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Nr. 115. — 4. Jahrgang.! 2 t r und Sonnabend, 17. Mai 1884. ladtbote. ^ Unparteiisches Tageblatt für Chemnitz und die Vororte: Altchemnitz, Altendorf, Bernsdorf, Borna, Ebersdors, Furth, Koblenz, Glösa, Helbersdorf, Hilbersdorf, Kappel, Neustadt, Schöna . Abomiementsbestelllmgen,vierteljährl. 125 Pf. (Zutr. 40Pf.), monatl. 42Pf. (Zutr. 15 Pf.), nehmen! Jnfertionspreis: die schmale (Ispaltige) KorpuSzeile oder der«» Kam» 1b Pfennige. — lyl die Verlagsexpedition u. Ausgabestellen in Chemnitz u. obigen Vororten. Außerhalb dieser Orte kann der An-!— Unter Eingesandt pro Zeile 30 Pfennige. — Auf grotze Annoncen und Wiederholungen Rabatt. —- zeigcr nur b. d.Postanstalten-Postztgs-Liste 7. Nachtrag Nr. 1059 —(vierteljährl.150 Pf.) bestellt werden, j Annonce» - Annahme für die nächste Nummer bi» Mittag. — ««»gab« jeden Wochentag Nachmittag. Verlags-Expedition: Alexander Wiede, Buchdruckerei, Chemnitz, Theaterstraße 48 (ehemaliges Bezirksgericht, gegenüber dem Kasino). Bekanntmachung. Der Gemeinderath zu Obersrohna hat beschlossen, den daselbst bei dem Nitzsche'schen Gute von dem Mittelsrohna-Oberfrohnacr Kommunikationswege abzweigenden und bei dem Gränz'schen Gute auf die Oberfrohna-Rußdorfer Straße ausmündenden Kommunikalionsweg — Parzelle Nr. 395 des Flur buchs für Oberfrohna — dem öffentlichen Verkehre, und zwar dergestalt zu entziehen, daß derselbe in Zukunft nur noch als Wirthschaftsweg für die angrenzenden Grundstücksbesitzer fortbestehen soll. In Gemäßheit von Z 14 des Gesetzes über die Wegebaupflicht vom 12. Januar 1870 wird Solches andurch Mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntnis« gebracht, daß etwaige Wiedersprüche gegen die Einziehung des vor gedachten Weges, bei Verlust der Berücksichtigung, binnen 3 Wochen, vom Tage der Bekanntmachung an gerechnet, hier anzubringen sind. Chemnitz, den 6. Mai 1884. Die Königliche Amtshauptmannschast. Schwedler. F. Bekanntmachung. Wegen Schleußenbaues wird die Wiesenstraße zwischen der Logen- und Kasernenstraße vom nächsten Montag, den 19. d M , ab für den Fährver kehr bis auf Weiteres gesperrt Chemnitz, am >5. Mai 1881. Das Polizeiamt. Siebdrat. Im Handelsregister für den Stadtbezirk des Unterzeichneten Amtsgerichts wurde heute auf Folium 2645 die Firma August Reinhardt in Chemnitz und als deren Inhaber der Uhrmacher Herr August Reinhardt in Dresden einge tragen. Chemnitz, am 14. Mai 1884. Königl. Amtsgericht, Abtheilung L. Nohr. Tr. Im Handelsregister für den Landbezirk des Unterzeichneten Amtsgerichts wurde heute auf Folium 291 das Erlöschen der Firma A. Sparmann L Co in Erfenschlag eingetragen. Chemnitz am 14. Mai 1884. Königliches Amtsgericht, Abtheilung L. Nohr. Tr. Im Handelsregister für den Stadtbezirk des Unterzeichnete» Amtsgerichts wurde heute auf Folium 41 verlautbart, daß der Kaufmann Herr Ernst Arthur Gehlert in Dittersdorf aus der Firma Gebrüder Gehlert in Chemnitz als Mitinhaber ausgeschieden ist. Cbemuitz, am 14. Mai 1884. Königliches Amtsgericht, Abtheilung L. Nohr. Tr. Im Handelsregister für den Stadtbezirk des Unterzeichneten Amtsgerichts wurde heute auf Folium 2616 die Firma K. L. Häusel i» Chemnitz und als deren Inhaber der Kaufmann Herr Karl Göttlich Leberccht Häusel daselbst, Besitzer eines Kolonialwaarenhandelsgeschästs, eingetragen. Chemnitz, am 14. Mai 1884 Königliches Amtsgericht, Abth. L Nohr. Tr. Im Handelsregister für den Landbezirk des Unterzeichneten Amtsgerichts wurde heule auf Folmm 332 die am 10. Mai 1884 errichtete Firma I)r. Friedrich Cie. in Erfenschlag eingetragen und zugleich verlautbart, daß die Chemiker Herr vr. Arthur Richard Friedrich in Erfenschlag und Herr Moritz Constantin Leonhardt in Düsseldorf Inhaber der Firma sind. Chemnitz, am 14. Mai 1884. Königliches Amtsgericht, Abthcilung v. Nohr. Tr. Konkursverfahren. Ueber das Vermögen des Buchbinders und Luxuspapierhändlers Franz August Kny zu Chemnitz wird heute am 14. Mai 1884 Vormittags '/.12Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Justizrath Ulrich zu Chemnitz wird zum Konkurs verwalter ernannt. Konkursforderuttgen sind bis zum 9. Juni 1884 bei dem Gerichte anzu melden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falles über die in 8 120 der Konkursordnuug bezeichneten Gegenstände aus den 31. Mai 1884 Vormittags 10 Uhr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 3. Juli 1884 Vormittag» 10 Uhr vor dem Unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwa» schuldig sind, wird aufgegeben, nicht» an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auserlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in «nsprnch nehmen, dem Konkurs verwalter bis zum 14. Juni 1884 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Chemnitz. Nohr. Beglaubigt: Akt. Pötzsch, Gerschr. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über da» Vermögen 1 des Baumeisters Emst Eduard Heidrich, früher in HartmannSdorf, und 2. des Kartonsabrikanten Ernst Theodor Fix in Chemnitz ist zur Prüfung der nachträglich angemeldeten Forderungen Termin aus den 27. Mai 1W4, Vormittags N Uhr, vor dem Königlichen Amtsgerichte Hierselbst anberaum». Chemnitz, den 14. Mai 1884. Pötzsch, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Der Eisendreher Eduard Richard Jrmschler, rch vorgelai ... zuletzt äußere Rochlitzer« straße 1b hier wohnhaft, wird hierdurch vorgeladen, sich zur Vernehmung über eine wider ihn eingegangcne Anzeige ungesäumt im Büreau de» Unter zeichneten zu melden. Chemnitz, den 12. Mai 1884. Der Königliche Staatsanwalt. vr. Schmidt. B. Erledigt hat sich der gegen den Handarbeiter Max Friedrich Schellenberger von hier unter m 20. Februar d. IS. erlassene Steckbrief Chemnitz, den 12. Mai 1884. Königl. Staatsanwaltschaft vr. Knaebel. Beste »nd billigste Bezugsquelle in nach Maast werden in der kürzesten Zeit auf's Beste ausgesührt und It»»!,«;»-«1« für das Alter von L—15 Jahren. Beste S. Adam Rachf., W. Striem, Chemnitz, Markt 7. Bestellungen Rubrik Ütr Wileoüwuoxvln — Kontor- und I-ucksn-lLinriefitunAen * Vrrmpktisvdioi'vl Ott« Ollppvrt, Arvtetilruoi'Sti-. * Kiieben- und V?»rtbsvl,Lkt»mükvl — KindormNdal —LotmUrLntrv. Tageschronik. 17. Mai. 1257. Richard v. Cornwall in Aachen znm deutschen König gekrönt. 1482. Schlacht bei Bruck a. d. L. 1659. Schlacht bei Mohrungen. 1809. Der Kirchenstaat mit Frankreich vereinigt. 1838. Tallcyrand gest. 1860. Lola Montez (Gräfin Landsscld) gest. 1863. Puebla erstürmt. 1874. Erlaß einer Strandungsordnung für Deutschland. 1874. Das Ministerium Broglie tritt ins Amt 1877. Erstürmung von Ardaham. Telegramme des Chemnitzer Anzeigers. Vom 15. Mai Berlin. Die Kommission für die Entschädigung unschuldig Verurtheilter beschloß die Feststellung der Entschädigungspflicht durch den Freisprechung verfügenden Strafrichter, die Entschädigungssumme durch den Zivilrichter. — Die Unfallkommission genehmigte die Aus zahlungen durch die Post. — Der Reichskanzler begiebt sich auf acht Tage nach Friedrichsruh. — Wien. Das „Fremdenblatt" konstatirt nach authentischen In formationen, daß Herzog Robert von Parma zum Universalerben der Kaiserin Maria Anna eingesetzt wurde. Ursprünglich war das ganze Vermögen der Zwillingsschwester der Verblichenen, der Großmutter Roberts, zugedacht. Als Vertreter des Herzogs Robert begiebt sich in den nächsten Tagen ein Wiener Advokat nach Prag, um Namens seine- Klienten das Erbe anzutreten, welches übrigens keineswegs so groß ist, wie angegeben worden war. Es ist viel zu hoch gegriffen, wenn von 20 Millionen Baargeld und 20 Millionen Schmuckwerth gesprochen wird, ebenso entbehren die Detailangaben über die einzelnen Legate der Begründung. Paris. Die Zuschrift Bismarcks im Prozeß Kraszewski erregt Aussehen. Alle Blätter erinnern daran, Thibaudin habe nicht unter dem Vorwand des Krachs der „Union Generale" bei Erlanger Haus suchung halten können, da zur Zeit dieses Krachs Campenon Kriegs minister war. — Der ehrenhafte Charakter des verstorbenen Obersten Samuel wird vertheidigt. London. Alle Journale erklären das gestrige Abstimmungs- Resultat über das Mißtrauensvotum für eine moralische, vielleicht sogar politische Niederlage des Kabinets. Allem Anschein nach hat die Regierung einen schweren Schlag erlitten. Die Aufregung im Unterhause erreichte ihren Höhepunkt, als die Parnclliten nach langer, geheimer Sitzung ihren Freunden mittheilten, sie würden die Regierung unterstützen, im letzten Momente jedoch allgesammt sich auf die Seite der Opposition wenden. London- Die Haltung Frankreichs vermehrt die Zweifel an der Möglichkeit des Zustandekommens der egyptischen Konferenz. Berlin, 16. Mai, Mittags. Aus Kairo wird unterm 15. d. telegraphirt: Die Kommission für die Reform der Justizwescns lehnte den Antrag, einen Vertreter von Mächten zweiten Ranges für die erledigten Posten bei dem Appellhofe in Alexandrien zu ernennen, ab. Der Delegirte Belgiens protestirte dagegen und verließ die Sitzung. Die Delegirlen anderer Mächte zweiten Ranges nahmen an den weiteren Berathungen Theil. — Der Muhdir in Berber ist dahin verständigt worden, daß ihm keine Verstärkungen gesandt werden können. Falls seine Streitkräste nicht genügten, um sich gegen die Aufständischen zu halten, so ist der Muhdir autorisirt, sich mit der Garnison znrückzuziche». S. Klasse der 1VS König!. Sachs. Landes-Lotterie. 12. Ziehungstag: Freitag, den 16. Mai 1884. »vvvv Mk. auf Nr: 68263. 300« Mk. auf Nr.: 4520 6333 8166 10252 13480 13847 13975 14613 18956 25761 26094 27437 291(5 30256 32999 36385 38891 46857 49940 49945 50049 52454 58101 63435 65661 67813 68545 68578 72609 73276 73569 75485 75943 78895 82086 84082 89366 92463 92576 92674 92722 95303 99114. IVO« Mk auf 12110 13153 13713 24534 25743 26623 40820 42078 42457 56090 57649 66001 74641 75478 76911 89039 89864 93179 Nr.: 3230 4092 7052 7610 8922 10406 15760 15834 16494 16754 23034 23645 29025 34585 35345 35802 36873 37735 43657 47522 48445 48967 49007 53288 66702 67440 71545 72274 72405 74635 8l122 82518 i-3906 84571 85150 86586 9»705 98166 99430. Frankreich am Kongo. Das Interesse, welches man in Deutschland den Vorgängen am Kongo zuwendet, scheint in der nächsten Zeit neue Gesichtspunkte er öffnen zu wollen. Wir denken dabei nicht an die Expedition von S. M. Kanonenboot „Möwe", welches den Generalkonsul vr. Nachtigall an Bord führt, obgleich dieselbe an und für sich schon ganz dazu angc- than ist, große Hoffnungen zu erwecken. Warum sollte auch nicht der Zeitpunkt gekommen sein, an dem Deutschland endlich in die Reihe derjenigen Mächte eintritt, welche über große Landstrecken über See gebieten? Die Machtstellung Deutschlands ist fürwahr stark genug, um einem solchen Unternehmen die Anschuldigung übertriebener Kühn heit zu ersparen. Allein die Wege der Gewalt sind nicht jene der deutschen Politik, deren unverkennbares Streben es ist, mit allen Völkern der Erde in Friede und Eintracht zu leben. Welche Mission die Expedition noch der west afrikanischen Küste auch immer haben mag, wir sind überzeugt, daß das eifersüchtig wachende Auge der anderen Nationen keinen Anlaß finden wird, um über das Auftreten unserer Landsleute berechtigte Klage zu fuhren. Wir wünschen und hoffen, daß Deutschland einmal festen Fuß fasse in de» reichen Land schaften West-Afrikas, welche im Stande sind, de» von Deutschland Produzirtcn Ueberschuß an Menschen aufzunchmen, in einer für das Mutterland vorthcilhafteren Weise, als die Vereinigten Staaten von Amerika dies heute thun. In den Kongo-Landschaften ist Raum genug für die Bildung von deutschem Gemeinwesen unter dem Schutze des Reiches. Gegenüber solchen Zielen, welche dem Auge jedes Dcuischen vor schweben, konnten die Nachrichten, welche neuerdings über die „Inter nationale Gesellschaft des Kongo" bekannt geworden sind, nicht anders als befremden. Sie waren in der That so befremdlich, daß sie kaum glaubhaft erschienen. Und dennoch hatte es mit ihnen, wenigstens in der Hauptsache, seine Richtigkeit. Die „Internationale Gesellschaft des Kongo" steht wirklich in Verhandlungen mit der französischen Regierung, deren Zweck nichts anderes sein kann, als die Landschaften und Vertragsrechte, in deren Besitz die „Internationale Gesellschaft" sich befindet, für Frankreich zu erwerben. Das Haupt dieser Gesell schaft ist der König Leopold von Belgien; nicht als Souverän, sondern als Privatmann. Er hat die großen Geldsummen hergcgcben, welche die von Stanley geführte Expedition am Kongo gekostet hat und er hat den Leutnants Wißmann und Massard die Mittel zu ihren Reise» in Afrika gegeben. Selbst vr. Chavanne, welcher angeblich im Auf trag der Geographische» Gesellschaft in Brüssel reist, ist in Wirklich keit und trotz vielfacher Dementis der Abgesandte de» König» Leopold von Belgien. l Diesem wohlwollenden Monarchen muß der Ruhm ungeschmälert bleiben, daß er lediglich philantropischen und wissenschaftlichen Zwecken nachstrebt, und daß er für dieselben große Geldsummen aus seinem Privatvermögen ausgegeben hat. Wirkt es nicht befremdend, wenn man liest, daß dieser Monarch Frankreich zum Erben seiner Ansprüche eingesetzt hat, für den Fall, daß er oder seine Nachkommen auf den Besitz der „Internationalen Gesellschaft des Kongo" verzichten würde? Es klingt freilich be fremdend, allein es ist kein Zweifel mehr darin möglich, daß ähnliche Absichten in der Luft liegen. Vom französischen Standpunkte aus ist ein solcher Vertrag ein sehr vortheilhastes Geschäft; denn Frankreich erwirbt dadurch ein An recht auf große, fruchtbare und zukunftsreiche Landschaften. Die „Internationale Gesellschaft des Kongo" sichert sich durch diesen Ver trag die Freundschaft und den Schutz Frankreichs. Die Gesellschaft tritt ferner in ein intimes Verhältniß zn der französischen Mission de Brazza, seither ihre Nebenbuhlerin am Kongo. Ueber die Stellung, welche Deutschland diesen Vorgängen gegen über einzunehmen hat, enthalten wir uns jeder subjektiven Meinungs äußerung. Es liegt in der Ocffentlichkeit nicht genug Material vor, an besten Hand man den Weg durch dieses Labyrinth suchen kann. Es ist unmöglich, die geheimen Fäden zu erblicken, welche in diese Angelegenheit hineinrcichen. Vor allem aber hat sich die Reichs regierung ein so begründetes Vertrauen erworben, daß man es ihr füglich überlassen kann, das deutsche Interesse wahrzunehmen Wir sind deshalb sicher, daß die deutschen Interessen keine Gefahr laufen, durch französische Aspiration geschädigt zu werden. — Vorläufig hat der Reichskanzler an diejenigen Handelskammern, welche wegen de» Kongo-Vertrages beim Auswärtigen Amt de» Deutschen Reiches vor stellig geworden waren, das nachstehende Schreiben gerichtet: Berlin, 12. Mai. Aus die Eingabe, betreffend den zwischen England und Portugal vereinbarten Kongo-Vertrag erwiedere ich ergebenst, daß ich die von den Organen des deutschen Handelsstandcs erhobene Beschwerde über die den deutschen Handel berührenden Bestimmungen des Vertrages als gerechtfertigt anerkenne. Ich habe dieser Auffassung den genannten beide» Regierungen gegenüber Ausdruck gegeben und dieselben in Kennt- niß gesetzt, daß die Regierung Sr. Majestät des Kaisers nicht in der Lage sei» würde, die Anwendbarkeit jener Bestimmungen auf die Angehörigen des Reichs zuzugeben. Mil den Regierungen der an dem Handel mit Afrika zumeist betheiligten Länder sind wir über diese Frage in einem Meinungsaustausch begriffe», von dem ich hoffe, daß er zu einer auch den deutschen Handelsinteressen Rechnung tragenden internationalen Regelung der Verkehrsverhältnisse im Kongo Gebiete führen wird. Der Reichskanzler v. Bismarck. Politische Stundschau. Deutsches Reich. Für das Aufgcben der Reise des Kaiser» nach Wiesbaden werden von informirter Seite folgende Gründe mit- getheilt: Durch das wiederholte Ausschieben der Reise, das wegen der Berathungen über das Sozialistengesetz im Reichstage und durch die Erörterungen über die Reaktivirung de» Staatsraihs herbeigesllhrt wurde, ist die Saison so weit vorgeschritten, daß die Acrzte sich einen vollen Erfolg von Wiesbaden nicht mehr versprechen. Dazu kommt, daß die heiße Witterung der letzten Tage die Reise zu anstrengend macht und die Einrichtungen im Schlosse zu Wiesbaden nicht derart sind, wie sie für das Befinden des KaiierS erforderlich erscheinen. Die Frist bis zu den Frühjahrsparaden am 29. Mai, denen der Kaiser unter allen Umständen beizuwohnen wünscht, ist zudem zu kurz, um eine wirkungsvolle Kur erwarten zu können. Der Kaiser wird daher voraussichtlich in diesem Jahre seine Reise nach Em», Gastei» >c. früher als gewöhnlich antretcn. In hohem Grade kennzeichnend für die skrupulöse Äewisscnhastigkeit unscrcs flaisers ist dabei folge»-