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Seite 3. — „Sächsische Dorfzeitung." — 24. Akai 1905. behalten könne. Herr vr. meck. Meinert gab diesem Bedauern unter herzlichen Dankesworten für die seitherigen Bemühungen durch die genannte Dame beredten Ausdruck. Hiermit erreichte die leider nur mäßig besuchte außer- ordentliche Versammlung ihr Ende. " — Die Bestimmungen über das Fremden- meldewesen werden zur Zeit von der König!. Polizei direktion zu Dresden umgearbeitet. Die neuen für Dresden geltenden Meldevorschristen werden durchaus von dem Ge danken getragen sein, die Fremden mit polizeilichen An forderungen nach Möglichkeit zu verschonen. — Die prachtvollen Rhododendronanlagen im König!. Großen Garten unweit des Palais, sowie die jenigen der Frau verw. Seidel an der Augsburger Straße Dresdens und endlich jene unweit der Bahn Königsbrück— Schwepnitz bei Grüngräbchen sind jetzt im vollen Flor und vielbesucht. — In einem am Sonntag bei Seußlitz angeschwom menen Leichnam wurde eine seit 14 Tagen aus Plauen bei Dresden verschwundene LehrerStochter namens Hase erkannt. Das Mädchen war verlobt, scheint aber, nach einem bei ihm aufgefundenen Briefe zu schließen, nebenbei ein unglückliches Liebesverhältnis gehabt zu haben. — Aus dem Polizeibericht. Am 12. d. M hat ein etwa 30 jähriger Unbekannter in einem Restaurant der Lößnitzstraße ein Fahrrad, Marke „Austria" eingestellt und nicht wieder abgeholt. Das Rad befindet sich bei der Ariminalabteilung zu 0. Unb. 1663 in Verwahrung. Das Schwurgericht Dresden verurteilte heute morgen den 1867 geborenen ehemaligen Direktor und ersten Lehrer der städtischen Kinderbesserungsanstalt „Marien- Hof" in Trachenberge Karl Gotthelf Max Pilz wegen Sittlichkeitsverbrechens, Urkundenfälschung und Unterschlagung im Amte unter Annahme mildernder Umstände zu 3 Jahren 6 Monaten Gefängnis und 5 Jahren Ehrenrechtsverlust. 1 Monat gilt als verbüßt. /X Dresden-Trachau, 23. Mai. Der hiesige Frauenverein veranstaltet morgen Mittwoch nachmittags 3 Uhr in den Räumen und im Garten des Kinderheims ein Kinderfest als Vorfeier des Geburtstages Sr. Majestät des Königs Friedrich August. Da der Ertrag dieses Festes dem Kinderheim zufallen soll, ist eine zahlreiche Beteiligung sehr erwünscht, zumal der Preis eines Programms nur 20 Pf. beträgt. Neben allerlei Belustigungen, an welchen alle Kinder teilnehmen können, werden unterhaltende Vorführungen von den Zöglingen des Kinderheims sowie vom hiesigen Jungfrauenverein geboten. Das Fest ist zunächst als Gartenfest gedacht; bei ungünstiger Witterung aber bieten die Räume des Kinderheims samt der ge schützten Veranda reichlich Unterkunft zur Ausführung des Festprogramms. Letzteres ist schon im voraus entnehmbar bei der Vorsteherin des Frauenvereins und Kinderheims Frau Pastor Fischer, Böttgerstraße 8, l. Möchten recht viele Eltern mit ihren Kindern an diesem Fest sich be teiligen. . Aus der Lößnitz, 23. Mai. Das Programm zu der von den vereinigten König!. Sächs. Militärvereinen ! der Parochien Kötzschenbroda und Radebeul ver anstalteten Vorfeier des Geburtstages Sr. Majestät des Königs am Mittwoch, den 24. Mai, abends 8 Uhr, in den Sälen der „Goldenen Weintraube" enthält folgende Nummer: Krönungsmarsch a. d. „Folkunger" von Kretsch- ! mar; Königs-Gavotte von Reh; Jubel-Ouvcrture von C. M. v. Weber; Festansprache, gesprochen vom Kamerad Schönert, Vorsitzender des Militärvereins Radebeul, an die sich allge meiner Gesang des 1. Verses der Volkshymne schließt; „Wir grüßen unfern König", Chor, gedichtet und kom- ! poniert von A. Kettner (Männergesangverein „Lyra"- I Niederlößnitz; Pilgerchor und Lied an den Abendstern aus I „Tannhäuser" von Wagner; „Festgesang" von O. Neubert I und „Abschied", Chor, von Häser (Männergesangverein I „Lyra"-Niederlößnitz); Altniederländisches Dankgebet von I Kremser. — 10 Minuten Pause. — Ungarisch? Tänze I b und 6 von Brahms; „O, du Jugendzeit", Chor mit I Baritonsolo, von Wenzel, und „Waldkönig" von Döring I (Männergesangverein ,,Lyra"-Niederlößnitz); König Friedrich I August-Marsch von Trenkler; Knegsraketen, militärisches I Potpourri, von Conradi. — Wir wollen nicht unterlassen, zu erwähnen, daß der Marsch der Militärvereine von Zitzschewig, Naundorf, Kötzschenbroda l und ll und Nieder lößnitz, ebenso wie der de- Radebeuler Militärvereins nach dem Festlokale unter Vorantritt der Lößnitzkapelle erfolgt. (:) Blasewitz, 23. Mai. Zur Feier des Geburts- tages Sr. Majestät des Königs wird am 25. Mai im Hotel „Goethegarten" hier von nachmittags 4 Uhr ab ein öffentliches Festmahl stattfinden. — Aus demselben Anlässe veranstaltet der König!. Sächs. Militärverein Blasewitz selbigen Tages von abends 8 Uhr ab im Saale des Hotels „Goethegarten" einen öffentlichen Festkommers. — Am 3. Juni von '«9 Uhr abends ab veranstalten ehemalige Reserve- und Landwehroffiztere des Landwehrbezirks Torgau im hiesigen „Goethegarten" einen Kommersabend, zu welchem Se. Majestät König Friedrich August sein Erscheinen in Aussicht gestellt hat. T Blasewitz, 23. Mai. Das Komitee für die hier und in Loschwitz am 9. d. M.. veranstaltete Schiller- Gedenkfeier hielt am Sonntag eine Schlußsitzung ab, in welcher festgestellt ward, daß das Fest ein Defizit von 13 M. 10 Pf. ergeben habe. Es wurden 2600 Eintritts karten verkauft. — o Cossebaude, 23. Mai. Wie wir hören, hat das Programm für die Königsgeburtstagsfeier insofern noch eine anerkennenswerte Bereicherung erfahren, als es dem gemischten Chor des hiesigen Gebirgsvereins durch Ge- winnung von noch einigen gesanglichen Kräften möglich geworden ist, zwei Chöre und zwar „Sachsentreue" von Ed. Mann und „Vaterlandsliebe" von Fr. Abt als Ein lage einzuschieben. Uebrigens sei hierbei noch darauf hin- gewiesen, daß außer der bereits erfolgten öffentlichen Ein ladung zur Feier weitere Einladungen nicht ergehen. Jeder Einwohner gilt schon jetzt als eingeladen, nur bittet man, das vorherige Belegen der Plätze zu Unter lasten. ) Deuben, 23. Mai. Dem nach 31 jähriger Tätig keit bei der Staatseisenbahn in den Ruhestand tretenden Herrn Hilfsweichensteller Stephan Hierselbst ist das tragbare Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit verliehen worden. < Deubeu, 23. Mai. An Stelle des verstorbenen Straßenmeisters Julius Käßner ist ab 1. Juni Herr Ernst Max Lindner von hier als Straßenmeister für hiesige Gemeinde gewählt, angestellt und verpflichtet worden. -s- Döhlen, 23. Mai. In der Glockengießerei der hiesigen Gußstahlfabrik wurden dieser Tage zwei größere Glocken im Gesamtwerte von 1000 M. für die hiesige Schule gegossen. Die Fabrik will diese Glocken der Schule als Geschenk übergeben. — Hosterwitz, 23. Mai. Zufolge der am 6. April vom Ortsverein an die Kaiserliche Oberpostdirektton ge richteten Eingabe wegen Aufbesserung der postalischen Ver hältnisse ist dem Vorsitzenden des Ortsvereins folgendes erfreuliche Schreiben zuteil geworden: Vom 1. Juni an wird der Ort Hosterwitz, soweit er zum Landbestellbezirk des Kaiserlichen Postamtes in Pillnitz a. d. Elbe gehört, in den Postbestellbezirk dieses Postamtes eingezogen werden. Infolge dieser Maßnahme wird die Posthilfsstelle in Hostcr- witz mit Ablauf des 31. Mai aufgehoben. Im Winter wird auch an den Werktagen dreimalige Briefbestellung stattfinden. D Loschwitz, 23. Mai. Morgen Mittwoch, abends 8 Uhr, findet öffentliche Gemeinderatssitzung im Rathaus saale statt. — Der gefährliche Einbrecher, der in letzter Zeit in Blasewitz und Weißer Hirsch am Hellen lichten Tage Diebstähle verübt hat, wurde gestern nachmittag fest genommen. Er hatte sich wieder nach Weißer Hirsch be geben und war dort in einer Villa eingedrungen. Zufällig sah das Dienstmädchen den Menschen auf dem Korridor und fragte den Eindringling nach seinem Begehr, worauf sich dieser als Versicherungsagent vorstellte. Auf die Ant wort des Dienstmädchens, der Herr sei nicht zu Hause, entfernte sich der verdächtige Mensch. Rechtzeitig fiel aber noch dem Dienstmädchen ein, daß dieser Versicherungsagent vielleicht mit dem Dieb, der erst vor einigen Tagen der selben Villa einen Besuch abgestattet hatte, identisch sein könnte. Bon diesem Verdachte machte dann das resolute Dienstmädchen einem zufällig in der Nähe weilenden Dresdener Stadtgendarm Mitteilung. Der Gendarm nahm Keuilleton. Bor verschlossener Psorle. Roman von PH. Wengerhoff. (Nachdruck verboten.) (15. Fortsetzung.) In der vorbestimmten Weise ging, als der dafür festgesetzte Tag kam, die Vermählung Carolas mit Eugen von Ronsberg vor sich. Frau Oberförster Blume, Elisabeth und Wernek reisten nach dem standes amtlichen Akt nach Hamburg ab, und in einem Hotel zimmer in Berlin flochten fremde Hände in Carolas goldbraunes Lockenhaar die Myrtenkrone und den Brautschleier. Die junge Braut empfand indessen nicht einen Moment dieses Alleinsein wehmütig oder gar schmerzlich. Ter, dem ihr ganzes Herz gehörte, dem sie mit einer Leidenschaftlichkeit anhina, die man ihr kaum zugetraut hätte, war ja in nächster Nähe, wie konnte sie da andere, und wenn es auch die waren, welche ihr bis her Mutterliebe und Mutterzärtlichkeit geaeben hatten, vermissen! Alle ihre Gedanken kreisten beständig um jenen Mann. Jeder Herzschlag, jeder Blutstropfen in jihr strebte ihm zu, — jetzt erst gehörten sie einander, jetzt erst war die Schranke gefallen, die ihn von ihr Uern hielt und die sich für ihn in der Gestalt ihrer Megemutter verkörperte. Während Carola mit Hilse der Jungfer ihre Braut- tknlelte machte, war Eugen un Nebenzimmer von der selben Beschäftigung in Anspruch genommen, und ohne Rücksicht auf das fremde Mädchen unterhielt er sich mit Carola durch die nur angelehnte Tür über die Ein drücke, die ihm der heutige Morgen gebracht. „Wie lst's denn, Weibchen, wird der Herr Vor mund mit seinem Leichenbitter-Gesicht auch vie Trau zeremonie verschönen?" „Eugen, Du böser Eugen, Du sollst über meinen guten Onkel Hans nicht spotten." „Tue ich ja gar nicht, Kleine! Aber sage selbst, der gute Kerl könnte doch lieber zu Hause bleiben, ehe er in unserem Gefolge mit solcher Sieben-Tage-Regen- wetter-Miene erscheint. Ist das ein Hochzeitsgesicht? Beleidigend finde ich solche Bisage! Ja, wenn ich noch, der nun unter einem gewissen allerliebsten Pan toffel, demnächst kläglich seufzen wird, meine goldene Freiheit mit solcher Ostentation beklagte, das hätte doch noch einen Sinn. Aber er, an dem der Kelch, den ich trinken muß, gnädig vorüberging " „Eugen, Eugen", lachte Carola, „rette Dich, der Pantoffel kommt, um sein Rächeramt zu beginnen!" Sie bewegte die Tür und ließ ihn durch die Spalte ein zierliches, goldgesticktes Pantöffelchen sehen. Diese wurde nun eiligst durch den Herrn Gemahl, der eben noch den Frack zurecht zog, geöffnet und dann stutzte er doch bei dem Anblick dieser bildschönen Braut, die so gar nicht gerührt oder bewegt unter ihrer Myrten krone, sondern nur glückselig lachend ihn anschaute. „Potztausend, mein Schätzchen, bist Du aber entzückend fein," sagte er. „Das gefällt mir, so muß es sein! Gerade so muß das Weib auSsehen, das Eugen Ronsberg in Fesseln schlägt." Sie warf sich stürmisch an seine Brust: sofort die Verfolgung des Menschen auf und es gelang ihm, denselben in hiesiger Pillnitzer Straße festzunehmen. Er hatte einen guten Griff gemacht. Auf die Polizei wache gebracht, legte sich der Dieb anfänglich auf- Leugnen, gab aber schließlich zu, der Gesuchte zu sein. Er gestand, die Diebstähle in Weißer Hirsch und Blasewitz verübt zu haben. Vermutlich hat der Gauner noch mehr auf dem Gewissen und dürfte die nähere Untersuchung das weitere ergeben. Er wurde dem Kgl. Amtsgericht Dresden zu geführt. — Neudölzschen, 23. Mai. Der am vorigen Frei tag hier durch Absturz vom Felsen freiwillig aus dem Leben geschiedene ältere Mann ist aus Niedergorbitz und heißt Friedrich August Gutmann. Er ist 58 Jahre alt, war früher Straßenarbeiter und ist erst kürzlich aus dem Krankenhause entlasten worden. Der Unglückliche litt an einem unheilbaren Nervenleiden. < ObcrhermSdorf, 23. Mai. In der von der König!. Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt zum vorigen Donnerstag anberaumten Versammlung der Gemeinden Oberhermsdorf, Niederhermsdorf, Kleinopitz, Zauckerode, Wurgwitz, Weißig, Unterweißig, Saalhausen, des Königl. Kammergutes Zauckerode und der Rittergüter Wurgwitz und Kleinopitz ist von diesen der Beitritt zu der Errichtung einer Weißeritz-Talsperre bis auf weiteres abgelehnt worden. < OberhermSdorf, 23. Mai. Die hiesige Kohlen verkaufsangelegenheit ist nunmehr vollständig abgeschlossen. Alle hiesigen Grundstücksbesitzer sind dem Kaufverträge beigetreten. Die Internationale Bohrgesellschaft zu Erkelenz (Rheinland), welche ihren Verpflichtungen im Vertrage nicht nachgekommen war, mußte zurücktreten. Dafür ist Herr Mannas-Berlin, welcher die Entschädigung auf das Oberirdische bezahlte, eingetreten. Der Beginn der Bohrung dürfte sich noch auf einige Zeit verschieben, da der Kauf von den Besitzern des Kohlenunterirdischen (meistens Kaufvorbchalte von vor 60 bis 70 Jahren) noch für rechtsverbindlich anerkannt wurde. Beide Parteien, Käufer und Verkäufer, haben Herrn Gemeindevorstand Pietzsch hier Vollmacht zwecks Besorgung der weiteren Kaufgeschäfte usw. erteilt. -i- Retchenberg, 23. Mai. Der hiesige Königl. Sächs. Militärverein wird unter Mitwirkung der örtlichen Vereine den Geburtstag Sr. Majestät des Königs Friedrich August durch eine Nachfeier am Sonnabend, den 27. d. M., abends 8 Uhr, im Müllerschen Gasthof festlich begehen. Jene Feier wird einen einfachen, aber würdigen Charakter tragen und in Aufführungen verschiedener Art bestehen. Es werden hierzu alle hier befindlichen Vereine, sowie die hiesige und benachbarte Bewohnerschaft eingeladen. — Wir weisen nochmals auf die am Freitag, den 26. d. M., Hierselbst stattfindenden Vorführungen des deutschen Flotten- Vereins hin. — Gegenwärtig liegt die in letzter Gemeinde- ratssitzung vom Gemeinderat für richtig gesprochene Ge meinderechnung vom Jahre 1904 4 Wochen lang zur Einsicht eines jeden Gemeindemitgliedes auf dem hiesigen Gemeindeamt aus. )( Schönfeld, 23. Mai. Der Turnverein führte am Sonntag im Oberen Gasthofe eine recht wohlgelungene Abendunterhaltung aus. Bot die Kapelle Demnitz einige Musikstücke, so warteten die Turner zunächst mit Uebungen am Barren auf. Sodann wechselten humoristische Vorträge mit Gruppenstellungcn ab. Mehrere Turner boten auch einen Zithervortrag, der lebhaft applaudiert wurde. Zu letzt führten die Turner einen Reigen auf, der an Exaktheit nichts zu wünschen übrig ließ. Hierauf folgte Ball. — Der Geflügelzüchterverein Schönfeld und Umgegend hielt am Sonntag im Oberen Gasthofe seine Monatsversammlung ab, die sich hauptsächlich mit der Erledigung geschäftlicher Angelegenheiten befaßte. Die Abhaltung der Versammlungen soll öffentlich bekannt gegeben werden. Der Verein hatte abermals ein Anwachsen seiner Mitgliederzahl zu verzeichnen. — Weißer Hirsch, 23. Mai. Die Schülerzahl unserer Volksschule Hal in den 29 Jahren ihres Bestehens jetzt zum ersten Male die Höhe von 150 erreicht. — Wilsdruff, 23. Mai. Am Sonntag nachmittag ertrank im Saubach das 3 /, Jahre alte Töchterchen des Restaurateurs Pätzold. „Eugen, Geliebter, ich bin so selig, mein Herz kann die Fülle von Liebe für Dich kaum fassen." Er sah nach dem Mädchen hin, das seiner Braut beim Ankleiden geholfen hatte, und sagte, da sie mit verschämten Lächeln dieser Szene zusah: „Sie benachrichtigen wohl die Frau Generalin, daß wir fertig sind und auf sie warten. Aber Carola," flüsterte er, nachdem die Tür sich hinter jener ge schlossen, „wie konntest Du in Gegenwart der fremden Person eine solche Schaustellung " „Schilt nicht, schilt nicht, Liebster, Bester, Ein ziger," rief sie, „kann man sich denn immer beherrschen? Und eS ist mir auch ganz gleichgültig — meinetwegen kann die ganze Welt es hören, wie glücklich ich bin, wie namenlos glücklich!" Sie schmiegte sich in seine Arme. „Laß Dir danken für Deine Liebe, Eugen. Es ist himmlisch, so geliebt zu .sein, so zu lieben, wie ich liebe." Er sah ihr tief in die Augen. „Himmel, Liebchen, Du weinst! Ich sehe es ganz feucht in diesen blanken Aeuglein schimmern. Du wirst doch nicht, Carola? Tränen, und wären es auch sogenannte Freudentränen, sind mir allemal, weil so plebejisch larmoyant, zuwider." Die Frau Generalin rauschte ins Zimmer, und Carola drückte heimlich das Spitzentüchlein an die Augen. Die Trauung wurde mit allem Glanz und allem Pomp in Szene gesetzt. Inmitten einer Gesellschaft, die mit gleichgültigen Blicken der Handlung folgte und höchstens Interesse für die reiche Toilette der Braut zeigte, vollzog sich der bindende Akt. Und das Diner, bei dem nichts fehlte als der warme Herzschlag der