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Die Leute sind alle um ihr Geld ge kommen- Der Angeklagte, der geständig war. ver- -ssentlichte in einer Meißner Zeitung ein In serat. in dem er Teilhaber und Angestellte für ein von ihm betriebenes Filmunternehmen suchte. Der Verdienst sollte 32 bis 60 Mark wöchentlich betragen. Die Bedingung war aber natürlich eine Kaution, meist in Höhe von 500 Mark. Der Angeklagte hatte von einer norwegi schen Reklamefilmgesellschaft Filme zur Verfü gung gestellt erhalten, doch sollten die Vor führungen auf seine eigene Rechnung gehen. Seinen Geldgebern spiegelte er jedoch vor, Direktor der Gesellschaft zu sein, und versprach ihnen guten Verdienst. Aus seine Anzeige meldeten sich im Dezember und Januar mehr als ein Dutzend Personen, meist aus Meißen, die er alle gegen Hergabe der Kaution als Propagandachess, Begleiter. Vorführer oder Büroangestellte annahm, obwohl er für sie keinerlei Verwendung hatte. Einigen von ihnen verpfändete er die von der Gesellschaft geliehenen Filme als Sicherheit. Im Februar verlegte er das Feld seiner Tätigkeit nach Plauen i. B, wo er sich als Ingenieur Hof mann aus Dresden einmietete und als Be auftragter des staatlichen Fischereihafens Wesermünde auftrat und ebenfalls Teilhaber für seine Filmvorführungen suchte. Er ver sprach Anstellungen, unterschrieb Verträge und erreichte auch hier in mehreren Fällen große Beträge, wobei er wiederum ihm nicht gehörige Filme als Sicherheit verpfändete. Ten Verbleib der im Lause von drei Mo naten erlangten 7000 Mark konnte der Ange klagte nicht recht erklären. Er behauptete, das Geld für die Unkosten bei den Vorführungen, für Rcklameinserate und zur Abdeckung alter Schulden ausgegcben zu haben. Das Gericht berücksichtigte seine schwierige wirtschaftliche Lage nach seiner letzten Entlassung ans dem Zuchthaus nnd warf nur eine Gefängnisstrase aus, die aber mit vier Jahren empfindlich aussicl. * Gerichtliche Untersuchung gegen den Vor sitzende« der Deutschen Eisenbahnersterbekasse. Aus Breslau wird gemeldet: Vom Unter suchungsrichter beim Breslauer Landgericht ist aus Antrag des Oberstaatsanwalts gegen den Vorsitzenden der Deutschen Eiscnbahner- Sterbekasse, Sitz Breslau, Eisenbahnober- inspcktor a. D Jahn, die Voruntersuchung er öffnet worden. Jahn wird beschuldigt, die Kosse, deren 180 000 Mitglieder sich aus das ganze Reich verteilen, dadurch geschädigt zu haben, daß er bei Vergebung von Kassen geldern als Darlehen sowie bei Grundstücks- käuseu hohe Provisionen nahm. Er soll sich insgesamt um 200 000 Mark bereichert haben. Bei der Voruntersuchung werben 150 Personen ols Zeugen vernommen. Musine, Hande!, Verkehr Der Verkehr bei den Banken und Sparkassen in Dresden Ate sich jetzt übersehen läßt, hat sich der Zahlungsverkehr auf Grund der neuen Bestim mungen im allgemeinen glatt abgewickelt. Bei den Banken war ein stärkerer Andrang kaum zu beobachten. Dagegen waren vor den Spar kassen, besonders in den ersten Morgenstunden, größere Ansammlungen von Sparern zu be merken. Im allgemeinen wickelte sich auch hier der Verkehr ruhig ab, wenn es auch nicht in allen Fällen leicht mar, den Sparern klar zu machen, daß sic bis Donnerstag einschließlich nur insgesamt 20 RM. erhalten können. Da die Sparer bisher bei den Auszahlungen über haupt nicht berücksichtigt worden sind, kann auch nicht verkannt werden, daß sich hier zwei fellos in vielen Fällen Notstände herausgebil det haben, die durch die Auszahlung von 20 RM. nur zum geringsten Teil behoben werden konnten. In den Mittagsstunden war der Verkehr überall wieder normal. Zu irgend welchen Zusammenstößen ist es bis Montag mittag in Dresden nicht gekommen. Das Schicksal der Darmstädter und Nationalbank Zu der für die gesamte Volkswirtschaft und insonderheit auch für die mehr als 7000 Angestellten so ernsten Frage, ob die Danat bank liquidieren oder wieder aufgerichtet und fortgesührt werden soll, teilt der Deutsche Bankbeamten-Verein mit, daß auf Beranlas- sung seines Aufsichtsrats-Mitgliedes bei die sem Institut eine Konferenz der Staatskom missare Dr. Bergmann und Dr. Schippel mit einer Abordnung des Betriebsrates stattfand, der auch der Geschäftsinhaber Dr. Beheim, Schwarzbach beiwohnte. Hierbei erklärte Dr. Bergmann, daß die Bank nach seiner Ansicht nicht untergehen dürfe, da ihr Verschwinden, ganz abgesehen von den höchst beklagenswer ten Folgen für die Angestellten, einen unge heueren Schaden für die gesamte Volkswirt schaft bedeuten würde. Die Ausgabe der Staatskommissare sei cs nicht, das Institut zu zerschlagen; man hoffe vielmehr, daß die Bemühungen um seine Erhaltung von Er folg begleitet fein würden. Fast alles aber hänge gegenwärtig von dem Ergebnis der Verhandlungen in Paris und London ab. Auch liege der Status der Bank noch nicht in vollem Umfang vor. — Man kann nur hof fen und wünschen, daß es gelingt, die Liqui dation abzuwenden und die Weiterführung des Institutes zu sichern. * „Fakturierung in Goldmark und in ausländischer Währung" Bon der Industrie- und Handelskammer Leipzig wird uns mitgeleilt: In manchen Grichäftszweigen und von manchen Firmen ist veroits wieder mit Gold- markfatturierung und mit FaUurierung in ausländischer Währung begonnen worden. Jede Aenderung der gegenwärtigen Faktu rierungsform schädigt naturgeinäh das Vertrauen zur deutschen Währung. Es be stehen daher gegen eine solche Wandlung währungsmähige Bedenken. In Uedereinstimmung mit der Auffassung der Spitzenoerdürrde der deutschen Wirtschaft steht die Industrie- und Handelskammer auf dem Standpunkt, dah einem Uebergang zur Fakturierung in Goldmark und in auslän discher Währung aus eigener Einsicht der Wirtschaft auf das stärkste entgegen; u- wirken ist. Tie Industrie- und Handelskammer ersucht deshalb die Ireise von Handel und Industrie, von einer Fakturierung in Goldmark und in ausländischer Währung Abstand zu nehmen. Berliner Produktenbörse vom LU. Juni. Weiter feste Haltung. Ta die Niederschläge weiter angehalten haben, verkehrte auch die Berliner Produkten börse wieder in fester Haltung. Brotgetreide war besonders in alter Ernte gefragt, dagegen zeigte sich für neuen Weizen und Roggen nur wenig Interesse. Die Tendenz für Hafer war stetig, die Preise zogen an. Am Mehlmarkt konnte sich Roggcnmehl bei guter Nachfrage befestigen, Weizenmehl wird für den laufen den Bedarf gekauft. Weizen 255—257, Rog gen 188—193, Hafer 162—168, Weizenmehl 80,75 bis 37,25, Roggcnmehl 27.50—29,75, Weizen- lleie 12,90-13,20, Rvggenklcie 11,50—12,00, Vikt.-Erbscu 26—31, Futtercrbsen 19—21, Ackcrbohnen 19—21, Wicken 24 —28, Lnpincn. blaue 18—20, gelbe 24 - 29, Rapskuchen 9,30 bis 9,80, Leinkuchen 13,70—11,00. Trocken- schnitzcl 7,60—7,80, Sojaschrot 13,00—13,70. Die Börse In Wirtschafts- und politischen Krisen wenden sich die Augen der Börse zu. Ist dort Unruhe, wird das Publikum aufgeregt. Bleiben die Kurse bestäudig, das Geschäft gleichmäßig, beruhigt sich das Publikum. Wird die Börse geschlossen, wie in diesen Tagen, so ist das dem Unerfahrensten ein bedenkliches Zeichen. Dabei ist der Börsenbetrieb an sich mit seinen Gesetzen, in seiner Entwicklung, in seiner Notwendig! it viel unbekannter, als man bei der allgemeinen Nützlichkeit und Bedeutung dieser Organisation annchmen sollte. Die regelmäßige Zusammenkunft von Kauf leuten und Handelsvcrmittlern nennt man „Börse", und im Laufe der Zeit hat man sich angewöhnt, auch den Ort dieser Zusammenkünfte so zu nennen. Dieses Treffen der Kaufleute untereinander hat sich folgerichtig eingebürgert, als der Handel und die Geschäfte einen solchen Umfang annahmen, daß der Kleinverkauf zu umständlich wurde. In der Börse werden nun die Waren sozusagen vertreten in Wechseln, Effekten usw. Das besondere Merkmal der Börse aber ist, daß diese Zusammenkünfte nur stattfinden unter Kaufleuten selbst, Bankiers, Bersicherungsunternchmern, Reedern, Groß händlern und anderen oder ihren Vertretern. Die Notwendigkeit dieser Einrichtung zeigte sich schon früh. Die Geschichte der Börse geht weit zurück bis ins Altertum. Allerdings wechselten zu allen Zeiten die Um stände und die Gesetze, unter denen die Börse tagte. Im alten Rom scheint man in der Basilika zusammengetommen zu sein. In Jerusalem diente zeitweilig der im Mittelpunkt des Verkehrs gelegene Tempel den Kaufleuten und Wcch'lern zur Erledigung ihrer Geschäfte. Genaue Angaben über die damals üblichen Bräuche sind uns nur in geringem Umfang er halten. Die ersten gesetzlich organisierten Bör sen wurden in Frankreich eröffnet, und zwar in Lyon und Toulouse im Jahre 1546. In wenigen Jahren werden also die Börsianer ein 4Üvjähriges Jubiläum zu feiern bekommen. Paris erhielt erst 200 Jahre später eine Börse, mußte sich aber räumlich einschränken, der heutige Börsenpalast wurde erst 1824 eröffnet. England, das immer ein recht selbständiges Privatleben führt, ließ sich vom Staat keine Vorschriften machen, sondern gründete verschie dene Börsen in allgemein zugänglichen Lokalen des Stadtinnern, der City. In Deutschland zeigte sich zuerst fiir Hamburg die Nützlichkeit einer Börse, dort wurde bereits im 16. Jahr- huudert eine Art Börse geschaffen. Zwei Jahr hunderte später folgte dann Frankfurt a. M., Leipzig und Berlin. Die Börsengesetze sind in fast allen Ländern verschieden Ueberall aber bestehen sie. Gründung und Organisation erfolgt in Denschland durch den Staat, ebenfalls in Oesterreich und Frankreich. Dagegen sind die Börsen Englands und Amerikas fast Privatunternehmen zu nennen. Die ersten festen Börsengesetze in Deutschland wurden 1896 erlassen. Sie ordneten die Fest setzung der Preise, das Kommission»- und Maklerwesen, die Zulassung von Wertpapieren und andere organisatorische Dinge. Streng sind die Vorschriften für den Börsenbesuch. Ein Börsenvorstand leitet die Börsenpolizei; Börsenehrenßericht und Börsenschiedsgericht sogen fiir sachverständige Erledigung aller Streitigkeiten. Die Organisation der franzö sischen Börsen beruht aus dem Code de Coin- merce. Ihre Gründung und Verwaltung liegt in den Händen der Handelskammer des Platzes. Zur Regelung der inneren Angelegenheiten wird eine Korporation von Börsenagcnten her augezogen. Die englischen Börsen geben sich ihre Statuten jede selbst, da sie ja vom Staat unabhängig sind. Tie Aufnahme in den Börsen- veceiu ist bedingt von drei mehrjährigen Mit gliedern, die mit e: er Bürgschaft von ungefähr 10 000 Mark fiir ihren Schützling haften. Wäh rend der Besuch der Börse auf dem Kontinent jedem ermöglicht werden kann, ist in England die Börse nur fiir Mitglieder da. Das Geschäft mit zinsbringenden Wert papieren, das heute die Börsen hauptsächlich beschäftigt, hatte noch Anfang des vorigen Jahrhunderts einen verhältnismäßig ge ringen Umfang. Wenn auch alle anderen Gebiete des Börsen- handelsplatzcs weiter bestehen, so ist die Börse heutzutage doch in der Hauptsache ein Handels platz von Effekten. Das hängt aufs engste mit dem ausgebreiteten Aktienwesen nnd der wach senden Bedürftigkeit nach Krediten zusammen. Durch die Vielseitigkeit und Ausdehnung der einzelnen Zweige gibt es an verschiedenen Orten Spczialbörsen. In Leipzig eine Buchhändler börse, in Berlin eine Produktenbörse, in London eine Getreide-, eine Steinkohlen-, eine Leever- sicherungsbörse, in Ncuyork außer der Haupt börse eine für Petroleum, eine andere für Baumwolle und so weiter. „Sogenannte" Börsen existieren natürlich in vielen größeren Städten, das heißt, Orte an denen Geschäfte ver mittelt werden. Bekannt sind die Modellbörsen und die Kinobörsen, an denen Stellungslose eine Gelegenheit suchen Arbeit zn bekommen. Doch ist dieser Börsenbegriff natürlich ganz unsachlich. Die Bezeichnung der Börse als „Wirtschafts barometer" ist gewissermaßen recht treffend. Die Kaufkraft eines Landes, sein Kredit im Ausland, Arbeitslust, Angebot und Nach frage sind für die Statistik einwandfrei an der Börse z« ermittel«. Daß die Stimmung der Börse manchmal nervös ist, unsicher pendelt — besonders in Krisen zeiten — das hat diese Organisation ebenfalls mit dem Barometer gemein, das aufgeregt schwankt, wenn ein Tornado im Anzuge ist, wenn Gefahr droht. Aufgabe des Führers ist es 'ann, aus den Anzeichen nach den Ergebnissen einer langen Erfahrung die Gefahr abzuschätzen und Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Auszuschalten aus der Wirtschaft eines Landes ist die Börse nicht. Sie ermöglicht unter geringstem Aufwand von Kosten und Umständen die Ausgleichung von Angebot und Nachfrage. Sie hat eine eminente Bedeutung fiir die Volkswirtschaft. Daß von Unberufenen spekuli-rt wird, daß Geschäfte mit dem Geld um des Geldes willen gemacht werden — das ist eine Nebenerscheinung, die trotz aller Gesetze bei allen großen Organisationen möglich gemacht wird. Daß im großen und Unglück daraus entsteht — ein Schwarzer Freitag! — ist das Ergebnis einer sich auflösenden, hemmungs losen Zeit. Und so ist die Börse auch hierbei ein ruhiges Wirtschaftsbarometer. Ausgeglichene Epochen haben ein ruhiges Barometer. Bei Zeiten wie den unseren ist es kein Wunder, wenn das Barometer auf Sturm uud Gefahr weist. Dresdner Produktenbörse oom 20. Juli Wetzen, alter Effektivq wicht, Basis 75 stg 254—259, Roggen, alter Effektiv« gewicht, Basis 72 kg 2c 5.c 0-210,00. Futtergerue — , Sommergerste, 'ächsische. —, —,— Wintergerste, neu >53-158 Hafer, inländischer, beregnet — ois —. Haier unbereqnet —, —, —. Hafer, inländiicher 177—l85 Wicken zur Saat 28,00 - 3>oo, Lupinen zur Saat blaue —dgl. gelbe .Peluschken Erb en kl gelbe 36 00—38,M, bergl. Baitersbacher . , Rotklee, Sievendürgener, —do. böhmischer , do. noidfranzösiichel —. —. bis —,—. krockemchl^tzel 7.6>—7,8), Kartoffelstöcken 15,00 — 16.20. Futter« mehl >5,75—17,00. Dresdner Marken, Weizenkleie >2,2-—l2,5O Roggenkleie >2,25 ins l3,50 Katterauszug 47.00—4U,00 Bäcker- mundmehl 4>,<0—43 00. Weizeunachmehl 20,50—22,00. JnlandSweizenmehl, Auszug 44,25—46,25 Roggenmehl 0 bis 60 0/g 33,00 34,00. Roggenmehl 0. Type 70"/g 31,50—32.50. Roggennachmebl 22,0^—23.00. Die Preise verstehen sich bis einschließlich Mais per 1000 kg. alle anderen Artikel per NX) kg in Reichsmark Cinauantin. Wicken, Lupinen. Pelujchken. Erbien. Rotklee und Mehl lMehl inkl.. Sack frei Haust in Men gen unter 5000 kg ab Lager Dresden alles andere in Mindestmengen von ioc>oo kg waggonfrct sächsischer Versandstationen MM M HlMMMMN Dresden, Z«>. Juli. Das Gesamtmini sterium hat durch eine Verordnung Propa- gandafahrteu aller Art» die von Mitglieder« politischer Bereinigungen oder zu politischen Zwecke« aus ösfeutlichen Wegen unternommen werden, bis einschließlich 15. September d. I. verboten und Zuwiderhandlungen gegen das Verbot unter Strafe gestellt. Das Verbot er streckt sich auf Propagandafahrten aller Art salso nicht nur solche mittels Lastkraftwagens, bei denen oder mittels deren Eindruck aus an dere gemacht werden soll oder kann, und es ist weiter eine Anweisung au die Polizei, behördc« ergangen, daß künftig mehr als dies bisher geschehen ist von den Befugnissen Ge brauch gemacht wird, die nach der Reichspräsi- deuteu-Verordnung ihnen übertragen worden sind. Ja erster Linie sollen öffentliche politi sche Versammlungen uud Ansammlungen und Auszüge unter freiem Himmel verboten wer den, bei denen Zuzug ortsfremder Personen in Aussicht steht, da erfahrungsgemäß gerade durch solche die öffentliche Sicherheit uud Ord nung gesährdct wird. Versammlung der Neichspartei des deutschen Mittelstandes, Ortsgruppe Meerane Der Vorstand der Ortsgruppe Mccran« hatte dieser Tage eine Mitgliederversammlung unter Einladung vv» Freunden und Gönnern der Partei nach dem Bahnhossrestaurant ein- dcruscn, zivecks Berichterstattung zur Lage. Nachdem die üblichen Vercinsangelegeuhciten erledigt waren, verlas der Vorsitzende ein von der Reichsparteilcitung zu,gesandtes Refe rat über die neue Notverordnung. T-e Vor lesung war insofern sehr interessant, als diese das ganze Programm, sowie die bisherige Politik der Wirtschastspartei im Reiche und in den Ländern ausrollte. Vor allen Dingen wurde immer wieder darauf Hingeiviesen, daß alle bisherigen Regierungen unverantwortlich gehandelt haben, und daß alle Warnungen der Wirtschastspartei im Reichstage nur mit Hohn nnd Spott ausgenommen worden seien. Heute käme bald jedem die Erkenntnis, daß diese warnenden Stimmen und die praktncbeu Vor schläge und fertigen Gesetzentwürfe der Wirt- schaftspartei sehr wohl am Platze waren, da alle Befürchtungen heute Tatsache geworden sind. Weiter kam der Vorsitzende noch auf einige Angriffe auf die Wirtschastspartei zu sprechen, welche von einigen nationalsozialisti schen Zeitungen geschehen seien. Demgegen über bemerkte der von der Fraktionsleitung des Sächi. Landtages zuaeiandte Si'uations- berilbt, daß die bisherige Politik der National, soztaliste« durchaus keine bürgerliche gen»esen sei. So bewies der Bericht, daß die National sozialisten »it Hilfe der «ommnnisten nnd S. P. D. im Lande zirka 22 Millionen RM. mehr bewilligten, als vorgesehen war, also dieselbe unverantwortliche Ausgabenvolitik treiben wie di« Linksregierungen. Die Natio nalsozialisten seien nur nationale Sozialisten. Zum Schluss« brachte die Aussprache noch di« Erkenntnis, daß es sehr «"twen-dig s«i. nach d«r ritzte" Rnhepans« die Werbetätigkeit für die Wirtschastspartei stärker denn je wieder aufzunehmen.