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WMHW ' - - ? Vas Palais tm Dresdner Gratzen Garten van Westen ans gesehen 5000 Fall eine >e zu prü- vagten eS ;e, auszu- edingt i» egen einer ung. Bom leit konnte Franzosen >ienen ihn auch a» algerische en Meer >ten, fra». zu falle», alien, vo» schlank z»- eidensweg erst fünf- ein Greiß, n Kerker» ollkomme» denen der Staat bisher gestattete, den Berkaus der genannten „Klassiker" und ähnlichen Li teratur zu unterbinden. Welche Methoden da bei verfolgt werden, zeigt der Fall des deut schen Buchhändlers Schäfer in Chicago, der von dem Leiter einer solchen Gesellschaft, einem früherem Geistlichen, den Auftrag erhielt, ihm ein in England erschienenes Buch, „Tine Nacht in einem maurischen Harem" zu verschaffen, und als das Buch eingetroffen war, ließ der Geistliche den Buchhändler wegen Vertriebes unzüchtiger Literatur verhaften. Der Ange klagte ist zwar freigesprochen worden, aber durch seine lange Abwesenheit war sein Ge schäft ruiniert. Er hat nun die Genugtuung »ufälltg, Unfalls l. Wäh. sicht, « ssen z». > narbest wieder harrte» »euguy anzose, l lass», thülüm ?au -o cer »e> M- ' Art Zensur über ein Buch ausgeübt. Es han delt sich um den angesehenen Bostoner Buch händler Richard F. Fuller, der sich öffentlich in einer Zeitung gegen die neueste Lincoln- Biographie von Edgar Lee Masters wandte, in der dieser Nationalheld verschiedener schimpflicher Dinge bezichtigt und überhaupt herabgesetzt wird. Fuller bemerkte in seinem Zeitungsartikel, daß es für einen Buchhänd ler schwer sei, ein Buch zu verkaufen, das ihm nicht gefällt. Die einzige Lösung besteht seiner Ansicht nach darin, das Buch auf Lager zu nehmen, seinen Ankauf jedoch nicht zu emp- fehlen, sondern die Wahl dem Kunden selbst zn überlasten. erhalten, daß ihm ein Schadenersatz von Dollar zugebtlligt wurde. In einem anderen vielbesprochenen hat ein amerikanischer Buchhändler selbst a.'l ereignen, heute wird ein Held gefeiert, und morgen ist er bereits vergessen. Dieses Los müssen alle Künstler erwarten, denn die Gunst des Publikums wendet sich nur zu leicht einem neuen Stern zu. . Wer wird sich heute noch der bekannten Schauspielerin Ressel Orla erinnern? Gewiß, die Kunstkritiker werben sie noch dem Namen nach kennen, aber die breite Masse wird fra gend den Kopf schütteln und beteuern müssen, daß Nestel Orla ihrem Gedächtnis entschwun- den ist. Bor wenigen Tagen ist die Diva in einem Berliner Krankenhaus in Not gestor ben. Die Entbehrungen der letzten Jahre wa ren für den einstigen Filmstar nicht das Schlimmste, aber quälend war da- Bewußtsein, Es ist immer erschütternd, den Glanz und Abstieg aus höchstem Glück in tiefste Not Mit zuerleben. Gerade die Welt des Scheins, die Leute der Bühne und des Films werden nur zu oft beneidet, weil die meisten Menschen kurzsichtig sind und nur Triumph und Schön heit sehen, während sie an keine Schattenseiten denken. Die Theatergeschichte im besonderen berichtet uns von vielen tragischen Fällen, in denen gefeierte Künstler von der sie einst um jubelnden Welt später vergessen wurden und in bitterster Not starben. ES ist ein bekann tes Sprichwort, daß die Nachwelt dem Mimen keine Kränze flicht und diese Worte find wirk- lich bittere W.rhrheit. Wir leben in einer Zeit, in der sich Sensationen über Sensationen zu einem Nichts geworden zu sein. Dabei ist es noch nicht allzu lange her, daß das Publi- kum der Künstlerin zujubelte und ihr stürmt- sche Ovationen brachte. Ressel Orla wurde von dem weltbekannten Ernst Lubitsch entdeckt und den ersten durchschlagenden Erfolg hatte sie in dem Film „Die Firma heiratet". Ressel war der Star, der neue Stern am Firmament be- Bühnenhimmels. Vor ungefähr zehn Jahre» erlebte Ressel Orla ihre Glanzzeit. Leider geriet sie bereits kurze Zeit später in Verges senheit. Es ist schwer zu sagen, woran die- lag. Neue Gesichter tauchten auf und die Gunst des Publikums ist bekanntlich nicht ein seitig. So himmelte man neu entdeckte Künst ler an, währen- Ressel Orla dazu verdammt schien, im Schatten ihres Ruhmes zu leben. Im Berliner Residenz-Theater erregte sie seinerzeit ebenfalls großes Aufsehen und konnte aufrichtig gespendete Triumphe ein- heimsen. Ganz plötzlich schien sie nicht mehr begehrt zu sein. Man weiß nicht, ob die- daran lag, baß für Ressel Orla keine geeigne ten Rollen da waren. Sie hoffte immer wie der, zu ihrem Ruhm zurückkehren zu k-n- nen, aber nach wenigen Jahren mußte sie er kennen, daß sie den Weg völlig verloren hatte und keinen Anschluß an das Künstlertum,, die Bühne oder den Film mehr gewinnen konnte. Ressel Orla verdiente vor zehn Jahren Un summen. Man zahlte ihr Gagen, die es heute kaum noch gibt. Die Diva sparte, vielleicht war e» die Borsorgung des Schicksals, da- sie dazu anhtelt, sich einen Notgroschen zurück»», lege». Die letzte» Jahre haben aber ihre« Vermögen den Garaa» bereitet, denn wenn man immer nur von Erspartem lebt, und keine neuen Einnahmen hinzukommen, dann müssen die Quellen einmal versiegen. Ressel Orla ist langsam dahingesiecht. Ihr Begräbnis mußte» treue Freunde bezahlen. - Der puritanische Geist, der heute seine stärkste Burg in den Vereinigten Staaten hat, sucht die Amerikaner durch amtliche und pri vate Maßnahmen gegen die Einfuhr anstößi- ser Literatur zu schützen, und dabei hatten die Zollbeamten eine große Machtbefugnis, indem er in ihr Ermessen gestellt war, Bücher, die sie für unmoralisch hielten, zurückzuweisen. In dem neuen vom Kongreß angenommenen Tarisgeseh sind aber nun der klassischen Lite ratur angehörige Werke oder Bücher von an- erkannten literarischen oder wissenschaftlichen Wert von jeder Belästigung durch den Zoll «kschützt, und darauf entbrannte nun der Streit über die Auffassung von dem, wer als „Klas siker" zu betrachten ist. Das Schatzamt hat jedoch verfügt, daß fünf solcher Klassiker, die bisher den amerikanischen Lesern vorenthalten wurden, zur Einfuhr frei- »egebcn sind. Dabei handelt es sich um Boccac cios „Tecameron", um Casanovas „Memoi ren", um die Märchensammlung „Tausend und eine Nacht", um den antiken Roman „Der gol dene Esel" von ApulejuS und um das Haupt werk der französischen Renaissance-Literatur, .Gargantua und Pantagruel" von Rabelais. Toch sollen gewisse Ausgaben dieser Klassiker, deren Terte oder Bilder zur Beanstandung Inlaö geben, auch fernerhin von der Einfuhr «usgeschlossen werden. Diese Bestimmung, die endlich welt berühmte Werke freigtbt, die in keinem ande- > re« Lande beanstandet sind, wird hoffentlich «ch dazu führen, daß die kleinliche Schnüffe lei von Privatgesellschaften nicht mehr die Uuteritiihung der Behörden findet. Gibt es doch iu allen Großstädten Prtvatverbände, Das Ende eines Filmstars Ressel Orl« in Armut gestorben. Boccaccio und Casanova dürfen nach Amerika Ein kariöser Streit um „Klassiker". MW .-..M