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Seite 7. — „Sächsische Dorszeitung." — 15. März 1905. Verlust hier bald ersetzt. Der Ertrag deS Winterweizens wird durch et» rechtzeitiges Abeggen desselben iw Frühjahr wohl unter den meSste« V«ch Massen nicht unbeträchtlich grhüben. — Ma- Pflani,» vo» Spargel «chchucyl am besten im Frühjahr, März bis Mai, kann aber auch im Herbst vorgenommen werden, man riskiert jedoch dabei, daß namentlich wätzkmd eines lang andauernden nassen Winter- viele Pflanzen durch Faulen zugrunde gehen. Spargel ist bekanntlich ein sehr delikate- und gesundes Gemüse, er wird namentlich bei Nierenleiden, Gicht, Rheumatismus usw. als harntreibende» Mittel angewandt, auch ist in der Nähe von Städten der Anbau immer noch ein lohnender und kann daher nicht genug befürwortet werden. Vermischte» * Der Dank de- Ausbrecher». Aus dem Gericht-gefängni- in Schneidemühl ist der Arbeiter Gustav Scharlowski au» Fistahn bei Kreuz, der wegen Raubmordversuchs auf den Butterhändler Druck in Frank furt a. O. vom Schwurgericht zu zwölf Jahren Zuchthau verurteilt worden war, entsprungen. Der gefährliche Ver- brecher hatte in der Nacht unbemerkt einen starken Eisen stab de- Zellenfenstergttter» durchfeilt, war sodann über den Gefängnishof, wo ein Nachtwächter mit seinen Hunden patrouillierte, und schließlich über die hohe Umfassungs mauer entkommen. Wie nachträglich bekannt wird, hat der Flüchtige in seiner Zelle ein Schreiben zurückgelaffen, in welchem er für die gute Behandlung und Verpflegung im Gefängnis seinen Dank sagt und allen Insassen bestes Wohlergehen wünscht! * Ein Gefängnis.Veteran. Die Strafanstalt in Coswig i. A. verließ dieser Tage ein 79 jähriger Veteran, der mit wenig Unterbrechung etwa 60 Jahre seines Lebens hinter Kerkermauern zugebracht hat. Die Jagdleidenschaft hatte ihn schon mit 18 Jahren zum Wild- diebe gemacht. Ob er jetzt, bald 80 Jahre alt, dem „edlen Weidwerk" entsagen wird, kann kaum angenommen werden, weil sich der Greis nach seinem eigenen Ausspruche „doch wieder einen Hasen holen will!" * Ueber den Brand des St. Gotthard- Hospizes wird der „N. Fr. Pr." noch gemeldet: Donners tag abends um 6 Uhr bemerkte ein Soldat der Hospizwache, daß Rauch aus dem Dache des alten Hospizes aufsteige. Sofort meldete er dies seinem Nachtkommandanten, der sich dort mit dem Beobachter der meteorologischen Station sowie den zwei Winterknechten und einem Freileitungs monteur befand. Bald entdeckte man, daß das Dach brenne. Ein Soldat holte den Extinkteur au» dem Fort und meldete die Sache telephonisch dem Kommandanten der Sicherheits- wache, sowie dem „Hotel Lombardi" in Airolo. Das Mobilar konnte unter der Leitung des Wachkommandanten gerettet werden, sowie auch 1000 Flaschen Wein, ein Faß Rotwein und ein Vorrat Käse; 2000 Flaschen Wein blieben in den Flammen. Im Fort Airolo wurde Marne ge schossen, worauf sich alle Unteroffiziere und Soldaten au» Airolo ins Fort'begaben. Vierzehn Mann, ein Feldwebel und ein Adjutant waren bis 9 Uhr im Hospiz angelangt, bald auch der Hauptmann selbst mit einem Adjutanten. Hospizgebäude ist total au-gebrannt; die angebaute lle ist noch ziemlich gut «chatten, da sie ein Stein gewölbe hat. * Giftige Bohnes. Nach dem Genuß giftiger Bohne« starben in Rotterdam ein Hafenarbeiter und die drei Söhnchen seines Nachbars. Der Hafenarbeiter hatte von einem au» Indien dort angekommeueu Dampfer eine kleine Partie zusammengefegter Bohnen mit nach Hause gebracht, welche er sämllich für große Bohnen ansah und teil» auch seinem Nachbar verschenkte. Unter den Bohnen waren jedoch außerordentlich giftige Kratokbohnen aus Indien, die für beide Familien verhängnisvoll wurden. Nne Frau und drei Kinder find noch nicht außer Gefahr. * Bernhard Shaw über die Herreumode. Der Autor der „Helden" wurde von einem Mitarbeiter der „World of Dreß" um seine Meinung über die Herrenmode befragt. Shaw findet sie verrückt und begründet das in folgender Weise: „Ich liebe mich rein zu fühlen, und meine Meinung über die Kleider ist e-, daß fie bequem und sauber find, soweit das in London eben möglich. AuS diesem Grunde verabscheue ich Stärke; ich könnte keine Sachen tragen, die, nachdem fie sauber gewaschen find, mit einem weißen Schmutz beschmiert und dann zu einer garstigen Maste gebügelt werden. Solch ein Wäschestück auf meinen Körper zu bringen, eS zu tragen, drin zu arbeiten und zu schwitzen, ist für mich etwas Schreckliches. Die glänzenden weißen „Tuben" um die Handgelenke, den glänzenden schwarzen Zylinder auf dem Kopfe, die glänzende weiße Front des Oberhemdes, die glänzenden schwarzen Schuhe, die Bein kleider, die wie Regenröhren aussehen — das ist Ihr modern gekleideter Mann, der das Aussehen eines kalten, angeschwärzten OfenS hat! Die große Tragödie in dem Leben eines solchen Mannes ist, daß die Natur sich weigert, auf dieses zylinderartige Ideal einzugehen, und wenn in seinen „Zylindern" die Knie und Ellbogen beginnen sich zu markieren, fängt er an, sich zu schämen." * Maliziös. Alte Jungfer: „Sie können es mir glauben, Herr Müller, ich habe auch schon einen Roman erlebt." — Herr Müller: „Und warum haben Sie sich am Schluß nicht kriegen lasten?" Letzte ^achricbten. (-) Dresden-Kaditz, 14. März. Gestern ahenh in der 8. Stunde entstand Fechnerstraße 16 hierfelbft ein Schlafstubenbrand, welcher bald von der herbei geeilten Feuerwehr gelöscht wurde. L Loschwitz. 14. März. Morgen Mittwoch, abends 7 Uhr, findet öffentliche GemeinderatSsitzung im Rat haussaale statt. — Die Herstellung einer eisernen Ein friedigung am Friedrich Wieck-Platz entlang des freien Platzes zwischen dem Krieger-Denkmal ist ge trennt und zwar sür Erd- und Maurerarbeiten, Schlosserarbeiten und Malerarbeiten an hiesige Ge werbetreibende zu vergeben. Angebote, zu welchen Vor drucke im hiesigen Ortsbauamte, Grundstraße Nr. 8 I, zu entnehmen sind, sind bis 20. dieses Monats abends 6 Uhr daselbst verschlossen, mit entsprechender Aoftchrisr versehen, abzugeben Auswahl unter den Bewerbern blecht vorbchAt«. MM»- !» >m — ditie»ersMGMSvrrftä ltniHe der — Flußgebiete in der Dresdener Umgegend in der L Dekade de« März ISO». Anmerkung: Die vorstehenden Zahlen bedeute» Millimeter oder Liter auf den Quadratmeter. Flußgebiet beobachtet norm»! Abweichung Elbtal 18 14 -t- 4 Triebifch 19 15 4 Bereinigte Weißeritz . 15 14 -f- 1 Wilde 23 21 4- 2 Rote 20 19 4- 1 Lockwitzbach .... 17 16 -4- 1 Müglitz 20 19 -f- 1 Gottleuba .... 20 18 -t- 2 Prießnitz 14 14 -s-0 Wcsenitz 20 16 > 4 Röder 16 13 -l- S Theater-Repertoire. (Ohne Gewähr der Innehaltung.) Königliches Opernhaus (Altstadt). Mittwoch, de« 15. Mär,: Barfühele. (Anfang 7 Uhr.) Donnerstag, den 16. März: Die Folkuuger Königliches SchanfpielhauS (Neustadt). Mittwoch, den 15. März: Die »eist auf gemeinschaftliche Raste». Donnerstag, den 1». März: Don Carlos. (Anfang llhr) Reftdeuztheater Mittwoch, den 15. März: Das Kind. Donnerstag, den 16. Marz: Der Familientag. Leutraltheater. Täglich Baritts-Borstellung. (Anfang >/»8 Uhr.) Viktoria-Salon. Täglich vari^ts- Vorstellung (Anfang '/H Uhr.) H>rodukteupreise. Dresbe», 13. März Auf dem Markte: Kartoffeln (Centner) Butter (Kilo) 3.7G-4H0 4,70-5,0O 30-34 Sokramm L Loktsrmopsr, Vrvsckou-A. L7. fern8prevber dir. 3289. empkeklen ibre vvrLiixNvtt teilweise »eit rettntei» bekannten Hgsnrsn-Borken: k Ver-s- Lr Ventura H Möo LI Väpok- jkdrmL-kllUtt to Pejor M 7.5Ü. — Vie kreise versieben sieb per 100 8tüek. a^WMWMiM piiirdiieher üdsr ritt, m Sorten ritzinin rit llinnrtin. Ü^MWWGWW jt. 5.70. ;pui,IM1«.rM7.-.j Lrr JutimüL M 7L0. „ S.70. ?>°g 7.-. Valerora „ S.7-. ^rtrella »evs „ 7LS. Mnl!o S.7l>. Vre5-e»5l2 7.50. errmor .. 6.50. stmü-or 7L0. ^ella Llldüns .. 6.50. Ares „ 7L0.! Epicuro »1V.-. Klümenseidenpapier 24 Bogen 20 Pf. Dresden. Schestelstr. 12. Wer? sondert früh trüben Urin ab? Wer hat Schmerzen und Brennen beim Wasserlassenf? Schlechte Verdauung? Wer hat Stieren,, Blasenr, Zuckerlrnnkkeit??? Der sende sofort nur mit Anaabe v. Person u. Atter sein erstes Morgen wasser an Ebemiker K. Otto l.incknoe, Vrvsöon /H. 18, chem. Laboratorium, vereidigt u. appr. zur selbst. Betr. einer Apotheke (4) krim» Malzkeime ,°w. 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SichattShof in Dresden — Herr Gustav Robert Schulz« in Leipzig — Krau Lydia Scheiding geb. Breternitz das. — Herr Friedr. Will). Schilling das. — Herr Paul Junkers in Dresden (54 I.) — Frau Therese Kaul in Radebeul (75 JO — Herr Karl Moritz Kirst in Dresden — Frau Lina Röhr geb. Wießner das. — Herr Herm. Heinr. Riedel das. — Frau Anna Kittan ged. Weber das. (59 I.) — Herr Theodor Kreutz in Leipzig (30 I.) — Herr Friedr. Max Heyn« das. — vr. ruaä. Karl Landgraf in Frohburg iS.— Frau Antonie verw Fischer geb. Reber m Leipzig. Mitteilungen vom Königl. Standesamt Pofsendorf. iMonat Februar 1905. s Geburten. Ein Sohn: Obstpachter G- A. Ritter in Poffendorf — Handarbeiter F. G. Gobsch das. — led. Fabrikarbeiterin H. F. Kork« in Klein- karSdors — Bergarbeiter R M. Kahl in Wilms dorf — Käserei!" ip r H. B. Stefchan das. — Bergarbeiter O. P Heyne in Quohren — Berg arbener H. M Hennersdorf in Wilmsdorf. Eine Tochter: Zlgaricni d^ !er E. H. Fischer in Poffendors — Milchhäudler G. E. Hentschel in Wilmsdorf — Geschirrführer F. B Göpfert das. — Maurer G. R. Richter das. - led Fabrikarbeiterin A. A. Böhme in Hän'chen — Berga'bener A. E. M. Seifert das. — Maurer T. B. Geißler in Poffendors — led. Haus mädchen A. M. Meißner in Brösqen — Schmied K. A. Götz« in KleinkarSdorf — Schlaffer P 1 R Schmidt in Wilmsdorf — Bergarbeiter A. B Better in Poffendorf Aufgebot«. Maurer E. R. in WilmSdorf mit Dienstmädchen O. F. Pretzsch in Wendrjchkar» darf — Maurer H. O. Makler in «roßSlsa mit Schneiderin M M Pretzsch in Wendischkürsdorf — Maurer H O. Neubert iu «roßölsa mit Haustochter A. I. Müller in Börnchen üblich ließu-ge«. Hiaarreuarbeiter F. E. Kahle in Kreischa mit Fabrrkarbeiteriu I. E. Wirthgen in Quohren — Ingenieur S. E. Seim in Sbcrlonenburg mit Haustochter R. I. Schäfer in Wendisch- karSdorf. EterbefiÜe. Frau A L. verw. «räsiier gen. Haast in Poffenborf (70 I 1 M. 10 T.) — Frau A A. verw. Tav big in Wilmsdorf (71 I. 81 L.) — Handarbeiter I. A. Brückner das. (79 I. 6 M. T7 T.) — A. E. Patzig, Bergarbeiters», das. (1 M. LOT.) — A. H. Böhme, Fabrikarbeiterin«, in Hänichen (IT) — Frau I. S. K. ver». Arnold in Börnchen (80 I. 10 T.) - Fr» A E verw Mittag das. (84 I 11 «. 8 T.) — H. K. Ehrlich, Bergarbeiters), iu Kleinkmchborf (25 T.) — MF Richter, Fabrikarbetttrtuist. in Hänichen (IM 28 T.) — W. M. Harn, FabrikarbeiterSs. in Poffendorf (1 M 13 L) — E F Bürger Gutsbesitzer«!, in Hänichen (8 I. 6 M 26 T) — Privat«, K. G Reichel t» WilmSdorf (73 I. 11 M. 27 T) — L. H Müller, OberfchweizerSt. in KleinkarSdorf (4 M. ' T-). Mitteilungen vom Königl. Standesamte Lofchmitz. (Bom 4. bis mit 10. Mär, 190t.) Geburten. Eine Tochter: Kaufmann Otto Braus Ritter in Loschwitz — gepr. Baumeister Kmck Paul Theodor Wcißgerber das. — Arbeiter Albert Paul Schubert das. Eheschließung-». Bäckermeister Eduard Armin Heschel tu Bach- witzmit Stubenmädchen Frida Martha Günther in Weida. Sterbe fälle. Maurrrsehefrau Martha Hulda Reinhardt t» Loschwitz «7 I. 11 M 18 T) — Waldpark aufsthett^hefrau Anna Thekla Dürrast das. (43 1.6 M. 8 T.) — Privata Johanne Christiane verw. Vendsche das. (75 I. 5 M. 20 T.) — «uszüalerin «malte Wilhelmine ver». R»st« das. (81 I. 11 M. 22 T.) - Privatus Johann Heinrich Bernhardt das. («1 I. 7 M. 9^) — Gärtner Andrea» Klüglet» das. (36 I. 82 T.) — Privata Anna Klara Theodor» gesch. Fahrig das. (56 I. 6 «. 16 T).