Volltext Seite (XML)
Straßenprüfungen in Amerika Lösung de« Strabenbanprodlem« «ach wissenschaftlichen Methode« Bon Hamilton M. Wright. Fragmente von Straßen und Verkehrswegen, in Zigarrenkisten verpackt, treffen täglich in einem großen Laboratorium in Boston ein, wo fie aus ihre Haltbarkeit und Widerstandsfähig keit hin geprüft werden. Fachleute von Ruf stel- leu mit diesen Proben die merkwürdigsten und außergewöhnltchsten versuche an, die je auf dem Gebiete deS Straßenbaues in der Praxi- durch geführt wurden. Die Bedeutung der Dehnbarkeit-- und W»- berstandSfähigkeitSprüfung, die nur eine- von vielen Experimenten bildet, wird durch die Dat- sacht erhellt, baß von der Dehnbarkeit dieser Fragment« in nicht geringem Maße die Fähig- kett der Straßenoberfläche abhängt, auf den fort- gesetzten Druck und Stotz schwerer Lastwagen md Automobile so zu reagieren, daß die Ober fläche bei aller Dehnbarkeit intakt bleibt. Die im Laboratorium etntreffenden Bruch stücke werden zunächst in zwei Teile zersägt. Dann werden sie gekocht, in ihre einzelnen Be- standteile zerlegt„gewogen, in warmem Wasser gebadet, mit Nadeln zerstoben, zu Streifen ge- gogen oder mit einem Hammer breitgeschlagen md schließlich in Stahlzyltndern herumgewir- delt. Selbst der Staub einzelner Felsenfrag- mente wird abgewogen, um seine Abnutzungs- sihigkeit in trockenem und nassem Zustande fest- tustelleu. Wenn man beobachtet, mit welch peinlicher Sorgfalt diese Experimente durchgeführt werden dann wird man bisweilen an die großen Opera- tionSsäle in Krankenhäusern erinnert, in denen feine dünne Nadeln, geübte Hände, scharfe Augen md eine Reihe für da- Empfindungsvermögen deS Menschen fast übersensitiver Instrumente am Werk« sind. Eine Billion Dollar wird jährlich für den Straßenbau in den Bereinigten Staaten m-gegeben, und daS ist eine Summe, die buch stäblich „auf die Straße geworfen wird", um nicht wieder eingebracht zu werden, ausgenom men in Form eines auf ökonomische Basis ge stellten Transportwesen-, und nur die beste Fachkenntnis von den erprobten Qualitäten der Berkehrsstraße kann diese riesigen Unkosten rechtfertigen. Eine Gruppe von Fachleuten, die unter dem Leiter einer wissenschaftlichen Abtei lung im Laboratorium zu Boston arbeitet, hat in ihren experimentellen Arbeiten bei der Prü fung der Straßenoberfläch« größere Fortschritte gemacht, als die meisten anderen Fachleute auf dem Gebiete deS Radio-, Ler Luftschiffahrt oder verwandter Gediete. Ueber SO Jahre haben diese Männer ihre mühevollen versuche durchgeführt, M Zur wenige Personen außerhalb deS Labo ratoriums wissen von den wundervollen Ergeb- nisten, die bereits erzielt wurden. Dai Muster, das Lem Laboratorium zu Prü- sungSjwecken übersandt wird, stellt das Bruch stück eine» StratzenabschnttteS dar, der in irgend- einem Teile deS Landes gebaut wurde. Besteht dieses Muster nicht die Feuerprobe im Labors- torium, ist eS kein „Standardmuster", so wird die Straße oder der Gtraßenabschnitt, von dem eS stammt, aufgerissen und an der gleichen Stelle eine neue Bepflasterung oder Asphaltierung gelegt. '"7... Das Muster, das auS mit Stein und Sand gemischtem Asphalt besteht, wird irr einen Ofeu gestellt und „gekocht", um sich zu lockern. Dann wird es mit einem Auflösungsmittel.gemischt und das Ganze iu eine Zentrifugal-Scheide ¬ maschine geschüttet, die sich mit größter Geschwirr- dtgkett dreht, so baß der Asphalt von dem Sand und den Steinen gelöst wird. Der abgelöste Asphalt passiert einen porösen Filter oder Rei- ntgungSapparat. Aus diese Weise erhält man eine fehlerfreie Probe von der Asphaltart, die gebraucht wurde, um Sand und Steine noch vor wenigen Tagen auf ein«r gewissen Wegstrecke zusammenzuhalten. Da- Fragment oder Muster wird unter eine kleine Nadel geschoben, Lie während einer Zeit- spanne^von fünf Sekunden mit einem Gewicht von 100 Gramm auf die steingleiche Masi« nie ¬ dergedrückt wird. Die Zeitdauer wird durch einen elektrischen Zähler bestimmt. Auf einem Zifferblatt wird angezetgt, wie wett die Nadel in den Asphalt eindrtngt. Dieser Borgang wird die Festigkeitsprobe genannt. Der Asphalt wird nun so geformt, daß er mit einem Mechantsmu- verbunden werden kann, in dem er langsam ge streckt wird. Er wird so langsam gestreckt, daß man die Bewegung mit bloßem Auge wahrneh- men kann. Er wird in lange, haardünne Strei fen gezogen (von etwa 1 Meter Länge). Der Asphalt muß sich wenigstens 1 Meter „ziehen" lasten, um die Prüfung im Laboratorium zu bestehen. Diese beiden Prüfungen haben zum Zweck: 1. die Kontrolle der Festigkeit, denn die Nadel muß stets gleichmäßig tief in den Asphalt ein- bringen, bzw. die hier und da möglichen Unter schiede müssen so minimal sein, daß die Diffe renz nicht mehr als einen halben Millimeter be- trägt. 2. die Dehnbarkeitsprüfung, bei der der Asphalt gestreckt oder gedehnt wird, ohne zu brechen. Allen diesen Versuchen gehen unerläßliche Materialprüfungen voraus. Zunächst werden FelSgestein und Bitumen sorgfältig analysiert und ausgewählt: dann wird das Bitumen einer chemischen Prüfung unterzogen. FelSgestein und Sand werden auf 800 Grad Fahrenheit erhitzt, um sie von jeder Feuchtigkeit zu befreien. Dann werden die Bestandteile gewogen und in ein be stimmtes Teilverhältnis gebracht. Der Asphalt oder das Bitumen wird ebenfalls erhitzt, so daß seine Temperatur der des Sandes und der Steine entspricht. Eine Mischung aus Felsstein, Sand und Asphalt — das Ganze etwa 5 Zenti meter dick — wird auf eine beschotterte Straßen- fläche aufgetragen, die zu diesem Zwecke vorbe reitet wurde. Darüber wird eine Mischung au» Sand und Asphalt gebreitet, die etwa 1,25 Zenti- Meter dick ist. Die beiden Mischungen, die noch immer eine sehr hohe Temperatur entwickeln, werden dann dem Druck einer schweren Dampf- walze ausgesetzt, die so geschickt arbeitet, daß sie die Oberfläche vollkommen gleichförmig erhält. Unter dem Druck der Dampfwalze kommt es zu einer Bindung der beiden Mischungen. Die Steinmaste wird geknetet, so daß sie fest aufgetra- gen wird. Die Mischung der Oberlage wird in Lie dickere, darunter liegende Schicht gepreßt. DaS Ergebnis ist eine ungeheuer zähe Mi schung auS bestem Material auf -er Oberfläche, daS Ler Abnutzung widersteht und jedem Wetter standhält. Darunter befindet sich einechnrte, feste Schicht, die gröbere Steinmasten enthält. DaS Ganze ist zu einer etwa 5 Zentimeter dicken Schicht zusammengepreßt, die ebenso stabil wie elastisch ist. WA Lin Lommerspaziergang Planschbecken stark gefragt! Ti« Hitze treibt Lie Großstädter mit ihren Kindern nun wieder zu den Teichen und künstlichen Planschbecken, die in Len Park- und tn Ler UmstegenL Ler Stadt elngerkchtet sind. Dort hebt in Ler Sonnenhitze bald eia fröhliche» Treiben -er Kleinen t« kühlen Wasser im- an den strandarttgen Ufern an, Lem Lde Eltrr» vor» Ufer au- verguügt zHchauen. — Durch- ' v»» etnva Br»aWb««U gut «i»