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Sächsischer Landes-Anzeiger : 20.05.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188605202
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18860520
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18860520
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-05
- Tag 1886-05-20
-
Monat
1886-05
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 20.05.1886
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Sächsischer ^a«des-A«zeiger. sr». uv. Donnerstag, 20. Mar isss. Ix O" W-. ! Verhandlung«» vor dem Kgl. Schwurgericht Cheumitz. lvmff.r H«»r ««»geeichtSdirerlor Böhler). t«.- 18/5 Gunu WXh rmd deil stüschen Mhnwg verschitkmer zur Lonttolle bestimmter Bücher au« geklagt rmd geständig. Franz wurde im Jahre >881 als Bemeindediener tu «unnerSdors angestellt und vom Bemeindrvorstand mittelst Handschlages ver« »stich»«- Zu Beginn de« vorigen Jahres nun wurde er auf Beschluß des «emeirtderatheS mit dem Jncasso der Gemeindeanlagen, später auch noch mit hem Jncasso der Schulgelder betraut und weiter lag ihm ob, die Mitglieder« Verträge für die GunnerSdorfer OrtSkrankencasse zu vereinnahmen. Franz hat «m von den vereinnahmten Gemeindeanlagen N2 Mark 96 Pfg., von den Schulgelderu 101 Mark und von dm Krankencassenbeittägen 5 Mark unter« schlagen und diese Summen In der Hauptsache in seinem Nutzen verwendet. Um seine unredliche Handlungsweise zu verdecken, hat Franz in den von ihm zu führenden Registern bez. Büchern unrichtige Einträge bewirkt. Der An geklagte hat »nde December 1885 die Flucht ergriffen, sich alsbald aber wieder » GunnerSdorf »ingefunden und arretiren lasten- ES muß anerkannt werden, daß er in seiner früheren Stellung nur einen niedrigen Gehalt (Alles in Allem 11 Mark wöchentlich) bezogen hat, aber in Noth hat sich Franz nicht befunden, Lenn seine amtliche Thätigkeit ließ ihm noch freie Zeit genug übrig, durch Nebenarbeiten etwas zu verdienen, und weiter hatten auch seine Frau und Tvchier, welche Cigarren wickeln, noch einen ansehnlichen wöchentlichen Ber« chjenft. Betreffs des für die OrtSkrankencasse vereinnahmten und zurückbehaltenen Betrags von b Mark gab Franz an, daß er einen gleich hohen Betrag von der OrtSkrankencasse für seine Bemühungen zu fordern gehabt habe und er daher im Glauben gewesen sei, diesen Betrag für sich zurückbehalten zu können. Die Geschworenen bejahten nur die auf die ersten zwei Unterschlagungen ge richteten Schuldfragen, ebenso bejahten sie die Fragen nach mildernden Um ständen und die aus den FortsetzungSzusammcnhang gerichtete Frage. Dem gemäß wurde Franz wegen schwerer Unterschlagung im Amte unter Annahme mildernder Umstände zu 1 Jahr Gesängniß und 2 Jahren Ehrverlust ver- unheilt. 4 Monate Untersuchung-Hast wurden ihm auf die Strafe angerechnet. Vertreter der Staotsanwaltschast: Herr St.-A. Liebe. Bertheidiger: Herr Rechr-anwalt Theodor Müller-Chemnitz. Obmann der Geschworenen: Herr Kaufmann Bothfeld-Chemnitz. Chemnitzer Tiadt-Anzeiger. Chemnitz, den 19. Mai. — Eine öffentliche Sitzung der Stadtverordneten tvird morgen Abend 6 Uhr mit folgender Tagesordnung statifinden: 1) Geschäftliche Mittbeilungen. 2) Berichte des Verfaffungsaus- schufseS üher: die Rathsvorlage, die Regulirung der Verhältnisse -«S StadtmufilchorS betr.; d. den Rathsbeschluß, das Gesuch der beiden Lehrer Knorr und Schreiber an der höheren Webschnle um Aufnahme in die Wittwen« und Waisenpenflonskasse betr.; c. deu Rathsbeschluß, die Verwaltung der Dienstboten Krankensteuerkaffe dem PolizriamtSexpedievten Bernhardt Otto Schroth zu übertragen; <1. den RathSbeschluß, dar Unterstützungsgesuch de- vormaligen Wächters August Hermann Fendel betr. 3) Berichte des Finanz-Ausschusses über: ,. den Rathsbeschluß, den Verkauf einer Baustelle von der au der Eliseustraße gelegenen communlichen Parzelle 942u betr.; d. den Rathsbeschluß, die Feststellung der Neubaulinie und des ArealpreiseS der Anvabergerstraße betr. ; o. die Rathsvorlage, den Kaufvertrag der Stadtgewcinde mit Herrn Carl Friedrich Schellev- berger hier betr.; «t. den Rathsbeschluß, gegen Frau Bertha verw. Schulze hier Klage wegen einer in Anspruch genommenen Wege- aerechtigkeit zu erheben; e. den Rathsbeschluß, die Feststellung der Baulinie vor dem Cafinogrundfiück an der Theaterstraße, sowie Verkauf communlichen Areals betr.; k. die Rathsvorlage, betreffend die Erwerbung von 157,g? O Meter Areal zur Straßenverbreiterung vor den Hausgrundstücken Aue Nr. 29 und 29 d liegend; g. die Rathsvorlage, die Mitvollziehung des Nachtrags zur Bauordnung der Stadt Chemnitz, den Bebauungsplan über das zwischen der östlichen Seite des Echlohteiches, der Hartmannstraße sin der Strecke von dem Schloßteichgäßchen bis zum Chemnitzfluß), dem Chemnitzfluß in seiner Ausdehnung bis zur Eckstrabe und dem Fischweg gelegene Areal betr. -4) Berichte deS Control-Ausschusses über: ». die Rechnung des Fonds zur Beschaffung freier Plätze auf das Jahr 1885 ; b. die Rechnung dir Verwaltung des Schloßmühlengrundstücks und des Schloßteiches auf das Jahr 1885; o. die Rechnung des AichamteS auf das Jahr 1885; ck. die Rechnung der öffentlichen Anlagen und Promenaden auf das Jahr 1885; «. die Rechnung der Marktverwaltung auf das Jahr 1885; f. die Rechnung der Röhrwafser, Brunnen und Brunnen Wasser auf daS Jahr 1885; ss. die Rechnung des öffentlichen BadeS auf das Jahr 1885; I>. die Rechnung der städtischen Leihanstalt auf das Jahr 1885; i. die Rechnung der bei der städtischen Leihanstalt erzielten Urberschüffe auf das Jahr 1885. A«» »rruft und Lebe«. — Leopold von Ranke ist lebensgefährlich erkrankt. Eine außerordentliche Altersschwäche hat den berühmten Historiker, ergriffen, so daß die Aerzte seinen Zustand für sehr ernst erklärend Er litt schon in den letzten acht Tagen an hochgradiger Schwäche «ud war gezwungen, seine gewohnten Spaziergänge wie seine bis herige Lebensweise aufzugebrn. Seit gestern Abend befindet er sich ül einem Zustande, welcher daS baldige Ableben deS hochbetagten Greises jede Stunde erwarten läßt. Gestern Vormittag hatte Ranke bereits die Augen geschloffen; er lag ohne Sprache und zeitweilig »hu« Athem auf dem Ruhebette, so daß die Angehörigen einen Augen« blick lang den Tod schon eivgetreten wähnten. Der Kranke kam aber wieder zu sich und öffnete die Augen. Der Schwächezustand hat jedoch bis jetzt nicht nachgelassen. — Arnold von Winkelried. Aus Anlaß der bevor- stehenden 500-jährigen Sempacher Feier hat der Staatsarchivar v. Liebenau in Luzern die Frage untersucht, ob Arnold v. Winkclried'S Heldentod (er stürzte sich bei Sempach in die Sperre der Ocsterreicher und brach seinen Genossen Bahn) nur als eine unbeglaubigte Sage, wie neuerdings behauptet wird, anzusehen sei oder ob sie auf historischer Wahrheit beruhe, und er kommt dabei zu folgendem Resultat: „Die Existenz eine» Erni Winkelried in Unterwalden um di« Zeit der Schlacht bei Sempach (1386) ist urkundlich verbürgt; «ine That, wie sie ihm zugeschrieben wird, war nicht nur im Ver laufe der Schlacht Physisch möglich; sie erklärt auch völlig den plötzlich ln der Schlacht eingetretene» Umschwung zu Ungunsten der Oester reicher; daS Alter und die Echtheit desjenigen BestandtheilS vom großen Sempacherlied, in welchem die Winkelriedthat überliefert wird, ist in höchstem Grade wahrscheinlich; das Stillschweigen der Chroniken dn 14. und 15. Jahrhundert beweist nur, daß Winkelried» Andenken für längere Zeit nur in seiner Heimat Unterwalden fortlebte und be tanut war, bis die Verbreitung de» großen Scmpacherliedc» ihm die Ledentung eine» schweizerischen Nationalhelden für immer sicherte." Liebenau hält also an dem historischen Arnold Winkelried fest. — Ein chronometrisches Kunstwerk befindet sich seit einiger Zeit in Castau'S Panoptikum in Berlin. Von Adolf Horenburger in Braunschweig ist eine Uhr auSgrftellt, die in folgender Weise geschildert wird: Sie zeigt nicht nur die Zeit an, sondern schlägt auch Viertel« und ganze Stunden und repetirt. Ebenso ist dieselbe als Wecke,uhr zu benutzen; sie meldet nach verschiedenen Zimmern, wann eS Zeit ist, sich zu erheben. Zu gleicher Zeit ent« zündet sich durch eine sinnreiche Vorrichtung eine Weingeistlampe, Wie «in an der Uhr angebrachtes Licht. Bald sängt auch das Wasser einer srlbstthätigrn Kaffee- oder Theemaschine an, sein Lied zu summen. Sobald da» Getränk fertig ist, thut der Telegraph wieder seine Dienste Mtd meldet, daß da» Frühstück bereit ist. In diesem Augenblick löst sich der Hebel eine» Musikwerkes, und wenn nun der Besitzer eine» Herartigen Kunstwerkes erscheint, tönen ihm dessen Weisen entgegen. — De« Geschäftsbericht de« hiesigen Borschuß. verein», welcher gestern erschiene» ist, entnehmen wir, daß die Verluste, welche der Benin bei verschiedenen Firme« hatte, die Summe von 208,627 Mark 59 Pf,, betragen. TS findet morgen eine Vor besprechung der Mitglieder statt und eS ist t» Interesse dieser letzte» selbst dringend z« wünschen» daß mit der größten Umsicht und Rnhe den Verwicklungen näher getreten wird, hat doch fast stet« ein de- sonnen«- Vorgehen ln ähnlichen Fällen gute Erfolg« gehabt. — Die GewinnauSstellnug der Lotterie d«S Albert- Zweig-Berein» wird hente Abend n« 7 Uhr geschloffen. Di« Berloosung der Gewinne findet am Sonnabend statt. Loose find bi» Freitag Nachmittag 6 Uhr zn Haie«. Die Gewinnliste nnd Ort und Zelt der «bholnug der Gewinn« wird nächste Woche bekannt werde«. — Der Lorso, dessen wir kürzlich erwähnten, findet, wie nun endgültig festgestellt ist, Sonntag, deu 30. Mai, von 11 bis halb 1 Uhr Mittags auf dem Kaßberge statt. Equipagenbefitzer mit ihren Familien, sowie die Damen und Herren zu Pferde von Chemnitz und Umgegend, find zur Theilnahme au der Festlichkeit eingeladen. — Bei der hiesigen Güterexpeditiou find im ver flossene» April in Wagenladungen eingetroffen: 1,045,810 Kilo Ge treide. 919,580 Kilo Mehl, 426,390 Kilo Baumwolle. 85,180 Kilo baumwollene Garne, 1,039.150 Kilo Roheisen. Verschickt wurden: 148.440 Kilo Getreide, 107,270 Kilo Mehl, 137,760 Kilo Baum- wolle, 361,210 Baumwoll- «ud Wollwaaren, 115,090 Kilo baumwollen« Garne und 2,014,590 Kilo verarbeitete» Eisen, wie Maschiueotheile re — Thalia-Theater. „Die Fledermau»' hat bei ihrer ersten Aufführung am letzten Sonnabend wiederum eine sehr beifällige Aufnahme erfahren, dies« alte und immer jugeudfrische gern gesehene Operette gelangt am Freitag zur Wiederholung. Morgen Abend geht nochmals „Der Sklave, oder ein lieber Schwiegervater' in Scene, auch diese» Stück, ein» der besten Bühnenwerke von Moser», übt eine große Zugkraft au« und dürfte noch hänfig zur Wiederholung gelange«. — Di« hiesige Firma Rudolph Voigt, Fabrik für Spülmaschinen- nnd Centrifngenban, feierte gestern daS Jubiläum ihres fünfundzwanzigjährigen Bestehens. — Der Chemnitzer Bezirks verein de» Verein- deutscher Ingenieure hat morgen Abend 8 Uhr im oberen Saal« de» „Victoria-Hotel»' Versammlung, in der neben geschäft- lichen Mittheiluugeu der Bericht der Schulcowmisfivu und der Bericht der Justizcommisfiou zur Besprechung gelange» werden. — Der hiesige Verband der „Sächsischen Fecht schule' hatte gestern Abend i« großen Saale der „Linde' einen Familienabeud veranstaltet, der leider nicht so reichlich besucht war. wie eS bei dem wohlthätigeu Bestreben deS Verein» Wohl zu wünschen wäre. Den ersten Theil de- Abends bildete ein Coucert, dessen mit gutem Geschmack aus gewählt« Instrumental Nummer«, sowohl Solo- wie Orchesterstückr, von der Capelle de» hiesigen Regiments «nter der anerkannten Leitung de» Musikdirektor Pohle eine ausgezeichnete Ausführung erfuhren. Dazwischen trug der Männer-Grsangvenin Sängerkranz' mehrere Männerchörr vor, di« von fleißige« Streben nach künstlerischen Leistungen zeugten, auch Frau Tetzner, al» Sopran- Solistin hier wohlbekannt, hatte ihre Kraft in freundlicher Weise zur Verfügung gestellt: sie saug mit dem Gesangverein zusammen „Das Vöglein im Walde', Münnerchor mit Sopransolo, von I. Dörver. Dem Coucert folgte ein fröhlicher Ball. Im Speisesaale hatten auch diesmal wieder eine Schießbude, eine .Fechtwaage', sowie ein „Fecht- maaß' Ausstellung gefunden, deren fleißige Benutzung seitens der Mitglieder de» Vorstände» allen Festtheilurhmern an'» Herz gelegt wurde. Hoffentlich hat der Abend wiederum einen ansehnlichen Ueber- schuß ergeben. L—. Die Sioux-Indianer. Auf dem Neustädter Markt erhebt sich seit einigen Tagen außer dem schon längere Zeit dort ausgestellten Winkler'schen anatomischen Museum, das sich übrigen» uoch immer guten Zuspruchs erfreut, eine Planke, die einen nicht un bedeutenden runden Platz einschließt. Innerhalb dieser Umzäunung hat «in Völkcheu für kurze Zeit seinen Woh>sitz ausgeschlageu, das unserer Jugend durch die viel, fast zu viel gelesenen Cooper'sche, In- diauergefchichten, wenn auch in sehr idealifirter Gestalt, bekannt ist: Vertreter de» Stammes der Dccota Indianer, von deu Franzosen Sioux genannt, treibe» augenblicklich dort ihr Wesen. Daß das In teresse, welche» die gesammte Einwohnerschaft, namentlich die jagend liche» den wilden Gäste» entgegenbringt, rin so ungeheueres ist, wie die Menschenmengen, die seit vorgestern den Platz bevölkerten, «S zeigten, kann nicht Wunder uehmen, find doch von deu Stamme»ge nossen derselben ganz greuliche Geschichten in deu bekannten bunt «olorirten Bändchen z« lesen. E» hat einen ganz besondere« Reiz, diese „blutdürstige» Wilden" nun gleichsam spielend vor sich zu srh«, mit dem Bewußtsein, daß sie die grimmigstrn Feind« anf Tod nnd Leben der ihnen verhaßten .Blaßgesichter' find. Nnu, jene Ber» treter de» gefürchteten Stamme», die jetzt ihre Bräuche deu Chemnitzrm vorführen, dürften wohl nicht mehr so blutdürstig sei«, wenigsten» geben ihre Borstellungen ganz de« Eindrnck, al» ob e» ihnen Ver gnügen mache, sich deu Zuschauern zu zeigen. Di« Gruppe zählt 1 Häuptling, 6 Krieger, 4 Frauen nnd 3 Kinder und ist von «ine« Mexikaner, einem sog. Cowboy, begleitet. Ihre Borführungrn be gannen mit eine« Auszug, darstellend „Indianer auf der Reise." Eämmtliche Männer find mit ausgezeichneten Pferden versehe«, auf denen sie, außer dem Mexikaner, ohne Sattel uud Decke »eite« Bora» reitet der „Kundschafter' zur Sicherung de» Zuge» «vd Auffindung de» «ege», ihm folge« einige bewaffnete Krieger, angethau mit ihrer fantastischen bunten Kleidung, im Gesicht bemalt und geschmückt mit bunter Fedrrkrcne, deren Enden über den Rücken heruntrrhäugeu. Hinter diese» folgt «in Packpferd, au dessen Selten „Wigwam'-Stangeu befestigt find, di« anf dem Erdboden geschleift werden; zum Fortbriugeo der Frauen uud Kinder find quer über dies« Stangen Decken und Felle gespannt, einen bequemen Sitz bildend, anf dem Frauen und Kinder Platz nehmen. Nach dieser Vorführung erschienen die Männer allein im „Aufzug der Krieger'. Im vollen nationalen Schmuck umritte» sie anfangs im Schritt erst einzeln, dann paarweise, dann zu Biere» nebeneinander in immer schneller werdender Gangart de» Platz, bi sse schließlich mit einem wilden Galopp endeten Hierauf folgte ei» Aufzug der Frauen und Kinder io ihren Prachtgewäuderu au» bunt bemaltem Hirschleder mit Perlenstickerei«». ES fanden sodann Schießen mit Pfeil «ud Bogen, wobei eine schier unheimliche Sicherheit z» bemerke» war, Laflowerfen uud zwar sowohl vom Pferde au» nach einem anf Karriere reitenden Indianer, als auch zu Fuß nach dahin, rasenden Pferden statt, beide» vou der Geschicklichkeit der Werfe« zeugend, sowie Vorführung de» Küßtauze» und BüffeltauzeS statt- Tänze, die bei dem eintönigen Trommelilavg «in einfache» Hüpfen bez. Springen darstellend» für uns „Blaßgesichter' wenig Vergnügen bilden würden und deutlich den Eontrast zwischen unserem und de» indianischen Bergnüguugsgeschwack darlegten. Mit großem Interesse folgten alle Zuschauer aber dem „Ueberfoll einer Auswanderersamilie', der sonderbare Empfindungen in dem Liebhaber der .Lederstrumps'» Erzählungen hervorzurufen geeignet war. In der Wirklichkeit mag sich allerdings so ein Urbersall noch etwas anders auSnehmeu. Tinen Besuch der Indianer können wir unsere» Lesern empfehlen. —o— Der heutige Wochenmarkt war lebhafter als die letzten Mittwochsmärkt«, namentlich Grünwaareu waren reichlicher ver treten. Spinat, Radieschen, Spargel. Kohlrabi, Gurken rc. boten alles gute Auswahl. Die Preise waren, dem günstigen Umschlag der Witterung entsprechend, etwa» gefallen und dir Maaren fanden daher auch gute Abnahme. Eigentbümlich find dir Butterverhaltniffe. Hente war nicht viel am Marke, aber auch wenig Begehr darnach; gut« Sorten fehlten fast ganz. Die Qualitäten und daher auch die Preise find ganz verschieden. Unsere dahingehende letzte Woche aus gesprochene Ansicht wird auch wieder durch den letztwöchigen Butter« börseubericht bestätigt, der folgende Preise ausweist: Chemnitz M. 2.00-2,80, Lübau M. 2.10-2.30, Großenhain M. 2,12-2.38-. Bautzen M. 2.20-2,50, LelSuig M. 2.24 - 2.56, Roßweiu M. 2.32—2,60, Kamenz M. 2,40 Der Krawmarkt war fast still. — Bei dem letzten Eiseobahuuufall in Flöh« ist bekanntlich der Maschineuführerlehrling Schneider so schwer ver unglückt, daß er in da» Stadtkrankeuhaus nach Chemnitz übergeführt werden mußte. Zuerst hegte man die Befürchtung, dem Unglücklichen beide Beine abnehmen zn müssen, jetzt haben di« Aerzte jedoch die Hoffnung, von Amputationen abseheu zu können. — Verloren hat vielleicht ein Chemnitzer 41 Stück goldene Schlößchen (zu Halsbändern uud dergl.) aui Cartonpapier befestigt, sowie ein in Chemnitz gelöstes Ruudreisedillet Nr. 3791 Dresden- Dresden für den Sächs.-Böhm Rundreise-Verkehr, welche Gegenstände in Dresden gefunden und der dortigen Polizeibehörde übergeben find. — Verhaftet ist in Wien der dorr bedienstete Commi» Gustav Lehmann an» Chemnitz, weil er am 15 d. M. aus einer Kakenlade einen zur Ansbezahlung der Arbeiterlöhue bestimmten Betrag von 246 fl. entwendete. Unter dem Zifferblatt der Uhr befindet sich eine Stahlscheibe, auf der ein Zeiger das Datum, sowie den Auf- uud Untergang von Sonne und Mond auzeigt. Herr A. Horenburger ist einer der ge- schicktesten Kunstmechaniker der Gegenwart und baut seit einigen Jahren an einer außerordentlich complicirten astronomischen Uhr, die einen hohen wissenschaftlichen Werth besitzen wird. Beide Kunst werke sind verkäuflich. — Eine für Radfahrer interessante Anklage wegen Verübung groben Unfugs wurde kürzlich vom Schöffengericht zu Köthen verhandelt. Am Abend des 22. April gegen 7 Uhr fand die Bei setzung der in Berlin verstorbenen Frau Professor Begas auf dem lutherischen Friedenhofe in Köthen statt. Als der Leichenzug sich von dem Bahnhofe nach dem Friedhofe bewegte, wurde er auf der Bär teichpromenade vou einem Radfahrer ein- und überholt. Der Rad fahrer verließ sein Gefährt und führte eS an dem Zuge vorüber, gab auch, als er unmittelbar neben dem Leichenwagen, auf dem der Sarg sich befand, angekcmmcn war, mit der an dem Velociped be findlichen Glocke ein Signal, um das in und neben dem Zuge gehende Publikum zum Ausweichen zu veranlassen In diesem Verfahren deS Radfahrers erblickte die Polizeibehörde eine Uebertretung und erließ eine Strafverfügung von fünf Mark, gegen welche Widerspruch er- hoben wurde. Das Schöffengericht schloß sich der Ansicht der Polizei- behörde an und verurtheilte den Radfahrer wegen Verübung groben Unfugs zu 5 Mark Geldstrafe, da das Verfahren desselben gegen Sitte und Anstand verstoße und da durch dasselbe die öffentliche Ord nung verletzt und das Publikum ungebührlich belästigt worden sei. — Mittel gegen Hühneraugen. Ein Berliner, der von Hühneraugen sehr gequält wurde, fand in einem Blatte die Anzeige, daß Hühneraugen sicher entfernt würden. Mao möge sich gegen Eivsenturg von 1 Mk. 10 Pfg. in Posimarken unter X pvsts rostavlo noch Genf wenden; er that die» natürlich. In einigen Tagen bekam er folgende Antwort: Sind Ihre Hühneraugen groß, So daß vor Schmer, Sir schwitzen, So sägen Sie die Zehen los, An denen solche sitzen. Ich empfehle Ihnen hierzu meine Knochensäge im Preise von 10-30 Mk. vr. Eisenbart. S. Glosse der 1VV. König!. Tüchs. Bandes-Lotterie. 14. ZiehungStag: Dieu-tag, deu 18. Mai 1886. (Ohne Gewähr.) >S0«« Mark aus Nr.: 56636. S«V« Mark aus Nr.: 5267 6S1S 53918 56V30. »««« Mark auf Nr.: 4327 4684 12570 14550 21824 24184 26246 26481 80010 82633 S8567 385,0 41070 41542 42170 42725 45645 48171 50477 51605 57441 57463 58765 66078 67711 67S61 6S830 75058 82128 84413 85641 88633 93378 93415 95247 95288 95611 95699 96482 9668^ 99085. 1««« Mark auf Nr.: 2882 4086 41684683 10630 14864 15308 21243 23389 28064 30025 31329 83208 38478 36256 37247 38044 39712 3976» 41990 46965 49318 49745 52050 52443 59281 61200 61461 68310 69551 69659 69970 72425 73253 74362 77568 78492 81881 82284 84923 87733 92593 94269 94997 98565 98623 39850 65540 78751 99602 40418 65568 80511 99628. 5«« Mark auf Nr.: 6040 6785 7217 10192 102881040810939 13116 15252 15521 15618 17556 18018 20556 21170 21809 22612 23569 24566 29817 32903 34118 43107 44983 46459 46479 49616 51713 53919 55460 55533 56821 61011 64949 66048 67936 71032 74666 77720 78003 81202: 81827 81909 83371 84685 85893 95269 97638 97675. »o« Mark aus Nr.: 363 540 850 2729 3359 5072 5197 6929 7008 7264 7352 7552 7879 8432 9107 9504 10215 10445 10622 11367 12786 13872 14824 14897 14981 15675 16119 16562 17514 17747 17749 18935- 18945 23290 23849 24412 25149 25242 25498 25685 29690 30653 32137 35499 35S84 36492 36724 38239 39520 41251 41409 42491 45163 45830 45874 46202 46250 49092 49672 50181 50698 53481 56044 56291 56514 56967 58127 58466 58843 60129 62288 62474 62727 62766 63011 63022 63956 64764 66168 6702t 68164 69054 72147 73479 73686 74462 75163 75605 78782 79773 80145 81633 81687 83382 83537 83551 84275 85033 85161 85242 85715 86991 89196 89661 89727 90421 90469 91554 92733 93221 94127 94500 94550 94889 95775 95986 97268 97996 98214 98521 99324 99463 ««» Mark auf Nr-: 30 248 61 71 76 302 8 52 88 461 599 632 73 750 69 809 24 83 41 76 >046 132 62 5«3 601 2 69 86 765 807 23 42 82 »018 23 156 74 222 389 410 624 69 706 24 70 88 97 972 81 93 »038 108 201 85 379 90 98 408 11 96 98 524 645 73 718 811 49 97 968 4001 2 28 78 141 242 93 95 307 25 46 54 417 64 85 511 13 618 723 S043 6» 76 106 10 33 282 303 71 502 75 85 704 96 809 49 52 83 95 974 «033 82 103 14 216 32 55 314 29 82 443 96 521 52 68 71 90 670 91 766 »036 43 53 60 83 215 411 74 91 557 85 95 612 45 96 732 51 98 811 16 18 48 70 961 8033 39 70 137 263 846 57 66 69 444 55 69 77 90 527 46 55 98 671 92 786 808 38 918 37 »042 109 60 72 206 62 301 430 43 67 70 560 79 603 22 41 724 813 >«075 130 268 80 385 486 616 37 728 69 808 959 >>028 74 207 14 28 50 338 74 88 467 502 84 620 36 701 962 39 82 >2107 9 89 297 329 41 76 450 505 9 23 60 95 634 85 727 913 88 >»073 90 152 209 60 364 66 505 82 617 64 751 56 68 812 2» 31 911 20 58 14000 >4023 36 43 97 308 77 89 428 565 79 679 740 86 800 888 809 19 LS113 65 70 235 41 572 90 646 49 81 740 60 63 >«009 111 39 68 80 204 80 300 341 400 411 522 7 l 650 705 76 98 80« 81 927 54 >7005 13 50 212 30 318 88 406 43 63 79 528 39 606 15 13 37 43 64 745 846 >8030 70 86 97 157 231 42 83 90 301 41 »33 34 85 37 87 93 571 98 99 607 724 31 59 97 829 44 902 51 >»125 817 425 527 79 603 37 70 73 84 753 910 78 92 «0038 119 77 242 64 83 835 39 47 452 504 49 77 613 30 78 716 926 55 99 «>205 302 5 80 44 6 74 90 510 33 615 39 46 97 762 66 886 908 ««085 96 144 68 290 310 16 1» 426 520 38 57 66 714 30 807 «»101 29 34 210 7 0 359 438 65 550 89 90 95 716 958 04061 200 204 6 88 329 62 68 90 403 506 34 694 939 72 «S009 35 213 58 424 86 511 40 678 756 831 80 919 47 54 6t >«027 187 244 68 366 422 83 619 92 745 59 881 911 69 SS1I5 43 7» 402 5 16 42 51 104 22 663 8 798 919 24 «8016 78 145 200 360 452 70 75 509 26 60 93 658 722 26 42 54 843 47 60 8S 94 989 98 »»007 27 107 13 75 338 86 424 59 626 59 720 »1 95 804 35 950 98 »«»055 91 237 810 55 72 610 835 S81 »>084 49 77 97 123 66 69 2!8 67 89 98 401 601 17 75 734 827 49 5« 70 916 19 »«064 71 104 44 57 261 94 369 551 794 802 7 931 63 85 »»047 58 492 518 91 662 881 916 50 99 »>052 60 189 84 247 67 91 349 69 480 560 610 59 68 92 800 806 33 960 82 »»060 151 245 77 341 51 453 665 40 89 841 905 99 »tt12v 53 79 87 397 421 82 71 79 517 2» - Schö gtzer Bollendu: yn Schönau Meifernd ist «eise auSzustai jasigen Partei« «eldet hatten, »er Kirche, erklk tatst, die Alt Gesangverein Z gabt ein grüs vaelu l Schör tätigte mit G, -nLthe vom O silberner Kelch Mriepplch uv von Schönau i str die Kirck silbernes Cibi gesichert vom von Schönau Gegenstände v In den nächst« Thur» cs gesta vorgenommeu > verbunden und . den Schulen, , gingen werden „gen, Taufen der Kirche ein Leise eingeräv Kapelle eingeri Leuchter rc., v einer der letzl wurde Herrn und demselben — Alt« ! seit etwa 2 I seine Fahnen w durch «ine Rei Chemnitz, « geladenen Ver eine ziemlich neuen Fahne , Übungen, Nie, k. 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