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Seite 3. — er in dem katholischen Böhmisch-Kamnitz den Nazarener verkündete als den Feind allen Priester- und Pharisäer tums, daß er die zerstreuten Protestanten sammelte und sich tatkräftig an der „Los von Rom"-Bewegung beteiligte. Seine Schilderungen der dortigen Zustände ließen einen liefen Einblick tun in die Handhabung der Gesetze über die Religionsfreiheit jenseits der schwarzgelben Grenzpfähle. Das Schlußwort sprach Herr Pastor vr. Kühn. ES um faßte dm herzlichsten Dank an alle, welche diesen Abend zu einem so interessanten und bedeutsamen zu gestalten wußten. Aber nicht allein der Rede Macht, sondern auch -er Töne Gewalt und der Lieder Innigkeit trugen zum Erfolge des Abends bei. Von musikalischen Darbietungen find zu nennen das altniederländische „Dankgebet" von Kremser und das Largo von Händel, beides geschmackvolle Biolinvorträge des Herrn Johannes Freyer, die Herr Karl Weber begleitete, während Herr Alexander Lange recht trefflich das Kaiserlied von vr. Schneider, die Ballade von Heinrich dem Finkler und „Die beiden Grenadiere" von Schumann sang, begleitet von Herrn Johannes Mäser. Der gemeinsame Gesang „Deutschland über alles" endete die herzerhebende, bedeutungsvolle Veranstaltung, die trotz des kalten, stürmischen Wetters gut besucht war. — In der gestern abend stattgefundenen ordentlichen Vierteljahrs-Versammlung der Innung Dresdner Buchdruckereibesitzer in den Gesellschaftsräumen der Odfellow-Loge an der Ostra-Allee begrüßte zunächst der Vorsitzende die zahlreich Erschienenen und berichtete sodann über die Vorgänge im letzten Vierteljahre. Hiervon ist besonders erwähnenswert der am 31. März stattfindende Jnnungslokal - Wechsel nach der Grünestraße, sodann ein Schreiben des Kurators der vr. Güntz-Stiftung, betreffend die Klage einiger Jnnungsmitglieder über das öffentliche Ausstellen von Drucksachen im Gebäude der Güntz-Stiftung. Es wurde auf Antrag des Herrn Alwin Arnold beschlossen, das schroffe Schreiben des Kurators der genannten Stiftung sachlich zu erwidern und nicht einfach zu den Akten zu legen. Alsdann folgte der Bericht über den Arbeitsnach weis, besten Referent Herr Ulrich war und der Rechen schaftsbericht der Unterstützungskasse des deutschen Buch druckervereins auf das 3. Quartal 1904, den Herr Niescher abstattete. Herr Arthur Schönfeld trug darauf die Jahres rechnung für 1904 vor und berichtete weiter über die Julius Reichardt-, Robert Heimchen- und Gutenbcrg-Jubi- läums-Sttftung. Der sich hieran anschließende Bericht des Rechnungsprüfungs-Ausschusses erteilte dem Herrn Kassierer volle Entlastung. Es war erfreulich, zu hören, daß die Jnnungskaste erstmalig mit einem geringen Ueberschuste abschloß. Zum Schluffe folgte noch eine freie Besprechung beruflicher Angelegenheiten. — Der Evangelische Arbeiterverein zu Dres den hält aus Anlaß der Feier seines 14. Jahresfestes Sonntag den 29. Januar, abends 6 Uhr, in der Friedens kirche in Vorstadt Löbtau einen Festgottesdienst ab. Herr Pastor Mätzold wird die Festpredigt halten, während der verstärkte ständige Kirchenchor unter Leitung des Herrn Kantors Schädel eine Motette singen wird. — Der nächste öffentliche Diskussionsabend des Dresdner Bezirksvereins gegen den Mißbrauch geistiger Getränke wird morgen Donnerstag, am 19. Januar, abends 8 Uhr, im Keinen Saale des „Hospiz", Zinzendorfstraße 17,1., stattfinden. Gegenstand: „Mission^ und Alkoholfrage in Afrika"; Referent (in französischer Sprache, aber mit Verdeutschung Satz für Satz): Herr Kapitän Bertrand, Forschungsreisender aus Genf. — Bezirksliste geschützter Erfindungen. Mit geteilt vom Patentbureau O. Krueger <L Co., Dresden, Schloßstr. 2. Eduard Große, Heidenau; Tiegeldruck- und Prägepresse mit den Tiegel durch Zugstangen bewegender, schwingender Kurbelwelle, (ert.) — Theodor Reuß, Kötzschen- broda; Schutzvorrichtung für das Vorderrad von Fahr rädern. (Pat.) — Max Frohberg, Trachau und Max Dünnebier, Striesen; Streichholzschachtelhülse mit in das Kopfende auslaufendem Schlitz in den die Reibflächen über- deckenden Seitenwänden. (Gm.) — Saupe L Busch, Radebeul; Spielzeuglokomotive mit Federtriebwerk, das durch Auftreten einer Sperrstange auf einem zwischen dem „Sächsische Dorfzeitung." — 19. Januar 1905 — V. » ——M-I ' — Robert Griffon, Niedersedlitz; 225 063. (übertr.) — Die Elbe geht wieder lebhaft mit Treibeis, trotz dem sucht man da und dort, die Verbindung beider Ufer durch Uebersetzen mittels Schaluppen aufrecht zu erhalten. In Rathen ist, nachdem seit mehreren Tagen die Ver bindung fehlte, ein Eisübergang geschaffen worden. — Feuer. Die Feuerwehr mußte gestern nachmittag in der 3. Stunde im Grundstück Pirnaische Straße 52 an der Unterdrückung eines Balkenbrandes über eine Stunde arbeiten. Kurz nach 5 Uhr nachmittags erfolgten Alarme nach Pillnitzer Straße 21 und nach der Nostitzstraße in Vorstadt Löbtau. Am ersten Ort war beim Anzünden der Schaufensterbeleuchtung ein Brand entstanden, der mannig fachen Schaden an Waren, Einrichtungsgegenständen und Gebäudeteilen anrichtete. Im anderen Falle war ein Rohr der Gasleitung gesprungen, wobei das auSströmende Gas sich entzündete. Es bedurfte längerer Bemühungen, ehe der Schaden behoben werden konnte. Heute früh in der 3. Stunde, sowie gegen 6 Uhr erfolgten Feueralarme nach dem Markgraf-Heinrichplatz und nach Bärensteiner Straße Nr. 13. Am ersten Ort mußten zur Unterdrückung eines Gewächshausbrandes zwei Schlauchleitungen angewendet werden, während im zweiten Fall die Löschung eines Balken brandes bewirkt werden mußte. In beiden Fällen waren schadhafte FenerungSanlagen die Ursache der Brände ge wesen. — Vor den Geschworenen stand heute vormittag der Schlossergeselle Gustav Adolf Kaden aus Ober pester Witz, um sich wegen Wilderns, Widerstands und schwerer Körperverletzung zu verantworten. Der Angeklagte hatte in der Nacht zum 12. November v. I. auf dem Jagdgebiet des Herrn Baron von Burgk gewildert und als er vom Revierförster Schellig ertappt wurde, diesem heftigen Widerstand geleistet und ihn nicht unerheblich ver letzt. Noch in derselben Nacht ist der gefährliche, schon lange gesuchte Mensch von der Gendarmerie in seiner Wohnung festgenommen und dem Amtsgericht zugeführt worden. Die Verhandlung dauerte bei Schluß der Redak tion noch fort. * — Dresden - Pieschen, 18. Januar. Das im Grundbuche für Pieschen Blatt 1467 auf den Namm der Handelsgesellschaft in Firma Wend <L Knoblich in Groß- zschachwitz eingetragene Grundstück soll am 16. März 1905 vormittags '/,10 Uhr an der Gerichtsstelle Lothringer Straße 1, I., Zimmer 131 zu Dresden im Wege der Gleis liegendm Anschlag außer Tätigkeit'gesetzt wird. (Gm.) Artisten, die, drei an der Zahl, in moderner Sport- Akrobatik Erstaunliches leisten. Als Verwandlungs- Tänzerin erfreute Fourell. Ihre Tänze sind graziös und grotesk, ihr gesanglicher Vortrag recht lobenswert. Dm Schluß des Programms bildete die urkomische Mufikal- Pantomime „The Nivells", eine Darbietung, die jeder gern sehen wird, oft von drastischer Komik, und auch von musikalischem Reize. Das Haus war gut besucht, und die rührige Direktion verdient eS in vollem Maße. ----- Blasewitz, 18. Januar. Dem seit 32 Jahren ununterbrochen im Dimste der Dresdner Straßenbahn stehenden Schaffner Johann August Zimmermann in Blase- Witz ist von dem König!. Ministerium des Innern das tragbare Ehrenzeichen „Für Treue in der Arbeit" ver liehen worden. Auch hat die König!. Kreishauptmann schaft Dresden dem 27 Jahre lang ununterbrochen bei der genannten Straßenbahn beschäftigten Stellmachermeister Friedrich Oswald Hientzsch zu Blasewitz in Anerkennung seiner langjährigen treuen Dienste eine Belobigungsurkundc erteilt. Diese Auszeichnungen wurden gestern den Genannten durch Herrn Amtshauptmann Geheimen Regierungsrat von CrauShaar an Kanzleistelle der König!. Amtshaupt- mannschaft Dresden-Neustadt in Gegmwart des Herrn Straßenbahndirektors Hlauß ausgehändigt. (:) Blasewik, 18. Januar. Herr Rentner Bernhard Oskar Richter, unser hochverehrter langjähriger Mitbürger, ist gestern im 82. Lebensjahre hier gestorben. Der Heim gegangene wohnte seit dem Jahre 1878 hier im Grund stück „Elbheim". Bis ins hohe Alter hinein widmete er seine Kräfte der Oeffentlichkeit, insbesondere gehörte er bis zum Ableben dem Kirchenvorstande und von 1885—1896 dem Gemeinderate an. Er war ein eifriger Förderer gemeinnütziger und wohltätiger Bestrebungen und hat besonders reiche Zuwendungen der Kirche, dem Frauen - vereine und der Sinderbewahranstalt gemacht. Der Ge meinde Blasewitz schenkte er seinerzeit den Kirchenbauplatz und förderte den Bau der Kirche selbst durch ein sehr reiches Geldgeschenk. Ein nie versagender Wohltäter an Armen und Notleidenden hat mit ihm die Augen für immer geschloffen. Möge ihm die Erde leicht sein! (-) Blasewitz, 18. Januar. Beim hiesigen Gemeinde rat macht sich die Einberufung eines Ersatzmannes nötig, weil Herrn Oberlehrer l)r. Börner die Annahme des Amtes eines Gemeinderats-Mitgliedes oberbehördlich versagt worden ist. ---- Bühlau, 18. Januar. Das Dresdner Schwur- Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 6,1 Ar groß, auf 56,750 Mark geschätzt, besteht aus einem freistehenden, massiven Wohn hause mit Hofraum und Hinterland und liegt in Dresden- Pieschen, Aorkstraße 4. -t- Dresden - Pieschen, 18. Januar. Das im Grundbuche für Pieschen Blatt 111 auf den Namen des Baumeisters Johann Nepomuk Franz Wachter eingetragene Baustellen-Grundstück soll am 16. März 1905 vormittags 10 Uhr an der Gerichtsstelle Lothringer Straße 1, I., Zimmer 131 zu Dresden im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flur- buche 17,2 Ar groß, auf 12,900 M. geschätzt, umfaßt das Flurstück Nr. 471 und liegt in Dresden-Pieschen, an der Haidestraße. -s- Dresden-Pieschen, 18. Januar. Abermals bietet der Programmwechsel im BarietH „Deutscher Kaiser" recht Sehenswertes. Wie fast nicht anders zu erwarten war, ist der Humorist Arthur Kriegsmann wieder pro longiert. In Marietta Mahlen lernten wir eine Wiener Vortrags-Soubrette, eine anmutige Erscheinung, kennen. Sie verfügt über eine hübsche Stimme, ihr Vortrag ist temperamentvoll und chik, ihre humorvollen Kouplets gut gewählt. Kastor und Pollux nennen sich Akrobaten, die durch allerlei gewandte und kühne Produkttonen am ge tragenen Reck zu fesseln wissen; daß auch die Komik hier bei eine Rolle spielt, erhöht den Reiz ihrer Darbietungen. Als Instrumentalisten unterhielten die Geschwister Bern hardt das Publikum mit Xylophon- und Glockenspiel. In hervorragender Weise betätigte sich Iris-Carlo als Drahtseil-Künstlerin. The Gordon Bros nennen sich die gericht verurteilte gestern den 44 Jahre alten, im benach barten Weißig gebürtigen Maschinenheizer Ernst Otto Ziegenbalg wegen versuchter Notzucht zu 10 Monaten Ge sängnis und 5 Jahren Ehrenrechtsverlust. — Bordorf, 18. Januar. Der hiesige Militär verein Boxdorf-Neu-Reichenberg feierte am vorigen Freitag im festlich dekorierten Gasthofe sein Stiftungsfest, das einen würdigen Verlauf nahm Das Hoch auf Se. Majestät den König brachte der Vorsitzende Herr Pappritz aus, der auch die Besucher aufs herzlichste bewillkommnete. An das Konzert der Krumbholzschen Kapelle schloß sich ein Ball, der mehrfach angenehme Unterbrechung erfuhr durch die humoristischen Borträge des Kameraden Petzold aus Reichenberg. -i- Deuben, 18. Januar. Der 17 jährige Stall schweizerlehrling Paul Schulze aus Mittel erbrach in Deuben den Reisekorb eines Wohnungsgenoffen und eignete sich 28 M. Bargeld an, wurde flüchtig und später mittellos in Mittweida aufgegriffen. Das Dresdner Landgericht erkannte auf 5 Monate Gefängnis, erachtet aber 2 Wochen' Gefängnis als verbüßt. o Kötzschenbroda, 18. Januar. Bon Sonnabend bis Montag, 21. bis 23. Januar 1905, findet hier im „Goldenen Anker" große Geflügelausstellung statt, die mit 500 Nummern, Gänsen, Enten, Truten, Hühnern und Tauben verschiedener Raffen, Farben und Größen besetzt ist. Die Ausstellungsobjekte find größtenteils verkäuflich. Am letzten Tage findet eine Verlosung statt. Lospreis 50 Pf. — Unter den in Sachsen stattsindenden Aus stellungen nimmt die hiesige Ausstellung einen hervorragen den Rang ein. Mit den Ausstellungen bewirkt man vor Keuilleton. Das Spiel ist aus: Roman von Konrad Telmann. ' (Nachdruck verboten.) (14. Fortsetzung.) „Hwt," machte Schüller und schlürfte die Neige seines Weines langsam aus, „bekannt? Nein, ich sprach nie ein Wort mit ihr. Wie sie heißt, das weiß ich; daß sie schön ist, daß sie das schönste Frauenzimmer im ganzen Fürstentum Monaco ist, das weiß ich auch, — aber sonst? hm —" Er machte eine kurze Pause und setzte dann, auf seinen Teller niederblickend, hinzu: „Man weiß nicht viel von ihr. Sie wohnt seit ein paar Jahren hier und führt im Gegensatz zu den anderen Damen hier am Ort ein zurückgezogenes Leben, wenigstens drängt sie sich nirgend in den Vordergrund, sucht niemals aufzufallen und ist ost wochenlang unsichtbar. Sie ist eine rätselhafte Existenz, — voilL laut. Wenn Sic sich für Madame de Berny interessieren, so könnte man leicht bei —" Eugen machte eine hastig abwehrende Bewegung. „Durchaus nicht; — ich danke Ihnen für Ihre Bereit willigkeit, aber ich habe keineswegs ein näheres In teresse —" . ........ „Ist auch besser so," fiel Schaller ein und pfiff eine kleine Weile leise durch die Zähne, um dann fortzu fahren. „Wer viel fragt, erfährt auch viel. Man wird wider Willen argwöhnisch und vorurteilsvoll hier gegen die Mihflieder dieser bunt zusammengewürfelten Gesell ¬ schaft, wenn man nicht genau über ihr Nationale instruiert ist. Es treiben sich zuviel dubiöse Existenzen hier herum; Grafen- und Baronentitel lassen sich unge straft auf den Visitenkarten anbringen ; keiner kontrolliert die Berechtigung, keiner fragt nach dem woher? und warum? Wer spielt, ist hier fashionable und salon fähig. Könnte Ihnen da Geschichten erzählen, beispiels weise von einem Kellner, der sich als ungarischer Graf hier niederließ, vorgab, sein ganzes Vermögen verspielt zu haben, was hier eher als Ruhm denn als Schande gilt, während er in Wirklichkeit keinen roten Kreuzer besessen hatte, eine wirkliche Baronin umgarnte, die in Liebesalut für ihn entbrannte, bis er schließlich von einem Wiener Bankier als durchgebrannter Zählkellner aus einem bekannten Restaurant der Donaustadt ent larvt wurde; — kapitaler Spaß das! Kommt in jeder Saison mehrfach ähnliches vor. Schwindler und Hoch stapler jedes Genres, die hierorts als Kavaliere mas siert erscheinen und in de» elegantesten Zirkeln von Nizza Zutritt erlangen, bis der Arm der Gerechtigkeit sie auch hier ergreift, gehören zur Tagesordnung. Und die alleinstehenden Damen" — Schaller räusperte sich bedeutungsvoll, — „eS mag ein Vorurteil sein, wie bemerkt; aber — ich sagte Ihnen schon in Nizza, was von hier in noch höherem Maße gilt: zuviel Demi- monde, viel zu viel Demimonde! Und wenn ich nicht selbst mich vor ein paar Jahren hätte düvieren lasten, — eine von meinen neun Liebesaffären, oie ich schon erwähnte, aber eine von den fünfen, die nicht bis zur Verlobung führten; — erzähle Ihnen das ein anver Mal, aber denken Sie sich; eS war eine von „diesen Damen", um die ich mich ernsthaft bewarb — korrsur! — Du roste: wollte keineswegs damit behauptet haben, daß alle alleinstehenden Damen hier — cku tout, cku tout! Nur: man verliert das Vertrauen, man genera lisiert leicht eine eigene, bittere Erfahrung; — trinken Sie noch ein Glas, lieber Versen?" Eugen hatte seine Serviette auf den Tisch gelegt und seinen Sessel abgerückt. „Nein ich danke." „Bin gleichfalls zu Ende," fiel Schaller ein, der seine Serviette aus dem Halskragen hervorzog, in den er ihren Zipfel vorher versenkt hatte, und sich nun mehrmals hintereinander über die Lippen fuhr, „hübsches kleines Dejeuner, hm? Verzehrt sich noch einmal so gut in angenehmer Gesellschaft; — heda, Kellner I'uckäition, s'il vous pl»!t!" Er stand auf, berichtigte die Zeche, zündete sich eine Zigarette an und blickte mit der zufriedensten Miene von der Welt um sich. „Gibt doch nichts auf der Welt ein so ruhiges Gewissen, als gutes Esten und Trinken," sagte er dann behaglich schmunzelnd und er- jriff Eugens Arm wieder; „ich wette, meine Farbett- kizze gewinnt bei der Stimmung, m die mich der Lhamhertin versetzt hat; — L propos, lieber Freund, was haben Sie nun vor?" Er zog die goldene Ukr, als sie wieder draußen vor dem Hotel standen, prüfte das Zifferblatt aufmerk sam und sagte bann, ehe Eugen, der völlig verstummt war, eine Minderung gegeben hatte: „Ich werde jetzt arbeiten; null» ckiss sine lino», das ist der Wahlspruch des echten Genies. Mein Weg führt mich hier rechts herum, nach Eondamine hinab, — so heißt man nämlich den Stadtteil da unten -wischen dem eigentlichen Monaco-Felsen und dem Häuserkomplex