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W großer-Eile durch Belai wacht; er kehrt nach de eine Kleines HeLtnuin munH» Bor einigen Tagen ist eine Engländerin, Gräfin Newbury, im 70. Lebensjahre zu Pa ris verstorben, die sich für eine Tochter von Phi lipp Eqalite und den König der Franzosen für einen Gefangenwärterssohn hielt, der in der Wiege an ihre Stelle gelegt worden sei. Sie ließ verschiedene Schriften in diesem Sinne drucken; da ihr Irrsinn indessen bekannt war, so gestattete der König kein Einschreiten gegen ihre Person. Ihre Wohnung war immer von Sperlingen umflattert, weil sie diesen Vögeln ein Zimmer offen hielt, wo sie stets Nahrung finden konnten. In Kalocza (in Ungarn) ist in der Nacht vom 22.-23. Dec. die Hauptthür deS DomS erbrochen und 13 silberne, vergoldete Kelche, 1g dergleichen Palma/ ein dergleichen Ciborium und ein Kreuz sowie ein Kreuz von Packfona und eine 561^ Pfd. schwere silberne Lampe gestohlen worden. - * weinend in den Straße« trifft, aus Furcht vor der-ihnen drohenden Strafe. Hoffentlich werden die deutschen Regierungen geeignete Schritte thun, daß diese Schmach, welche bis jetzt nur in eini gen Theilen von Hessen vorgekommen, sich nicht weiter über Deutschland verbreite. Der Herzog von Bordeaux ist ganz plötzlich aus England abgereis't und hat seine Reise mit großer Eile durch Belgien nach Deutschland ge- Die- Gemeinde Reutt im Canton Appen- z e Lußeierhod^.n (Schweiz) hat beschlossen, einen^ berichtigen ^Dieb Ramen-, Michael I Klee mit 100 Fl. nach Amerika-zu spediren, weil ihrem Brotherrn zurückgeben, erbot sich aber auL Menschlichkeit, einen Theil der Reisekosten zu tra-» gen, wenn ersterer sie in ihre Heimatd zutücksen- dew wolle» . Dieser Menschenverkauf war bis vor Kurzem nur auf sardinische Knaben beschränkt, die «rzter ganz ähnlichen Verhältnissen wie die Elisa beth Anders zu Dutzenden nach London geschickt werden, worauf alsdann gewöhnlich ein Jude ih rer 20 bis 30 in's HauS nimmt und st» mit Affen, Orgeln rc. auf den Bettel ausschickt. — Auch von jedem von ihn» L SchWWg deS AbendS verlangt und es ist gar nicht selten, daß man des Abends solche Jungen, wenn sie nicht ihr Quantum beisammen haben, bitterlich em kleinen legitimistischen Hofe zu Görz zurück. Ob dem Herzog das Un wohlsein seine- Onkels, des Herzogs von Angou- löme, oder andere Gründe zu seiner plötzlichen Rückkehr Anlaß gegeben, darüber verlautet noch Wicht- Bestimmtes. Da- englische Hossournal meldet mit wichti ger Miene und weitschweifigen Worten, daß sich die Königin Bictoria abermals in „guter Hoff nung" befinde. tes königliche- Decret wird die Königin Chri stine wieder in den Genuß der ihr während der Regentschaft GSpartero's entzogenen Pension ge setzt. Im Volke wird diese Regierungsmaßre- gek picht viel Anklang finden, denn die Königin Christine hat ein ungeheuere- Vermögen mit au- dem Lande genommen und könnte mithin diesen Zuschuß um so mehr entbehren, da die LandeS- kaffen trotz der hohen Steuern, welche auf dem Volke lasten, gänzlich erschöpft sind. Mit einer neuen Anleihe kommt die Regierung auch nicht zu Stande; kein Mensch will ihr selbst gegen die höchsten Wucherzinsen mehr borgen, da an ein Wiederbezahlen kaum zu denken ist. — In Ma drid find die Ergänzungswahlen sehr zum Nach theile des Ministeriums ausgefallen, und man er wartet daher, daß dasselbe die vertagten CorteS gänzlich auflüsen werde. Avankreich Wie in dem der PairSkammer/so ist auch in dem Entwürfe zur Antwortadreffe der Deputirtenkammer ein Paragraph enthalten, wel cher die Reise der legitimistischen Kammermitglie der tadelt. Diese und unter ihnen besonder- der beredte Berryer, erhoben sich gegen eine solche Censur, und e- kam deßhalb zu einer heftigen De batte; wahrscheinlich wird dessenungeachtet jener Paragraph angenommen werden. Bei der allge- ! meinen Debatte über die Antwortadreffe erklärte sich zwar die Opposition mehrfach gegen das jetzige Ministerium, und auch Thiers brach sein Schweigen, um seine Pfeile gegen dasselbe abzu schießen Mein die in der Kammer herrschende Stimmung läßt annehmen, daß Herr Tuizot nie mals sicherer gestanden hat als gerade jetzt. Deutschland. DaS von mehren würdigen Geistliche» in Württemberg redigirte evangelische Kirchenblatt erzählt in der ersten Nummer d. I. «it Berufung -ul die Acten eine Thatsache, welche ganz unserer hier mit Stephan gemachten Er fahrung gleicht und die verwerflichen Folgen deS Pietismus, welcher leider in unserer protestanti schen Kirche vielfachen Boden gewinnt, in ihrem vollen Lichte zeigt. Der Stundenhalter einer Ge sellschaft Pietisten-in Leubingen bei Münsingen auf der Alb wendete nämlich den Grundsatz vie ler dieser Frommen, daß dem Reinen Alles rem und manches den Kindern der Welt Verbotene erlaubt sei, zu der Abscheulichkeit an, daß er nach und nach 40 — 50 Frauen und Jungfrauen in Gegenwart Mehrer schändete, unter der Behaupt ung, daß der Geist dieses verlange. Das Deka- natamt trug auf Untersuchung und Bestrafung an. Durch die vorläufige Untersuchung wurde die Thatsache zur Gewißheit erhoben', sogar von den Thätern zugestanden. Der Gerichtshof in Ulm ent schied aber, eS sei keine Bestrafung zulässig, weil Niemand als der Dekan geklagt habe und das neue Strafgesetz den Ehebruch nur auf vorange gangene Klage deS betheiligten Ehegatten zu be strafen gestatte. Die Untersuchung gegen die le digen Weibspersonen schlug die höhere Staatsbe hörde nieder.