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Seite 6 „Sächsische Dorfzeitung." 16. März 1905 Handel, Industrie und Verkehr. tz Bereinigte Spareinleger, G. in. b. H. in Dresden. Der Jahresbericht von 1904 dieser aus der verkrachtm Dresdner Spar-, und Vorschußbank hervor gegangenen Gesellschaft bespricht die ungünstigen Grund- stücksmarktverhältniste in Dresden. Die Vergrößerung des Besitzes ist darauf zurückzuführen, daß mit einigen Haupt- schuldnern Vergleiche geschaffen wurden. Die Hypotheken forderungen betragen 622,450 M., zumeist zweite, dritte und Baulandhypotheken darstellend. Die hereingekommenen Mieten decken die Unkosten nicht. Verkäufe fanden nur in Bauländereien statt, und zwar 8180 Quadratmeter, herein genommen wurden im Aufrechnungswege 31,425 Quadrat, meter, so daß 175,470 Quadratmeter im Besitz der Ge sellschaft verbleiben, davon 128,962 Quadratmeter in der Umgegend Dresdens. Der gesamte mit 3,265,488 M. zu Buche stehende Grundbesitz ist mit 2,304,700 M. Hypo- theken belastet. Der Berlustvortrag erhöht sich von 2,494,717 M. auf 2,943,831 M. 8 Die Sächsische Kartonnagen - Maschinen- Aktiengesellschaft in Dresden hat im Geschäfts jahr 1904 in allen Abteilungen einen Mehrumsatz zu verzeichnen. Der Reingewinn der Stammabteilung beträgt 91,218 M, der Automatenabteilung 59,714 M. Davon ab für Tilgung von 90 Stück Genußscheinen 42,763 M. Der Vortrag vom letzten Jahre beträgt 3391 M. Die verbleibenden 111,560 M. sollen wie folgt verwendet werden: 5408 M. zum ordentlichen Reservefonds, 16,574 M. zu Tantiemen, 80,000 M. 10 (8ff,) Proz. Dividende auf 800,000 M., 7450 M. als Gewinnanteil, je 50 M. auf 149 Stück Genußscheine, 2127 M. 80 Pf. Vortrag auf neue Rechnung. tz Die sächsischen Lederindustriellen haben in Dresden einen Verband gegründet, der sich Arbeit gebervereinigung der Lederindustriellen im Königreich Sachsen nennt. Der Verband ist gegründet worden, weil ein engerer Zusammenschluß der Arbeitgeber gegen die sich mehrenden unberechtigten Forderungen der Arbeit nehmer für nötig erachtet wurde und die Arbeiterorgani- sation bereits Veranlassung zu Auseinandersetzungen ge- geben hat. Land- und Volkswirtschaftliches. — Auf dem Großenhainer Schweinemarkte standen gestern 250 Schweine und 300 Ferkel zum Ver kauf. Preis eines Schweines 30 bis 70 M., eines Ferkels 7 bis 25 M. — Welche Früchte begünstigen die Ouecke? Diejenigen Früchte, welche am meisten ein Ueberhandnehmen der Quecken begünstigen, sind Erbsen und Lupinen, daher ist der Anbau dieser Früchte, solange die Aecker nicht rein sind, möglichst einzuschränken. Dagegen ist ein einjähriger Kleebau auf reinem Acker ganz unbedenklich, wenn der Boden gut rotkleefähig ist, und findet derselbe möglichst bald nach der Brache eine gute Stellung in der Frucht- folge. — Einfluß der verschiedenen Futtermittel auf die Beschaffenheit der Milch. Die zahlreichen wissenschaftlichen Untersuchungen über den Einfluß der ver- schiedenen Futtermittel auf die Beschaffenheit der Milch stehen noch vielfach untereinander im Widerspruch. Nach einzelnen dieser Untersuchungen könnte es scheinen, als ob die Milch von der Art der Fütterung gar nicht beeinflußt würde, insofern das Verhältnis von dem in der Milch enthaltenen Eiweiß, Fett, Casein und Zucker vom Futter unabhängig zu sein scheint. Nach anderen Erfahrungen hat sich gezeigt, daß stickstoffreiche Nahrung viel und butterreiche Milch gibt, und Stallfütterung denselben Einfluß hat, dagegen das Weiden im Freien auf armer Wiese käsereiche Milch liefert. Jedenfalls wird durch reichliches Futter die Milchabsonde rung vermehrt, während Fütterung mit wässerigem Futter (Rübenschnitzel, Schlempe u. dergl.) eine wässerige Milch zur Folgz hat, welche bläuliche Farbe und wenig Rahm hat; vorübergehend kommt wässerige Milch auch bei sonst guten Kühen bei eintretender Brünstigkeit vor. Melasse schlempe, Stärkeschlempe, rohe Kartoffeln und Kartoffelkraut, Obst und Rübenkraut sollten als Futter für Milchkühe ebensowenig als etwa verschimmeltes oder faulendes Futter benützt werden. — Schimmeliges Heu und Stroh wird, um es als Futter verwerten zu können, nach dem Zerkleinern zu Häcksel am besten gedämpft. Gut ist es natürlich, die stark mit Schimmel besetzten Teile, die ja zumeist zusammen geklumpt sind, ganz auszuscheiden. — Gute Kraftfütterung der Kälber, wie z. B. Bohnenmehl, Haferschrot, Gerstenschrot, auch Abkochungen von diesen Stoffen, täglich bis 1 Kilogramm und später 2 Kilogramm, verhütet die Ruhrkrankheit. Außerdem soll nach dem Füttern etwas Salz und phoSphorsaurer Kalk in den Futtertrvg gestreut werden und die Tiere sich möglichst viel im Freien bewegen. — Räude in den Schafherden. Bei den Schafen tritt die Räude fast immer als Herdenkrankheit auf. Zu nächst entstehen kleine, flache, juckende Knötchen von blaß gelber Farbe, auf welchen sich meist kleine Bläschen bilden; sie bedecken sich bald mit Schuppen und Krusten, womit sich die gelockerte Wolle abhebt. Bei geschorenen Schafen bildet sich eine dicke, trockene Kruste auf der an geschwollenen Haut. Es entstehen durch Reiben und Kratzen wollelose Stellen, häufig auch Entzündung. Durch Ver nachlässigung tritt häufig Abzehrung und schließlich auch der Tod ein. — Bei der Auswahl der Pferde für Zucht- zwecke gelten folgende Regeln: 1. Klarheit über Zweck und Schlag der Zucht. 2. Aeußerste Peinlichkeit betreffs Ge sundheit und Frische. 3. Gute Form, kein Pferd ist jedoch fehlerlos, also kleine erkannte Fehler mitnehmen, wenn nur die guten Gefamteigenschaften und bei Kauf der Preis es zulassen. 4. Gute Abstammung auch betreffs Leistung der Boreltern in ihrem Beruf. — Al- Kennzeichen guter Legehennen gelten lebhaft roter Kamm, ebenso glänzend rote Kinnlappen, kräftig abgesetzte, mattweiße Ohrscheiden, lebhafte Röte der die Augenlider umgebenden Haut, rundes flaum- fedriges, weites Hinterteil. Diese Merkmale sind am augenscheinlichsten zur Legezeit; außerhalb derselben (im Winter, während der Mauser) dagegen ist zum Beispiel der Kamm welker und mattfarbig, das Gefieder unschein- barer. Gemeinnütziges. — Gebackene Hammelsbrust. Eine ausgebeinte Hammelsbrust wird in Fleischbrühe oder Wasser zwei Stunden weich gekocht und hierauf in viereckige Stückchen geschnitten, diese mit feinem Salz und Pfeffer bestreut, zu- erst in Mehl, dann in zerschlagenen Eiern und Bröseln umgewendet, in heißem Schmalz schön goldgelb gebacken und mit Petersilie garniert zum Gemüse serviert. — Leberschnitten. 280 Gramm Kalbsleber werde» gewaschen, abgehäutet und mit einer Zwiebel, etwas Zitrone Petersilie und einem Stückchen Mark sehr fein gewiegt. Nun rührt man 50 Gramm Butter mit zwei Eidottern schaumig, befeuchtet zwei gute Handvoll Semmelbrösel mit Milch, gibt diese sowie die gewiegte Leber, den Schnee der zwei Eiweiß und das benötigte Salz dazu, bestreicht eine kleine Form mit Butter, füllt die Masse fingerdick ein und läßt sie schön gelb backen, ß — Erfrorene Nasen hinterlassen im Sommereine unangenehme Röte. Will man diese beseitigen, so bestreiche man sie zweimal täglich mit elastischem Kollodium. Ma» erhält dies in jeder Apotheke. — Nie wecke man einen Kranken aus dem Schlafe. Ist der Kranke aus dem ersten Schlafe aufgestört worden, so schläft er sobald nicht wieder ein. — Die Kleidung des Kindes sei stets der Jahres zeit angemessen; aber Schals, Halstücher, Schleier gewöhne man den Schulkindern nicht erst an, oder baldigst wieder ab. Man Härte Hals und Brust gut ab, indem man beide früh (nicht abends) kalt abreibt. Auch kühles Gurgeln (früh, mittags und abends), sowie eine Nasenspülung zu diesen Zeiten sind günstig. Das Kind erkältet sich nicht so leicht auf dem Schulwege und wird weniger empfindlich. Baum wollene Unterkleider sind in unserem Klima von Anfang Oktober bis Anfang Mai durchaus am Platze. Im Sommer soll ein breiter Strohhut den Kopf vor Sonnenhitze schützen. Bei trockenem Wetter laste man derbes Schuhwerk tragen, bei Regenwetter Gummischuhe, damit das Kind nicht mit durchnäßtem Schuhwerk stundenlang in der Schule sitzen muß. - -Bekanntmachungen. Stadt Leipzig, KAS/L' — In» »ullsuule — Sonnabend, den 18 März, abends '/.8 Uhr, Nliirehen-4ntful»ruux für nnü ILlelu: Prachtvolle Kostüme „Dornröschen" Prachtvolle Kostüme Märchen mit Musik und Gesang in 4 Bildern von Curt Große. Preise der Plätze: Erwachsene: 1. Platz 50 Pf., 2. Platz 40 Pf., 3. Platz 30 Pf Kinder: 1. Platz 30 Pf., 2. Platz 20 Pf., 3. Platz 10 Pf. Kasseneröffnung und Ginlaß: ^/«7 Uhr. Billetts für 1. und 2. Platz sind auch schon vorher in „Stadt Leipzig" zu haben, Billetts für 3. Platz nur an der Kasse. Direktion: lün 8»nnt»x. uueb mit 8el>Inuebvor8ebr»udnnzr»n unck ZtrafilrvlirvnMMW 4) 6 v von 5/lverter börnicki, küüebeu!, Leipriger 5tr. 112 nnkv U»It«8teIIv cker b'Ivbtrl8ekv» „2u cken läutien". öröLLtsL LedlLuede - I-Lßsr äer I-öLsrütr. keparaturen, sowie Linsetren neuer Lofilnueti-Ztüoke billiget. 4Sch Telefon: Xmt ItnckvdenI 8r. 2040. W» ttx untl kertix rum (Hebrnuefi ist Sllwwi - SpvLial -SvsvdLU Mnk WtsMeu, zwischen Kanonen- und Johann Meyer-Straße gelegen, sind noch zu vergeben. Näheres in der Plantage beim Verwalter oder in dessen Wohnung Hechtstraße 6V, Hinterh. II, bei «irtb. s22j kmpteklenswertv ke/nxsyuelle kür Irl nac/i Vrescken Vcr/ne/r- /ÄMiW Q 0 Bon Freitag, den 17. d. Mts., ab stellet wieder einen großen frischen Transport nur WyiiMkl WMt hochtragend und frischmelkend, leichten und schweren Schlag, in allen Preislagen bei mir zum billigsten Verkauf. Fernsp^*Am?DeuAn Atz. E. WWch md Hm MtbMn! Dienstag, den 21. März, stelle ich wieder einen sehr großen Transport Prima-Kühe und Kalbe«, bocbtragcnd und mit Kälbern, sowie einige junge sprungfähige Zuchtbullen in Dresden im Milchvieh hofe (Gcheunenhöfe) sehr preiswert zum Berkaus. Bestellungen nehme ich jederzeit gern entgegen. Globig bei Wartenburg a. d. Elbe.