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23. April 1905 Seite 2 Su gange h getragen in der L lich der Dresden Mi Ab säulenbr, in die n darauf s« Mittwock sehentlich mußte, d das Frii In der rin Ehep. Brandwl Haus übi der auf reißen d klären d ouswärb Boykotts Verfügui , Gesellj l 24. Apr die Ge§ ! mittags 3 Uhr I 30 Mii weiteren I Pillnitz arügen Lesehall! wie dei einen s haltigkei und Ze Dresden landes. unbeirrt fisten M vie verl Willig i Noldhöuf bandvoll ^'icht, c ktoff zu ktoff zu flon mit Kind: L urch die Miosen buche fü Karl Fri 10. Mai Lothringl Wege de Grundstü «1,755 ! mit Hofi Straße 5 X: buche fü! enternehn soll am nchtsstelll Dresden, meiden. groß und Wohngebi dorfer S' mmt „W Ikunft und Wissenschaft. Literatur. f Der Bildhauer Leopold Armbruster stellt das große Relief, das er auf Grund des Parthenon-Frieses für das Kaiserliche Museum der schönen Künste in Moskau ausgeführt hat, in seinem Atelier Münchener Straße 13 vom 23, April (Ostersonntag) an auf 14 Tage aus. f Eleonora Düse zieht sich von der Bühne zurück. Diese Nachricht wird jetzt von Paris her, wo die Künstlerin im Nouveau-Thcatre glänzende Triumphe feiert, wieder einmal verbreitet und tritt diesmal so be stimmt auf, daß an ihrer Wahrheit leider nicht gut mehr , u zweifeln ist. Ein offizieller Abschied wird noch in jenen Ländern und Städten stattfinden, deren gefeierter Gast die Düse, die heute im 46. Lebensjahre steht, war. In Deutschland reist sie seit 13 Jahren 7 Genickstarre. Ein Weimarer Arzt, der ver- schiedcue Fälle von Genickstarre unter den Händen gehabt hat, schreibt unter anderem, die Lumbalpunktation sei als ein höchst wertvolles Hilfsmittel im Kampfe gegen die heimtückische Krankheit, nicht als ein bloß schmerzstillendes Verfahren ohne weiteren Heilwert zu betrachten. Bei richtiger Anwendung und vier, ja sechsmaliger Wiederholung wirke die Entleerung der eitrigen Flüssigkeit aus dem Wirbel- kanal mittels einer auf eine Glasspritze aufgesetzten Hohl nadel ost direkt lebenSrettend. Bei Fällen schwerer und schwerster Genickstarre, die er gesehen habe, hätten die Er- krankten ihre Genesung einzig und allein diesem einfachen Eingriff, den man übrigens auch schon in Fällen von hoch gradigem Kopfschmerz bei blctchsüchtigcn jungen Mädchen mit großem Nutzen angewcndct habe, zu danken gehabt. Den Erfolg unterstützten sorgsame Pflege und Ernährung des Patienten, Ueberwachung des Krankheitsverlaufs in allen Einzelheiten, Bäder und Waschungen. Oft freilich blieben dauernd Schädigungen, Blindheit, Taubheit, Ver blödung zurück, die mitunter langsam wieder schwänden, mitunter nicht, so daß man es oft bedauern müsse, daß solche unglückliche Geschöpfe mit dem Leben davon gekommen seien. s Das Flower-Hospital zu New-Aork erzielte an scheinend eine vollständige Krebsheilung mit einem Radiumlösung-Präparat des dortigen Chemikers Hugo Lieber. f Eine Million Dollars für Denkmäler. Bald wird Chicago die Stadt der Denkmäler sein. Nicht weniger als eine Million Dollars hat Mr. Benjamin Ferguson, ein kürzler verstorbener Holzhändler, dem Kunst- Institut in Chicago hinterlassen, mit der Bestimmung, daß die Zinsen dieser Summe dazu dienen sollen, bedeutenden Amerikanern in den Parks und auf den Boulevards Denk mäler zu errichten und die schon vorhandenen zu erhalten. s- Herzog Philipp von Orleans unternimmt An fang Mai eine Reise nach Spitzbergen, um Tiefmeer- meffungen vorzunehmen. Die Fahrt, deren Dauer auf ein halbes Jahr in Aussicht genommen ist, wird in Bergen auf der „Bekgica" angetreten. Der belgische Polarforscher Kapitän de Gcrlache übernimmt die Führung. Wie lebt das Chamäleon? Diese interessante Frage beantwortet Professor Tornier in der neuen Zeit- schrift „Aus der Natur", indem er zugleich eine eminent feine, dem Leben des Tropenwaldes abgelauschte Porträt- skizze dieses Liliputaners der Wirbeltiere zeichnet. „Zum dichten, dunklen Blättermeer ostafrikanischer Bäume und Sträucher führt der Weg. Mit gespannter Aufmerksamkeit" — so erzählt Tornier — „durchforscht das Auge dies halbmast) zu flaggen. Die allgemeine Beflaggung der Zivilstaatsgebäude.aus Anlaß anderer Vorkommnisse wird in jedem Einzelfalle besonders angeordnet. — Zum AuShebungSgeschäft. Nach einer aus Anlaß eines besonderen Falles erlassenen Verordnung des sächsischen Kriegsministeriums ist es unzulässig, einen im dritten Militärpflichtjahr zur Einstellung gelangten, wegen Dienstunbrauchbarkeit zur Disposition der Ersatzbehörde aber wieder entlassenen Mann, der beim nächstjährigen Aushebungsgeschäft wieder für tauglich befunden wird, in seinem vierten Militärpflichtjahr von neuem für den aktiven Dienst auszuheben. Nn solcher Mann sei vielmehr der Ersatzreserve zu überweisen. — Die Ueberfüllung des Juristenstandes hat das Königl. Ministerium des Innern veranlaßt, die Herren Amtshauptleute, denen Referendare zugewiesen sind, darauf hinzuweisen, daß sie bei ihrer Begutachtung der Fähigkeiten des ihnen unterstellten Referendars die Frage streng zu beurteilen haben, ob die Voraussetzungen für die Genehmi- gung des Vorbereitungsdienstes durch den Betreffenden auch allenthalben vorliegen. — An der Probefahrt mit Kraftwagen, die am kommenden Sonnabend unternommen wird, werden sich u. a. auch die Herren Amtshauptleute vr. Krug v. Nidda und Geh. Regierungsrat v. Craushaar, sowie die Herren Regierungsräte l)r. Streit und vr. Sala beteiligen. — Der Ertrag der sächsischen Staatseisen bahnen, die vor einigen Jahren ihr Anlagekapital nur mit 3,7 Proz. verzinsten, dürfte im Jahre 1904, wie die „Deutsche Tagesztg." wissen will, eine Verzinsung des Kapitals in der Höhe von etwa 5 Proz. ergeben. Diese Verzinsung erscheint recht erfreulich, wenn man erwägt, daß zu den sächsischen Staatseisenbahnen auch sämtliche Kleinbahnen gehören, die zum größten Teile wenig rentabel sind — Personalien. Der seit über ein Jahrzehnt beim Kaiserlichen Postamt 9 hier beschäftigte Oberpost- assistenl Karl Dörfel feiert am morgenden 23. April sein 25 jähriges Dienstjubiläum. — Dem Kürschnermeister Richard Bode in Dresden ist das Prädikat „Königlicher Hofkürschner" verliehen worden. — Der Lehrer Friedrich Wilhelm Kalix an der Hl. Bürgerschule feiert Ostern sein 40jähriges Amtsjubiläum. Von diesen 40 Jahren seiner segensreichen Amtszeit wirkte er 38 Jahre an Dresdner Volksschulen. — Bei der Königl. Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt findet am kommenden Freitag vor mittags 11 Uhr eine öffentliche Sitzung des Be zirksausschusses statt. — Die hiesige Polizeidirektion hat einen Mai feierumzug mit Musikbegleitung nicht genehmigt. — Der Rat hat in seiner Gesamtsitzung am ver gangenen Dienstag dem Vertrag wegen Ankaufs der Deutschen Straßenbahngesellschaft seine Zustimmung erteilt. — In der Stadtverordneten-Sitzung am Donnerstag abend, die unter Vorsitz des zweiten Vize vorstehers Herrn Hofrat l)r. meck. Battmann abgehalten wurde, ist der Rathaus-Neubau endgültig be schlossen und die Bau summe von 7'/z Mill. Mark einstimmig genehmigt worden. Der Rat hat die Ein holung eines Gutachtens der in das zweite Preisgericht berufen gewesenen Baukünstler für wünschenswert gehalten, weil in diesem Preisgericht nicht allein die ersten hiesigen Autoritäten, sondern auch allgemein anerkannte auswärtige Baukünstler vertreten waren. Die Beibehaltung des Turmes wurde von allen Sachverständigen dringend empfohlen. Auch in den Zeitungsbesprechungen ist allent halben die Meinung zutage getreten, daß das neue Rathaus schon als solches, noch mehr aber das geplante Gebäude wegen des Bedürfnisses der Zusammenfassung seiner großen Fassaden und der Hervorhebung und Be tonung seiner Bedeutung für die ganze Stadt des Turmes nicht entraten könne. Der Bauarbeiten sollen in möglichst kleinen Losen vergeben werden. Die Bestimmung, daß die Entschließung über die Annahme des vom Baue eines Rathausturmes abhängigen Anerbietens der Verwalter der I)r. Güntzschen Stiftung, 600,000 Mark Zuschuß in 30 Jahresraten bis zu je 20,000 M. zu gewähren, dem „Sächsische Dorfzeitung." (1683), (1807), streich, - Am Schütze, folgende 2. Ouv Maria, Walzer Fantast, von O. r Anton. Rate Vorbehalten bleiben soll, stimmte da- Kollegium, ab- weichend von der Ratsvorlage, mit dem Zusatze zu, daß der Zuschuß zur künstlerischen Ausschmückung des Rat- Hause- Verwendung finden soll. — Die übrigen zur Er ledigung gekommenen Gegenstände waren bedeutungslos für die weitere Oeffentlichkeit. — Das Königl. Stenographische Institut in Dresden versendet zurzeit an alle Stenographenveretne des Sächsischen Landesverbandes Gabelsberger Fragebogen für den Jahresbericht. Die 44. Hauptversammlung de- Sächsischen Landesverbandes Gabelsberger Stenographen findet am 17., 18. und 19. Juni d. I. in Bautzen statt. — Der Dresdener Zweigverein des Evange- lischen Bundes veröffentlicht folgenden Aufruf: „Noch zittert die Entrüstung nach, welche die Aufhebung von 8 2 des Jesuitengesetzes im gesamten evangelischen Deutschland hervorgerufen hat, da beunruhigt ein neuer Vorstoß de- Ultramontanismus, dessen Tragweite nicht abzusehen ist, die Gemüter. Der sogenannte Toleranzantrag des Zentrum-, der die Vernichtung der Oberhoheit des Staates über die Kirche, die Zerstörung der evangelischen Landeskirchen und die schrankenlose Herrschaft Roms bezweckt, beschäftigt wiederum den Reichstag und ist einer Kommission zur Beratung überwiesen. Bei dieser Sachlage fordern wir alle, die ihre evangelische Kirche und ihr Vaterland Ued haben, Männer und Frauen, dringend auf: Schließt euch dem Evangelischen Bunde an, der die Wahrung der deutsch, protestantischen Interessen auf seine Fahne geschrieben hat! Der Evangelische Bund ist heute unentbehrlich. Die neuesten Ereignisse müssen alle deutschen Protestanten mahnen: Kommt und tretet ein in unsere Reihen!" — Meldungen zum Beitritt bei der Geschäftsstelle, Justus Naumanns Buchhandlung, Wallstraße 6. — Verein für vaterländische Festspiele. Der Hauptausschuß hielt Dienstag abend bei Kneift unter Leitung seines Vorsitzenden, des Herrn Stadtverordneten Buchbinderobermeister Unrasch, seine erste Sitzung in diesem Jahre ab. Zunächst wurde der Vorstand ergänzt. Der Obmann des technischen Ausschusses Herr Stadtrat Bau- mann berichtete sodann eingehend über die Beratungen und Beschlüsse dieses Ausschusses, die darauf im Hauptausschusse, durchgesprochen und gutgeheißen wurden. Die wichtigsten Beschlüsse, soweit sie die Oeffentlichkeit interessieren, betreffen die Spiele und die Werbung neuer Mitglieder. Der Ab- marsch soll wieder um 3 Uhr auf dem Altmarkte erfolgen, die Spiele sollen wieder auf den Spielwiesen desJohann- städter Ufers erfolgen, Pausen diesmal aber möglichst ver mieden werden. Als Nennungsschluß wurde der 15. Juli bestimmt. Die Preisverteilung an die Sieger soll im Gewerbehause stattfinden. Man beschloß ferner eine regere Werbetätigkeit zu entfalten. Bemerkt sei, daß dem Verein nur 500 Mitglieder angehören, was bei einer Stadt wie Dresden und bei den Tendenzen des Vereins, der doch nur Turnen, Sport und Spiel zum körperlichen und geistigen Wohle der Jugend Pflegt, eine auffallend kleine Mitglieder zahl bedeutet. Es ist dringend zu wünschen, daß sich mehr Einwohner dem Verein anschließen, der nur einen Mitgliedsbeitrag von mindestens 1 Mark auf das Jahr erhebt. — Der Dresdener Sportklub gewann gestern in Leipzig mit 3:2 die Meisterschaft von Mitteldeutschland gegen Halle. — Schnee am Ostersonnabend — das war heute keine schöne Einleitung für die Festtage. Hoffentlich bleibt es aber bei diesem Präludium, und vielleicht beschert der wetterwendische April der sehnsüchtig hoffenden Mensch heit trotz allem doch noch schöne Ostertage. Wünschen möchten wir das wenigstens von Herzen! — Platzmusik am Altmarkte. Am ersten Oster- feiertage, mittags >/,12 Uhr, spielt die Kapelle des Gardereiter - Regiments (Musikdirigent H. Stock) folgende Stücke: 1 Krönungsmarsch a. d. Oper „Die Folkunger" von Edm. Kretschmar, 2. Ouvertüre z. Oper „Das goldne Kreuz" von Ignaz Brüll, 3. Sourire d'Avril, Walzer von M. Depret, 4. Steuermannslied a. d. Oper „Der fliegende Holländer" von Rich. Wagner, 5. Historische Märsche: a) Marsch der Kurfürst - Kürassiere (1764), b) Sieges- fanfaren - Marsch des Regiments von Plotho vor Wien ,Un schloß de wie magn i gerade i Roulette imit fiebei Imwerwar ihr Zitt« Aus Dresden und Umgegend. Dresden, 22. April. — Heute vormittag nach der Kirche nahm Seine Majestät der König militärische Meldungen entgegen und hörte die Vorträge der Herren Staatsminister, des Departementschefs der Königl. Hofstaaten und des Königl. Kabinettssekretärs. — Se. Majestät der König wohnte gestern vor- mittag mit Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin Mathilde dem Gottesdienste in der katholischen Hofkirche bei. An der Prozession nahmen der König und die Prinzessin mit dem Großen Dienste teil. — Se. Majestät der König wird am zweiten Oster- feiertage abends nach Zittau reisen, um in dem Walters dorfer Reviere einer Auerhahnjagd beizuwohnen Für den offiziellen Besuch, den der Monarch der Stadt Zittau Ende Mai abstatten will, ist jetzt das Programm veröffentlicht worden. — Am Ostermontag, den 24. d. M, abends '/„9 Uhr, findet in den Festräumen des Königl. Residenzschlosses ein großes Hofkonzert statt, zu welchem an die am Königl. Hofe vorgestellten Damen und Herren Einladungen durch allgemeine Ansage ergangen sind. — Die Huldigung der Bürgerschaft am Abend des 24. Mai wird Se. Majestät der König vom Balkon des Rathauses aus entgegcnnehmen. Sie besteht aus einer Serenade, der Ansprache des Herrn Stadtverordneten- Vorsteher Justizrat vr. Stöckel und einem Lampion- und Fackelzuge. — Herr Oberbürgermeister Beutler begibt sich von heute bis 18. n. M. auf Urlaub und zwar nach Karlsbad. — Die Beflaggung der staatlichen Gebäude in Sachsen ist jetzt mit Ausnahme der militärischen Gebäude durch eine Anordnung des sächsischen Ministeriums einheitlich geregelt worden. Sämtliche Zivilstaatsgebäude des Königreichs, die dienstlich mit Flaggen versehen sind, haben ohne besondere Anordnung an den Geburtstagen des Kaisers, des Königs und der Königin von Sachsen, einer verwitweten Königin von Sachsen, des sächsischen Kronprinzen, sowie am Sedantage (2. September) von 8 Uhr morgens bis zum Eintritte der Dunkelheit, bei Landestrauer vom Bekanntwcrden des Ablebens ab bis zum Abende des Tages der Beisetzung (bei Landestrauer Laubgewirr, denn nichts regt sich darin: Nur braunrote Blätter ringsum. Und in blendendem Licht und sengender Glut hängen sie da, von keinem kühlenden Lufthauch be wegt. Schon sehnt sich der Blick ermüdet nach Schatten und Ruh', da hat eins dieser Blätter eine plötzliche Wendung gemacht, eine seltsame, fast zitternde Bewegung gemacht, wie sie der Wind nicht erzeugt. Frißt eine Raupe an seinem Stiel? Sitzt ein Tier dahinter und hat es bewegt? Unwillkürlich rückt der Kopf des Be obachters näher heran, und fast erschreckt fährt er wieder zurück: Ein scharf stechender Blick aus winzig kleiner Pupille mit brandroter Iris funkelt ihn an, und mit Er staunen erkennen wir: Das scheinbare Blatt war ein lebendes Tier, ein Vertreter der seltenen Chamäleonarten in Form eines Blattes (kampdoleon krevieauclalus). Und wie sehr blattartig ist dieses kaum fingerlange Ge schöpf. Hat nicht sein kleiner Körper auffällig genau die Form einer Blattoberseite? Und dabei ist er noch kaum dicker als sie. Eine lange, dunkle Längslinie vom Auge bis zum Schwanz bildet die Hauptader dieser Seite, die Rippen des Tieres aber sind Seitenadern in ihr; und der kurze Schwanz, auf den Ast gelegt, täuscht wunderbar einen Blattstiel vor. Dazu ist das Tier so braunrot gefärbt wie die Blätter, zwischen denen es lebt. Das ist echte Mimikry, die wir hier sehen, d. h. täuschende Ähnlichkeit eines lebenden Wesens mit einem Umgebung«- bild, welche vor Angriffen schützt und dem Besitz wie seiner Art Lebensdauer verheißt. So ähneln auch viele Insekten täuschend den Blättern von Pflanze»-, auf denen sie leben, oder wohin sie bei Gefahr entfließ«, und manches ganz harmlose Geschöpf gleicht deshalb das um so gefährlicher ist. Bei Wirbeltieren ist solche «Mimikry doch recht selten." gewachsen sind. Am Mittwoch abends 9 Uhr drangen vier bewaffnete Anarchisten in zwei Häuser der Widok- strasie ein, erdolchten einen und verwundeten tödlich den zweiten Hausbesorger aus Rache dafür, daß sie Ge nossen verraten hatten, die später zu Zwangsarbeit ver urteilt worden waren. Als die Verbrecher verfolgt wurden, feuerten sie Revolverschüsse auf ihre Verfolger ab, verwundeten einen, entkamen aber durch ein Haustor der Widokstraße. — In der Spitzenfabrik von Feinkind terrorisierten bewaffnete Sozialisten die Beamten unter Drohungen mit dem Revolver, während ein anderer Revolutionär stundenlang aufrührerische Reden an die versammelten Arbeiter hielt. Die Gerückte, der Präsident des Ministerkomitees, Witte, habe seinen Abschied eingereicht, sind un begründet. Der Eisgang auf der Newa hat begonnen. Gnglanv. Der König und die Königin sind von Algier nach Bouaie abgereist. Die Ankunft des Königspaares in Marseille ist für den 28. April an gekündigt. Man erwartet, daß Eduard VH. sich 48 Stunden in Paris aufhalten wird. Serbien. Der Ministerpräsident Nanado- witsch suchte die Enthebung von seinem Posten nach, weil man ihn verdächtigte, Indiskretionen be gangen zu haben. Kriecbenland. Die Volksvertretung von Kreta hat die Vereinigung der Insel mit Griechen land beschlossen und dem König der Hellenen den Treueid geleistet. Es wird abzuwarten sein, wie sich die Mächte, vor allem Griechenland, zu diesem Beschluß der Volksvertretung in Kanea stellen werden.