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Seite 2. — Stahl), Auob abwärts, mit Kompagnie Ritter und Halbbatterie Stuhlmann von Gideon über ToamuS, mit Abteilung Lengerke (8. Komp, 8. Batt.) von KoeS über Bersip. Major Meister stteß vereitS am 1. Januar 6 Uhr abends bei Stamprieifontein auf 500 bis 600 Hottentotten, diese hielten trotz wiederholter Bajonett angriffe bis S Uhr 30 abends nach Eintritt völliger Dunkelheit Stand und zogen sich erst unter dem Schutze der Nacht auf beiden Ufern des Auob in Richtung auf GochaS zurück. Major Meister folate am nächsten Morgen. Verluste des Feindes, welche bedeutend ge wesen sein müssen, find noch nicht festmstellen aewesen. — Der Hererokapitän Friedrich von Omburo yat am 4. d. M in Omaruru seine Gewehre abgegeben. Seine Werst will seinem Beispiel folgen. BlS jetzt sind 50 Männer und 150 Frauen in Omaruru zugelaufen. Oesterreich - Ungarn. Die Disziplinär- Untersuchung gegen die an den Demonstrationen gegen den Rektor der Wiener Universität beteiligten Hochschüler ist nunmehr abgeschlossen. Außer den vor Weihnachten relegierten zwei Studenten wurde ein dritter für zwei Semester relegiert. Ueber die meisten Mitglieder des demissionierten Hochschulausschusses dürfte allem Anscheine nach das Konsilium ndsunäi verfügt werden. Auch Oesterreich knüpft nähere Beziehungen mit dem Reiche des NeguS Regest an. In den nächsten Tagen begibt sich der österreichische Kreuzer „Panther" unter dem Kommando des Fregattenkapitäns Höhnet in besonderer Mission nach Abessinien; es handelt sich um die Einleitung von Verhandlungen wegen Abschlusses eines Handelsvertrages zwischen Abessinien und Oesterreich. AkuHIand. Der Präsident des Moskauer Semstwo Fürst Trubetzkoi sandte an den Minister des Innern Fürsten Swiatopolk-Mirski folgenden Brief: „Hochgeehrter Fürst! Euer Erlaucht erhalten heute eine Adresse der Moskauer Semstwo an den Kaiser. Ich, als Präsident dieser Versammlung, kann natürlich als Urheber der Zulassung der Adresse an gesehen werden und werde dafür die Verantwortung übernehmen, was ich nicht verheimlicht habe und nicht verheimliche, obgleich die Regierung schon nach An nahme der Adresse eine Mitteilung veröffentlicht hat. Hiermit will ich Ihnen klarlegen und Sie bitten, dem Kaiser alleruntertänigst zu melden, welche Erwägungen mich bewogen haben, den Semstwos zu gestatten, ihre Meinung, die ich vollkommen teile, auszusprechen. Ruß land durchlebt jetzt eine Epoche der Anarchie und Revolution. Was jetzt vorkommt, sind nicht nur bloße Unruhen der Jugend, sondern vielmehr die Abspiegelung des gegenwärtigen allgemeines Zustandes, in welchem sich die Gesellschaft befindet. Der gegen wärtige Zustand ist äußerst gefährlich und für die ganze Gesellschaft und namentlich für die geheiligte Person des Kaisers gefahrdrohend. Deshalb ist es die Pflicht jedes treuen Untertanen, mit allen Mitteln solches Unglück zu verhindern. In diesen Tagen hatte ich das Glück, mich dem Kaiser vorzustellen und ihm offenherzig, soweit ich eS konnte, über den gegenwärtigen Zustand der Gesellschaft Bericht zu erstatten. Ich suchte dem Kaiser klarzulegen, daß das, was jetzt vor sich geht, „n'est pas uns simpls ömeats, mais uns Involution", und ihm ferner klarzulegen, was das russische Volk in die Revolution hineindrängt, welche es nicht will. Das letztere ist des Kaisers Majestät zu verhüten imstande; es ist dazu aber nur ein Weg vorhanden, das ist das Vertrauen des Kaisers zu der Nation und den ständischen Kräften. Ich bin im Grunde meines Herzens fest über zeugt, wenn der Kaiser nur vertrauensvoll diesen Kräften gestatten würde, an ihn heranzutreten, so wird Rußland von allen Schrecken eines blutigen Aufruhrs, der ihm droht, erlöst sein; es wird seinen Kaiser, seine Autokratie und seinen Willen unterstützen. Bei einem solchen Gemütszustand aller, die mit Schrecken und Abneigung an das Vorerwähnte denken, liegt nicht in Menschen macht, ihnen die Möglichkeit zu versagen, dem Kaiser Kunst und Wissenschaft, Literatur. -f Im Residenztheater findet morgen Sonntag nachmittags 3'/, Uhr die letzte Sonntags-Aufführung des Märchens „Die Weihnachtsinsel" von B. v. Wildberg und H. v. D. statt. Abends 7'/, Uhr geht die Operette „Der lustige Krieg" von Johann Strauß in Szene. Am Montag abend wird als Abonnements - Vorstellung der II. Serie des Schauspiel.Abonnements „Ein toller Einfall" von Laust gegeben, während am Dienstag die Posse „Kyritz- Pyritz" wiederholt wird. -s Konzert - Mitteilungen der Königlichen Hof- Musikalienhandlung von F. Ries (Kaufhaus). An dem 2. Kronke-Konzert, Montag, den 9. Januar, im Vereins- Hause, beteiligen sich das Böhmische Streichquartett, die Königl. Sächs. Kammervirtuosin Frau Professor Laura Ra; poldi-Kahrer, Konzertsänger Alexander Heinemann, Herr Enul Kronke (Klavier) und Herr Hugo Kaun (Klavier- begleuung). — Dienstag, den 10. Januar, findet das Konzert von Herrn Alfred Sittard in der Kreuzkirche unter Mitwirkung des Herrn 0r. Alfred Bary, Herrn Georg Wille (Cello) und der verstärkten Gewerbehauskapelle unter Leitung des Herrn Kapellmeisters Max v. Haken statt. — Fritz v. Bose gibt einen Klavierabend Mittwoch, den 11. Januar, im Musenhause. — Susanne Dessoir wird in ihrem Liederabend, Donnerstag, den den 12. Januar, im Musenhause, u. a. Lieder von Karl v. KaSkel singen: „Tiefe Stunde", „Mit der Pinasse", „Denk' es, o Seele", „Ein Totenbett", „Schutzengel", „Auf dem Maskenball" usw. s Ein deplaziertes Lutherbild. Der Doktor Luther-Verein in TiSleben hat dem Professor William „Sächsische Dorfzeitung." — 8. Januar 1905. auSzusprechen, wa- jedem da- Herz tief und qualvoll bedrückt. ES ist nicht der Augenblick zum Schweigen, wenn da- Vaterland iü Gefahr ist. Man darf nicht vergessen, in welcher Lage sich gegenwärtig die jenigen befinden, die Familien und Kinder haben Wenn ich auch als Präsident der Semstwo-Versammlung für schuldig erkannt werde, so ist mein Gewissen dem Kaiser gegenüber doch rein und ruhig." — Daß die Farben in diesem Briefe zu dunkel aufgetragen seien, wird man nach allen Berichten, die a»S Rußland kommen, nicht behaupten können. Amerika. Die dem Kongreß zugeganyene Sub - ventionsbill gibt amerikanischen Schiffen eine Prämie von fünf Dollar für die Tonne sowie Subvention für Postdampfer, sie belegt ferner fremde Schiffe von Nord- und Zentral-Amerika mit einer Steuer von acht Cent pro Tonne, alle anderen Schiffe, also auch deutsche, mit 16 Cent bei jedem Anlaufen eines amerikanischen Hafens. Die Steuer soll jedoch jährlich den zehnfachen Betrag dieses Satzes nicht übersteigen. Aus Dresden und Umgegend. Dresden, 7. Januar. — Se. Majestät der König wohnte gestern vor mittag dem Gottesdienste in der katholischen Hofkirche bei und dinierte nachmittags mit seinen Kindern im Taschen- bergpalais. — König Friedrich August unternahm gestern mit seinen beiden ältesten Prinzen-Söhnen einen Ausflug nach Bühlau und durch die Heide nach Langebrück, wo im „Hotel zur Post" Kaffee getrunken wurde. Die Rückkehr nach Dresden erfolgte mit dem fahrplanmäßigen Zuge 4 Uhr 13 Min. — Se. Majestät der König hat dem Evangelischen Jünglingsverein der Kreuzparochie als Weihnachtsgabe sein Bild mit eigenhändiger Unterschrift, ebenso auch ein Bild des verstorbenen Königs Georg übersandt. — Ihre Königl. Hoheit Prinzessin Mathilde überwies dem Asyl für obdachlose Männer in der Käuffer- straße die Summe von 100 M. — Die königliche Jagd auf dem Revier des Herrn Kammerherrn von Spörcken ergab im ganzen eine Strecke von 454 Hasen, wovon Se. Majestät der König 67 Stück erlegte. — Ueber die Berufung des vr. Bäumer aus Ibbenbüren bei Osnabrück wird von der „Sächsischen Volkszeitung" mitgeteilt, daß derselbe nicht als Erzieher der Söhne Sr. Majestät des Königs angestellt wird, sondern als Hauslehrer mit der Aufgabe, neben einigen Unterrichtsstunden vornehmlich die häuslichen Arbeiten der jungen Prinzen zu überwachen. Or. Bäumer war bis jetzt Oberlehrer am Gymnasium zu Kempen am Nieder rhein. Der Erzieher der Söhne Sr. Majestät ist der Militärgouverneur Hauptmann Freiherr O'Byrn. — Landtagswahlen haben im kommenden Herbst in Sachsen in 29 Wahlkreisen stattzufinden. Wir führen im folgenden die in Bettacht kommenden Kreise auf und fügen in Klammern den Namen des bisherigen Vertreters bei. I. Städtische Wahlkreise: Leipzig UI, innere und äußere Südvorstadt, Connewitz, Lößnig (Enke, kons.); Leip- zig V, Westvorstadt, Lindenau, Plagwitz, Schleußig mit Neuschleußig, Kleinzschocher (Schober, kons.); Dresden V (Stöckel, kons.); Zwickau (Heitzig, natl.); 4. Kreis, Hohn stein, Königstein, Neustadt, Pirna, Schandau, Sebnitz, Wehlen (Spieß, kons.); 6. Kreis, Freiberg, Tharandt, Wilsdruff (Braun, natl.); 7. Kreis, Lommatzsch, Meißen, Nossen, Roßwein, Siebenlehn (Rüder, kons.); 8. Kreis, Dahlen, Mutzschen, Oschatz, Riesa, Strehla, Wurzen (Härtwig, kons.); 10. Kreis, Frankenberg, Hainichen, Mittweida (Schieck, nat.); 14. Kreis, Ernstthal, Hohenstein, Limbach, Meerane, Waldenburg (Rittberger, kons.); 17. Kreis, Ehrenfrieders dorf, Elterlein, Geyer, Grünhain, Lößnitz, Stollberg, Zwönitz (Zschierlich, kons ); 18. Kreis, Marienberg, Oederan, Schellenberg, Thum, Wolkenstein, Zöblitz, Zschopau (vr. Schöne, natl.); 22. Kreis, Elsterberg, Lengenfeld, Mylau, Netzschkau, Treuen (Opitz, kons.). U. Wahlkreise des Pathe in Berlin vor 1'/, Jahren den Auftrag gegeben, ein Oelgemälde „Luthers letzte Stunde" für Luthers Sterbehaus zu schassen. Jetzt ging dem Bereinsvorstande vom Künstler die erfreuliche Nachricht zu, daß das Gemälde schnell vorwärts schreite. Es soll Anfang Februar 1905 fertig sein, sodaß es am 18. Februar, Luthers Sterbetag, feierlich enthüllt werden kann. Das Bild wird die ganze Wand einnehmen, wo das Ruhebett stand, auf wem der Reformator gestorben ist. Hierzu bemerkt der „Kunst wart": Muß das sein? Hat man mit den Erfahrungen im Goetheschen Hause zu Weimar nicht genug, wo das Fleischersche Bild vom sterbenden Goethe so ungehörig, so verletzend wirkt, obgleich es in einem anderen Raume hängt, als in dem, den es zeigt? Und hier soll das Bild an derselben Wand stehen, nein, es soll die ganze Wand ein nehmen, „wo das Ruhebett stand, auf dem der Reformator gestorben ist"? Fühlt man nicht, daß man gerade dadurch der Stätte die heiligen Schauer nehmen würde, die sie jetzt umwehen? Daß man Luthers Sterbezimmer in ein Panoptikum-Kabinett verwandeln würde? Hat man das Bild einmal bestellt und wird es gut, so findet man sicher Hunderte passende Stellen dafür in Kirchen, in Schulen, im Rathause der Stadt, wo Luther starb. Nur seinem Sterbehause bleib es fern und am allermeisten seinem Sterbezimmer! -f Das Institut für Krebsforschung in Heidel berg soll Ostern 1906 eröffnet werden und wird da erste größere Institut Deutschlands, ja in Europa sein, das auf dem Gebiete der KrebSgeschwüre wissenschaftliche Beobachtung mit der Krankenpflege verbindet. Der erste Gedanke zur Errichtung eine- solchen Instituts ist auf einen ungenqnnten Gönner, der vor ungefähr einem Jahre 150,000 M. unter der Bedingung stiftete, daß mit diesen platten Lande-: 3. Krei-, Reichenau, Oftritz, Herrn hut (Preibisch, natl.); 6. Kreis, Neusalza, Schirgiswalde (MattheS s, kms ); 8. Kreis, Kamenz, Königsbrück, Königs wartha (Kockel, kons.); 13. Kreis, Marienberg, Frauenstein, Dippoldiswalde (Andrä, kons.); 17. Krei-, Wilsdruff, Nossen (Horst, konst); 22. Kreis, Tancha. Brandts, Rötha, Zwenkau, Pegau, Markranstädt (Schlag, kons.); 23 Kreis, Mittweida, Geringswalde, Hartha, Colditz (Harter, kons.); 34. Kreis, Zöblitz, Marienberg, Annaberg (von Kirchbach, kons.); 37. Krei-, Hartenstein, Wildenfels, Lichtenstein (Engelmann s, kons.); 38. Kreis, Hohenstein-Ernstthal, Glauchau, Waldenburg (Thieme kons.); 39. Kreis, Remse, Meerane, Srimmitfchau, Werdau (Leithold, kons.); 43. Kreis, Auerbach, Falkenstein, Klingenthal (Wolff, natl.); 45. Kreis, OelSnitz, Schöneck, Markneukirchen, Adorf (Bunde, kons.). Es scheiden also aus, bezw. sind durch den Tod au-geschieden, 23. konservative und 6 nationalliberale Abgeordnete. — Bei der Königlichen Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt findet am nächsten Freitag, den 13. d. Mts., vormittags 11 Uhr eine öffentliche Sitzung des Bezirksausschusses statt. — Der Rat der Stadt Dresden hat wiederum an 11 treuverdiente Arbeiter bezw. Arbeiterinnen das städtische Ehrenzeugnis verleihen können. Unter den Ausgezeichneten befindet sich auch die Näherin Frau Emma Caroline Therese verehel. Seiring geb. Gottschalk in Serkowitz, die bei einer Dresdener Firma tätig ist. — 6 6 Zwangsversteigerungen wurden nach dem „Dresd. Anz." vom hiesigen königl. Amtsgericht im Monat Dezember vorgenommen. Der Wert der 66 Grund stücke war von den gerichtlichen Sachverständigen auf 3,717,181 M. 73 Pf. und 54,660 M. 15 Pf. für das Inventar festgestellt worden, welche verhältnismäßig wenig von der hypothekarischen Belastung in Höhe von 8,802,371 M. 36 Pf. überschritten war.' Mangels Deckung fielen von der letzteren ungefähr 737,700 M. aus. — Das große Ballfest — Subskriptionsball — zum Besten der Witwen- und Waisenkassen der dar stellenden Mitglieder der Königl. Hoftheater und des Ver eins „Dresdner Presse", das Freitag den 3. März in sämtlichen Räumen des städtischen Ausstellungs-Palastes unter dem Namen: „Ein Sttandfest an der spanischen Küste" abgehalten wird, ist in den hauptsächlichen Aeußer- lichkeiten seines Programms festgelegt. Nach Entwürfen des Herrn Hoftheatermalers Rieck wird der große Aus stellungssaal den Schmuck einer spanischen Prachthalle er halten, die an ihren Schmalseiten reizvolle Ausblicke auf bekannte Landschaftsbilder aus der Ebroebene gewährt. Der Konzertsaal wird zu einem malerischen Bilde aus der Alhambra zu Granada umgebildet, mit dem Löwenbrunnen in der Mitte, an den Seiten abgeschlossen von einem Palmenhain. Die übrigen Räumlichkeiten erhalten eine der Ausschmückung der Hauptsäle entsprechende reiche Aus stattung. — Im Mittelpunkt des Festes (11 Uhr nachts) steht ein in prachtvoller Kostümierung ausgeführter Bölker- Festzug (300 Personen) aus Gruppen aller Völker der Erde, namentlich auch mit Figuren aus der spanischen Geschichte zusammengestellt, und ein großes musikalisch dramatisches Ensemble: „Szenen aus dem spanischen Volks leben" (200 Personen), das, aus Aufzügen, Chören, Balletts, Soloszenen usw. bestehend, mit einem Stiergefecht abschließt. Für die künstlerische Ausführung des Festes bürgen die Namen der Herren des Festkomitees. Den Ehrenvorsitz hat Se. Exzellenz Graf Seebach, Generaldirektor der Königl. Kapelle und der Hoftheater, zu übernehmen die Güte ge habt. — Die Subskriptionslisten (Herrenbillett 20 M., Damenbillett 15 M) liegen von Montag den 6. Februar ab in der Hofmusikalienhandlung von F. Ries, Kaufhaus, aus. Für die Galerie des großen Saales werden Zuschauer- billetts ausgegeben und im Saale selbst geräumige Logen, je zu 6 Plätzen und einem Speisetisch, eingerichtet. Billetts hierzu sind ebenfalls bei F. Ries zu haben. — Den Hausbesitzern widmet ein Leser folgendes Verslein: Vor deinem Grundstück — Liegt Eis — Streu — 's ist kein Kunststück — Mit Fleiß — Asche drauf. — Sonst purzeln Junge und Alte. — Warte nur, balde — Purzelst du auch! Mitteln ein ausschließlich der Krebsforschung dienendes Krankenhaus in Heidelberg errichtet werden solle, zurück zuführen. Durch andere freiwillige Spenden ist im Laufe des Jahres das Kapital auf 250,000 M. angewachsen. Die badische Regierung stellte nach Annahme der Stiftung den Boden für das Gebäude zur Verfügung und über nimmt auch den Betrieb, wofür eine ansehnliche Summe im nächsten Etat ausgeworfen ist. f Todesfälle. Der hervorragende deutsch-amerika nische Orchesterleiter Theodor Thomas ist in Chicago ge storben. — Die bekannte Sängerin Madame Bell Cole starb am Donnerstag in London. s Auf der Lick-Sternwarte zu New-Kork ist ein 6. Mond des Jupiter mit Hilfe des Croßleyschen Reflektors aufgefunden worden. f Die Kritik einer neuen Schwindsucht behandlung. Der französische Arzt Calot ist der Bor fechter einer neuen Behandlung der Schwindsucht durch Einimpfung von Naphtolkampfer. Er behauptet, ^daß dies Mittel die völlige Verflüssigung der von der Tuberkulose ergriffenen Gewebeteile und danach deren leichte und gänz liche Ausscheidung aus dem Körper herbeiführt. Ferner hat er versichert, daß die Behandlung unter Wahrnehmung zahlreicher aber geringfügiger Vorsichtsmaßregeln ganz un gefährlich sei, und daß bei 10,000 Impfungen, die er während der letzten Jahre auSgeführt habe, nicht die ge ringste schädliche Folge zu beobachten gewesen sei. Bei der letzten Versammlung der Pariser chirurgischen Gesellschaft trat vr. Guinard dem entgegen mit der Versicherung, daß die Impfungen von Naphtolkampfer durchaus gefährlich wären und bereits 12 Todesfälle verursacht hätten, übrigens auch sonst nutzlos wären.