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, tl« M « Amtsblatt Udonnements- Blasewitz, Donnerstag, den 3. August 1S16 Nr. 178 78. Jahr- 8 ' 2 r 3? «v 3 3 v L ß e 2 r« 19»; . l«cke O' ? L ß s v 8 c o. Z. Erscheint je»«« Wochentag nachmittag« 5 Uhr für den folgenden Tag. Beilagen: »Ilnftrtertes Untertzaltnngsdlatt- »Nach Feierabend- — »Für »nsere Fra««»- Amtliche Fremde»- »>d Knrliftr" dann erdreistet, die rechtlich und gesetzlich selbstverständliche Erschießung des Kapitäns der „Brussels" einen Mord zu nennen. In der Auslassung aus deutschen Marinekreisen wird dann sestgestcllt, daß Fryatt den Gesetzen entsprechend naa) gründlicher Verhandlung rechtmäßig verurteilt wor den ist, daß ihm ein zur Zeit in militärischen Diensten sie bender Berufsadvokat zur Seite gestanden hat und daß der amerikanischen Botschaft, welche sich des Angeklagten auf Bitten Englands annahm, von der Bestellung eines Ver teidigers Mitteilung gemacht worden war. Es ist nur zu verständlich, daß die englische Regie rung den Versuch macht, die Handlung des Kapitäns Fryatts zu rechtfertigen; denn sie selbst ist im hohen Maße mitschuldig. Kapitän Fryatt hat nur auf den Rat seiner Regierung so gebandelt, wie er es getan hat. Wir wiederholen noch, was auf die englischen An würfe die deutsche Regierung zu erklären hat, daß das deutsche Kriegsgericht Frnatt zum Tode verurteilte, weil er eme Kriegshandlung gegen die deutschen Seestreitkräfte unternommen bat, obne in die Streitmacht seines Landes eingereiht zu sein. Er ist von einem Gericht nach gründ licher Prüfung als Franktireur verurteilt worden. Wie das Kriegsrecht an Land den Angehörigen des Heeres vor dem Meuchelmord des Freischärlers durch Androbung der Todesstrafe schützt, so schützt dasselbe Kriegsrecht den An- gebörigen der Seestreitkräfte vor dem Meuchelmord auf See. Fryatt bat ein U-Boot, das sich seinem Schiss zwecks Untersuchung näberte, nahe hcrankommen lassen, um es dann in lsinterlistiger Weise plötzlich zu rammen und da durch zu vernichten, um sich so die von der englischen Re gierung ausgesetzte Belobnung zu verdienen. Das war keine Verteidigung, sondern der beimtückische Überfall eines gedungenen Mörders. Deutschland wird auch in Zu kunft voll feinen« Kriegsrecht Gebrauch machen, um seine U-Boot-Besetzungen nicht zur Beute von Freischärlern auf See werden zu lassen. Tagesordnungen für einen baldigen Frieden angenommen wurden. , Angriffsbewegunqen auf dem Balkankriegsschau- plahe. Wie die italienischen Blätter aus Saloniki melden, sind seit drei Tagen serbische Operationen im Gange. Tie Serben bätten einige Höhen besetzt. Ter Feind verfüge über eine glänzende und zahlreiche Artillerie, die mit un geheurer Genauigkeit arbeite. Tie bulgarischen Stellun gen seien sehr gut ausgebaut, ein Angriff daher sehr schwierig. Telegraphisch wird uns noch gemeldet: Bern. Nach einer Stefani-Meldung soll am 31. Juli in Saloniki die erste Abteilung russischer Truppen ausgefchifft und vom General Serrail besichtigt worden sein. r Sämtliche Annoncenexpeditionen, S. Hertzfchuch, Brüne- Kunath, Hamburgerstr. 66^ Dinsden-WSlfnitz r Rud. Grinm», le Schulstr.): - Brundstr. 12; . BorSbevgstr. 60 f; 17? - * Zur Zeit wird in England eine Liga von Männern begründet zu dem Zwecke, den deutschen Kaiser und seine Mitschuldigen vor Gericht zu bringen und wegen Mordes an dem Kapitän Fryatt und anderer Vergehen gegen das Völkerrecht zu bestrafen. Die Mitglieder der Liga müssen sich gegenseitig feierlich verpflichten, bei Neuwahlen jeg liche Regierung zu bekämpfen, die sich weigert, im Frie- densvcrtrage die Klausel aufzunehmen, daß alle verant wortlichen Personen in Deutschland, deren Schuld bewiesen werden kann, verurteilt werden sollen. Die Bestrebungen der deutschen Militärkastc sollen für immer eine Warnung für die ganze Welt bleiben. — Die Begriffe Englands über Moral, Gerechtigkeit und Logik scheinen nicht nur bei. der oben gedachten Liga in Verwirrung gekommen zu sein, auch den englischen Re- gierungskreiscn scheint nach und nach das klare Denkungs- vermögen zu schwinden, wenn es wahr ist, was in folgen dem gemeldet wird: „Der englische Premierminister Asquith erklärte in der Kammer, Kapitän Fryatt sei in Deutschland tatsächlich erschossen worden. Diese Missetat habe gleichzeitig mit Grausamkeiten gegenüber der Bevölkerung von Lille und andern besetzten Teilen Frankreichs stattgefunden (?) und beweise, daß der deutsche Oberbefehl unter dem Einfluß der militärischen Einschüchterungspolitik wieder eingesetzt liabe. Wenn die Zeit reif sei, würden die deutschen Misse taten nicht ungestraft bleiben. Die englische Regierung sei entschlossen, ihr Recht gegen die Missetäter zu wahren und em Gesetz einzubringen, wonach das deutsche Volk in der Gemeinschaft der Nationen nicht geduldet wird, bis solche Missetaten gebüßt sind." In denselben Ton geistiger Begriffsverwechslung stimmt folgende Zeitungsnachricht der „Times" ein: Es wird mitgeteilt, daß die Hinrichtung des Kapi täns Fryatt in allen Kreisen der City, die mit Schiffahrt zu tnn haben, eine unausrottbare Erbitterung hervorgerufen habe. Dieser „Mord" müsse gerächt, das deutsche Volk für einige Jahre in Acht und Bann gelegt werden. Die Be wegung, nach dem Kriege alle Häfen des britischen Reiches für eine Anzahl von Jahren den Deutschen zu verschließen, sei durch den „Mord" an Fryatt sehr bestückt worden. Auch die englischen Streiter auf dem Kriegsfelde sind durch Irreführung aufgestachelt worden, wie aus folgen der Meldung hervorgeht: London, 1. Aug. Reuter berichtet aus dem bri tischen Hauptquartier, daß wenige Ereignisse während des Krieges an der Front eine solche Erbitterung hervorgx- rufen hätten, wie die Hinrichtung Fryatts. Die Nachricht habe bei den Soldaten einen der Hauptgesprächsstoffe ge bildet, und es herrsche in der britischen Armee nur eine Empfindung, der Wunsch nämlich, an den Deutschen dosier Rache zu nehmen. Wir können über derartige Äußerungen englischen Wahnsinns hinweggehen und es uns an der Niedriger hängung der Auslastungen genügen lassen, wollen aber dennoch einer Erklärung aus Marinekreisen das Wort er teilen, welche die „Kölnische Zeitung" in Erwiderung auf Asquiths Äußerung bringt. Es heißt darin sehr richtig: Die Begriffe von Moral, Gerechtigkeit und Logik müssen völlig in einem Volke durcheinander geraten sein, daS seine irländischen Landsleute kürzlich zu Hunderten kurzer hand hingerichtet, die Mörder vom „Baralong" verteidigt und eine Reihe Deutscher als angebliche Spione, ohne auch nur ihre Namen bekannt zu geben, erschossen hat und sich V"""" — Die „Deutschland" auf der Rückreise. Baltimore, 1. Aug. Reuter. Die „Deutschland" hat heute Nachmittag ihre Rückreise angetreten. Eine Kundgebung des Deutschen Reichstags. Berlin, 2. Aug. (WTB.) Der Präsident des Deutschen Reichstages Dr. Kämpf hat an den Kaiser fol gendes Telegramm gerichtet: Eure Kaiserliche und König liche Majestät! Ter denkwürdige Tag des 4. August 1914 kehrt zum zweiten Male wieder. Auf die Worte weltge schichtlicher Bedeutung, die Eure Kaiserliche und Königliche Majestät an jenem Tage im Weißen Saale gesprochen, hat der Reichstag mit dem Ausdrucke der unerschütterlichen Entschldssenheit geantwortet, in dem Kampfe um Deutsch lands Existenz nicht eher nachzulassen, als bis unter Eurer Majestät ruhmreicher Führung ein siegreicher Friede er rungen sei. Heute nach zwei Jahren gewaltigen Ringens ist unser aller Denken und Trachten erfüllt von dem Geiste jenes großen Tages. Der Schutz des Allmächtigen, die unvergleichliche Tapferkeit und der Todesmut unserer und unserer Verbündeten Heere und Flotten und ihrer er probten Führer, die Opferwilligkeit und die Mitarbeit des ganzen Volkes verbürgen uns den endgültigen Sieg. Des Himmels Segen ruhe auch fernerhin auf Eurer Kaiser lichen und Königlichen Majestät, unserem ganzen Vater lande und unseren treuen Verbündeten. Dr. Kämps, Prä sident des Reichstages. Zur Friedensbewegung. Kopenhagen, 1. Aug. Für die Wiederherstel lung des Weltfriedens ließen heute Vormittag eine Viertel stunde lang die Kirchenglocken ihren Klang ertönen. Es wurden zahlreiche Versammlungen abgehalten, in Denen Eine Warnung an Rumäniell. Bern. In einer Betrachtung der Kriegslage be tont der „Bund", daß die Bulgaren im Besitze der inneren Linie eine bedeutende Zentralstellung inne hätten. Wenn Rumänien an die Seite der Entente treten sollte, sähe es den Krieg wahrscheinlich im eigenen Lande. Rumänien würde gewissermaßen die Rolle Sachsens im siebenjährigen Kriege auf sich nehmen. Inbrandsetzung von vier Schiffen. Der Kapitän des norwegischen Schiffes „Subra" be richtete laut „Voss. Ztg.": Am 22. Juli tauchte in der NLHe der „Subra" 30 Minuten von ihrem englischen Bestim mungshafen entfernt, ein deutsches Unterseeboot auf. In der Nähe der „Subra" befanden sich noch die norwegischen Schiffe „Juno" und „Bams", sowie ein schwedisches Schiff. Alle vier wurden, nachdem festgestellt war, daß sie Konterbandeladung an Bord hatten, mittels Petroleum und Lel in Brand gesteckt, nachdem der Mannschaft reich lich Zeit zu ihrer Rettung gegeben worden war. Die Jn- brandstecknng dauerte fast vier Stunden. Das U-Boot schleppte alsdann sämtliche Rettungsboote nach einem hol ländischen Fischdampfer, der die Mannschaft in Schuwen landete. Die Deutschen traten sehr rücksichtsvoll auf. Weitere Seekriegsnachrichten. Kopenhagen. Der Dampfer „Flora" ist von den Engländern aufgebracht worden. Die Ladung mutzte in Leith ausgeladen werden. Die dänische Generalpostver waltung macht bekannt, daß die Paketpost des dänischen Dampfers „Botnia" von den Engländern in Leith beschlag nahmt worden ist. A nisterda m. Der Fischdampfer „King James" wurde von einem U-Boot versenkt. Die Besatzung wurde gelandet. — Der Fischdampfer „Andromeda", der von einem U-Boot angegriffen wurde, vermochte zu entrinnen. Die Wiederaufnahme des deutsche« U-Bo»tkrieges mit gesteigerter Kraft Erwartet man in Norweger«. Die neutralen Schiffer 6e- gegnen in der letzten Zeit immer zahlreicher auftretenden neuen Tauchbooten von ganz ungewöhnlicher Grüße. Diese arbeiten im Gegensatz zu früher meist in Gruppen von zwei und drei zusammen: oft ist auch ein Zeppelin oder Wasserflugzeug in der Nähe. Oesterreichisch-ungarischer Krieg-- Bericht. Wien, 1. August. (WTB.) Amtlich wird verlaut» bart: . Russischer Kriegsschauplatz: Die Kämpfe bei Molodilow nordwestlich von Koloe mca endeten für den Feind auch gestern völlig ergebnislos; seine Angriffe scheiterten. ..... . . t Ve»»p4«<-butir: ; : durch die Post vierteljährlich 2.10, monatlich —.D : ; desgleichen frei ins Haus , 2.52, . —.84- " ' - 2.40, 2-, kngllttktt idaknrlnn. — Lur strirgrlsgr. Die «errefteir Meld»«ge« der Oderstr« HeereSlettnmg »o* de« Krieg-fchmchUtze« befinde« sich «rf Sette X. sWMWWWWWWMWWWMMMM'M V"'«" für die Kgl. Amtshauptmannschasten i A : -L Dresden-Altstadtu.Dresden-Meustadt das König!. Amtsgericht Dresden, ! für die König!. Superintendentur Dresden II, das König!. Forstrentamt Dresden und für die Gemeinden: Blasewitz, Weitzer Hirsch, Laubegast, Dobritz, Wachwitz, Niederpoyritz, Hofterwitz, Pillnitz, Weitzig, Schönfeld Publikationsorgan und Lokalanzeiger für Loschwitz, Rochwitz, Bühlau, die Lößnitzgemeinden, Dresden-Striesen, -Neugruna und -TolkewiH gerasPrecher: Amt Dresden Str. 20 80» DrnM »»d Verlag: Elbga«-Buchdr»«Uere1 and Verlagsanftalt Her«a«n Veyer L Co. Delegr.-Adresse: Elbganpreste Vlafenettz L 2 L Q I? ? D s. - Q. I»