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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 12.08.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-191708128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19170812
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19170812
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Enthält Beilage "Amtliche Fremden- und Kurliste" 79.1917 Nr. 32
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-08
- Tag 1917-08-12
-
Monat
1917-08
-
Jahr
1917
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Sk. 185. Sitte 10. SLchfisHe Dvrszeit»»ß «»1» Tlbg«upreffe. Sonntap, den 12. August IS17. und Feryspre Nr gewonnen, der ich mich beugen tun. In diesen Tagen ist Hauptstadt Czernowitz Kopf. betrachte die Ehe als eine Kame- Nie Hütte ich eine Iran in blin- kritischei len Lta kriselt, Kanzler aufdecktc welche n waren, sührend- Clemens rium R teils ve publik, Ministe die Kau gesamm Materic io wird Galgens Poincai mermit- Lchwan auch in Enqlan rufiische den Kai hat. Kreise seine B iO Iah kriegeri Haupt i gang n- Doch je seht sch langt z und vc tischen Entrüst tiger ei fegt, l lautet: schcn 2 rare u Prefle hasse, . letzten ten sich Nation sei uni strophe I der Ko behau; seinem stile z> D dinet > Temif durch denn j engste in Lr ten N L ersähr lassun r SvNdo der A Berga wollin vollstä deutet die de »erloi Hartei Do verlangt „Westminster Gazette", daß ein Vülker-Frie- denSbündniS die völkerrechtliche Abschaffung von U-Boot und Luftschiff beschließen müsse, da diese Waffen für die Mensch heit Selbstmord und Vernichtung bedeuten, einerlei, ob Eng land den Krieg gewinne oder nicht. „Weekly Dispatch" versichert, daß England mattgeseht ist durch die deutsche Scckriegsführung. Von Deutschland hänge es ab, wo und wann die nächste Seeschlacht geschlagen wird. Dem englischen Volk bleibt keine Wahl, solange die deutsche Flotte besteht, als eine große Macht an Personal, Schiffen und Kanonen untätig zu halten. Bekannt ist der AuSspruch JcllicoeS in seiner Ansprache an die Vertreter der englischen Gewerkschaften im April ds. IS., daß die Entscheidung des Krieges auf dem Lande ausgc- fochten werden müsse. Derselbe Admiral äußerte sich erst kürz, lich gegenüber einem kanadischen Zeitungsschreiber: „Wir sind gezwungen, eine klare Offensivpolitik aufzngeben." Kellaway, Sekretär des Munitionsministeriums, erklärte am -'8. Juni den Munitionsarbeitern zu Birmingham, Eng land würde unvermeidlich zu einem schmählichen Frieden ge zwungen werden, wenn es nicht gelänge, einen großen Teil des versenkten Schiffsraums bald zu ersetzen. Archibald Hurd, Pollen und Churchill, alle drei als Ma- rincschriftst.'ller von größtem Einfluß in England, haben in letzter Zett in „Dailn Telegraph", „Land and Water" und „Sundan Pictvrial" offen ausgesprochen, daß an eine Nieder- kämpfung der deutschen Seemacht nur noch unter Mitwirkung der gesamten amerikanischen Secstreitkräfte und der anderen verbündeten Flotten zu denken sei. Ein Ereignis von snmptvmatischer Bedeutung im obigen Sinne liegt in dem jetzt im englischen Ministerium einge tretenen Wechsel. Er wird verständlich durch die Annahme, daß die englische Regierung endgültig den Gedanken, durch Niederkämpfung der deutschen Seemacht durch die englische Flotte das Hebel des U-Bootkrieges mit der Wurzel auszu rotten, aufgegcben hat nnd ihr Heil nur noch in einem bis aufS äußerste gesteigerten Bau von Frachtraum erwartet. Man nimmt resigniert die Wirkung 5es U-Bvvtkrieges in den Kauf und hofft, durch Massenschisfbau um jeden Preis das Versen- kungstempo der deutschen U-Boote zu überbieten. Darauf deutet der Rücktritt des ersten Lords der Admiralität Carson hin, von dessen brutaler Energie man bisher eine aktivere Tätigkeit der englischen Flotte erhofft hatte, und sein Ersatz durch den bisherigen „Controller" für Handelsschiffbau in der englischen Admiralität, Eric Geddes. Der Wechsel bedeutet mithin einen vollen Sieg des Lloyd Gevrgeschen Rufes: „Schiffe, Schiffe!" In diese Auffassung fügt sich unschwer der Wechsel im Munitionsministerium. Dem Mnnitionsminister liegt die Verteilung des Stahles für die Bedürfnisse einer seits des Geschütz-, Munitions- und Kriegsschiffsbaues, ander seits für die Erfordernisse des HandelsschiffSbanes ob. Als mit der Ernennung Geddes Frachtraumbeschaffnng die Losung wurde, mußte auch mit der während der Amtsführung Car sons sicherlich geübten Bevorzugung der Massenfabrikation zum Nachteil des Handelsschiffsbaues gebrochen werden und Addison dem vielgewandten Churchill weichen, der noch kürz lich im „Sunday Pictorial" geschrieben hatte: „Wenn der Krieg noch lange dauert, wird die U-Boots Waffe uns sicher eines Tages — möglicherweise schon im nächsten Jahre — zur ent scheidenden Tatsache werden und unseren Ruin herbeiführen." In der Juli-Nummer der „Fortnightly Review" legt Archibald Hurd dar, daß, obgleich die englische Marine nie mals in ihrer langen Geschichte eine entscheidende Seeschlacht im Nelsonschen Sinne gewonnen habe, eine solche Entschei dungsschlacht auch gar nicht das wahre Ziel ist. Nur darauf komme es an, wer vou den Kriegführenden die Ueberzeugung gewinnt, daß er geschlagen ist und deshalb fürchtet, ein- wei teres Treffen zu wagen. fährt, zuti »olle samu D eine „ Triebe, dienten ichiedss Poince können und Zborvw und ebenso durch ihren lau einige Vorteile gewonnen. Ugartsthaler ihren Volks- und Glaubensgenossen nach Dvlina fliehen. Ein Jahr vorher war es. ihnen schon ganz ähnlich ergangen. Sie waren aber bald wieder auf ihren Höfen. In Landes treu sind von den abstehenden Russen 126 Gebäude vernichtet worden. Nur 5,0 Gebäude, zur Hülste Wohnhäuser, stehe» noch und sind verwendbar. Gleichwohl kehrten alle Flücht linge zur Ernte zurück. Hoffentlich kommen die asiatischen Horden, die ja auch diesmal beim überstürzten Rückzüge viel fach furchtbar gehaust haben, niemals wieder! Erzbischöfe: einen polnischen, einen ruthentschen und eine» armenischen. Politisch sind die Altruthenen russeufreundlich, die Ukrainer oder Iungruthenen polenfeindlich gesinnt. Die ,deutschen Ansiedler kamen meist Ende des 18. Iahrhnnderts ins Land. Damals kostete ein Schwein 2 Gulden, eine Kuh « Gulden, ein Pfund Rindfleisch 2 Kreuzer! In den deut schen Landgemeinden gibt eS viele Familien mit 12 und ist Kindern. Von den 172 deutschen Bauerndörfern Galiziens sind 82 rein deutsch, 87 deutsch - evangelisch und 8ö deutsch katholisch. Die deutschen Protestanten haben mit Hilfe ihrer Pfarrer und Lehrer ihr Volkstum treu bewahrt. Tie^Deut schen haben auch als Beamte viel zur Erschließung, Förde rung und Verwaltung des KroulandeS beigetragcn. Die ge samte Forst- und Waldindustrie ist ihr Werk. Ein Deutscher hat im Jahre 1815 die erste Erdöldestillativnsanlage errichtet. Noch im Jahre 1871 war die Vvrtragssprache an der Lem berger Hochschule deutsch. Die deutsch-galizischen Kolonien wurden durch die wech selvollen Kämpfe hart mitgenommen. Die Durchbruchs schlacht von Gorltce im Jahre 1015 gab den Ocsterreichern Lemberg zurück. Schon damals staunten unsere Soldaten, als sie mitten im Polenlande auf deutsche Ortschaften, Lchu len und Kirchen stießen. Seit dem vorigen Sommer berührte die Frvntlinie in Ostgalizien zahlreiche deutsche Gemeinden in Stadt und Land: Stanislau, besten Waisenhaus und sicbcnklassige Volksschule mit fast 5,00 Kindern durch Pfarrer Zöckler über all bekannt ist, dazu die Tochtergemeinde Horocholina und zwei Prcdigtstellen, weiter nördlich das schwer heimgesuchte Ngartsthal-Laudestreu mit vier Tochtergcmeinden nnd dem Schulorte Diamantheim, dann in der Nähe von Brzezany da» einst stattliche Unterwalden mit zwei Tochtergcmeinden sowie einer Schulstelle, schließlich die Pfarrgemeinde Iozefvw mit vier Tvchtergemeinden sowie vier Schulorten. Zu Lemberg gehören die erst im Jahre 1012 errichtete, jetzt noch russische Predigtstclle Brvdy und zwei Tochter gemeinden, die beiderseits der Bahnstrecke nach Tarnvpvl im politischen Bezirke Zlvzvw liegen. Hier setzte am 10. Juli 1017 der deutsche Gegenangriff ein, der den Feind bis über Tarnvpol hinaus zurückwarf. Leit dem Jahre 1011 birgt diese Stadt, die fast drei Jahre lang vom Gegner besetzt war, eine kleine evangelische Pre digtstelle, die ebenso wie die Tvchtergemeinden zu der frei lich mehr als ioo>. Kilometer entfernten kleinen Pfarr gemeinde Zaleszcnki gehören, die im Jahre 175,0 gegründet, aber seit dem Jahre 1012 ohne Pfarrer ist, während das Kirchlein im Kriege arg beschädigt wurde. Durch den Vormarsch südlich des Dnjestr schlug zum -ritten Male die Stunde der Befreiung für die Evangelischen von Stanislau und Umgebung. Die Anstalten der evange lischen Psarrgemeinde sind bewohnt geblieben. Die Sarepta schwestern sind nicht in Gefangenschaft geraten. Dann wurde die Pfarrgemeinde Kolomea-Baginsberg am Pruth frei, die bis zum Jahre 1871 von Czernowitz aus kirchlich versorgt wurde, ebenso ihre sechs Filialgemeinden sowie drei Schul orte. Auch an der anschließenden Karpathenfrvnt bis Kir- libaba wich der Rüste. Dieses ist eine Tochtergemeinde der Pfarrei Iakvbeny in der Bukowina, das herrliche Buchenland mit seiner wieder österreichisch geworden. Die Russen hatten Anfang Juli 1017 zwischen Brzezany Massenstoß bei Stanis- Dic Landestreucr und deutschen evangelischen Bauern mußten zu Wort nicht zurücknehmen. Lasten Sie uns beide wie gute Ka meraden durchs Leben gehen und versuchen Sie, in mir Ihren besten, ergebensten Freund zu sehen." Sie sah ihn groß und ernst an. „Was Sie mir da sagen, berührt mich alles so seltsam. Ich weiß nicht, ob cs recht ist, zu tun, was Sie von mir ver langen. Aber ich muß es tun. Es ist, als hätten Sie plötz lich eine Macht über mich muß." Er schüttelte ernst den „Nein — so nicht. Ich radschaft im edelsten Sinne, der Leidenschaft fürs Leben an mich fesseln mögen. Aber das, was ich für Sie empfinde, und was ich von Ihnen weiß, ist mir Gewähr, daß wir trotz allem eine harmonische Ehe führen werden, wenn Sie freiwillig mit mir gehen werden — nicht einem Zwange gehorchend, der Sie willenlos macht." Ein leises Lächeln huschte um ihren Mund, ein Lächeln, das er hätte fortküfsen mögen. * „Also — so will ich freiwillig mit Ihnen gehen. — Sie seltsamer Mann. Ich will mich Ihnen anvertrauen — führen Sie mich, wohin Sie wollen. Ich habe den Weg verloren und finde mich ohne einen sicheren Führer nicht mehr zurecht. — Wollen Sie mir dieser Führer sein — und mein Schutz und Hort — so will ich Ihnen danken mit allem, was ich noch zu geben habe. Und Gott mag mirhekfen, daß ich Ihnen einst ver gelten kann, was Sie jetzt an mir tun!" Fest und warm umschloß seine Rechte ihre Hand. „Noch eine Frage, FelicitaS! Ich brauchte nur ein Wort an rechter Stelle zu sprechen — und — Leutnant Forst würde heute seine Verlobung mit Ellen Volkmer nicht schließen kön nen. Was würden Sie tnn, wenn ich das Wort spreche — wenn Forst wieder frei wäre? Was würden Sie tun, wenn er plötzlich imstande wäre, auch eine vermögenslose Frau heim- zufützren — und wenn er reuig zu Ihnen zurückkehrte? Wür den Sie dann mit ihm gehen? Ich bitte, beantworten Sie mir diese Frage offen und ehrlich." Sie sprang auf und warf den Kopf zurück. Ihre Stirn zog sich zusammen und ihre Augen glühten stolz und düster. „Nein — niemals, nach dem, was er mir angetan, nach dem ich ihn erkrnnt habe! Das, was ich ftzr ihn gefühlt habe, ist diese Nacht unter qualvollen Schmerzen gestorben. Ich habe nicht Leutnant Korst geliebt, sondern den Mann, den mein den heißen Freudenstrahl in seinen Augen nicht sehen. Sc durfte sie jetzt nicht erschrecken. „Es ist mir ein'veweis deines Vertrauens, daß du mir das gestattest, Fee," sagte er leise, aber scheinbar unbewegt. 4. Kapitel. Harry Forst hatte in einer wenig rosigen Stimmung da» Fest bei Hosrat Schlüter verlaßen. Es hatte ihn wie ei» Schlag getroffen, daß Fee sich mit Ritter verlobte. Sehr be nnruhiqt hatte er sie verlassen, als sie ihn so verächtlich vo» sich wies. Zwar war er froh, daß diese Unterredung hiut.'r ihm lag, und daß er nun freie, Bahn hatte. Aber dies Gefühl der Befreiung beglückte ihn doch nicht recht. Unruhig hatte er wieder und wieder nach der Tür ge sehen, durch die Felicitas in die Gesellschaft zurückkehre» mußte. Sein Herz zuckte doch schmerzlich, wenn er dara» dachte, was er ihr hatte antun müssen. Er wünschte brennen», Felicitas möchte so reich sein, wie Ellen Volkmer, dann wäre er gewiß sehr glücklich mit ihr geworden. Ellen gefiel ihm nicht sehr. Ihre reizlose Persönlichkeit konnte ihn unmöglich fesseln, aber sie enthob ihn mit eine» Schlage aller Sorgen durch ihre glänzende Mitgift. Er hatte nicht lange gezögert, sich um sie zu bewerben, als er merkt:, daß sie ihn mit heißen Augen betrachtete. Und dann hatte er an der Saaltür gestanden in großer Sorge, ob Fee vernünftig sein und sich beruhigen würde. E» mar doch ein Gefühl des Mitleids in ihm, wenn er dara» dachte, daß sie nun wohl gleich zurückkommen werde, blaß uot niedergedrückt, eine Beute des Kummers. Zu seiner eigene» Qual mußte er daran denken, wie lieb und zärtlich sie sich vorhin an ihn geschmiegt hatte. Es war wirklich nicht leicht gewesen, sich von ihr zu lösen. Aber es ging doch nicht ander». Unmöglich konnte er solch eines Gefühles wegen seine ganze Zukunft aufs Spiel setzen. Nein, es war bester so — sie würde ja auch eines Tages darüber Hinwegkommen, wenn sie jetzt auch um ihn leiden mußte. Daß sie das tat, schmeichelte gar noch seiner Eitelkeit,- er wünschte durchaus nicht, daß ihre Liebe zu ihm vergehen sollte. In diese Gedanken hinein war Fee dann stolz und kalt am Arme HanS Ritters vor ihm aufgetaucht, über ihn hin wegsehend, wie über einen Fremden. Dann hatte der Hofrat die Verlobung seiner Nichte mit Ritter proklamiert, und Harry Forst war aus -er Gesellschaft geflohen wie ein Ver- fehmter. ^Fortsetzung folgt ) Herz in ihm gesehen Hal. Wenn ich ihm jetzt begegne, werde ich nichts mehr empfinden, als brennende Scham darüber, daß ich geglaubt habe, ihn zu lieben. Ich bin zu stolz, da lieben zu können, wo ich verachten muß." Einen Moment strahlten die stahlblauen Augen Hans Ritters auf — aber dann blickten sie sofort wieder ruhig un besonnen. Felicitas hatte das Aufstrahlen nicht bemerkt. Er faßte wieder nach ihrer Hand. „So wollen wir Seite an Seite den Lebensweg gehen. Felicitas — willst du?" Sie errötete leise. „Ja, ich will. Und ich will Ihnen ein treuer, ehrlicher Kamerad sein." Er lächelte fein. „Kameraden nennen sich „Du"!" Ihre Lippen zuckten. Aber dann richtete sie sich auf. „Ja, Hans — du hast recht." DaS Blut stürmte ihm sonderbar rasch und heiß durch die Adern, als sie diese Worte zu ihm sprach. Von ihrer Gestalt stieg ein feiner, leiser Duft zu ihm auf. Das goldige Haar flimmerte vor seinen Augen. Einen Moment verlor er Ruhe und Sicherheit und trat rasch von ihr zurück, als fürchte er, schwach zu werden. Gleich darauf trat die Hofrätin wieder ein. Sie fand das Brautpaar in respektvoller Entfernung voneinander in ruhi gem Gespräch. Hans Ritter mußte zu Tisch bleiben, trotz ihrer Spar- samkeit ließ die Hofrätin Sekt kalt stellen. Man besprach allertet, was in solch einem Falle nötig war. Ehe HanS Rit ter sich nach Tisch verabschiedete, konnte er Felicitas noch ver stohlen fragen: „Willst du heute abend daS Fest bei Kommerzienrat Volk mer besuchen — oder wollen wir fern bleiben'?" Sic erblaßte ein wenig, sagte aber ruhig und fest: „Wir wollen hingehen, wenn es dir recht ist: mein Fort bleiben könnte auffallen." „Wie du willst, FelicitaS." Sie sah ihn freundlich an. „Bitte, nenne mich doch Fee, wie meine Angehörigen eS FelicitaS ist so »mftSndltch." Er verneigte sich dankend, ohne sie auznsehen. Sie sollte Weingrotzhandluna Spielhagen «nnknstr. 9, Tel. 18SS6. — Filiale vautzner Str. 9, Tel. 27 218. Der Glaube wankt. Der Glaube an die Unüberwindlichkeit der englischen Flotte mar von altersher das vornehmste Dogma im Bekennt nis des englischen Staatsbürgers. Auf dieser Ueberzeugung beruht allein der Gedanke der englischen Weltherrschaft zu Wasser und zu Lande. Durch die Schlacht vor dem Skagerrak erhielt diese Anschauung ihren ersten Stoß. Wenn jetzt eng lische Staatsmänner und die der Regierung nahestehende eng lische Presse iü auffällig steigendem Maße Gedankcngänge äußern, die unverkennbar auf einen bei ihnen und dem eng lischen Volke herrschenden Zweifel Hinweisen an der Fähigkeit der britischen Flotte, die Seeherrscyaft und das Reich zu sichern, so ist dies eine Tatsache von allergrößter Bedeutung. Dieses naturreine Gewächs der «-i r-,— Königl. Preuß. Domäne verkauft II! V / III in Dresden die 51) An der Spitze der deutschen Weine steht der Stemberger aus dem Rheiugaugebiet. Er ist unter den Weinen das, was unter den Steinen der Diamant cst! Fei» -feurig-würzig mit viel Körper begabt. Unter dem Sachsenbanner. Tine Sammlung hervorragender Taten unserer Feld graue». Zm Auftrage des Königl. Sächsischen Kriegsministerium? bearbeitet vom Königl. Sächsischen Kriegsarchiv. (Nachdruck verboten.) Drei Tommies abgefangen. fick» In der Stellung bei Auchy planten die 5. und 6. Kom pagnie nach einem Straffeuer für fast täglich sich wiederholende starke feindliche Feuerüberfälle eine gemeinsame Erkundung, um die Wirkung festzustellen und Gefangene einzubringen. Nach ge wohnter sorgfältiger Vorbereitung und Verabredung fand am 27. August 1016 nachmittags 6,1 o bis 7 Uhr die Beschießung durch schwere und Feldartillerie unter Mitwirkung der Minenwerser statt. Leutnant d. R Edmund Clemens leitete die Unternehmung. Von der 5. Kompagnie meldeten sich: Unteroffizier Alfred Henke (Müller aus Schirgiswalde) als Führer, Unteroffizier Willy Bürger (Erd ¬ arbeiter aus Kamenzl, Gefreiter Hermann Bieger <Fabrikarbeiter I aus Schirgiswalde). Gefreiter Richard Cbermann (Ziegeldecker au» I Altstadt bei Ostntzi, Gefreiter Johannes Hed ich (Schlosser au» I Königsbrück» Soldat Walter Vodel (Fabriken- ner aus Annabergj I und Soldat Arno Bergmann -Gärtner aus Rvchai. Die 6. gom- I pagnie stell«e als Führer Vizefeldwebel Kurt Penther (Diätisi au» I Löbau), hierzu als Teilnehmer festester Johannes Weiß (schloss,r I auS Dresden», GefreiterRernbcnd Richter (Messerschmied au» Ldn- I neukirch am Hochwald», Soldat Karl Eckert (landio Arbeiter au» I Kiebitz bei Oichatz), Soldat Richard Kühn (Lchrvelzer au« Sa,-,, I bei Dresden» und Soldat Arthur Eulenberger (Wirtschaft« Gehilfe I auS Oberbobritzsch bei Freiberg». Noch während der Beschießung stellte Leutnant Clemens die I beiden Trupps bereit, um sie an der Stelle in die feindliche ZA lung eiubrechen zu lassen, wo er besonders gute Wirkung erwarte» nnd einige Engländer beobachtet Hane. Nach verabredungigemätzn ZurückVerlegung unseres Artillerieieuers stürzten aus ein Zeiche« die beiden Trupps vor, durch das Trichtergebiet auf die südlichst« Kratersappe zu. Drei Mann besetzten den Eingang zum Haupt kamvfgraben zur Sicherung, während die übrigen Leute den Kan v! ! gegen sie m der Sappe befind'ichen sechs Engländer ausnahmea Drei Engländer wurden mit Pistolen erschossen die andern diei im Ringkampf überwältigt und trotz ihres Sträubens aus der Lap« 1 in den Trichter befördert. Erst die drohenden Mündungen d« Pistolen ließen sie das Nutzlose ihres weiteren Widerstandes »in- sehen. Auf ein Zeichen der Führer kehrten beide Abteiluncien, rasch wie sie gekommen, mit den drei Gefangenen 7,10 Ubr in den eigenen Graben zurück. Durch das verfolgende Jnfantericfeuer vom feindlichen Hauptkampsgraben her wurde der Gefreite Weiß durch Streifschuß am Unken Knie leicht verwundet. Ta» feindliche Feuer wurde jedoch durch unsere zu diesen» Zweck ausge stellt en Scharfschützen möglichst niedergehalten. Die Geiangenen waren ein Korporal und zwei Mann vom Rinnes Skilling Regiment, 90. Brigade, :12. Division Die Wh, trupvs machten im feindlichen Sappenaediet und Hauptkampfgrabe» allerhand wichtige Feststellungen, mußten aber, da englnche Ver stärkungen herbeieiUen, auf den Pfiff ihrer Führer zurückkedre«. Unteroffizier Henke erhielt das Eiserne Kreuz 1. Klosse, nach dem er sich früher bereits neben der 2. Klasse die beiden Friednch- August-Medaillen verdient batte; außerdem wurde er unterm 12. September, wo er an der Somme verwundet wurde, zum Vize feldwebel befördert. Vizefeldivebel Penther, der soeben ec st die Silberne Fr-cdruh- August-Medaille für sein schneidiges Verbalten am 2 In i Istli bekommen hatte, erhielt die Silberne St-Heinrichs-Medaille. Ein umsichtiger Zugführer. fkk» Vizeseldwebel der Reserve Franz Hermann Baldauf aus Frecberg führte am 17. September 1916 beim Sturme am -je Höhe östlich L-G. den 2. Zug der 2. Kompagnie vorn Regimen'. durch schwieriges Waldgelände bei noch ziemlich ungeklärter Lage mit größter Umsicht und persönlicher Tapferkeit. Nachdem er seine» Zug in die befoklene Stellung gebracht und das Eingraden anoeordnet batte, stellte er durch ausgedehnten Vcnrouillengang trog fortgesetzter Belästigung durch russische Patrouillen die notwendige Verbindung mit der Nachbartruppe her. Bei hereinbrechender Nacht führte er die angeordnete Besetzung eines Halbmeter tiefen Grabens bei starkem Minen- und Maschinengewehrseuer durch. Nach den schweren Anstrengungen des Tages, in der ungünstigen Stellung und bei dem andauernden feindlichen Feuer hatte seine durch Verluste verminderte Truppe ein schweres Ausbarren. Aber der seiner Verantwortung bewußte Zuqsührer hielt mit seinen Leuten den Graben fest. Am nächsten Tag ging es weiter zum Angriff vor. Bei einem Angriff in die feindliche Stellung wurde sein Komvagmr- führer verwundet. Rasch entschlossen übernahm Baldaw die Führung der Kompagnie. Er stellte die Gefechtsoerbände wieder her nahm die verloren gegangene Verbindung mit dem Bataillon aus nn» sorgte als ein umsichtiger Führer für erneute Gcfechtsbereiischast. Er wurde von Seiner Majestät dem König mit der Silb-rurn Militär-St. Heinrichs-Medaille ausgezeichnet
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