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Aus aller elt Etu tapferer Lehrer. Im Wattenmeer -wischen -er Kurhaven vorgelagerten Insel Neurverk und einer groben Sand bank verirrten sich zehn Fertenkinder, die unter Kübrung eines Lehrers einen «spa ziergang oet Ebbe im Wattenmeer unter nommen hatten. Sie wurden von der Alut überrascht und gerieten in eine äußerst gefährliche Lage. Es gelang dem Lehrer schließlich, die völlig erschovsten Kinder nacheinander schwimmend durch ein zwei Meter tiefes Priel an Land zu retten. Die Kinder, die bereits bewußtlos geworden waren, konnten ins Leben zu rückgerufen werden. Sommnnifte« bei mMtärischen Uedun- ge« festgenommen. In den letzten Wochen war von den in der Gegend von Walters- Laufen stationierten Flurschutzbeamten festgestellt worden, daß Mitglieder kom. munistischer Organisationen militärische Hebungen abhielten. Zweimal konnte die Polizei bereits erfolgreich einschreiten und erheblich belastendes Material be schlagnahmen und die Anführer der Gruppen festnehmen. Am Dienstag war abermals bekanntgeworden, daß eine kommunistische Abteilung in Flur Wal- tershausen-Langenhain am Ziegenberg eine Geländeübung abhielt. Bon der Po- lizeilürektion Gotha wurde ein stärkeres Kvmulando von Schutzpolizei und Krimi nalpolizeibeamten zu weiteren Feststel lungen nach dem Gelände am Ziegenberg entsandt. Es wurden 66 Personen in der Nähe der Schießanlage des Arbeiter- schützcnvereins Waltershausen und auch in dem Grundstück selbst angetrofsen und zwangsgestellt. Die Feststellungen er gaben, -ag die zwangsgestellten Personen offenbar zu einer kommunistischen Schu lung zusanrmengekommen waren. Aus dem Vorgefundenen und beschlagnahmten Material konnte ersehen werden, daß es sich um Mitglieder kommunistischer Orga nisationen handelte, die insbesondere dem Kampfbund gegen den Faschismus ange- hörcn. Die Staatsanwaltschaft hat die Angelegenheit zur weiteren Verfolgung in die Hände genonnnen. Mord am Stiefvater. In dem Taunus ort Mappershain hat der 21jährige Flach seinen Stiefvater durch zwei Revolver schüsse getötet. Mährend eines Besuches des Flach in der Wohnung des Stief vaters kam es zu einer erregten Aus einandersetzung, in deren Verlauf der junge Mann seine Mauserpistole zog und auf seinen Stiefvater zwei Schüsse abgab, die diesen in Kopf und Brust trafen und den sofortigen Tod herbeiführten. Der Täter wurde in das Wiesbadener Ge- rtchtsgefängnis gebracht. Vereitelter Werbeversuch der Schuh fabrik Bata. Dem preußischen Unterrichts- Minister ist berichtet worden, daß die tsche chische Schuhfabrik Bata durch Verteilung von Rabattmarken an arme Kinder nsw. in den Schulen eine Werbetätigkeit für ihre Erzeugnisse auszuüben versucht. Wie -er Amtliche Preußische Pressedienst mit teilt, ersucht der Minister in einem Erlaß an die Regierungen und an das Provin- Kialschulkollegium Berlin-Lichterfelde dar auf hinzuwirken, daß die Schulen derarti gen Werbeversuchen jedenfalls verschlos sen bleiben. Schreckenstat eines Wahnsinnigen. In Lepacken (Kreis Lyck) ereignete sich eine schwere Bluttat. Der Besitzer Koivallik stand in der Nacht auf, holte sich seinen Karabiner und gab auf seine Frau meh rere Schüsse ab. Obwohl sie schwer ver letzt wurde, gelang cs^ihr, zu entfliehen Dann steckte Kowallik das Haus in Brand, weckte seine sechs Kinder, ging mit ihnen in den Garten und erschoß sich vor ihren Augen. Wohnhaus, Stall und Scheune brannten nieder. Da Kowallik bereits vor einigen Tagen einen Giftmordversuch in seiner Familie unternommen hatte, nimmt man an, daß er die Tat in geistiger Umnachtung begangen hat. Eine Kistenfabrik durch Schadenfeuer Vernichtet. Ein Großseuer legte in der vergangenen Nacht die Memelländische Kistenfabrik vollkommen in Asche. Das Feuer, das wahrscheinlich im Maschinen raum zum Ausbruch gelangte, breitete sich, vom Wind begünstigt, mit rasender Geschwindigkeit aus. Die sofort alarmier ten Feuerwehren mußten sich darauf be schränken, ein Ueberspringen des Feuers auf benachbarte Wohngebäude zu verhin dern. Ter angerichtete Schaden beträgt etwa 200 060 Mark. Professor Schmidlin vo« französischen Behörde» verhaftet. Der an der theolo gischen Fakultät der Universität Münster i. W. amtierende katholische Geistliche und Professor Schmidlin, der sich zu einem Besuche seines Bruders Pfarrer Schmid lin nach Niedert agenthal i. E. begeben hatte, ist am Dienstag früh von den fran zösischen Behörden verhaftet worden. Pro fessor Schmidlin ist tu den bekannten Autonomistenprozcß verwickelt nnd wurde im Abweienteitsverfahren zu zehn Jah ren Haft und 20 Fat rcn Anse 'tbaltovcr- bot verurteilt. Schmidlin wurde gestern nachmittag nach Mülhausen gebracht, wo er den Besuch seines Verteidigers Rechts anwalt Kraeling erhielt. In -en Abend, stunden wurde er nach Kolmar gebracht und der dortigen Staatsanwaltschaft zur Verfügung gestellt. Die Anklagekammer wird in den nächsten Tagen über seinen Fall entscheiden. Rothschild hat 80 Millionen verloren. Durch den Zusammenbruch der Amstel, bank haben sich die Verluste, die das Wie. ner Haus Rothschild durch die Wiederauf, richtung der Kreditanstalt erlitten hat, auf' ungefähr 80 Millionen Schilling erhöht. Die Verluste Rothschilds bet der Kredit anstalt umfaßten 80 Millionen die Bank- schul-en der Amstelbank belaufen sich auf 187 Millionen Schilling, wobei für min destens 40 Prozent je zur Hälfte das Haus Rothschild und die Kreditanstalt die Has. tung übernommen haben. Außerdem war das Wiener Haus Rothschild noch Groß aktionär der Amstelbank, was wiederum mindestens einen Verlust von zehn Mil lionen einschließt. Es heißt, daß angesichts dieser empfindlichen Verluste das HauS Szenenbild aus „Carmen" (4 Akt) im Chemnitzer Opernhaus Szenenbild aus „Tristan und Isolde" (3. Akt) im Chemnitzer Opernhaus Wirtschaftspolitische Forderungen der deutschen Beamtenschaft Der Deutsche Beamteubunb hat zur gegen wärtigen Wirtschaftslage grundsätzliche For derungen erhoben, deren Erfüllung er für notwend.g erachtet, um die Gefahren zu bannen, dl« Volksstaat und Wirtschaft in gleicher Weise bedrohen. Die der Oeffentlich- keit übergebenen programmatischen Gesichts punkte gehen von der Tatsache aus, daß die vordringlichste Aufgabe der deutschen Wirt schaftspolitik die Lösung der finanzpolitischen Probleme ist. Aus den von den Instanzen des Deutschen Beamtenbundes eingehend beratenen Punkten seien folgende heraus gehoben: 1. Kapitalmangel und unzureichende Kre ditbasis zwingen zur Hereinnahme von lang fristigen Auslandskredlten. Aus diesem Wege kann auch die notwendige Senkung des deut schen Zinsfußes erreicht werben. Die Er kennung dieser Notwendigkeit bedeutet För derung des internationalen Vertrauens. Vor aussetzung hierfür wiederum ist eine posi tive Einstellung zu einer internationalen Politik der Völkerverständigung. 2. Die Entwicklung der Zahlungsmittel krise mit ihren Folgeerscheinungen verlangt Durchführung einer Bankenaufsicht und Ak tienrechtsreform. Schädlicher Monopolherr- schäft im Geld- und Kreditwesen ist zu be gegnen durch Förderung der öffentlichen Ban ken, Spa.ka^srn u d Kreditgenossenschaften. 3. Durchführung rücksichtsloser Kostenherab setzung in der gesamten Privatwirtschaft ist auch Voraussetzung für eine Ausgabensenkung der vfsentlichen Körperschaften. Die Preis starre der gebundenen Wirtschaft (Monopol preis«) erschweren d e Krisenüberwindung. 4. Subventionspolitik ist abzulehnen, da sie zu einer Erhöhung des Preis- und Kosten niveaus führt. 5. Eine Wirtschaftspolitik, d.« nur in Gin- kommenSsenkungen Möglichkeiten einer Un kostenherabsetzung sieht, führt zum Konsum rückgang, zur Steigerung der Arbeitslosigkeit u d verhindert so die notwendige Wi«r«r- be:«buua. Di« Vernachlässigung des Zu sammenhangs zwischen Einkommensgestaltung und Konsumfühigkeit zeigt sich auch in der Bau-(Wohnungs-)Wirtschaft, bei der eine energische Kvstenherabsehung notwendig ist. 6. Die deutsche Beamtenschaft fordert eine einheitliche und finanzielle selbständige, d. h. von öffentlichen Haushalten völlig losgelöste Arbeitslosenfürsorge, für die eigene Ein nahmen, wie z. B. die Umsatzsteuer, vor zusehen sind. 7. Ein« notwendige staatspolitische Er gänzung der Krisenmatznahmen sieht die deutsche Beamtenschaft in der Durchführung einer Reichsreform und der damit verbun denen Reorganisation der Verwaltung in Reich, Ländern und Gemeinden. 8. Erneut betont der Deutsche Beamten- bund die Notwendigkeit einer Produktions politik, die eine Schwächung der Kaufkraft des Binnenmarktes verhütet und demgemäß in erster Linie die Preis- und Kostensrage behandelt, insbesondere das in der deutschen Wirtschaft zu beobachtende gebundene Preis system auf allen Gebieten endlich anflöst. Kosten, die durch Ueberkapazität, Kapital- fehlleitung und protektionistische Wirtschafts- matznahmen entstanden find, müssen im In teresse einer Preissenkung rücksichtslos abge schrieben werden. 9. Auch für die Agrarpolitik ist die Pro duktionskostensenkung — nicht die Hoch- Haltung der Nominal-Preise — erstes Er fordernis einer Rentabilität, insbesondere der bäuerlichen Landwirtschaft, wie auch im In teresse einer Vermeidung weiterer Ver brauchsbelastungen. Die Forderungen des Deutschen Beamten bundes zur gegenwärtigen Wirtschaftslage betonen schließlich die Notwendigkeit einer aktiven Wirtschaftspolitik, die alle Hemm nisse eines gesunden Wettbewerbs zu besei tigen geeignet rst. Ohne Rücksicht auf irgend ein kapitalisches Dogma muh die Reichs regierung den Mut aufbringen zu allen Maß nahmen, die geeignet sind, die gegenwärtige Krisis wirksam zu bekämpfen, indem Ar beitsmöglichkeiten dadurch geschaffen werden, daß man wirtschaftliche Bedürfnisse be friedigt. «de.: « las««> Nr Kunst und Wissen U-u. schlössen. Mim öer NeMl AM bi- des it biS Sinfuhrv, öandelsv bandelsv kinfnhrv, wichtige > oder es g läge Hera ten danr einen besi dcn, wäl Tinfnhrv Wenn Dc ten der erlassen i hanzösiscl urtcrbnn Die der rk'i'hen in Verbii In ein ,Havas" d neuer Kre Kredit an der Unters Liesse unt neralsekrct die österre Das S Ke drei b bank, Dei komitee, v das Abko vank für an die b gelangen teien den matzgeben usw. eins, kanntgege! in Kraft ' Dortig scheint tägli jadchea Lach «uN.M^.1 n«-, Streik« Mnq od.Ri « unverl. et, emspr. aufg« nick. VB.: 2831—2860. BVB. Gr. 1: 3901 4000. Im S1 Meldung rikanische der, wie ' plane, die im nächst« friertag Genfer Z die ameri teresse al rischen P Mil! MM Die frc August e suhrverbr lassen. Mährer Frankreic nicht beso fische Ein' -usfuhr : kutung. Forst- u liessen gt Tie zustä unmittelt subrverbc lcgenheit Die Komödie Gastspiel: Otto Gebühr. Donnerstag (^49): Intimitäten. VB.: 2621 2650. BVB. Gr. 1: 1801—1900. Sächsische Staatsoper Dresden Am Dienstag amtierte zum ersten Mal« in der neuen Spielzeit Hermann Kutzschbach am Dirigentenpult der Oper. Krankheit hielt ihn bisher fern. Er brachte eine frische, tempe ramentvolle Aufführung von Smetanas „Die verkaufte Braut'" mit. Mit welcher Sorg- falt er den musikalischen Teil der unverwüst lichen Bolksoper durchgearbeitet hatte, bewie» gleich die schmissige Ouvertüre, übrigens ei» Bravourstück unserer Kapelle. Die ganze Vor stellung war von Schwung und frischem Leben durchpulst. Die eigenartige slawische Rhythmik war scharf ausgeprägt, die lyrischen Partien er füllte zarte Empfindung. An dem unbestritte nen Erfolg des Abends partizipierte Walde mar Staegemann, -er für geschmack- und stilvolle Inszenierung bestens gesorgt hatte. Namentlich hatte er den Massenszenen lebhafte Bewegung und frisches Leben verliehen. Dabet unterstützte thn wesentlich der von Pembaur straff einstudierte, klangvoll singende Chor. Auch die von Ellen von Cleve-Petz nev gestalteten Tanzszenen fügten sich trefflich ein. Ein Teil der Rollen war zum Vorteil de» Ganzen neu besetzt. Vor allem überraschte der Hans Dittrich 8. Seine weiche, volle and tragfähige Stimme konnte sich hier so recht aus leben und im Spiel hat sich der Künstler immer freier gemacht, so daß in jeder Beziehung die Anforderungen der Partie erfüllt wurden. An- gelika Kolniak eignet sich mit ihrer leicht beweglichen, warmen Stimme und ihrem emp findsamen Spiel so recht für die Rolle der Marie. In den Rollen der Kathinka und AgneS zeigten Marta Fuchs und Camtlla Kal- lab gesangliche und darstellerische Vorzüge. Nett spielte und sang Margit Bokov die zierliche Esmeralda. In von früher bekannter Güte sangen Bader den Kruschindt, Schmal nauer den Micha, Büssol den Springer, Puttlitz den Muff. Urkomisch wirkten der protzige Kezal Ermolds und Langes stot ternder Dummkopf Wenzel. So waren alle Beteiligten mit vollem Ge lingen bemüht, dem beliebten Werk neuen Glanz und neue Lebenskraft zu verleihen. Das Pu blikum kargte denn auch nicht mit lebhaftem Beifall bei offener Szene und an den Akt Auch Persien wird modern Der Kampf der englischen Regierung gege» die Früh-Ehe hat soeben in Judien zu einem Verbot jeder Eheschließung geführt, -ie nur aut finanziellen Gründen unternommen wurde, und bei der die noch im Kindesalter stehenden Ehe partner keinerlei Verfügungsrecht besaßen. ES ist interessant, daß zu gleicher Zeit Persien ähn- liche Gesetze erlassen hat. Der Osten scheint sich danach der modernen europäischen Eheauffassun weitgehend anzunähern. Nach dem neuen persischen Gesetz, daS im Parlament angenommen würbe, dürfen Jün-- linge erst mit dem 19. Lebensjahr eine Frau heiraten. Früher war Lie Ehe schon den Vier zehnjährigen erlaubt. Die Vertreterinnen deS schwachen Geschlechts müssen sich sogar 6 Jahre länger gedulden als bisher. Währen- früher bereits 9jährige Mä-chen verheiratet werde» konnten, ist die Schonfrist jetzt biS zum 16. Le- bensjahr ausgedehnt worden. Rothschild seinen Besitz Witkowitz in -er Tschechoslowakei an ein amerikanisches Konsortium verkaufen will. Tribüueuetusturz beim Stierkampf. Während eines Stierkampfes in de» Dorse Sotillo bei Avila stürzte ein« pro. visorische Tribüne ein. Dabet wurde ei» Zuschauer getötet, sechs Personen wurde» schwer und vierzehn leicht verletzt. Eine Hinrichtung mit Giftgas wurde dieser Tage in Carson-Eity im amerikani. schen Staate Nevada in einer speziell da zu eingerichteten Blausäurekammer voll, zogen; der Todeskamps -es Delinquente» dauerte sechs Sekunden vom Beginn der Gasentwicklung an gerechnet. Opernhaus Donnerstag (8 — ^11): Die Boheme. AnrechtS- reihe A. BB.: 767—845. Schauspielhaus Donnerstag (8): Die Geschwister. Die Laune de» Verliebten. Die Mitschuldigen. Für d. Drcsd- ner Theatergem. d. Bühnenvolksbundes. Kein ösfentl. Kartenverkauf. BVB. Gr. 1: 3401 bi» 3600. 5901—6200. 8101—8400. 10 201—11000. Gr. 2: 751—1000. Albert-Theater Gastspiel Ferdinand Bonn. Donnerstag (^9): Der Hauptmann von Köpe- Residenz-Theater Gastspiel: Fritz Fischer. Donnerstag (4L9): Frauen haben das gern. Central-Theater Gastspiel: Max Hansen. Donne^..^ (8): Im weißen Rößl. BB.: 21tll biS 2190. BVB. Gr. 1: 5201—5280. 11421 bt» 11450.