu ihm einig« Worte. Der diensteifrige Schutzmann stand etwas versteinert da. * Patentwesen. (Bom Patentbureau Krüger, Dresden, Altmarkt). Es kommt bekanntlich vor, daß sich eingetragene Gebrauchsmuster nachträglich als angriff-fähig erweisen. Der Angriff kann aber nicht, wie manche meinen, durch einen einfachen Einspruch wie beim Patent erfolgen, sondern es ist eine gerichtliche Löschungsklage nötig. Für den beteiligten Industriellen entsteht dabei vielfach ein ge wisses Dilemma durch die Frage, wie er sich dem Gebrauchs muster gegenüber verhalten soll, bis die Klage entschieden ist Nach dem Gesetze ist jede Nachahmung, solange das Eebrauchsmuster besteht, straffällig. Allerdings wird die Strafe bis zur Entscheidung der Löschung-Aage aufgeschoben grid fällt weg, wenn die Klage Erfolg hatte; im anderen Falle tritt sie aber mit der Entscheidung in Kraft und derjenige, der vor der Klageentscheidung handelt, tut es auf Risiko. Bemerkenswert ist ein kürzliches Urteil des Reichsgerichts, womit eine während der Löschungsklage be gangene Schutzverletzung straffrei erklärt wurde, trotzdem die Klage erfolglos ausging. Das Urteil wurde dadurch begründet, der Kontravenient sei nachweislich in dem guten Glauben gewesen, daß die Löschung stattfinden würde; er habe also weder wissentlich noch fahrlässig verletzt. Man muß sich aber hüten, dieses außergewöhnliche Urteil als Richtschnur zu nehmen; in der Regel ist die Straffälligkeit gegeben. * Ueber „Schule und Nervenkrankheiten" schreibt Or. mk»ck. Theodor Heusche in Nr. 321 der „Hbg. Nachr." u. a. folgendes: „Unheimlich viel gesündigt wird gegen die Nerven der Kinder mit unregelmäßigem, mangel haften Schlaf und mit — dem Alkohol. Eltern und Er zieher sollen daran festhalten, daß Kinder ein größeres Schlafbedürfnis als Erwachsene haben; acht bis zehn Stunden sind je nach dem Alter das äußerste Minimum, das man verlangen muß. Und was den Alkohol betrifft, so soll er den Kindern bis über die Entwickelungsjahre hinaus unbedingt verboten sein. Es gibt keinen gesunden oder krankhaften Zustand, in dem der Alkohol in Gestalt von Bier oder Wein wünschenswert oder gar notwendig wäre; selbst in den gefährlichsten Zuständen von Schwäche läßt er sich durch andere weniger unangenehme Mittel vollständig ersetzen. Was er indessen an den Kindernerven sündigt, darüber noch weiter sprechen, hieße Eulen nach Athen tragen." * Ein böses Urteil über die Frauenbewegung übermittelt Max Nordan der Wiener „N. Fr. Pr". Er schreibt dem Blatte aus Karlsbad: „Linksgehen, wenn alle Welt rechts geht, und fortwährend an Ahnungslose an prallen, vom Omnibus immer in der falschen Richtung abspringcn und lang hinschlagen — das ist die eigentliche Frauenbewegung", sagte mir ein grimmiger Nachbar, nach- dem ihn wohl zehnmal Damen angerannt hatten. Er war leberleidend. — Ob der Mann wirklich leberleidend war? * Ein spanischer Goliath. Aus Madrid wird der „Franks. Ztg." geschrieben: Der aragonische Riese Fermen Arudi ist in ganz Spanien berühmt und hat sich auf allen Jahrmärkten des Landes produziert, bis er, ob wohl erst 32 Jahre alt, als wohlhabender Mann in den Ruhestand getreten ist und sich nach seinem Geburtsort, dem aragonischen Städtchen Sallent, zurückgezogen hat, wo er von seinen Renten lebt. Arudi ist 2,35 Meter hoch und unter seinem horizontal au-gestreckten Arm können hoch gewachsene Männer mit einem Zylinderhut auf dem Kopfe hmdurchpassieren, ohne daß die Hüte den Arm de» Riesen berühren. Da» Merkwürdigste an ihm ist aber seine un- gehkürc MpsDelkaft, eine Eigenschaft, die bekanntlich fast nie bei abnorm entwickelten Menschen angehroffen wird. Diese Riesenkraft ist ihm vor einigen Tagen, als er sich in den Pyrenäen auf einer Bärenjagd befand, zu statten gekommen Er hatte mit seiner Flinte, die ihm voriges Jahr die Sönigin-Mutter geschenkt, zwei stattliche Bären erlegt und war auf dem Heimweg begriffen, als ihm ein dritter mächtiger Bär in den Weg trat. Das Raubtier kam aufrecht mit ausgestreckten Tatzen auf ihn zu. Die Flinte Arudi» war nicht geladen, und da er sie nicht beschädigen wollte, sah er davon ab, sich mit Lolbenstößen zu verteidigen, sondern legte das Gewehr auf den Boden nieder, ging entschloßen auf seinen Feind los, umfaßte ihn mit seinen sehnigen Armen und ließ sich mit ihm in einen Ringkampf ein. Bald hatte der Riese den Bären zu Boden geworfen, und indem er mit mächtiger Faust dem Tier die Gurgel zuschnürte, stieß er ihm sein Jagdmesser bis ans Heft in die Brust. In übermütiger Laune lud er den Bären, der 280 Pfund wog, auf seine Schultern und trug ihn nach dem 7 Kilometer entfernten Sallent. * Ueber die Ausgrabung der Sphinx in der Nähe der Pyramiden von Gizeh wird aus Kairo berichtet: Der Plan, die bekanntlich mit ihrem ganzen Körper im Wüstensande vergrabene große Sphinx, die nur mit dem Kopfe aus dem Erdboden hervorragt, ganz freizulegen, ist in ein neues Stadium getreten, da sich zu der ursprünglich kleinen Anzahl derer, die sich für die Sache interessieren, zahlreiche neue Freunde zugesellt baden, die den Wunsch haben, daß der Schleier von dem großen Rätsel bald ge hoben werden möchte Darunter befinden sich zahlreiche hohe ägyptische Würdenträger und eine Reihe von Gelehrten und Finanzleuten fast aller europäischen Länder. Bor einigen Tagen fand eine Versammlung sämtlicher Inter essenten im ägyptischen Institut in Kairo statt, in der Mr. Dow Covington auf Veranlassung des Vorsitzenden Abbate Pascha, Präsident der ägyptischen geographischen Gesellschaft, über die Fortschritte, welche die Bewegung seit ihrem An- fang gemacht hat, berichtete. Er legte eine Anzahl von Plänen und Schätzungen vor, die ein hervorragender ägyptischer Architekt, M. D. Favarger, hergestellt hat. ,Nach dem ersten Plane waren 186 Kubikmeter Sand zu bewegen, eine Arbeit, deren Kosten sich auf 80 000 M belaufen. Indessen wurde der Plan modifiziert in einer Weise, durch die sowohl die Arbeit als die Kosten wesentlich herabgemindert werden. Auf Anfragen aus der Mitte der Versammlung hinsichtlich finanzieller Unterstützung von auswärts führte er eine Reihe von Geldgebern in den Bereinigten Staaten von Nordamerika an, die bereit wären, etwa eine Summe von 20 000 M beizutragen. Die Ver sammlung faßte ihre Meinung dahin zusammen, daß der Plan ausführbar sei, da auch eine genügende Beteiligung zur Herbeischaffung der erforderlichen Mittel aus Europa zu erwarten sei. Es wurde infolgedessen ein Finanzkomitee gebildet. * Kathederblüten. Die „Neue Hamburger Zeitung" schreibt: Ich schließe diese Stunde wieder mit sehr schwachen Kenntnissen. — Ich werde nächsten Sonnabend wieder eine Repetition anstellen, und zwar in der Art, wie ich mich überzeugt habe, daß es gar nicht geht. — Ihre Arbeit ist ohne Aufmerksamkeit und Löschblatt gemacht. — Ihre Arbeit fängt gleich damit an, daß Sie am Ende den Punkt weg lassen. — Wenn ich auf dem Gange gehe und den Lärm höre, sollte ich gar nicht denken, daß ich in Sekunda bin. (Gelächter ) Worüber lachen Sie denn, etwa über mich? U. Lössel, Vrssäsu-H.. Leks parterre unä l. Lta^e. Mäsrus Xiuäsrstisksl. ^»tur^smLsss ?ormstt. ^11s ?roislL^su. Ich wüßte nicht, wa» sonst hier lächerlich wäre. — Wem» Sie das Klaffenzimmer verlassen haben, gehen Sie alle entweder auf den Hof oder bleiben auf Ihren PjäPq» fitzen. — Sie sprechen ja wie ein drckjährigä Kind, da nach nicht svrechen kau»! - HMtzftl, wem« Hhmjt nch reden, so schweige» Sie! — Nun siebe«- Sie wieder ach Fenster, wenn nachher einer heiM-Mt so ist es mied* keiner gewesen. — Sie find nicht wert, neben den andere« Schülern zu sitzen; setzen Sje sich zu mix. — Hie Toto» konnten nicht beerdigt werden, da sie sich auf die Schiffs planken gerettet halte». — Käse ist gywnnene Ochsen- milch. — Die alten Schauspieler trugen deshalb Masken, damU man ihr Mienenspiel besser sehen könne. — Aus der Monarchie Alexanders des Großen entstand« drei Reiche, die sich im östlichen Teile de- Mittelländischen Meeres bildeten. — Da ich meine Schüler noch nicht recht kenne, wird jeder, den ich bezeichne, mir seinen Namen nennen, also: Decker, wie heißen Sie? * Wissenschaftlich ausgedrückt. Ein junger Ge- lehrt« Hot aus dürftigen Verhältnisse« heraus eine reiche Heirat gemacht. Er empfängt in seinem hocheleganten, neuen Herrenzimmer den Besuch eines Bekannten. Dieser bemerkt auf dem Schreibtisch unter lauter luxuriösen Dingen einen schlichten, bronzenen Aschenbecher billigster Sott«. „Aha," sagte er, „das ist gewiß ein teures, liebe- An denken?" — „Ja," bestätigt der glückliche Ehemann, „da ist noch ein Ueberrest au- meiner Bronze-Zeit!" Tveater» Repertoire. (Ohne Gewähr der Innehaltung.) Königliches Opernhaus (Altstadt). Sonntag, den 11. Juni: Zar und Zimmermann. Montag, den 12 Juni: Siegfried. (Anfang 6 Uhr.) DienStaa. den 13. Juni: Die Regimentstochter. Mittwoch, den 14. Juni: Der Rattenfänger von Hameln. Doaner»tag, den 15. Juni: Götterdämmerung. (Anfang 6 Uhr.) Freitag, den 1k. Ium: Der Dämon Sonnabend, den 17. Juni: Der Wildschütz. Sonntag, den 18. Juni: Die Afrikanerin. Königliches Schauspielhaus (Neustadt) Sonntag, den 11. Juni: Die Jungfrau von Orleans. (Anfang 7 Uhr ) Montag, den 12. Juni: Der Dieb. — Der gemütlich« Kommissär — Der »erbrochene Krug. DienStag, den 13. Juni: Der Widerspenstigen Zähmung Mittwoch, den 14. Juni: Das große Geheimnis Donnerstag, den 15. Juni . Die Braut von Messina. (Anfang 7 Uhr.) Freitag, den 18. Juni: Der Dieb — Der gemütlich« Kommissär. — Der cinarbildetr kranke. Sonnabend, den 17. Juni: HervdeS und Mariamne. Sonntag, den 18 Juni: Wilhelm Dell. (Anfang 7 Uhr.) Reitdeuztheater Sonntag, den 11. Juni: Rachm.: Alt-Heidelberg AdendS: Luftige Ehemänner. Montag, den 12 Juni: Rachrn.: Der Atpsenstreich. AbendS: Der Familientag DienStag, den 13. Juni: Lustig« Ehemänner Eeutraltheater. Täglich Theater-Borstellurg. (Anfang '/F Uhr.) Donnerstag mIZ.Junin.e Ucrrtie: Mässen-Kreiberg . (lArabentour). Um zahlreiche Beteiligung bittet I>. V. Die geehrten Teilnehmer werden gebeten, bis spätestens 7 Uhr früh auf dem Haupt bahnhof Dresden zu sein zwecks Entnahme von Gesellschaftsfahrkarten von den Vorständen. Wiederankunft in Dresden IO-" abends. 86N86I1 >V6l6k6 cki«S6 Asicßsn tr»g«n, sillck LU8 bestem kussstskl unck leiste ick Mr guten Zetinitt jecke Onrsntis. Ueolrer's 8olin Orssttsn - dleustsclt, I^ürnsrstr. vresZsn-'rrscksu, l-sixr-Issr Str. S Äl!W- W -Ma versichert billigst nur die bä»xolvori»iokornnx fNr -4Krtn«roien «to. von H847". Näheres durch die Bezirk-- General - Agentur RI. HVieckoinnr, IZrosckon, Prager Ltrafie 1, Lll Telephon 8400. sSV) Kostüme: lacken- vlusen- pa88ON8: ^.ir, 18.24, SO eie. VresLke/r Va/rrs/r- Sperrai-Z/aus rr«»sc ülitkesektling! Dresden, «nnenftrastze 28 In äer pirma „ttün^er u. 1I»U8 «mlck", V^rllatrasse, bin veäer ick, nock Herr llünxer tätig Erstliugs'WMk alle dazu gehörigen Stoffe soltd und billig Plomben. äekmerrloses ^aknrieken. --- Äibne mit unä okne Platte, ---- Reparaturen u. Umarbeitungen 8okort. Viässige Preise. 7K. LLdo-lUsUor im Mttvrdok. vrescken ^ltat^ ZHltzl 8reite 8tr.22, 8preckreit: y—6, 8omttaxs: y —12 vorm.