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»W Sette 4 (Kortse-ang folgt.) „Lächsische Dorfzeitung." — 23. April 1905 Hera»««»rr mi» vrNr<rr «,rl Hrt»»«ch, *«r»«No»rUtcher Redakteur Krt» »aller, für deu «n^e1,ente1l »era>M»»rtllch «>«l Getzdel Ut Druck der ». Heinrich scheu vuchdruckerri tu Dreideu. jetzt bekannt wird, heimlich von einem Ebersbacher Roh schlächter bezogen — Chemnitz, 21. April. Wegen Herausforderung zum Zweikampf wurden der Kaufmann Illing und Bankier Metzner von hier je zu 2 Tagen Festungshaft verurteilt. — Chemnitz, 21. April. Ein peinlicher Zwischenfall ereignete sich in dem benachbarten Dorfe Reichenbrand bei der Einsegnung der dortigen Konfirmanden. Als der Geistliche die Konfirmanden, Knaben und Mädchen, einzeln an den Altar gerufen hatte, und sich nach beendeter Zeremonie in die Sakristei begeben wollte, stellte sich heraus, daß er einen der Konfirmanden vergessen hatte und noch dazu den Klassenersten. Dieser soll nun am 2. Osterfeiertage eingesegnet werden. — Mügtln b. Pirna, 21. April. Der Unbekannte, welcher die seinerzeit geschilderte nächtliche Schießerei an der Lugschänke in Gommern veranlaßte, soll nun ermittelt sein. Man vermutet, daß es der zuletzt in Dresden auf. hältlich gewesene, aus Cunewalde stammende, etwa 40 Jahre alte Gelegenheitsarbeiter Lindner ist. Derselbe stand früher in der Gegend von Gommern in Diensten. Test dem nächtlichen Zusammenstoß mit den Besitzern der Lugschänke ist Lindner von der Bildfläche verschwunden. (Fortsetzung dieser Rubrik auf Seite 6.) Aus der Provinz. — Adorf, 21. April. Siebzehn Tage und siebzehn Nächte im Freien gehaust, und zwar im Walde, haben zwei erwachsene Mädchen namens Gemeinhardt aus Nieder- reuth bei Asch. Die Mädchen wurden jetzt aufgefunden und in Obhut gebracht. Sie zeigen deutliche Spuren der ausgestandenen Leiden und sind nicht erfreut darüber, daß man ihnen das Leben gerettet hat. Infolge religiösen Wahnsinns waren die Mädchen entschlossen, im Walde Hungers zu sterben. — Bautzen, 21. April. In Untersuchungshaft ge nommen wurde dieser Tage der Wirt des hiesigen „Gast hauses zum Jägerhof", Jatzkc. Er soll seit längerer Zeit Mengen von Pferdefleisch verwendet und seine Gäste damit betrogen haben. Das Pferdefleisch hat Jatzke, wie da ich allen Ernstes die Absicht hege, sie zu heiraten, mußte diesem Tage, der unter so günstigen Auspizien an- ' gehoben, etwas großes, etwa« ungewöhnliches zu tun. in l)r. Lohmanns Sanatorium heute unsern Kurort wieder verlassen. — Bei der am S. Mai in der Schule statt findenden Schiller.Gedächtnisfeier wird auf Beschluß deS Schulvorstandes jedem Schulkinde und Fortbildung-- schiller das Buch „Unser Schiller" von Walter Eckart als Erinnerungsgabe überreicht. Weitzer Hirsch, 22. April. Wie seit Jahren, so werden auch in diesem Sommer von dem hiesigen Ber- schvnerungS-Berein die so gern besuchten Waldpark-Konzerte veranstaltet, die regelmäßig Mittwochs abgehalten werden sollen. Das erste findet am 10. Mai statt und wird auS- geführt von der Kapelle des 4. Feldartillerie - Regiment- Nr. 48 unter persönlicher Leitung deS Herrn Stabs trompeters Matzke. — Von der Bezirksschulinspektion Dresden wird der Schulamtskandidat Herr Ernst LouiS Zimmermann vom Beginne des neuen Schuljahres ab der hiesigen Schule als Hilfslehrer zugewiesen. O Wachwitz, 22. April. Die Dampfwalze ist vom 25. d. M. ab bis 2. Mai auf der Loschwitz-Pillnitzer Staatsstraße in der hiesigen Flur sowie in denjenigen von Loschwitz und Hosterwitz in Betrieb. x Wilsdruff, 22. April. Oberlehrer Schweriner und Lehrer Richter wurden vergangenen Mittwoch nach Schluß des Unterrichts durch Schuldirektor Thomas im Direktorialzimmer unter entsprechender Ansprache au- dem hiesigen Lehrkörper entlasten. Beide Herren dankten in herzlichen Worten für alles Gute, das sie hier erfahren. Oberlehrer Thomas hatte dem Oberlehrer Schweriner, welcher 27 Jahre dem Kollegium angehört hatte, im Auf trage des Kollegiums einen Ebcnholzstock mit silberner Krücke am Vorabende überreichen lasten. Der Bezirks lehrerverein Wilsdruff hat Herrn Schweriner zum Ehren mitglied ernannt. Oberlehrer Schweriner verzieht nach Kemnitz bei Dresden. Die mit 1. Mai freiwerdende Kirchnerstelle wird zurzeit vikariatweise verwaltet. — Mitt woch nachmittag beglückwünschte der Bezirkslehrerverein Wilsdruff sein Mitglied, Kirchschullehrer Philipp-Blanken- stein, durch Gesang und Ansprache in der Schule zu Blankenstein zum 25 jährigen Amtsjubiläum. - Im Auf trage des Tierschutzvereins Meißen wurde ber Botenfuhr- werkerin Frau Bretschneider sür treue Wartung ihres Zug esels durch Oberlehrer Thomas ein Geldgeschenk überreicht. — Wilsdruff, 22. April. In dem Gasthofe eines Ortes der Umgebung wurde kürzlich eine eigenartige Wette zum Austrag gebracht. Ein Gast verpflichtete sich, ein Stück Butter „ekel", d. h. ohne etwas anderes zu essen und darauf eine Mandel Eier auszutrinken. Der Gegner setzte 20 Mark. Obwohl der Butteresser vorher Abend brot und darauf etwa ein Pfund Wurst zur vorläufigen Stillung des Hungers gegessen hatte, gewann er seine Wette. Ja, er war bereit, ein zweites Stück Butter seiner Bestimmung zuzuführen. Sein Partner verzichtete jedoch in der sehr berechtigten Annahme, daß der Butterester noch nicht an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit an gelangt sei. — Wtittböhla, 22. April. Der Gemeinderat über trug in seiner am Montag abend abgehaltenen nicht- öffentlichen Sitzung dem Diplom-Ingenieur Saalbach in Dresden die Gesamtaussührung der Wasserversorgungs anlage. Der Bau soll alsbald nach Ostern begonnen werden. (Festredner: Herr Oberlehrer Hempel), Tafel und Ball. Zu dem Festaktus steht der Zutritt jedermann frei. Loschwitz, 22. April. Die Allgemeine Orts krankenkaffe für Loschwitz und Nachbarorte wird ihre Generalversammlung am Sonnabend, den 29. April im Saale des Ratskellers abhalten. 's- Ltuben, 22 April. Auf dem hiesigen Friedhöfe wurden von zwei Grabdenkmälern die Kreuze gestohlen. ----- Niedersedlitz, 22. April. Herr Spediteur Kötzer Hierselbst hatte dieser Tage das Glück, eine große Schleier eule zu fangen, die er der königlichen Hegemeisterei über- lieferte. co Pillnitz, 22. April. Die königliche fliegende Fähre, die bekanntlich seit Jahren während deS Sommers den Verkehr über die Elbe zwischen hier und Kleinzschachwitz vermittelt, wird am 2. Mai wieder in Betrieb gesetzt. Wegen der damit im Zusammenhänge stehenden behördlichen Verfügungen verweisen wir auf die bezügliche Bekannt machung der Königl. Amtshauptmannschaft DreSden-Neustadt in vorliegender Nummer. O Rochwitz, 22. April. Bericht aus der Gemeinde ratssitzung am 6. April. Es wird mitgeteilt, daß der Schutzmann Walter infolge anderweiter Anstellung um seine Entlastung gebeten hat. Dem Gesuch wird stattgegeben und soll die Stelle ausgeschrieben werden Von einem Schreiben des Ortsvereins betreffs Aufstellung von Laternen sowie von verschiedenen Neu- und Besitzveränderungsabgaben sachen wird Kenntnis genommen und Entschließung gefaßt. Alsdann wird beschlossen, Herrn Tiefbauunternehmer Pötzsch die diesjährigen Straßenschüttungen zu übertragen sowie verschiedene Anliegerbeiträge im Oblastenbuche zur Verlaut barung zu bringen. Sitzung vom 15. April. Der Herr Vorsitzende teilt mit, daß auf die ausgeschriebene Schutz mannsstelle 78 Bewerbungen eingegangen sind, wovon 6 Be werber zur engeren Wahl vorgeschlagen werden; Herr Schwebebahnschaffner Dietze, Rochwitz, wurde hierauf als Schutzmann gewählt. Das Gesuch einer sachkundigen Person um Uebertragung der Revision der Gemeindekasten usw. wird abgelehnt, da solches hierorts nicht für erforderlich erachtet wird. Schließlich kommen noch verschiedene Steuer sachen sowie Bausache Osang zur Beratung und Be- schlußfassung. < RippitN, 22. April. Die Rippien-Eutschützcr sowie die Rippien-Goppelner (sogen. Kohlen-Straße) werden in den nächsten Tagen wegen Umbaues und Masicnschüttung gesperrt. Näheres hierüber ist aus der betreffenden Be kanntmachung des hiesigen Herrn Gemeindevorstands in heutiger Nummer zu ersehen. )( Schönfeld, 22. April. Der Landwirtschaftliche Verein hielr am Dienstag im Oberen Gasthofe seine Monatsversammlung ab. Der Vorsitzende erstattete Bericht über die letzte Kreisvereinssitzung. An die Schrotsche Stiftung will man ein Gesuch um Unterstützung einer landwirtschaftlichen Arbeiterin richten. Zur Sprache kam sodann die Frage der Haftpflicht bei der Pferdemusterung. Das vom Landwirtschaftlichen Krcisvercin empfohlene Werk „Die Ernährung der landwirtschaftlichen Nutztiere" soll auf Bereinskosten angeschafft werden. Weiter machte der Vorsitzende auf die am 29. Mai in Wehlen stattfindende Generalversammlung des Landwirtschaftlichen Kreisvcreins aufmerksam. Unter den Eingängen befanden sich mehrere in der letzten Zeit in der Oekonomischen Gesellschaft ge- haltene Vorträge in Buchform. Dann berichtete der Vorsitzende über die Nrn. 12 bis 15 der „Landwirtschaft lichen Zeitschrift für das Königreich Sachsen". Im Herbst soll wieder eine Ausstellung stattfinden, doch soll sie etwas länger als sonst dauern. Die Frage, ob die Pferdefütterung in feuchtem oder trockenem Zustande vorteilhafter sei, be antwortete man in letzterem Sinne. Der Vorsitzende gab hierzu noch einige Bemerkungen. Vom Grafen v. Münster ist dem Verein ein Bild geschenkt worden, das das Zucht ziel darstellt. Es soll im Vcreinslokale Platz finden. Schließlich teilte der Vorsitzende noch das Ergebnis der zur Untersuchung eingesandtcn Proben von Düngemitteln mit, das ein günstiges war. Die nächste Versammlung findet am 16. Mai wieder in Schönfeld statt. T Wtitzrr Hirsch, 22. April. Prinz Waldemar von Preußen hat nach erfolgreicher Beendigung seiner Kur Neueste Telegramme. Berlin, 22. April. Die Schaufpieleri, Hedwig Niemann-Raabe ist am Donnerstag oben- hier gestorben. Sie war bekanntlich wegen eines Gehirnleidens in die Meudelsche Klinik aus genommen worden. Paris, 22. April. In den Wandelgänge« der Kammer wnrde gestern die Nachricht, Delcasst sei entschlossen, zn demissionieren, zunächst mit Un- glauben ausgenommen. Als man aber sah, daß der Ministerpräsident an Stelle DelcassSS auf DeloncleS Anfrage über die Neutralitätsfrage antwortete, schloß man daraus, datz das Gerücht von der Demission begründet sei. Zahlreiche Kommentare waren im Umlauf. Bialyst 0 k, 22. April. Gestern früh schoß ein unbekannter Mann mit einem Revolver auf deu Bürgermeister. Die Kugel verfehlte den Bürger meister, tötete aber einen vorübergehenden Kosaken. Der Aufseher eines Polizeireviers wurde von drei Personen durch mehrere Schöffe verwundet. Washington, 22. April. Der japanische Geschäftsträger hat gestern dem Kriegssekretär Taft eine Abschrift der Note überreicht, die Frankreich bezüglich der Beobachtung der Neutralität seitens des baltischen Geschwaders übermittelt worden ist. Der russisch - japanische Krieg. Petersburg, 22. April. Der „PeterSb. Telegrapheuagentur" wird aus Godsiadian gemeldet. Die Bewegung der Japaner nach Osten ist in der Linie Katsiatsu-Tuangu-Ufanbu zum Stehen gekommen. Täglich kommen neue Verstärkungen an. London, 22. April. .Daily Telegraph' meldet aus Tokio: Drei in Wladiwostok liegende russische Kriegsschiffe find wieder ausgebessert und dampfen häufig, allerdings mit Vorsicht, in und vor dem Eingänge des Hafens, da sie einen submarinen Angriff befürchten. Nach einem in Peking ein- aegangenen Telegramm des Verwaltungschefs der Insel Hainan nimmt ein Teil deS baltischen Geschwaders dort Kohlen. Tokio, 22. April. Reutermeldung. Ter Kaiser erteilte dem Ministerpräsidenten Grafen Katsura und dem Minister des Auswärtigen Baron Kamura Audienz. Die Negierung beobachtet noch immer Schweigen bezüglich der Vorgänge in der Kamranhbucht. Es verlautet aber, datz der diplo matische Schriftwechsel noch nicht abgeschlossen ist. Man erwartet, Frankreich werde eine förmliche Untersuchung der Lage in der Kamranhbucht vor nehmen. beizustehn; hätte gehört, daß Bruder leidend, erböte mich zu jeder Dienstleistung rc. rc. Mademoiselle war sicht lich gerührt, Tränen blinkten an ihrer Wimper, reichte mir die Hand — ah! welch eine Hand! man muß Künstler fern, um das zu würdigen; — dankte mir in den beredtesten Worten, versicherte, daß gegenwärtig keine Hilfe nötig, vorkvmmendenfalls sie aber von meinem edelsinnigen Anerbieten Gebrauch machen wolle, — ach! und so schön, so rührend schön sah sie aus bei ihren Reden. — Ich bebte, ich stotterte etwas von baldiger Wiederkehr, ich hinterließ meine Adresse, ich sprach von unserer gemeinsamen Vaterstadt, vom Glück der Kindheit, das uns nie wiederkehrt, von Ihnen, daß Sie auch hier seien und — was weiß ich noch alle-? Und dann war ich draußen und machte mich zu dem schwarzen Reverend mit seinen roten Broschüren auf den Weg, um an „Sie begreifen, daß mich all' die Neuigkeiten, die Sie mir da erzählen, stumm machen," sagte dieser mit etwas erzwungenem Humor, „Fräulein von Nordhof- mysteriöse Spielaffäre, Ihr Besuch, Ihr zum zehnten Male gefaßter Plan, zu heiraten, die Schulden Elimar-, Ihre plötzliche Bekehrung zur „eolonie Strunzäre," — das alles stürmt zu jäh, zu unvermittelt auf mich ein, als daß ich mich so ohne weiteres darein zu finden vermöchte. Ueberdies meine eigenen Erlebnisse am heutigen Morgen" — Er errötete, stockte und fudr daiin in andrem Ton hastig fort: „Sie wissen, wer Elimar- Gläubiger ist?" „Lang ckoute. Der kunstverständige Fürst Korsakvfs. Ich weiß überhaupt alles. Als Mitglied der Liga, als Freund des schwarzen Reverends weiß man alles. propos: es liegt mir nunmehr unter andrem ob, Pro selyten zu machen. Wie wär'S, wenn Sie unserer l'igr beiträten? Die Vorzüge derselben, ihre edlen Zwecke zur Hebung der gesunkenen Moral brauche ich Ihnen wohl kaum zu explizieren. Ich habe Tie dereinst, d» ich noch SauluS war, abgehalten, Ihre Seele zu retten; jetzt, da mein Damaskus hinter mir liegt, ist es doppelt meine Pflicht, Sie kür uns zu gewinnen. Sind Sie bereit, mir zuzuhörrn?" „Wenn Sie die Disputation lieber auf ein ander mal verschieben wollten," fiel Eugen ein, „ich bin im Prinzip ganz auf Ihrer Seite; — nur heute morgen, gerade jetzt etwas präokkupiert" — > mich der Gunst des Schicksals würdig zu zeigen. Ich habe mich selbst besiegt, ich fühle mich der Reinen, der Hohen, der Heroischen näher, verwandter, als bisher. Auch ich tat, was wider meine Natur ist, wie sie, be zwang das Gelüste meines Herzens, verleugnete meine bessere Einsicht und ward Anti-Roulettist; jetzt bin ich ihrer erst wert geworden und jetzt bebe ich vor dem Unaussprechlichen nicht mehr zurück; — morgen, — übermorgen vielleicht erkläre ich mich. Nun? Sie sind heute von einer Einsilbigkeit, mon ober, die mich gleich falls verstummen läßt; warum sagen Sie nichts?" Er schritt aufgeregt, seine Zigarette dampfend, durch das Zimmer hm und wieder, um dicht vor Eugen endlich Halt zu machen. , ne quick rumis! < spricht der Weise; meine Bilder ver kaufen sich auch zu niedrigeren Preisen nicht, die Be stellung bei dem soi-ckwant Fürsten Korsakvfs ist rück gängig gemacht, leben muß der Mensch. auH wenn er nicht mehr spielen will, und der Erlös aus den ziegel roten Broschüren „on voua tromps, mosLwui s!' mit deren Vertriebe ich mich als Neubekehrter vornehmlich zu beschäftigen habe, fällt nicht mir, sondern der Kasse unserer Liga zu. tzuo laire Sone? Ich kann Fräulein von Nordhof heiraten, aber die Schulden ihres Bruder kann ich nicht bezahlen; da liegt der Hase im Pfeffer!' „Und Sie waren bei ihr?" fragte Eugen in wachsen dem Erstaunen, „Sie kommen eben jetzt von ihr?" „Natürlich komme ich," fiel Schalter ein und begann, sich eine Zigarette zu drehen, „warum sollte ich nicht? Allzeit voran! lautet ja der preußische Wahlspruch, und ich doch schlechterdings wissen, wie meine zukünftige Frau eigentlich in der Nähe ausschaut, yua voulor-vous? Ich warf mich in Toilette, nahm den Frühzug von Nizza hierher und fuhr vom Bahnhofe zur Villa MonrepoS, wo ich mich als Kompalriot »ans layon melden ließ. „Monsieur sei zu leidend, um zu empfangen," hieß es. „Lkdiov," gab ich zurück, „so möge mich Mademoiselle empfangen." Das half. Fünf Minuten drauf stand ich vor ihr" — Leopold Schalter zündete seine Zigarette an und blieS eine enorme Dampfwolke vor sich hinaus. — „Bor ihr," wiederholte er dann, „ovmproner diso, — unter vier Augen! Ich ließ mich jedoch nicht hin reißen, ging sehr diplomatisch zu Werke, fiel mit keiner einzigen Tür in» Haus und motivierte meinen Besuch mit landSmännischer Verpflichtung, in der Fremde einander