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««befohlen, die hohe Pforte im Hinblicke darauf, daß nach Artikel 1 deS Berliner Vertrage- die Regierung de- Kürstenthums Bulgarien außer Stande ist, mit dem Feinde direkt zu verhandeln, um Instruktionen zu ersuchen. — -in Telegramm vcm 17. d. M. au- Kon stantinopel besagt: -in sehr baldige- -nde de- serbisch bulgarische« Kriege- und eine Regelung der in Frage stehende« Verhältnisse auf diplomatischem Wege steht i« Au-ficht. — Bei Schluß unserer Redaktion treffen uoch zwei weitere Telegramme vom serbisch-bulgarischen Kriegsschauplätze ein. Die eine Depesche lautet: „Da- serbische Hauptquartier ist «ach Zaribrod verlegt. Die von de« Serben angegriffene Stellung bei Dragoman ist am Sonntag Abend vo« den Bulgaren verlassen worden; die Verschanzungen bei Trin wurden am Mon tag genommen und die Bulgaren gänzlich geschlagen. Die Verben haben viele Gefangene sg,macht, ein ganze- bulgarische- Bataillon streckte die Waffen." Da- andere Telegramm hat folgende« Wortlaut: „General Lesch- janin schlug die Bulgaren zwischen Kula und Widdin. Die bulgarischen Truppen wurden zerstreut und ließen ihre Todten und Verwundeten auf dem Schlachtfelde zurück. Den Serben fielen 1000 Gefangene in die Hände, die Verluste serbischerseitS sind verhältnißmäßig gering." Hiernach scheint die bulgarische Armee sich in einer geradezu verzweifelten Lage zu befinden. Amerika. LouiS Riel, der vielgenannte Urheber deS im letzten Sommer erfolgten Aufstande- der kanadischen Mischlinge, hat am Dienstag Morgen zu Regina sein Leben durch Henker-Hand geendet. Die Leser werden sich erinnern, daß die in Kanada ansässigen französischen Abkömmlinge alle Mittel aufboten, die Begnadigung deS Verurtheilten zu erwirken und erst die Zukunft wird lehren, ob die kanadische Regierung nicht vielleicht besser gethan hätte, in diesem Falle Gnade für Recht ergehen zu lassen. CS ist ein offenes Geheimniß, daß in mancher Hinsicht sehr traurige Zustände in Kanada herrschen, welche einzig und allein jene Empö rung veranlaßten, zu deren Anführer sich Riel aufwarf. Nachrichten aus Dresden und der Provinz. Vom Landtage. In ihrer nur kurzen Sitzung am Montag verwies die Zweite Kammer zunächst ein Dekret bezüglich deS Personal- und Besoldungertats der LandeS- Jmmobiliar-Brandversickerungsanstalt sür daS Rechnungsjahr 1886/87 an die Finanzdeputation und ebenso zwei andere Dekrete, welche sich auf »in Uebereinkommen mit den Herzog!, sächsischen StaatSministerien zu Meiningen und Gotha be ziehen und di« Mitbenutzung einiger königl. sächsischen Landes- anstalten seitens der genannten Regierungen betreffen. Auch der Rechenschaftsbericht der Brandversicherungskommission über die Verwaltung der Landes - Jmmobiliar - Branbver- sicherungSanstalt ward der Finanzdeputation überwiesen und sprach bei dieser Gelegenheit der Abg. Ullrich - Werdau den Wunsch aus, man möchte in Zukunft den Versichernden größere Erleichterungen gewähren, zumal infolge der Trefflich keit unseres Feuerlöschwesen« die Ausgaben genannter Anstalt an Entschädigungen eine wesentliche Verringerung erfahren hätten. Der Abg. Ackermann seinerseits konstatirte, daß die Zahl der speciell durch Blitzschlag entstandenen Feuersbrünste in den letzten Jahren bedeutend gewachsen sei (so z. B. im Jahre 1884 auf 310) und empfahl der Deputation, Er örterungen darüber anzustellen, wie viel der vom Blitze ent zündeten Gebäude mit Blitzableitern versehen gewesen seien. Der Regierung müsse eS überlassen bleiben, der Frage, in wieweit die von der Wissenschaft erzielten Resultate zum Schuhe gegen Blitzgefahr verwandt werden könnten, näher zu treten. — Au Vorsitzenden, deren Stellvertretern und Schriftführern in den Deputationen wurden gewählt: 1. Deputation: Or. Pfeifer, v. Polenz, vr. Straumer; 2. Deputation: Günther, Grahl, Müller-Colditz; 3. Depu tation: Uhlemann, Kirbach, Georgi; 4. Deputation: May, Heger, Messerschmidt; 5. Deputation: Ackermann und Streit. — In der Sitzung der Zweiten Kammer am Dienstag standen wiederum verschiedene königl. Dekrete zur Berathung und zwar betraf da« erst« einen Nachtrag zu dem ordent lichen Staatshaushalts»^ für die Finanzperiode 1884/85. Danach haben sich nachträgliche Forderungen nothwendig gemacht bei der Porzellanmanusaklur in Meißen im Betrage von 28,000 Mk., bei den Straßen- und Brückenbauten im Betrage von 100,000 Mk. und für Bauten in den Landes- anstalten im Betrage von 16,525 Mk.; dies» sämmtlichen Etatsüberschreilungen haben Deckung auö dem Reservefond gefunden und wurden die diesbezüglichen Dekrete an die Finanzdeputation verwiesen, nachdem der Abg. Jungnickel darauf htngewiesen hatte, daß bet Staats- und Wegebauten, wo es darauf ankommr, möglichst solide zu bauen, Etats- Überschreitungen oftmals unvermeidlich seien. Gleichzeitig ersuchte der Redner die Regierung, sie möge auf Herstellung guter Aufuhrstraßm zu den Bahnhofen, sowie auf Ver besserung der Wege in den Staatswaldungrn bedacht sein. Vieser Aufforderung gegenüber wie« der Finanzminister von Rönneritz darauf hin, daß zu genannten Zwecken in dem «um Etat genügende Summen ausgeworfrn seien und zwar für Straßen- und Brückenbauten Über 2 Millionen Mark «d fllr Anlegung bez. Aufbesserung von Waldwegen 440,000 Mk. Ebenfalls an die Finanzdeputation wur den schließlich noch zwei weitere königl. Dekrete verwiesen, vm denen das eine Neubauten auf dem Dresdner Thier- arzneischulengrundstücke, da- andere versckiedene Herstellungen im Enlbindungsinstitute betraf. — Für die Sitzung am Mittwoch wurde die Berathung des Budgets auf die Tages ordnung gesetzt. — An Petitionen um Erbauung von Eisenbahnen wird es dem diesjährigen sächsischen Landtag« auch nicht fehlen. Da aber das Schienen«,- unsere- Lande« schon ein ziemlich dichtts so wird man silbstrxrstLndlich de« vvrgelegten Projekten richt allzuschnell die Zustimmung geben. Sicherlich bedarf die Frage, wo noch eine Bahnlinie nothwendig sei« könnte, einer sorgfältigen Prüfung und werden d^halb wohl manche der verschiedenen Petitionen dir gewünscht« Berücksichtigung nicht finden können. Besonder- rvhrm sich sitzt di« Städte Limbach, Penig und Mittweida, um eine direkte Verbindung nach der Leipzig-Hofer Linie, nach Altenburg oder Gößnitz und so ein» Abkürzung de« Ausuhrwege« der Kohlen au« dem Mtusilwitzer Becken zu erlangen. — Auf den sächsischen Staat-eisenbahnrn werden vom I. Januar 1886 ab Kinder im Alter von 4 bi« 10 Jahren, gleichviel ob 2 Kinder zusammen oder ein einzelne« Kind oder ein solche« in Begleitung »in,« Erwachsenen die Fahrt antrettn, in allen Wagenklassen und mit allen fllr die Personenbeförderung bestimmten Zügen zur Hälfte de« Fahr preise« für Erwachsene befördert. Sofem ein besonderer Platz nicht beansprucht wird, werden, wie bisher, Kinder unter 4 Jahren frei befördert, dagegen genießen Kinder von 10 Jahren und darüber keinerlei Fahrpreisermäßigung. Diese Bestim mungen haben auch auf Hin- und Rückfahrt- (Retour-) BilletS, wie auf feste Rundreise - Billet- Anwendung. So weit übe,Haupt Freigepäck gewährt wird, werbrn auf ein (Kinder-) Billet zum halben Fahrpreise 12 kß Gepäck un entgeltlich befördert. — Bei der hiesigen königl. Polizeidirektion kämm im Monat Oktober d. I. 1790 verschiedene Verbrechen, Vergehen und Uebertretungen zur Anzeige; unter diesen betrafen: 8 Widerstand gegen die Staatsgewalt, — Ver gehen gegen das Socialistengeseh, 118 Zuwiderhand lungen gegen sittenpolizeiliche Vorschriften und Grwerbs« Unzucht, 251 Diebstahl und Unterschlagung, 43 Be trug und Untreue, 12 Angabe falschen Namen-, Litel- rc., 245 groben Unfug und ruhcstörenden Lärm, 183 Betteln und Landstreichen, 137 verbotswidrig» Rllckk»hr nach DrrSden, 134 verschuldkte Obdachlosigkrit, 514 Kontravention gegen die Bestimmungen der Fahrregulativ« und deS öffentlichen Straßenverkehr«, 15 Brände, 19 Konkubinate u. s. w. Die Zahl der steckbrieflich verfolgten Personen betrug 67, die der Arrestaten 726 und die der zur Polizei Sistirten 269. — Bei der königl. Polizeidirektion kamen im Monat Oktober zur Anzeige: 6 Selbstmorde (4 männliche und 1 weibliche Person haben sich erhängt, 1 männliche Person erschossen) und 2 Selbstmordversuche, sowie 60 Unglücksfalle, bei denen eine Person den Tod erlitt, während 14 Personen schwer und 45 leicht verletzt wurden. — Bewegungen in der Bevölkerung Dresden«. Im Monat Oktober d. I. wurden bei der königl. Polizei direktion gemeldet: Zuzüge von selbstständigen Personen und Familien . 1883 Wegzüge „ „ „ „ „ . 1890 Wohnungswechsel „ „ „ „ . 6532 „ von Gewerbsgehilfen und Lehrlingen 1132 Arbeitsantritt von zugereisten „ „ „ 1317 „ „ hiesigen „ „ „ 130 Wegzüge hier in Arbeit gewesener Gewerbsgehilfen und Lehrlinge 757 Dienstantritt von auswärtigen männlichen Dienstboten 109 „ „ „ weiblichen „ 1106 „ „ hiesigen männlichen „ 3 „ „ „ weiblichen „ 117 Wegzüge hier in Dienst gewesener männlicher Personen 48 ,, ,, ,, ,, „ weiblicher ,, 597 Dienstbotenwechsel 2370 Ankunft von Fremden, die keinen bleibenden Aufent ¬ halt nahmen 18,795 Abreise von Fremden, die keinen bleibenden Aufent ¬ halt nahmen 18,532 Durchgereiste Gewerbsgehilfen, welche sich hier nur kürzere Zeit aushielten, ohne in Arbeit zu treten. 3269. — Vor leider fast Irerem Hause wurde am Montag im Altstädter Hoftheater da« Benedix'sche Schauspiel „Da- bemooste Haus oder der lange Israel" g»g»ben. Herr v. d. Osten führte die Rolle deS Alsdorff, abgesehen von mehrfachem Versprechen, welches etwa- störend wirkte, zur Zufriedenheit durch und ebenso hielt,« sich die übrigen Dar steller, insonderheit die Damen Wolff, Heberlein und v. Olüh, sowie die Herren Bauer und Schubert auf der Höhe ihrer Aufgabe. — Am Sonntag hat, wie bereit- angrkündigt, Herr Wilhelm Knaack aus Wien sein Gastspiel im Resi de n z- theater begonnen und seitdem gehen da- Gumbert'sche Likdeespiel „Pächterin und Barbier oder Die Kunst geliebt zu werden" und die Gondinet'sche Posse „Gavaut, Minard u. Co." allabendlich vor gut besetzten Häusern in Scene. So wohl die Rolle drS Bardier- Elsterwitz in dem erstgenannten Stücke, wie die Partie de- Gavaut in der französischen Posse gaben dem Gaste Gelegenheit, seine Virtuosität in d»r Dar stellung komischer Figuren von Neuem auf da- Glänzendste zu bewähren; in der Maske, wie im Spiele gl»ich originell und charakteristisch, weiß der Künstler durch siinen gesundrn Humor da« Publikum in steter Heiterkeit zu »halten, ohne daß er zu Ucb»tr>ibungen seine Zuflucht zu nehmen brauchte, wodurch der Komiker nur allzu leicht sich zum Possrnreißrr herabwürdigt. Unterstützt wurde H»rr Knaack in dem Gum- btlt'schen Liedrrspiele aus'« Beste von Frl. Brentano und Herrn Cornell!, welche namentlich in gesanglicher B»zi»hung höchst Anerktnntnsw«rthe- leisteten. In der Gondinet'schen Posse, einem, nebenbei bemerkt, recht drolligen Stück», dem nur zuweilen »Iwas weniger Pikanterie zu wünsch»» wäre, waren es in erster Linie Herr Wilhelmi und di« Damm Großmann, Stähl« und Baurr-Körnig, wtlch« d«m Gast« würdig zur S«it« stand«». — Au- d«m G«richtSsaal«. Untre Au-schluß d«r O«ff»ntlichkrit v«rhand«lte dir 2. Strafkammrr grgrn drn 22 Jahr« altm, au- Hannovrr grbllrtigrn und in Chemnitz wohnhaft,» Schlossergehilfen Heinrich Bruno Heine. Der» selb« wurde der Aufforderung zur Lheilnahme an ein,m Sittlichkeitsverbrrchrn für schuldig befunden und zu zwei Wochen Gefängniß verurtheilt. — Der 34 Jahre alt«, zu Dippoldiswalde geborene Bäcker Dirtz«lt und der 27 Jahre alte, au- W«tmar gebürtig« Strumpfwirker Franz Heinrich Gottlieb Schmidt, beide bereit« vorbestraft, waren bi« zum 15. Septemb» d. I. auf einem Nrubaur al« Kalkabträger beschäftigt. Dieselben, welch« ihre Arbeit kubikmeterweis, be zahlt erhieltm, nahmen in dem Buche, worin da« von ihnen abgetragene Quantum Kalk notirt wurde, Fälschungen vor und bedimten sich dabet sogar «ine« falschen Stempel«, um auf diese Weise m,hr Lohn zu erlange«. Da« Urtheil lautet« g«g«n betd« Angeklagte auf je 9 Monate Gefängniß. — Di« 18 Jahr« alt«, zu Wurzen ««baren« und berrit« «,g«a Raub««, Betrug«« und Diebstahl« vorbestraft« Dienst» p«rson Emilie Wilhelmine Leonhardi wurde zu riner Go» fängnißstrafe in der Dauer von 5 Monaten verurtheilt, weil sie sich unter Vorspiegelung falscher Lhatsachen »in Bro« verschafft hatte. — Endlich verwirkten noch di« 15 Iah« alte, au« Halle a. d. S. gebürtige Emilie Louis« Bertha Pfeiffer und der 50 Jahre alle, zu Hosterwitz bet Pillnitz geboren» und ber»it« 5mal mit Auchthau« vorbestrafte Hand arbeiter Karl Ernst Ferdinand Kmoch wegen Diebstahl« 5 Monate Gefängniß bez. 4 Jahr« Auchthau«. Der letzte« wurde außerdem der bürgerlichen Ehrenrechte auf di» Dauer von 8 Jahrm für verlustig erklärt. — Nach einer Bekanntmachung der königl. Polizei- direktion wird den Leichenkonduktm, sowie den Leichenwagen aller Art, auch wenn dieselben leer fahren, da« Passirm der Augustu«brücke in Rückficht auf die hindurch fllr dm übriger» Verkehr bi«hrr entstandenen erheblichen Störungen verbot«». — In einem Hausgrundstücke auf der Bautzenerstraß« Nr. 6 hierftlbst wurde am Montag früh der Officier-burscht, Schütze Hantusch, durch Kohlenga« und Rauch »stickt auf- gesunden. Der Betreffende war am Abend vorher vor dem Schlafen in dem fraglichen Behältnisse gewarnt worden. — Bezüglich de« Feimmbrande« in Striesen am Sonntag Abmd in d» 8. Stunde, wobei etwa 1000 Ctr. Stroh im Werthe von 2600 M. zu Grunde gingen, ist noch Folgende« zu bemerken: Schon in der 9. Stund« an jenem Abend meldete sich d» 16 Jahre alte Arbeiter Popp au- Stenn auf der Polizeihauptwache al- obdach» und mittellos mit der Selbstanschuldigung, er habe die ge dachte Feime angezvndet. Es liegt hier demnach vorsätzliche Brandstiftung zu Grunde. — Kesselsdorf. Vergangen,» Sonnabend, dm 14. d. M., als der 34 Jahre alte ledige Wirlhschafttr Martin in Kausbach bei Wilsdruff eine Fuhre Stroh au- dem nahen SachSdorf geholt, ist derselbe auf dem Retourwege wahrscheinlich ausgerutscht, in die Stränge deS Pferdes ge- fallm und von selbigem ein Stück geschleift und geschlagen worden, so daß » sehr Übel zugerichtet am Otte aufge funden wurde und ohne wieder zum Bewußtsein zu kommm, in einer halben Stunde eine L,ich« war. Das Pferd stand auf dem Wege ruhig vor dem Wagen. — Der Fleisch» und Gutsbesitzer Karsch in Rathen wurde vor einigen Tagen beim Schlacht»» riner milzbrand- kranken Kuh angesteckt und ist am Montag, trotz sorgfältigste» ärztlichen Beistandes, seinen schweren Leiden erlegen. — Burkhardsdorf. In ein» Nacht der ver« - gangenrn Woche ist btt einem hiesigen Bäcker »ingebrochm worden und wurden d«mselbm 8 Hundertmarkscheine, 6 Fünfzigmarkscheine, 3 Awanzigmarkscheine und anderes Geld in 10- und 20-Markstücken gestohlen. Die Diebe sind mittelst Anlegens einer Leiter in die Kammer eingedrungm, in welcher das Geld in einer verschlossenen Lade aufbewahrt war. Unmittelbar daneben schliefen die Bestohlenen, hatten das Nachtlicht brennen und die Thür zu der Nrbenkamm«, wie gewöhnlich, offen stehen, trotzdem ab» von dem Dieb- stahlt nicht« bemerkt. — Königswartha. In der hi»sigm Blindenanstalt wurde am 13. d. M. früh der dasttbst untergebrachte 32 Jahre alte Riemergrsille Friedrich Otto Röpke aus Wilsdruff, nachdem er seit dem Abende vorher vermißt worden war, in der im Hof» d» Anstalt befindlichen Latlinmgrub» tobt aufgefunden. — Mittweida. Seit vergangenen Freitag ist der Expedient Leiteritz, welcher von der hiesigen Firma Backofen u. Sohn beauftragt war, einen Brief mit 1200 Mark zur Post zu tragen, mit dieser Summe spurlos verschwunden. — Löbau. Gelegentlich ein» Reparatur am hiesige» Krankenhause stürzte am Freitag vorig» Woche der Klempner- lehrling Dehne von einer Leiter aus ziemlicher Höh« herab; leider haben die schweren Verletzungen am Kopfe bald darauf seinen Tod herbttgeführt. — An demselben Tage abend« gegen 7 Uhr brannte das dem Gasthofbesitz» Adolf Fried land in Wendischpaulödorf gehörige, in Georgrwitz gelegen« Bauerngut und das benachbarte, der Johanne verw. Höhn« gehörige HauS total nieder. Es wird, wie bei dem Brand« d» Gruhl-Bierschen Mühle in demselben Otte am vorigen Mittwoch, Brandstiftung vermuthet. — Leipzig. Auf dem Güterbahnhofe der Magdeburg» Bahn gerieth Montag Abend in der 7. Stund« «in« mit Ballons Schwtfrläth», Min«ralöl, Lerp«ntinöl re. brladrn« Lowry, als si« «den an rin«n Zug angeschoben wrrdt» sollt«, infolg« Selbstentzündung plötzlich in Brand. Di« brrnnrnd« Lowry wurd« sofort isolirt und bi« Löschung in Angriff ge- nommrn. Di« Ladung ging vollständig zu Grund«, auch da- Holzwrck der Lowry war total vrrkohlt. Bri drn Lösch- arbtttrn trugrn zwri Bahnarbrit» Verlrtzungrn im Ge» sicht davon. — Glauchau. Der Fischhändlrr Backmann hat« sich am Donnrrstag Abrnd mit sttn«m Grschirr« «in« Ladung Kohlrn von Zwickau grholt und war «den im Brgriff«, btt Obrrrothrnbach drn daselbst befindlichen, zur grdachtrn Attt jedoch unverschlossenen Bahnübergang zu passiren, al- ei» durch drn dichten Nebel bi- dahin nicht wahrnehmbar» Zug heranbrauste und glücklicherweise nur da- Hintertheil de« Wagen- erfaßte und zertrümmerte. Bachmann, welcher neben dem Pferde herging, rettet« mit großer Geistesgegnu wart im Augenblicke der Grfahr seinen in der Gchoßkell« sitzende» Vater; das Pfrrd überschlug sich infolge des stark«» Anpralls m«hrer« Mal«, kam ab» ebenfalls ohne jede Ver letzung davon. — JnCunsdorfbtt Rrichenbach fand am vergangene» Donnerstag der 9jährige Sohn de« Dachdecker« Pfeiff» ei« mit Dynamit gefüllte« Zündhütchen; er spielt» in der ättrr-