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Sächsische Gemeinden Wach« I Anzeigen I mit 100 i Redaktion und Expedition Slasewitz, Tollewltzer Stt. 4 - YA Fahrgana - I gebracht. 7 Donnerstag, den 11. Lum 7Ir. 13S 1931 Für die Wirtschasts- Partei unannehmbar Ter Gesamtvorstand der Wirtschaftspartei nahm am Mittwoch zur Notverordnung ein stimmig eine Entschließung an, in der es u. a. heißt: Tie Notverordnung hat das deutsche Volk bitter enttäuscht. Sie stellt im wesentlichen die Fortsetzung der bisherigen verhängnisvollen Politik mit Mitteln dar, die der Reichskanzler und die Neichsregierung selbst wiederholt als verfehlt, wirtschaftsfeindlich und als Ursache des deutschen Niederganges bezeichnet haben. Daher fordert die Wirtschastspartei die sofortige Ein berufung des Reichstages und die Aufhebung der Notverordnung, deren Bestimmungen im besonderen auch die Existenz des Mittelstandes in nicht zu überbietender Weise bedrohen. Mit' dllem Nachdruck verlangt die Wirtschaftspartei die sofortige Aufrollung des gesamten Repara- tionsproblems mit dem Ziele der Einstellung sämtlicher Tributleistungen. «empi-ech-Anschluß : Amt Veeod« Ar. «S07 ^«dr.: albgaupeess- «lalewit, WkkMWgsM NW MIIklMI! als WW Besprechungen des Reiches mit der Reichsbank zwecks Beschaffung eines Krc- Unerläßliche Vorbedingung >ür d:e Zustimmung der Christlich-Sozialen Die Reichsführung des Christlich-Sozialen Volksdienstes teilt mit, daß st« der Auffassung ist, daß die durch die Notverordnung dein deut schen Volte auferlegten neuen Lasten nur einst- weilen tragbar sind, wenn die Reichsregierung unverzüglich die Revision der Tributzahlungen in Angriff nimmt. MS ill bei ber MM» erböblliill bMiMloniMiN Die Einwirkungen der dreimaligen Bier steuererhöhung des Jahres 1930 und des immer schmaler werdenden Einkommens der Bevölke rung haben einen Rückgang im Biernerdrav.h um fast 1Ü,5A» gegen das Vorjahr herbeigeführt. Statt 58,1 Millionen Hektoliter deS JahreS 1929 wurden 1930 nur 48L Millionen Hektoliter Bier ausgestoßen. Der Rückgang gegen die Friedenserzeugung beträgt 27 d. h. der als Biertrinker verschriene Deutsche der Nachkriegszeit trinkt gegenwärtig nur des Quantums, das in der Vorkriegszeit üblich war. Daß durch diese Verbrauchseinschränkung mmer neue Krise und Berufsschichten arbeits los werden oder zum mindesten nur noch einen Teil ihrer früheren Bedürfnisse aus dem allge meinen Warenmarkt decken, ist selbstverständlich eine Folge dieser Entwicklung. Die Gewerdschasten fordern Abänderung Der Allgemeine Deutsche Gewerkschafts, bund teilt mit: Der 'Bundesvorstand des ADGB. hat sich unter Beteiligung des Borstandes des Allgemeinen Freien An gestelltenbundes mit der Notverordnung vom 5. Juni eingehend besaht. Beide Bundesvorstände verkennen nicht die Not wendigkeit, dem ganzen Volke Opfer zuzu- muten, um eine Belebung der deutschen Wirtschaft und damit eine Milderung der Erwerbslosennot wie auch die Wiederher stellung des Gleichgewichts der öffentlichen Haushalte zu ermöglichen. Die Notver Darüber ließe sich reden Wie der „Vorwärts" meldet, verlautet in unterrichteten Kreisen, daß der Reichs kanzler unter gewissen Voraussetzungen bereit sein soll, einer Erörterung der Not verordnung in einem Neichstagsausschusi seine Zustimmung zu geben. Er wende sich jedoch nach wie vor mit aller Entschieden heit gegen die Einberufung des Reichs tages. dites zur Ueberbrückung der infolge der in den ersten Monaten des Haushaltsjah res regelmäßig spärlicher eingehenden Einnahmen entstandenen Schwierigkeiten sind gestern ausgenommen worden. V"n feiten des Reiches wird versucht, e-ne Lumme von rund 250 Millionen NM. auf mehrere Monate zu erhalten. Tie Not- wendiakeit der Kreditaufnahme ergab sich, ob whl die demnächst zu erwartenden Steuereingänge aus der neuen Notverord nung schon eine wesentliche Entlastung bringen dürften. Ein Nationalsozialist präsidiert im Oldenburger Landtag Der am 17. Mai neugewählte oldenbur- gische Landtag wählte in seiner er. .. Sit zung den nationalsozialistischen Kandida. ten Eichler mit 34 von 48 abgegebenen Stimmen zum Präsidenten. N M FW N MMM«: Isolierung der Regierung Fragen des Landvolks an Herrn Brüning Die Reichstagsfraktion der Landvolk partei hat gestern in Anwesenheit des Reichsernährungsministers Schiele die neue Notverordnung und die Ergebnisse der Verhandlungen von Ehequers be sprochen. Sie hat beschlossen, dem Wunsch mehrerer anderer Parteien auf Berta, «ung des Aeltestenrates des Reichstages juzustimmen da auch das Landvolk vor der Entscheidung über die Einberufung des Reichstages genaueren Aufschluß über die Absichten Ler Reichsregterung, namentlich auf außenpolitischem Gebiet, also über die weitere Entwicklung der Reparationsfrage sowie über die Frage einer etwaigen Umbesetzung des Reichs, kabinetts und schließlich über die Frage verlangt, ob die Notverordnung von der Neichsregierung als unabänderlich an gesehen wird. M MllWW. Wern MftMWW Gestern abend ist der polizeiamtliche Bericht über die Erhebungen über die Ursachen deS Glaspalastbrandes erschienen. Darnach haben die eingehenden und umfassenden Erhebungen bisher nicht den geringsten tatsächlichen An- Haltspunkt sür vorsätzliche Brandstiftung ergeben. Auch fahrlässige Brandstiftung durch Rauchen kann nach den Erhebungen nicht an genommen werden. Auch den am Abend in der Ausstellung beschäftigten Malern kann unüber, legtes Umgehen mit Licht oder Feuer nicht zum Vorwurf gemacht werden. Dagegen wurde fcstgestellt, daß die Maler nach Schluß der Ar- bett in einer der beiden Kammern Nessclstofs- bausche auf einen Haufen zusammengelegt hat- ten, die mit einer Mischung aus Firnis und .Terpentinöl getränkt werden und die sic zum Abreiben von Qrlfarbe au einer Holzwand verwendet hatten. Der Boden war mit einem alten Läuser bedeckt. Nach den vorhergehenden heißen Tagen war die Hitze innerhalb des Glas- Palastes noch sehr groß. Nachdem der Aus- bewahrungsort der Oellumpen zweiselssrei muh der Brandherd war und für vorsätzliche Brandstiftung oder sonstige Fahrlässigkeit sich keine Unterlagen ergaben, muß Selbstentzün- düng der ölgetränkten Lumpen als Brand- Ursache angenommen werden. Das vom ge richtlichen chemischen Institut erstattete Gut achten ist nach Prüfung der Oelmischnng und des Nesselstosses zu dem gleichen Ergebnis ge kommen. Glatte Ablehnung durch den Hausbesitz In der neuen Notverordnung vom 5. Juni sind auch Bestimmungen zur Woh nungswirtschaft enthalten, nach denen von einer Ermäßigung der Hauszinssteuer in soweit abgesehen werden soll, als der Hauseigentümer die für die höhere Ver zinsung erforderlichen Mittel aus den ihm in der gesetzlichen Miete zufließenden Be trägen bestreiten kann. Gegen Liese un haltbaren Bestimmungen wie gegen die Vorschriften über Enteignungen aus dem Gebiete des Städtebaues erhebt der Haus besitz schärfsten Protest. Ter Zentralver band Deutscher Haus- und Grundbesitzer- oereine Berlin hat Lie Vorstandsmitglie der zum 11. d. M. und der Verband der Sächsischen Grund- und Hausbesitz ver eine e. B.. Sitz Dresden, anschließend dar an zum 12. zusammenberufen, um zu be schließen, welche Schritte gegen die Notver ordnung in der vorliegenden Fassung zu unternehmen sind. ordnung enthält jedoch eine derartige Hä u fung sozialer Ungerechtigkeiten, daß der allgemeine Widerstand der Arbeitnehmer schaft sich ungestüm geltend machen muß. Tie Folgen der praktischen Durchführung für Lie Wirtschaft und damit auch für die öffentlichen Finanzen würden verhäng nisvoll sein. Die Gewerkschaften werden alle ihre Kräfte einsetzen, um die unbe dingt notwendige Aenderung der Notver ordnung herbeizuführen. Grubenunglück in Nenrode Nicht weit von dem tm vorigen Jahr« durch die schreckliche Hausborfer Grubenkatastrophe bekannt gewordenen Kurt-Schacht im Grubcngebtet von Neurode ist auf der Ruben-Grube in der Nacht zürn 10. Juni ein Koylensäureausbruch erfolgt, bei dem 7 Bergleute ihr Leben etn- büßten. Die Unglücksstelle befindet sich etwa 500 Meter unter der Erde. Sonst sind hier 100 bis 140 Bergleute beschäftigt. Nur einein Glücksumstand ist es zuzuschrciben, daß sich zur Zeit des Kohlensäureausbruchs lediglich die 7 um» Leben gekommenen Bergleute in dem Revier befanden, sonst wäre da» Unglück noch wett größer gewesen. Unser Bild zeigt die so schwer betroffene Rubeu-tSeube. ünchemi täglich mit deu Settag«,; Amtt. Fremden, und Kurlist«, Agrar-Darte, Rabi»-I«Nmg, Nur em Viertel- tlüMen Lachen, Au» alt« u. neuer Jett, Moden-Aeitung,Schnittmusterb»qen. Oer Sezuqsprei« beträgt frei In» Hau» «onül. M.2.10, durch diepost ohne Zustellgebühr monatl « gneg, Streiks usv. hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung bzw.RachNef«ung der s Zeitung ob Mckzahl.d.LejegeldeS. Druck i Clemen« Landgraf Nächst., Dresden-Freital. Lei unverl. eingejandt. Manuskripten ist Rückporto beizufua. Für Anzeigen, welche durch , Fermer, aufgeqeb werden, wnn. wir eine Verantwort, be^ der Richtigkeit nicht übernehm werd«, die »gespalten« P«üt-Zett« mit 2S Goldpk«nntaen berechn«, Reklamen die 4 gespaltene Jello Soldpfennlgen Anzeigen u. steklamen mit platzvorschristen und ,chw>enqen Satzarten werden mit so» _ Ausschlag berechn«. Schluß der Änzetgenannahme »orm. 11 Uhr Für das Erschein«, ^en an bestimmten Tagen oder Plätzen, ,owie für telephonische Aufträge wirb gewähr geleistet. InsertionSbeträae sind sofort d« Erscheinen der Anzeige fällig, spät«« Zahlung wird der am Tage der Zahlung gültige Jettenpreis in Anre nung gebracht. Rabattanspruch erlischt: b. derspät.Zahlung, Klage ob. Konkurs d. Auftraggeb^ Diejes Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen de» Rates zu Dresden für die Stadtteile -lasewitz, Loschwitz, Weiher Hirsch, Bühlau, Rochwitz und Laudegast (ll. und w. Verwaltungsbezirk) der Gemein witz, Niederpoyritz, Hosterwitz, Pillnitz, Weitzig und SchSnseld, sowie der Amtshauptmannschaft Dresden. »ms-«MM Entscheidung aus Dienstag verschoben Der Aeltestenrat des Reichstages hatte sich gestern abend mit de« Anträge« der Nationalsozialisten nnd der Kommunisten zu beschäftigen, wonach der Reichstag sür den nächsten Dienstag einberufen werden sollte. Für diesen Antrag stimmte anch der Vertreter der Wirtschastspartei, Abg. Mollath, während sich der Vertreter des Landvolkes der Stimme enthielt. Mit den Stimmen der übrige« Parteien wnrden die Anträge gegen den entschiedenen Wi derspruch der Abgeordnete« Tt-Hr sNät.- und Berndl sDn.f abgelehnt. A«f Wmjch mehrerer Fraktionen wnrde dann mit Rücksicht anf die bevorstehende« Frak- tzoosfitzungen beschlösse«, noch keine Ent- scheidnnq über eine srühere Einberufung des Reichstages z« fällen, sonder. am Tie-stag eine nene Sitzung des Aeltesten rates zu diesem Zweck abznhalte«. mit Loschwitz« Anzeiger . Tageszeitung für das östliche Dresden und seine Vororte.