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> 78. Jahrg Blasewitz, Dienstag, den 1. Februar 1S16. Nr. 25. für die Kgl. Amtshmrptmannschasten Dresden-Altstadt «. Dresden-Neustadt das König!. Amtsgericht Dresden, fgx die König!. Superintendentur Dresden II, das König!. Forstrentamt Dresden und für di« Gemeinden: Blasewttz, Weitzer Hirsch, Laubegast, Dobritz, Wachwitz, Niederpoqrttz, Hosterwitz, Pillnitz, Weitzig, Schönfeld Publikationsorgan und Lokalanzeiger für Lofchwitz. Nochwitz. Bühlau, die Lößnitzgemeinden, Dresden.Striesm, -Neugnma und -Tolkewitz zerr,iprecher: Amt Dresden Nr. 2080« Drnck» «nd Verlag: «lbgaa-Bachdrniüerei «ad Veelagsaaftalt Her»aa» Ve,er L «o. reles-.-«drefie «ldgaaprefie Blase« — scheint jeden Wochentag nachm. 5 Uhr für den folgenden Tag. : Beilagen: Ltnstrlertes Unterhaltung»-!««- — »Nach Feierabend- : gr««em.Korrespo»denz- — .Heim- und Kindergarten- : .Hau«, und Gartenwirtschaft- .«mtliche Fremden, und Kurltfte" ««u ««.et-eu.NuuabmeiteUeu find die Hauptgeschäftsstelle Blasewttz. Lolkewitzerstr. 4; ferner in Dresden-Altstadtr Sämtlich« Annoncen-Gxpeditionen. S. Hertzschuch, Grüne- - C Heinrich Kl Meißner Gaffe Nr. 4, Füllborn'sche Buchdruckerei, Leipö.-Str. 110, K Bielich Nachf. (Mmc Dürr), Lutherplatz 1: Dretzdea-Latta: Otto Kunath, Ham- bmg^rstr. ^?Dr^.Wölft.ky?Rud. Grimm RudowSkystraße - M«n - Buchh^Fr^etw^ GrAwKtzne^ Mittelstraß« (Erle Schulstraße); Heller«,: Buchhandlung Ernst Krauß; Keffelsdorf r G. Kohl, K^sche«^oda^^ngMuchler,^^ßnerstQl^L«degast. FrauLämue Leubuiv-Nenostra: Kaufmann Karl Schnabel, KömgSplatz 2 : Loschwitz: Frau_verw. RiKt«, ,Grundstr.^12, Buchhandlung Mai en-Lott«: Otto Kunath, Ham mer, Mittelstraße (Erle Schulstraße) » Frieda Schumann, Hauptstr. 38 Siegreiche Sturmangriffe Im (denen. — park. — Aeilere striegrberichte. Die «e«este« Meld««ge« der Oberste» >HeereSlett«»g vo« de« SriegSfcharrpliche« befinde« fich a«f Seite 2. Ter Sonntagbericht aus dem Deutschen Hauptquartier. (WTB.) (Großes Hauvtauarticr. 30. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz. Au und südlich der Straße Bimq—Neuville dauer ten die Kämpfe um den Besitz der von uns genommenen Stellung an. Ein französischer Angriff wurde abgeschla gen. Die südlich der Somme eroberte Stellung hat eine Ausdehnung von 3500 Meter und eine Tiefe von 1000 Me ter. Im Ganzen sind dort 17 Offiziere, 1270 Mann, dar unter einige Engländer, in unsre Hand gefallen. Die Fran zosen versuchten nur einen schwachen Gegenangriff, vcr leicht abgewiesen wurde. In der Champagne kam cs zeitweise zu lebhaften Ar tilleriekämpfen. Auf der übrigen Front wurde die Fcucrtätigkeit durch unsichtiges Wetter beeinträchtigt. Gegen Abend er öffneten bei klarer Sicht die Franzosen lebhaftes Feuer ge gen nnsre Front östlich von Pont-a-Mousson. Das Bor gehen feindlicher Jnfanterieabteilungen wurde vereitelt. Oestlichcr und B a l k a n - K r i e g s s ch a u p l a b: Keine Ereignisse von besonderer Bedeutung. Ober st e Heeresleitung. In der „Voss. Ztg." wird aus Gründ des gestrigen Berichtes des Großen Hauptquartiers der Erfolg an der Somme als groß bezeichnet. Gleichzeitig beißt es in dem selben Blatte: Wir stehen am politischen Wendepunkte die ses Krieges. Was England viele Monate hindurch mit den Waffen nicht erreichen konnte, hat es zu ersetzen ver sucht durch die geschickte Handhabung seiner Nachrichten schleuderapparate. Aber die fortdauernden militärischen Erfolge der Mittelmächte lwbeu es immer schwieriger ge macht, alle Taten mit Worten zu verdunkeln. Zeppelin-Angriff ans Paris. P a r i s, 30. Jan. (WTB.) lleber einen in der Nacht zum Sonntag erfolgten Zeppelinangriff auf Paris ver breitet die „Ägence Havas" folgende Meldungen: Die Pariser Polizei ergriff am Sonnabend um 3 Uhr 45 Minuten abends alle im Falle von Zeppelinangriffcn vorgeschriebenen Sicherheitsmaßnahmen. In einigen Mi nuten war die Stadt in völlige Dunkelheit gehüllt. Eine zweite Depesche besagt: Um 3 Uhr abends wurde ein Zeppelin gemeldet, der die Richtung auf Paris hatte. Sogleich wurde Alarm geschlagen und Bvrkehrungs- maßnahmen getroffen. Scheinwerfer leuchteten den Him mel ab. Der Unterstaatssekretär für Flugwesen und Oberst Mäher, sein Kabinettschef, begaben sich nach Bour- get. Feuerwehrleute durcheilten die Hauptstraßen und ga ben Hornsignale. Man erkannte über der dunklen Stadt die Bewegungen der Flugzeuge des mit dem Schutze von Paris beauftragten Geschwaders. Scheinwerfer leuchteten fortwährend den Himmel ab. Die sehr zahlreichen Spa ziergänger auf den Boulevards verfolgten die Lichtstrahlen mit den Augen. Ueberall bildeten sich Ansammlungen. Be sonders lebhaft wurde die Bewegung beim Schluß des Thea ters. Nirgends war infolge des Alarms die Vorstellung unterbrochen worden. In den Straßen hörte man sehr deutlich das Surren der Flugzeugmotore. Die Menge be wahrte völlige Ruhe und schien mehr interessiert als er regt. Gegen 11 Uhr nachts hörte man mehrere Explosio nen, die von herabgeworfenen Bomben herrührten. Einige Personen fielen dem Angriff znm Opfer und auch Mate rialschaden wurde augerichtet. Weiter wird gemeldet: Der Zeppelin warf während seines Fluges über Paris mehrere Bomben, denen ziemlich viele Personen zum Opfer fielen. An eineist Punkte wur den 15 Personen getötet, an einem anderen ein Mann und drei Frauen. An einer anderen Stelle zerstörte eine Bombe ein Haus, auch dort fielen ihr mehrere Personen zum Opfer. Wieder an anderen Stellen verursachten die Bomben Materialschaden oder riefen nur einfache Aushvl; lungen hervor, ohne Personen zu verletzen. Dichter Nebel bedeckte die Stadt bis zu einer Hohe von 700 bis 800 Me ter, schwächte die Wirkung der Scheinwerfer und behinderte das Feuer der Abwehrkanoneu. Mehrere Flugzeuge mach ten Jagd auf den Zeppelin, der in großer Höhe flog, und schossen auf ihn, in dem Angcnblick, wo er sich entfernte. Um 1 Uhr 10 Min. war die Beleuchtung in Paris wicder- hergestellt, und das Ende des Alarms wurde durch die Hornsignale der Feuerwehr angckündigt. Pa r i s, 30. Januar. (WTB.) Meldung der Agencc Havas. Journal veröffentlicht eine Unterredung mit einem der Flieger, die an der Jagd auf den Zeppelin teil nahmen, welche in Le Bourget durch den llnterstaatSsekre- rär organisiert worden war. Der Flieger erklärte, daß von den 30 Flugzeugen, die 20 Minuten nach dem Alarmzei chen aufstiegcn, 5 dem Zeppelin begegneten. Ein einziges tonnte näher herankvmmcn und einen Kampf liefern. Der Flieger ist davon überzeugt, daß die Unternehmung des Geschwaders den Zeppelin an der Erfüllung seines Verbre chens (!) gestört hat. lieber den jüngsten Zeppelin-Besuch in Frankreich l'erichtet ein Pariser Blatt: Der Zeppelin schleuderte meh rere Bomben, die Sachschaden verursachten. Sprengtrichter von zwei Meter Tiefe und sechs Meter Durchmesser wurden scstgestellt. Die ausgefundenen Sprengstücke ließen erken nen, baß bas Luftschiff mit großkalibrigen Geschossen be- ivasfnet war, mit denen es imstande ist, bedeutende Zerstö rungen anzurichten. Der „Berl. Lok.-Anz." schreibt zu dein Pariser Zeppe lin-Besuch: Als gegen 0 Uhr am Sonnabend Abend das Gerücht von dem Nahen eines Zeppelins sich verbreitete, gab das im Nordosten gelegene Fort Aubervillc, das von dem Luftschiff mit einigen Bomben belegt wurde, die ersten Alarmschüsse ab. Gegen 10 Uhr beauftragte der Kriegs minister ren Ehef des Luftschiffwesens mit der Verdoppe lung der Zahl der Flugzeuge, die zur Verfolgung aufgebo ten wurden. -- Ter „Deutschen Tgztg." wird zn derselben Sache berichtet: Tie Explosionen erfolgten, als nach dem Theaterschluß fich große Menschenmassen auf dem Boule vard drängten. Zeitweise erfolgte eine leichte Panik. — In den Berliner „Neuesten Nachrichten" lieißt es: Schein- lverfer, Flugzeuge und Abwehrkanonen, selbst die hochtö nenden Leitaufsätze Pariser Zeitungen liaben unsere Hel den in der Luft nicht hindern können, dem Babel an der Seine einen geräuschvollen Besuch abzustatten. Begreifen die Herren in der Leitung der französischen Luftflotte nun mehr, daß Deutschlands Kämpfer Vergeltung zu nehmen wissen für die Luftangriffe auf unverteidigte deutsche Städte? Englische Transportdampfer vernichtet. — Feindliche Dampfer unter neutraler Flagge. (WTB.) Berlin, 29. Jan. Eines unserer Unter seeboote hckt am 18. Januar den englischen armierten Transportdampfer „Marere" im Mittelmeer nnd am 23. Januar einen englischen Truppentransportdampfer im Golf von Saloniki vernichtet. Am 17. Januar, 10 Uhr vormittags, hiekt das Un terseeboot 150 Seemeilen östlich von Malta einen Dampfer an, der die holländische Flagge führte und am Bug den Namen „Melanie" trug. Der Dampfer stoppte, machte Sigual „Habe Halt gemacht!" und schickte ein Boot. Als sich darauf das Unterseeboot zur Prüfung der Schiffs papiere dem Dampfer näherte, eröffnete dieser unter hol ländischer Flagge aus mehreren (beschützen und Maschinen gewehren ein lebhaftes Feuer und versuchte, das Untersee boot zu rammen. Diesem gelang eS nur durch schnelles Tauchen, fich dem völkerrechtswidrigen Angriffe zu ent ziehen. Der Ehef des Admiralstabs der Marine. Vom BalkankrieqsfchauplaN. Aus bem österreichisch-ungarischen Hauptquartier wird gemeldet: Unsere Truppen haben Alessia und den Mriahafen San Giovanni oi Medua besetzt. Es wurden viel Vorräte erbeutet. In Montenegro ist die Lage unverändert ruhig. Aus verschiedenen Orten des Landes kommt die Meldung, daß die Bevölkerung unseren einrückenden Truppen einen feierlichen Empfang bereitet hat. An Waffen wurden bis jetzt, die Lovcen-Beute mit eingerechnet, auf den Haupi- sammclstellen eiugebracht: 314 Geschütze, 50 000 Gewehre, 50 Maschinengewehre. Tie Zählung ist noch nicht abge schlossen. Ueber den Vormarsch nach Albanien urteilt die „Kreuzztg.": Tie Albanien von Norden und Südosten flan kierende Gruppierung der Mittelmächte gestattet nach Be lieben ein konzentrisches Borgern gegen die größeren und für die Beherrschung von Albanien entscheidenden Sam- mclräume. Dadurch lverde der Nachteil wettgemacht, der sich aus einem einseitigen Vormarsch aus Nordalbanien, 200 Kilometer tief nach dem unwegsamen Süden ergeben könnte. — Ter „Berliner Lokalanz." schreibt: Der uner wartet glatte Verlauf der Unterwerfung und Beruhigung in Montenegro hat schneller als ursprünglich gehofft wer den konnte, den Vormarsch nach Albanien aufzunehmen ge stattet. — Verschiedenen Blättern zufolge bestätigt die Tu riner Stampa, daß die Italiener auf den Rat Essad Pa schas Durazzo aufgaben, dagegen aus Valona mit Hilfe der Alliierten ein zweites Saloniki machen wollen. Oe st erreich! sch-ungarischer Kriegs- bericht. Wien, 30. Januar. (WTB.) Amtlich wir- verlaut bart: Russischer Kriegsschauplatz: Der Gegner wiederholte gestern tagsüber seine An griffe gegen die Brückenschanze nordwestlich von Nscieczko. Alle Versuche, sich ihrer zu bemächtigen, scheiterten an der Tapferkeit der Verteidiger. Fast an allen Teilen der Nord ostfront trat die russische Artillerie zeitweilig stark in Tä tigkeit. Auch schweres Geschütz wirkte an verschiedenen Stellen mit. Italienischer Kriegsschauplatz: Keine besonderen Ereignisse. Südöstlicher Kriegsschauplatz: In Montenegro ist Ruhe. In San Giovanni di Me dua wurden zwei Geschütze, sehr viel Artilleriemunition und beträchtliche Vorräte an Kaffee und Brotfrucht erbeu tet. Der Stellvertreter des Ehefs des Generalstabs: v. Höfer, Feldmarschall-Leutnant. Truppenlandung auf der Halbinsel Kara-Burnu. Saloniki, 29. Januar. Reuter. Die Landung auf der Halbinsel Kara-Burnu fand unter dem Schutze der