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April 1905. groß und auf 54,450 M.» geschätzt. Es besteht aus einem freistehenden Eckwohngebäude, Hofraum und Vorgarten und liegt in Dresden - Pieschen, Coswiger Straße 17, Ecke Riesaer Straße. Das Erdgeschoß ist teilweise dauernd zum Betriebe einer Schankwirtschaft eingerichtet. Das als Zubebehör in Frage kommende Inventar ist auf 608 M. bewertet. -s- Dresden-Trachau, 5. April. Wie der Rat zu Dresden bekannt gibt, hat er mit allerhöchster Ge nehmigung beschloßen, den ehemaligen Forstwirtschaftsweg in Trachauer Flur, welcher entlang der Stadtgrenze mit der Staatswaldung gelegen ist und von der Geblerstraße nach der Dahlener Straße führt, Neuländer-Straße — zur geschichtlichen Erinnerung an die „Neuländer Weinberge", die frühere Bezeichnung der Trachau - Trachenberger Berg lehne — zu nennen. — Aus der Löstnist, 5. April. Bei der Sparkasse zu Radebeul wurden im Monat März in 820 Posten 78,644 M. 59 Pf. eingelegt und 92,469 M. 18 Pf. in 774 Posten abgehoben. Es wurden 104 Bücher neu aus gestellt und 106 zurückgezogen. ) Radebeul, 5. April. Die Ortskrankenkasse für Radebeul und Nachbarorte ladet zu ihrer am Sonnabend, den 15. d. M., abends ^/z9 Uhr, in den „Vier Jahres zeiten" stattfindenden ordentlichen Generalversammlung ein, in welcher u. a. die mit den Aerzten abgeschlossenen Ver träge genehmigt werden sollen. Z Oberlößnitz, 5. April. Die diesjährigen Öfter prüfungen in der hiesigen Schule finden am morgenden Donnerstag und zwar in der Volksschule früh von ^8 bis i/?1 Uhr und in der Fortbildungsschule nachmittags von 4 bis 5 Uhr statt. Die Zeichnungen, Schreib- und Arbeitshefte der Schüler und die weiblichen Handarbeiten der Schülerinnen liegen während dieser Zeit im Zimmer Nr. 2 aus. , — Cunnersdorf bei Bannewitz, 5. April. Der vom hiesigen Schulvorstande am 11. März für die hiesige Mite ständige Lehrerstelle gewählte Herr Hilfslehrer Drinks, zurzeit in Niedersedlitz, ist vom Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts bestätigt worden und wird am 1. Mai sein neues Amt hier antreten. Eisenberg-Moritzburg, 5. April. Wegen Massen- schüttung wird die Fasanenstraße in Abt. 48 des Moritz burger Reviers vom 13. bis 15. April und die sogenannte alte Dresdner Straße in Abt. 49 und 59 des Moritz- burger Reviers vom 17. bis 19. April für den Fahr- und Reitverkehr gesperrt. Diesem werden inzwischen andere Wege gewiesen, wie aus einer bezüglichen Bekanntmachung in heutiger Nummer dieses Blattes zu ersehen ist. ----- Eisenberg-Moritzburg, 5. April. Bei hiesiger Sparkasse wurden im Monat März 1905 68 Einzahlungen im Betrage von 12659 M. 97 Pf. geleistet, dagegen erfolgten 39 Rückzahlungen im Betrage von 4770 M. 80 Pf. X Eisenberg-Moritzburg, 5. April. In dem an scheinend feinen Herrn, der, wie gemeldet, hier sich des Tüebstahls, Betrugs und der Zechprellerei schuldig machte, ist ein Freiherr von Helldorf ermittelt worden, der aus Böhmen stammt und gänzlich mittellos schon längere Zeit in der Dresdner Umgebung Zechprellereien und Schwindeleien verübte. Er wurde dem Dresdner Untersuchungsgefängnis zugeführt. — Klotzsche, 5. April. Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Monat März 112 Einzahlungen im Betrage von 8458,44 M. geleistet; dagegen erfolgten 50 Rück- zahlungen im Betrage von 6732,42 M. D Loschwitz, 5. April. Mitteilung über den Verkehr und die Einnahme auf der Loschwitz-Blasewitzer Elbbrücke im Monat März 1905. Es betrug die Zahl der aus gegebenen Blocks 2200 und die der ausgegebenen Quittungs zettel zu 2 Pf. 140,240, die zu 10 Pfg. 10,988. Der Betrag der Einnahme hierfür ist 4563 M. 60 Pf. Außerdem wurden von den Straßenbahngesellschaften ver einnahmt 2000 M. von der Deutlchen und 960 M. von der Dresdner Straßenbahn. An Abonnementskarten zu 2 M. wurden 168 Stück verausgabt, so daß zur Einnahme noch 336 M. hinzukommen. — Die Einwohnerzahl Ende Februar betrug 6377. Zuzug im Monat März: 10 Familien mit 28 Personen und 133 einzelne Personen, sowie 13 Geburten. Wegzug im Monat März: 17 Familien mit 58 Personen und 121 einzelne Per sonen, sowie 14 Sterbefälle. Stand am 31. März 1905: 6358 Einwohner. — Der Stenographenverein „Gabels berger zu Loschwitz" hielt gestern abend seine Monats- Versammlung im Saale des hiesigen Ratskellers ab. Unter anderem wurde beschloßen Anfang Mai d. I. einen Ele- mentarkursus, zu welchem sich bereits eine ganz ansehnliche Anzahl Teilnehmer gemeldet haben, zu eröffnen, auch soll am 7. Mai d. I. ein Familrenabend im Saale des Kurhauses Weißer Hirsch abgehalten werden. D Loschwitz, 5. April. Heute feierte Herr Lehrer Hunger sein 25 jähriges Amts- und Ortsjubiläum als ständiger Lehrer an hiesiger Schule. Eine Abordnung des Gemeinderats und des Schulvorstands sowie das gesamte Lehrerkollegium beglückwünschte den Jubilar. Vom Schul- Vorstand wurde ihm dabei ein silberner Tafelaufsatz überreicht. — Leubttitz-Neuostra, 5. April. Der Schulvorstand wählte Herrn Lehrer Löwe in Niedergorbitz einstimmig als Lehrer mit Kantordienst/ « Niedergorbitz, 5. April. Die früher so rüstige, lebenslustige, in glücklicher Ehe und guten Verhältnisftn lebende 38 Jahre alte Stellmachersehefrau Z. von hier hat am Montag vormittag durch Erhängen auf dem Holz- boden ihrem Leben ein Ende gemacht. Sie beging die Tat augenscheinlich in einem Anfalle krankhafter Geistesstörung. — Niedersedlitz, 5. April. In der letzten Gemeinde ratssitzung am 21. v. M. machte die Thüringer Gas gesellschaft vertragsgemäß Mitteilung über den Wert der hiesigen Gasanstalt und des Elektrizitätswerkes am letzten Jahresschlüsse; es stellt sich erstere auf 551,317 M. 78 Pf. und letzteres auf 101,466 M. 17 Pf. Baukostenwert nach Vornahme der vertraglich festgelegten Abschreibungen. — Niedersedlitz, 5. April. Am Palmsonntag den 16. April wird im hiesigen Gasthofe ein Vokal- und Jn- strumental-Solisten-Konzert stattfinden, als deßen Aus führende genannt werden die Herren: Opernsänger E. Piehler-Dresden, Baritonist O. Scharfe-Kleinzschachwitz, Tonkünstler K. Pretzsch-Dresden, Konzertmeister a. D. Scharfe (Violine), Dresden und C. Aßmann (Cello). Den Besuchern des Konzerts steht somit ein hoher Kunstgenuß in Aussicht. — Posfcndorf, 5. April. Die Hinterbliebenen der ermordeten Else Vogl in Dresden haben die Angehörigen des Mörders Borschberg in Börnchen auf Zahlung von 190 Mark Schadenersatz verklagt. Soviel betragen un gefähr die Unkosten, die der Familie Vogl durch den Mord erwachsen sind. — Weinböhla, 5. April. Der Anschluß an die zu errichtende öffentliche Wasserleitung wird ein recht zahl reicher sein. Von den 916 Grundstücken, bei welchen Fragebogen in Umlauf gesetzt worden waren, haben sich 504 für den sofortigen Anschluß und 127 Grundstücke für den Anschluß am 1. Januar 1907 bereit erklärt. Bei 60 Grundstücken lautete die Antwort auf unbestimmt. Die Fragebogen sind noch nicht sämtlich zurück. Aus der Provinz. — Annabcrg, 4. April. Am Montag herrschte auf dem böhmischen Erzgebirge wieder ein solches Schneewetter, daß jeder Verkehr unmöglich war und die vom Schnee kaum ausgeschaufelten Straßen wieder verweht wurden. — Unter Vorsitz des Herrn Amtshauptmanns Grafen Vitzthum von Eckstädt fand hier ein Gemeindevertretertag statt, in dem nach einem Vortrag des Gartenbauinspektors Braunbart über die Obstbaumpflege in den höheren Lagen beschlossen wurde, Straßen und Plätze des Erzgebirges mit Obst- bäumen zu bepflanzen. — Buchholz, 4. April. Infolge des neuen Handels- Vertrages haben die beiden großen Papp-Prägereien Brauer und Gutberlet die Fabrikation ihrer Artikel für das öster reichische Staatsgebiet nach Aussig in Böhmen verlegt. — Falkenstein, 4. April. Gestern nachmittag er folgte auf telegraphische Verfügung der König!. Staats- anwaltschaft Plauen die Freilassung des wegen Verdachtes der Brandstiftung am Sonnabend vormittag verhafteten Stickereibesitzers Bernhard Klinger aus Trieb — Grostenhain, 4. April. Durch Herrn Kreis hauptmann Schmiedel erfolgte gestern die feierliche Ein weisung und Verpflichtung des neuen Bürgermeisters Herrn Hotop, bisherigen Stadtrats in Döbeln. — Hohenstein-Ernstthal, 4. April. Ein bedeutender Diebstahl wurde bei dem Gutsbesitzer Brauer in Hütten grund ausgeführt. Den Dieben fielen zwei Grünaer Spar- kaffenbücher mit über 4200 M. Einlage, 2 Geldtäschchen, eine goldene Damenuhr mit Kette, sowie eine silberne Taschenuhr mit Kette und zwei Trauringe, alles im Ge samtwert von etwa 100 M., und außerdem etwas über 30 M. bares Geld in die Hände. Leider hat man von den Verbrechern noch keine Spur. — Kleinzschachwitz, 4. April. Ein diebisches Haus mädchen, Ida L., stahl gelegentlich des Wäschcmangelns ihrer Dienstherrschaft einen Posten bester Wäsche, die sie vor ihrem Wegzuge bereits verpackte und nach Dresden sandte. — Leipzig, 4. April. Im Hause Hospitalstraße 14 fand gestern nachmittag infolge Unvorsichtigkeit beim Ab- leuchten der Leitung eine Gasexplosion statt. Der junge Mann, welcher bei Ausführung der Arbeiten auf einer Leiter stand, ward herabgeschleudert und erlitt Brand wunden im Gesichte und an den Händen. Die große Schaufensterscheibe ging in Trümmer. Ein Student und ein Schulmädchen, die im kritischen Augenblick gerade vorübergingen, wurden durch Glassplitter verletzt. — Von der Straßenbahn wurde gestern abend die 60 Jahre alte Witwe König geb. Schnabel erfaßt und so schwer verletzt, daß sie alsbald verstarb. Die beklagenswerte Frau soll schwerhörig gewesen sein und auch schlecht gesehen haben. — Meisten, 4. April. Von Beamten der König lichen Wasserbaudirektton Dresden werden zurzeit in der Flur Oppitzsch bei Riesa wissenschaftliche Meßungen des Waßerlaufes der Elbe vorgenommen. — Oelsnitz i. B., 4. April. Die hiesige Stadt- gemeinde beabsichtigt zur Bestreitung des Neubaues eines städtischen Krankenhauses eine Anleihe in Höhe von 150,000 M. bei der Landesversicherungsanstalt für das Königreich Sachsen aufzunehmen, und zwar zum Zinsfuß von 3'/s Prozent. — Wolkenstein, 4. April. Gestern nachmittag 2 Uhr ist auf Großolbersdorfer Flur ein früh 7 Uhr in Würz burg zu wissenschaftlichen Studienzwecken aufgelassener Luft ballon gelandet. Er war mit 2 Personen bemannt und hatte eine Höhe bis zu 2400 Meter erreicht. Land und Volkswirtschaftliches. — Die Frühjahrsuntersuchung der Bienen- Völker wird von manchen Imkern ganz unterlaßen, von anderen aber zu einer vollständig unrichtigen Zeit vorge nommen. Die ersteren begehen einen großen Fehler, aber ebenso die letzteren. Man darf die Reinigung des Stockes nicht den Bienen überlaßen, denn das kostet vielen Bienen das Leben und der Bienenzüchter kommt um manche, zur Beurteilung des Volkes oft sehr wichtige Beobachtung. Man nehme daher die Untersuchung bei allen Völkern ge wissenhaft vor, aber ja nicht am Tag des ersten Reinigungs ausfluges. Da könnte man mehr schaden als nützen. An diesem Tag reinige man nur möglichst vor Beginn des Vorspiels das Bodenbrett, die Untersuchung geschehe an einem ruhigen Tag, am besten in der ersten Hälfte des Monats April. Die soziale Arbeit der Missionare. (Nachdruck verboten.) Dieses Thema hatte Herr Missionar Louis Jalla seinem Vortrage zugrunde gelegt, den er am gestrigen Dienstag abend in dem vom Dresdener Bezirksverein gegen den Mißbrauch geistiger Getränke in den „Drei Raben" veranstalteten Dis kussionsabend vor einem aus Damen und Herren bestehenden zahlreichen Zuhörerkreise hielt, und dessen Absicht, eine gerechtere Würdigung der harten Missions- Aeuilleton. Das Spiel ist aus! Roman von Konrad Telmann. (Nachdruck verboten.) (76. Fortsetzung.) „Etwas Furchtbares" — Eugen sprach es verständ nislos nach, nickte dann aber zustimmend mit dem Kopfe, drängte sich durch die Reihen der Spielenden und folgte dem hastig voraufschreitenden Diener durch den Vorsaal in» Vestibül hinaus. Dort trat ein Mann, der an eine Eäule gelehnt dagestanden hatte, auf ihn zu, nahm seine Mütze zwischen die Hände und sagte mit seltsam-tonloser Stimme: „Ich bin es, Herr —" Das dämmerige Zwielicht, das in dem Raume herrschte, ließ Eugen die Züge des Mannes nur undeut lich erkennen, aber er wußte, daß er sie schon einmal aeschn hatte, vor noch nicht langer Zeit, — vielleicht heute erst. „Was bringen Sie mir?" fragte er ruhig. „Es ist etwas Entsetzliches geschehn, Herr," fiel der andre ein, und an seiner Sprache erkannte Eugen, daß er dem nieder» Volk angehören müsse, „die Dame, mit der Sie heute morgen aüfS Meer fuhren —" Eugen griff, sich besinnend, an die Stirn. „Die Dame?" wiederholte er, „ah, jetzt erinnere ich mich, — Ihr seid der Schiffer, der mich — der uns diesen Morgen ruderte. Und jene Dame sendet Euch? Weshalb? Was ist geschehen?" „Jene Dame ist tot, Herr," murmelte der Schiffer zwischen den Zähnen hindurch. „Tot?" Eugen schüttelte die Stirn, langsam und ernst, als ob ihm ein tadelndes Wort auf den Lippen schwebte, „Ihr scherzt zur Unzeit, Freund. Die Dame lebt, — sie ist hier im Saal —" Der Schiffer riß die Augen weit auf. „Herr," schrie er. „Sie wollen mich narren oder Sie verstehen mich nicht, Sie wissen nicht, wen ich meine. Die Dame, mit der Sie heute ausfuhren, ist tot, ich selbst habe sie vor mir liegen sehn und muß es wissen. Wenn Sie mit mir kommen wollen, so will ich sie Ihnen zeigen — Aber eilen Sie sich, denn mein Kamerad ist schon fort, um die Anzeige bei der Obrigkeit zu machen und man wird sie bald fortschaffen —" „Fortschaffen? Wohin?" fragte Eugen noch einmal verwirrt und ohne Verständnis dessen, was man ihm meldete. „Wohin?" Der Schiffer sah ernst, fast düster vor sich hinaus. „In die Leichenkapelle, Herr, wohin sonst? Aber kommen Sie, kommen Sie, oder wir finden sie nicht mehr in meinem Hause —" Der Lakai hielt Hut und Mantel für Eugen schon bereit, und der letztere duldete es schweigend, daß er ihm auch beim Ankleiden behilflich war. Er selbst fühlte sich so zerschlagen an allen Gliedern, so todesmatt und zelähmt, daß er keine Hand zu rühren vermochte, willen- os alles mit sich geschehen ließ und nur dumpf vor ich hinausbrütend immer wiederholte: „Tot? Tot? Weshalb sollte sie tot sein? Seine Gedanken schweiften dabei regellos von Blanche zu Cäcilie und von dieser wieder zu jener hinüber, ohne daß Klarheit in seine Seele gekommen wäre; vielmehr verwirrten sich seine Sinne immer mehr, je länger und je angestrengter er nachdachte, und in seiner Hilflosigkeit griff er nach dem Arm des jungen Schiffers, als ob er einer Stütze be dürfe, um nicht umzusinken, und ließ sich hinausgeleiten. Noch immer heulte draußen der Sturm und fegte mit haushohen Staubwirbeln über die Felsufer hin. Die Sonne versank eben hinter der steilaufragenden Berg wand, weißliche Wolken schifften pfeilschnell über da- in durchsichtigem Blau schimmernde Firmament, und die rasch auftretende Dämmerung ließ ihre ersten Schleier herabgleiten. Hohl und dumpf scholl das Getöse der Wellen herauf, die sich, ungestüm anrollend, drunten an der Kaimauer brachen. Die beiden schritten, gegen den schneidenden Wind ankämpfend, bergab. Mechanisch setzte Eugen einen Fuß vor den andren, während seine Lider sich geschlossen hatten, als wolle er jeden Eindruck von außen abwehren, um die innere Klarheit sich zurückzu gewinnen. Er wollte sprechen, weiter fragen, aber der Wind riß ihm die Worte von den Lippen fort und ton los verhallten sie im Geheul der Wogen. Auch der Schiffer, der seine Anstrengung bemerkte, schrie ihm zu: „Reden Sie jetzt nicht, Herr, es ist nicht mehr Zeit zum Schwatzen. In wenigen Minuten sind wir da und dann erfahren Sie alles. Nur vorwärts, — vorwärts!" Und Eugen raffte seine letzten Kräfte zusammen und hastete den Weg talab. Vor einem kleinen Hause am Kai blieb der Schiffer stehn. „Wir sind angelangt," sagte er leise in Eugens Ohr. Dieser fuhr auf, sah einen Schwarm von Leuten, die sich vor der Haustür drängten und miteinander flüsterten, hörte sagen: „Das ist er, das ist ihr Liebhaber, mit dem war sie noch heute morgen hier," und schwan kenden Schrittes eilte er dem Innern der Wohnung zu.