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Seite 2. — „Sächsische Dorfzeitung." — 4. April 1905. Regiment- da- niederländische Dankgebet spielte. Im Auftrage de- Reichskanzler- Grafen von Bülow war der Gesandte von Below-Schlatau in Friedrich-ruh ein getroffen, um einen Kranz am Sarge de- Fürsten Bis marck niederzulegen Da- „Dresdner Journal" schrieb am Sonnabend: „Als im Jahre 1898 auS der Stille von Sommer- und Ruheträumen Alldeutschland, ja die ganze Welt, durch die Botschaft jäh und schmerzlich auf geschreckt wurde, der Gewaltigste unter den Zeitgenossen, der taten- und ruhmreichste deutsche Mann des letzten Drittels des 19. Jahrhunderts sei für immer von uns gegangen, da glaubte die Nation, den Schmerz dieses Verlustes nimmer verwinden zu können. Der Schmerz bat sich inzwischen zur Wehmut verklärt, die innig ver schwistert ist mit tiefer, unauslöschlicher Dankbarkeit. Denn ist auch der große Mann selbst uns genommen worden, sein Werk lebt fort in unS: Seine gewaltigen Taten haben nichts verloren von ihrem leuchtenden Glanze, sein Name bleibt Geschichte, deutsche Geschichte im tiefsten und besten Sinne des Wortes. Auch heute noch kann die Erinnerung an ihn den Schmerz nicht aufheben, den sein Hinscheiden der Nation brachte. Aber mildernd und verklärend kann sie uns die Gewiß heit immer unverrückbarer werden lasten, daß Bismarcks Lebenswerk noch in die fernste Zukunft des Reiches hinein seine Wirkung üben wird, wie es sie fort und fort bis auf diesen Tag geübt hat. So wird die Nation daS Bild des gewaltigen Mannes in ihrem Gedächtnis teuer bewahren durch Jahre und Jahr hunderte, wie es die Taten nicht vergißt und das Werk, dem sein schwerster Kampf und sein größter Sieg ge golten hat." Das preußische Herrenhaus genehmigte am Sonnabend mit großer Majorität die Kan al Vorlage. Zur Reichsfinanzreform wird der „Köln. BolkSztg." aus sicherer Quelle mitgeteilt, daß die Vor- diesem vorgelegt werden. Per Bundesrat wurde Dann den Sommer hindurch mit der Vorlage sich zu befassen haben. Wenn er rechtzeitig sich einigt, wird voraus sichtlich der Reichstag so früh, etwa schon im Oktober, einberufen werden, daß die Vorlage von ihm durch beraten werden kann, bevor die Etatberatung beginnt. Da somit in der diesjährigen Tagung auf keinen Fall mehr eine der neuen Steuervorlagen in den Reichstag kommt, wird der Reichstag nach Ostern kaum mehr nötig haben, allzulange zusammen zu bleiben. Nach Ostern werden wohl nur noch die Börsengesetznovelle und die Novelle zur Zivilprozeßordnung, sowie zur Ge richtsverfassung erledigt werden, was in vielleicht 14 Tagen zu erreichen sein dürfte. Danach wird der Reichstag seine Sommerferien antreten können. Reichstagsabgeordneter Senator Wallbrecht tnatl.), der vor einigen Tagen an Influenza erkrankt war, ist am Sonnabend in Hannover gestorben. Er vertrat seit 1903 den Wahlkreis Hameln-Springe. Die Mission ist ein Kulturfaktor und jeder Fortschritt der Mission ist ein Fortschritt der Kultur — daS hat Prof. vr. Mirbt aus Marburg in einem Vor trag, den er in der Kriegsakademie zu Berlin gehalten hat, überzeugend nachgewiesen. Er erinnerte dabei an folgende Tatsachen. Im Jahre 1900 unterhielt die evangelische Mission mehr als 18,000 Volksschulen mit über 900,000 Schülern. Viele Völker haben erst durch die Missionare eine Schriftsprache erhalten. Von den mit der Mission verbundenen Wohltätig keitsanstalten seien nur erwähnt: 270 Waisenhäuser, 78 Aussätziaenasyle, 57 Opiumasyle, 395 Hospize, 770 Polikliniken. Nicht weniger als 700 Aerzte stehen im Dienst der evangelischen Mission. Die Christiani sierung bringt der Frau eine höhere Stellung. Unter 1000 heidnischen Frauen in Indien sind 9, unter 1000 christlichen Frauen Indiens aber find 125 des Schreibens kundig. Wenn e» zuweilen scheint, als ob die bei der MissionStätigkeit gezeitigten Früchte zu langsam reiften, so güt es zu bedenken, daß die Christianisierung Deutsch lands Jahrhunderte gedauert hat. Nach einer Meldung Generals v. Trotha vom 1. April trieben am 26. März Hottentotten 60 Ochsen der Halbbatterie Stuhlmann aus Kransplatz nördlich Gibeon ab. Hierbei fielen von der Viehwache 2 Reiter und 2 Buren. Die von der 10. Kompagnie aufge nommene Verfolgung blieb ergebnislos, da die Regen güsse die Spuren verwischt hatten. Eine halbe Etappen kompagnie griff am 26. März von Gr. Heusis, etwa 50 Kilometer füdwestlich Windhuk, aus eine unter Andreas Kuiseo-abwärts gezogene Hererobande an. Nach fünfstündigem Gefechte gab der Feind seine Stellung auf. Diesseits sind gefallen, bezw. werden vermißt 1 Offizier, 2 Reiter und 3 eingeborene Sol daten, leicht verwundet ist 1 Unteroffizier. Vom Feinde fielen etwa 20 Mann. Zur Verfolgung des Gegners und zum Aufsuchen der Vermißten wurde eine starke Patrouille unter Graf v. Köniasmarck entsandt. Oesterreich-Ungarn. Der leitende Ausschuß der vereinigten ungarischen Opposition hat beschlossen, eine Adresse an den König zu richten und die Ein berufung des Reichstags zu verlange». Die Situation in Pest hat sich wieder ver schlechtert. Der größte Teil der koalierten Oppo sitionellen ist mit den von der Krone vereinbarten Zu geständnissen nicht einverstanden. Im Sofiensaale, dem größten Saale Wiens, ver anstalteten die Alldeutschen eine Bismarckfeier, zu der auch die Provinzen zahlreiche Teilnehmer stellten. Schönerer hielt die Festrede, die er mit den Worten schloß: „Wir Deutsche dürfen an unserer einheitlichen arbeiten" im Reichsschatzamt erledigt sind und der Ent- Zukunft nicht verzweifeln. Heil Deutschlands einheit- Wurf im Wortlaut fertlggestellt ist. Er soll, sobald der . licher Nation, Heil Deutschlands größtem Sohne Bis- Kaiser von seiner Mittelmeerfahrt zurückgekehrt ist, marck!" Diese Woche veranstaltet di^ unter Wolfs diesem vorgelegt werden. Der Bundesrat würde dann Führung stehende Gruppe der Alldeutschen eine ge- " i sonderte Feier. Schweiz. Die feierliche Eröffnung des Simplon-Tunnels hat gestern stattgefunden. Ein festlich geschmückter Sonderzug, den man früh von Domo d' Ossola abließ, fuhr mittags 12'/. Uhr durch den geschmückten Tunnel hindurch und traf in Jselle auf schweizerischem Boden ein. Hochrufe auf Italien und die Schweiz begleiteten den feierlichen Vorgang. Ingenieur Brandau und der Bischof von Novara einer seits sowie Ingenieur Sulzer und der Bischof von Sitten andererseits überschritten zuerst die Tunnelmitte und umarmten einander. Unter den Klängen der italienischen und der schweizerischen Nationalhymnen beglückwünschten sich die Italiener und die Schweizer. Rußland. In der Gouvernementshauptstadt Saratow wurde eine Versammlung von 2000 Personen durch Infanterie vertrieben; 39 Personen wurden wegen Aufruhrs verhaftet. In Kutais über fielen vier bewaffnete Leute den Eisenbahnstationsvor steher, als er in Begleitung von Bewaffneten in die Rentei fuhr; sie entwaffneten diese und nahmen dem Stationsvorsteher über 6000 Rubel ab. In zahlreichen Städten Rußlands fordern die Angestellten in den Magazinen und Werkstätten Verringerung der Arbeits zeit und zum Teil auch Lohnerhöhung; die letzten der artigen Meldungen sind aus Twer, Borissow und Sysran. Aus Dresden und Umgegend. Dresden, 3. April. — Se. Majestät der König wohnte gestern vor mittag dem Gottesdienste in der katholischen Hofkirche bei. Nachmittags */,5 Uhr fand im Taschenbergpalais Familien- täfel statt. In den Nachmittagsstunden unternahm der König mit den Prinzen einen Ausflug durch die Heide und kehrte zur Einnahme des Kaffees im Parkhotel in Wasßer Hirsch ein. — Se. Majestät der König nahm heute vormittag einige militärische Meldungen entgegen und hörte die Bor träge der Staat-minister und de- König!. Kabinettssekretärs. — Die Huldigung des Dresdner Orpheus vor Sr. Majestät dem Könige am gestrigen Mittag nahm einen schönen Verlauf. Se. Majestät, mit dem zugleich seine Kinder, sowie Prinzessin Mathilde der Aufführung bei- wohnten, drückte seinen herzlichen Dank dafür aus und zog eine Anzahl der Sänger leutselig in ein Gespräch. Für die letzteren wird diese Stunde in unvergeßlicher Er- innerung bleiben. — Den Kammerherrndienft bei Sr. Majestät dem König hat bis mit 15. d. Mts. der Königl. Kammerherr von der Decken auf Hof übernommen. — Am diesjährigen Geburtstage Sr. Majestät des Königs, am 25. Mai, findet nach sechsjähriger Pause auf dem Alaunplatze eine Parade über die Truppen der Garnison Dresden, das Kadettenkorps, das 1. Jäger bataillon Nr. 12, das 1. Husarenregiment „König Albert" Nr. 18 und die reitende Abteilung des 1. Feldartillerir- regiments Nr. 12 statt, die von dem Kommandeur der 3. Division Nr. 32, Exzellenz Generalleutnant v. Kirchbach kommandiert wird. In Aussicht genommen sind zwei Vorbeimärsche, und zwar folgendermaßen: Erster Vorbei marsch: Fußtruppen in Kompagniefronten, Kavallerie in Eskadronfronten, Maschinengewehrabteilung in Abteilungs front, Feldartillerie in Batteriefronten, Train in Kompagnie fronten, die berittenen Truppen im Schritt; zweiter Vorbei, marsch: Fußtruppen in Regimentskolonne, Kavallerie in Eskadronfronten, Feldartillerie in Batteriefronten, Train in Kompagniefronten, die berittenen Truppen im Trabe. Die Kadetten marschieren hinter der Musik des 1. (Leib-) Grenadierregiments Nr. 100 und nehmen nach dem ersten Vorbeimarsch Aufstellung bei den königlichen Wagen. Am 24. Mai findet eine Vorparade statt, an der sich jedoch das 1. Husarenregiment Nr. 18 nicht beteiligt. Irr und bei Dresden treffen ein: die reitende Abteilung des 1. Feld artillerieregiments Nr. 12 am 23. Mai, 1. Husarenregiment Nr. 18 am 24. Mai, das 1. Jägerbataillon Nr. 12 marschiert am 23. Mai bis in die Gegend westlich von Dresden und nimmt vom 24. Mai an Quartier in Dresden. Vom 26. bis 31. Mai erledigt dieses Bataillon Bataillons- Übungen auf dem Dresdner Garnisonübungsplatz und kehrt an, letztgenannten Tage mittels Eisenbahn nach Freiberg zurück. Der Rückmarsch des 1. Husarenregiments Nr. 18 und der reitenden Abteilung des 1. Feldartillerieregiments Nr. 12 erfolgt am 26. Mai. Außer dem 1. Jägerbataillon Nr. 12 halten noch folgende auswärtige Truppenteile ihre Bataillonsübungen in Dresden ab: 4. Infanterieregiment Nr. 103 vom 30. Mai bis 6. Juni, 13. Infanterieregiment Nr. 178 vom 3. bis 8. Juni. — Personalien. Am Sonnabend traten Herr Hofrat vr. meci. Fischer, Oberarzt der zweiten inneren Abteilung des Friedrichstädter Krankenhauses und Herr Apothekenverwalter Bley, ebendaselbst, in den Ruhestand. — Dem Hofprediger a. D. Oberkonsistorial- rat l). Richard Löber ist die erbetene Enthebung von dem Amte eines außerordentlichen Mitgliedes des Evan gelisch-lutherischen Landeskonsistoriums unter voller An erkennung seiner der Landeskirche und dem Kirchenregimente geleisteten langjährigen vorzüglichen und erfolgreichen Dienste bewilligt worden. — Herrn Geheimen Hofrat Prof. l)r. Rohn, der infolge einer höchst ehrenvollen Berufung an die Landesuniversität Leipzig am 1. April die hiesige Technische Hochschule verließ, überreichte vor einigen Tagen eine Deputation derselben, die aus dem Rektor magnificus Prof, vr. Mollier und den Professoren Max Foerster und Munft und Wissenschaft. Literatur. 7 Mitteilung aus dem Bureau der König lichen Hoftheater. Einer Einladung der General- Direktion entsprechend, wird Frau Aino Akts von der Großen Oper in Paris Donnerstag den 6. und Sonnabend den 8. April im Königlichen Opernhause Gastvorstellungen geben. Frau Akt6 wird die Titelpartie in der Gounodschen Oper „Margarethe" und die Partie der „Elisabeth" in R. Wagners „Tannhäuser" singen. f- Residenztheater. Herr Or. Tyrolt setzt morgen Dienstag sein interessantes Gastspiel fort in der Schwank- Novität „Familie Schiemeck" von Gustav Kadelburg, dem Verfasser von „Per Familientag". Wie schon mitgeteilt, ist der sehr lustige Schwank Repertoirestück des Wiener Volkstheaters und Herr Or. Tyrolt in der Rolle des Johannes Zawadil von zwerchfellerschütternder Komik. In den anderen Hauptrollen sind die Damen Fräul. Münch - heim, Fräul. Elsinger, Frau Kronthal, Fräul. Eschborn und die Herren Bayer, Sanda, Schröder, Aigner be schäftigt. Es sei noch darauf hingewiesen, daß nur wenige Wiederholungen von „Familie Schiemeck" stattfinden können, da das Gastspiel des Herrn vr. Tyrolt nur kurze Zeit währt. -f Central.Theater. „Frau Luna", Aus- stattungS-Burle-ke von B. Baeckers, Musik von P. Lincke, wurde zum ersten Male aufgeführt. Die vorzugsweise an die Ausstattung gestellten Erwartungen wurden vollständig erfüllt. Die Dekorattons-, Beleuchtungs- und Ballett- Effekte fanden lebhaften Beifall. Man konnte auch an den von P. Lincke selbst dirigierten frischen Weisen, die be- sonder- in Walzerliedern ihre Höhepunkte fanden, seine Freude haben. Bekannt ist ja z. B. „Schlößer, die im Monde liegen." Es wurde flott gespielt, und in Frida Rutz und Marcell Waldeck hat das „Berliner Apollo- Ensemble" ein paar schätzenswerte Gesangskräfte Als Darsteller seien Emma Millowitsch, Paul Bechert, Otto Wend und besonders Max Minder genannt. Am Schluß der Burleske dürfte neben den Darstellern auch der Komponist den Hervorrufen folgen. — Es folgte eine Ballett-Pantomime, in der die Prima - Ballerina Maria Villa und die Solotänzerinnen Käthe Schwaebe und Thali Schöning besonders interessierten. —u —. f Dresdner Musiknachrichten. Im Konzert am morgenden 4. April im Musenhaus sinken die Sänge rinnen Rvwino und Schmidtborn Lieder von Pergolese, Händel, Haydn, Gluck, Schubert, Beethoven, Berlioz, Brahms, Arnold, Mendelssohn, Struve und Tittmann. Das Petri- Quartett spielt am Donnerstag, 6. April (Musenhaus): Streichquartette: Schumann, Amoll, Werk 41, Nr. 1; Mendelssohn, Esdur, Werk 12; Brahms, Cmoll, Werk 51, Nr. 1. Der sechste (letzte) Petri-Streichquartettabend findet Montag den 17. April statt. f Der Deutsche Sängerbund, der unter Leitung von Professor Gellert-Leipzig steht, wird das nächste Deutsche Sängerfest 1907 in Breslau abhalten. -f Die künstlerische Hinterlassenschaft Menzels ist der Kunstchronik zufolge auf Veranlassung der Erben einer genauen Schätzung unterzogen worden. Der Nachlaß besteht außer den Skizzenbüchern aus rund 5000 Blatt schwarzer und mehrfarbiger Zeichnungen. Unter genauer Bewertung jedes einzelnen Blattes soll sich dabei rund eine Million Mark als Taxe ergeben haben. Die Erben kaffen der Nationalgalerie das Vorkaufsrecht, und zwar, wie man hört, zu besonders günstigen Bedingungen. Ob aber die Galerie zugreifen wird, ist noch fraglich, denn sie besitzt schon 1700 Blatt Zeichnungen von Menzel, ein Schatz, der doch im großen ganzen und in den Schränken brachliegt. -f Der Märchendichter HanS Christian Andersen wurde am 2. April vor 100 Jahren geboren. Er war als Dichter und als Mensch eine unendlich bescheidene Natur. Er hat sich unter schwer durchrungenen Mühen sein Leben selbst zimmern müffen und verleugnete auch dann nicht, als er im späten Minnesalter und an der Stufe der Greisenjahre nicht nur von seinem engeren dänischen Vaterlande, sondern von ganz Europa mit Ehren überschüttet wurde, den Schusterssohn aus Odense, der eigentlich nur durch den frühen Tod seines Vaters davor bewahrt wurde, bei den Leisten zu bleiben. In Odense wurde gestern in der Mittagsstunde am Denkmal des Dichters eine Feier veranstaltet, bei der Bürgermeister Dithmer die Festrede hielt. Am Nachmittag wurde im Bersammlungshaus der Insel Fünen eine Gedächtnisfeier für Andersen abgehalten, die von etwa 2000 Personen besucht war, darunter der Vertreter des preußischen Kultus ministeriums Geh. Oberregierungsrat l)r. Mathias. Der Schriftsteller Professor Baudiz hielt den Festvortrag. Am Abend wurde im Theater eine Festvorstellung gegeben. f Ein neuer Schmerzstiller. In Japan wächst eine Pflanze, in der man neuerdings einen schmerzstillenden Saft entdeckt hat. Das neue Anästhetikum hat den Namen Scopolamin erhalten und soll in seiner Wirkung allen bisher benutzten Mitteln dieser Art weit überlegen sein. Es wird unter die Haut gespritzt und veranlaßt für acht oder neun Stunden einen tiefen Schlaf. Es soll nicht die geringsten üblen Nachwirkungen mit sich bringen. -f Ein Riesengrammophon, das auf 5 Kilometer Entfernung hörbar sein soll, hat der berühmte Schöpfer der Dampfturbine, der Engländer Parsons, erfunden. Der Apparat hat den Namen Austetophon erhalten und wird mit Druckluft betrieben. Die Luft wird durch eine kleine Maschine unter einem Druck, der genau bemeßen werden kann, durch ein kleines Ventil in die Trompete hineingepumpt. Das Ventil besteht aus einer Reihe von schmalen Spalten, die mit einem feinen Kamm bedeckt sind. Die Erzitterungen dieses Kamms erzeugen den Ton. An einem ruhigen, windstillen Tage wird die Tragweite des Apparats, wenn er unter den höchsten erreichbaren Druck gefetzt wird, wie gesagt, auf 5 Kilometer geschätzt. In erster Linie würde ein Auxetophon wohl für den Schiffs verkehr und Hafendienst von Wert sein.