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"" Mt , «<»<>,«on «ad SnxdMon 1 SlaseW, ToNeWer Stt. 4 'AZN ' 93. Jahrgang -l gebracht. Rabl !» Freitag, den IS. Mai Ar. 111 r-oungplan-Vvlksbegehrens von -en ; des preußischen Innenministeriums retu M Ak M MMW Senator Doumer zum Staatspräsidenten gewählt Ml Sie verstehen einander man fol iMac Mahon 24. Mai 1873 bis 30. Januar 1878. argfilk »ßl na- »k» r.3S hat schließlich eiugewilligt «>» sich bereit erklärt, diesmal noch «ach Genf zn gehen. Als -Weiter Hauptvertreter wurde Francois P»»cet be stimmt. In politischen Kreisen gilt Briand als zu rückgetreten. Die Uebernahme der Kührun- der Genfer Abordnung wird nicht dahin auS- gelegt, daß der Außenminister sein Rücktritts gesuch rückgängig gemacht hat. Man nimmt als sicher an, daß Briand spätestens bei -er Ueber- gäbe der Staatsprästdentschaft am 18. Juni, die bekanntlich Hev formalen Rücktritt der Regie- tung be-eiüet, eine Neubetrauung mit dem Außenministerium ablehnt. Die Ernennung. Poncets zum zweiten Delegierten wird all- gemein dahin ausgelegt, -aß Brian- seinen Nachfolger in Genf einführen will. -u > aus- den die Kundgebung der Volksvertreter anders zulegen, denn als eine Huldigung für Frieden. Im „Populair" schreibt Leon Blum, chmrng iorsüh. . Lnsr. fördert reital. Stabtbank Dresden, «Strokasse Slasewltz Ar. vosischetk^konto Ar. S17 Dresden HW - M Misch erkstatt ftr. 1^ kthalle dürfe eS sich nicht verhehlen, daß der Mißerfolg Briands ein außerordentlich schwerwiegendes Ereignis sei. Gleichzeitig veröffentlicht das Blatt einen Aufruf der sozialistischen Gciamtsraktion auS Kammer und Senat, in dem es heißt: „Wir wenden unS angesichts des französischen Volkes gegen ein Wahlergebnis, das seinen Willen ent stellt hat. Die Wahlen haben mit aller Deut lichkeit bewiesen, daß das französische Volk den Frieden will. Es wird seine untreuen Vertreter brandmarken und verleugnen." t UK, ide»tj, n-rrer Nachklang zum Volksbegehren von t929 DaS Schöffengericht Berlin - Mttke v«r- urt iste den Reich-tagSabgeor-neten Geheim- rat Dr. Hugenberg wegen öffentlicher Belei- digung zn 500 Mark Geldstrafe, hilsSweise zu 2b Tagen Haft. Dem Reichsminister und den Briand legt sein Ministeramt nieder, geht aber noch nach Genf In der gestrigen Sitzung des sranzösischen Ministerrates unterbreitete Außenminister Bri and dem Staatsyräfideuten und Ministerpräsi denten sein Rücktrittsgesuch. Briand ist der Auffassung, daß die Abstimmung der National- versammlnng ihm sehr »iel von seinem Prestige genommen habe und daß er die französischen Interessen, die gerade jetzt mehr den« je vo« einer Persönlichkeit verteidigt werden müßte«, hinter der aste Volksvertreter wie ei« Block stünde«, nicht mehr mit der gleiche« Autorität vertrete« kö««e. Ministerpräsident Laval an- sämtliche Minister haben im Anschluß daran lebhaft auf deu Außenminister eingewirkt» damit er in Kens vor dem Europa-Ausschuß und dem Bölkerbundsrat die Interessen in dem Sinne verteidigt, wie er in der Abstimmung der beiden Häuser zum Ausdruck gekommen ist. Briand Gedämpfter Tromme klang in der französtjchen Presse In den Kommentaren der Pariser Presse zur Präsidentenwahl macht sich eine starke Zu- rückhattung bemerkbar, da man die neue Lage in ihren Auswirkungen noch nicht klar über sehen kann. In den Rechtsblättern kommt offene Freude über die Niederlage Briands zum Ausdruck, während die Linkspresse das Wahlergebnis tief beklagt, jedoch erklärt, daß noch nicht aller Tage Abend sei. Der „Temps" erklärt, in Versailles babc es einen Besiegten gegeben, doch das sei nicht der Außenminister, sondern das Kartell". Dadurch, daß die Linke die Präsidentschaftskandidat!'r Briands zu ihrer Parteisache gemacht habe, sei die Reaktion unvermeidlich gewesen. Der „Matin" sagt, niemand habe das Recht, Er will dem Frieden dienen Bei der Entgegennahme der Glückwünsche hielt Doumer eine Ansprache. Er dankte dem Parlament für die große ihm zuteil geworbene Ehre un ¬ erklärte, daß Frankreich der Friedenspolitik treu zu bleibeu gedeuke, die eS bisher befolgt habe, und die vom Par lament stets gebilligt worden sei. Er werde sich an seinen Vorgängern, namentlich an Präsident Doumergue, ein Beispiel nehmen und sich be- mühen, außerhalb und über den Parteien stehend, den von den Franzosen gewünschten inneren und äußeren Frieden aufrechtzuerhalten. M voll- 13 Präsidenten Im Wechsel der Zeiten sah daS Elysee gende Männer: ThterS 17. Februar 1871 bis 24. Mat 1878. Jule- Grivy 30. Jan. 1879 bis 1. Dez'. 1887. Carnot 3. Dezember 1887 bis 24. Juni 1894 (er mordet). Casimir Perier 27. Juni 1894 bis 15. Januar 1885 (er dankte freiwillig ab). FLltx Faure 17. Jan. 1895 bis 16. Februar 1899. (er starb im Boudior der Abenteuerin Madame Steinheil). Loubet 28. Februar 1899 bis 18. Februar 1906. KalliöreS 18. Februar 1906 bis 18. Februar 1913. Poincark 18. Februar 1913 bis 18. Februar 1920. Deschanel 18. Februar 1920 bis 20. Sept. 1920. Millerand 23. September 1920 bis 11. Juni 192t. Doumergue 13. Juni 1924 bis 13. Juni 1931. Droumer 14. Juni 1931 bis ? ' Nur 5 von ihnen haben ihre 7jährige Aml^- -eit also ganz durchgehalten, nämlich Grevy, Loubet, Falli-rS, Poincarö und Doumergue. Viertel- I Anzeigen werden die Sgespaltene Petit-Zeile mit LS «So nei, Reklamen die 4 gespaltene Zeile InsHauS s mit 100 «Soldpfennigen Anzeigen u. Reklamen mit platzvorschristen und fchwiertqen Satzarten werben mit - - - --- Aufschlag berechnet. Schluß der Anzeigenannahme Vorm. 11 Uhr Für das Erscheinen - an bestimmten Tagen oder Plätzen, sowie für telephonische Aufträge wird ,r geleistet. Inserüonsbeträqe sind sofort bei Erscheinen der Anzeige fällig, späterer Zahlung wird der am Tage der Zahlung gültige Zeilenpreis in Anre nung acht. Rabananspruch erlischt: b.vvrspät.Zahlung, Klage ob. Konkurs d. Auftraggebers In der Bunbesvorstandssitzung beS ReichS- lcindbundes wurde eine Entschließung an genommen, in der eS u. a. heißt: Der Bundes vorstand weist die Angriffe, die -er Reichs kanzler in feiner Wahlrede in Cloppenburg gegen den RetchSlandbund gerichtet hat, als unsachlich und ungerechtfertigt zurück. Anstatt den Führern der Wirtschaftsverbände Fehler und mangelnden Mut zur Wahrheit vorzn- Iversen, wäre eS gerade des Kanzlers Pflicht ge wesen, seinerseits de« Mnt z«r Wahrheit aufzubringe« und außzusprechen, daß ohne Lösung des Re- parations- und Lastenproblems und ohne Wiederherstellung der Freiheit des Arbeits marktos die Senkung der Produktionskosten sowie die Beseitigung der Arbeitslosiakeit auf die Tauer nicht zu erreichen sind. Di« Lage der Landwirtschaft ist katastrophaler denn je Die Gesamtkage ist ungleich gefährdeter als in dem Zeitpunkt, an dem die Regie rung Brüning mit dem Anstrage znm Handeln berufen wurde. Tie Reichsregierung ist durchaus schuldig, wenn unter ihrem Wirken sich das Elend der Landwirtschaft täglich verstärkt. Der Weltmarkt ist Ncberschnßgebiet. kann also seine Preise richt regeln. Deutschland ist dagegen Zuschub- gobiet nnd kann daher die Preisbildung für agrarische Produkte durch handelspolitische und innerwirtschaftliche Maßnahmen den P^odnk- -nktionskosten anpasscn. Der Reichsland''nnb hat der Reichsregierung wiederholt sachliche Natfchlägc unterbreitet. Die RcickSr?gi^rnng ist iedoch hierauf nicht oder nur ungenügend und zu spät eingcgangen. Zwei Wahlgänge Das Ergebnis des erste« Wahlganges lautet«: Für Briand 891, für Donmer 43L Hennessy erhielt 89 Stimmen, der Kommunist Cachin 9. SS wählten insgesamt SOS Abgeordnete nnd Senatoren. Außenminister Briand hat auf Grnnd dieses Ergebnisses t« zweite« Wahlgang ans eine er- nente Kandtdatnr Verzichtet. Die PrSstdentfchaftSwahl endete im zweite« Wahlgang mit dem überwältigende» Sieg des SenatSpräfidente« Doumer mit S04 Stimme« gegen de« radikalsozialistischeu Kandidaten Mar- ra«», der n«r 884 Stimme« aaf sich vereinigte. Zwei Fronten in Genf Hie Curlius-Schober S«ö Genf wir» ge«el»et: Die erste« dtpl— «tischen Fühlungnahme» Ha»a» »ereitS begon nen. Kurz nach Ankunft »er »entschen Abord nung sand eine erste Zusammenkunft zwischen Curtius und Schober statt, in der die überein stimmende Haltung Deutschlands und Oester, reichs bei der Behandlung der Zollunion tm tzuropäischen Ausschuß nnd anschließend tm Böl» kerbundsrat sestgelegt worden tft. Hie Briand-Benesch Wie von französischer Seite verlautet, werden in den Ratsverhandlungen über das deutsch-österreichische Zollabkommen Briand und Benesch übereinstimmend die Behandlung des Zollabkommens vom politischen Standpunkt aus verlan gen. Ueber den Plan der Einholung eines Rechtsgutachten- des Haager Gerichts hofes in der Frage der Vereinbarkeit des Zollabkommens mit dem Genfer Proto koll von 1922 ist btS jetzt in diplomatischen Vorverhandlungen noch keine endgültige kinigilng zustandegekommen. Auf fran zösischer und tschechoslowakischer Seite hält man jedoch an diesem Plan fest, da man annimmt, daß die Erstattung eines solchen Rechtsgutachtens neun bis zehn Monate in Anspruch nehmen würde. Man hofft, daß in den in der Zwischenzeit stattfin denden Verhandlungen ein« Aenderung -es Zollabkommens herbetgeführt werden könnte. Länderreaierungen wurde PublikationSöefug erweckt, als würde das Wahlergebnis beS «iS zuertetlt. — ES handelt« sich um ein« B«- Aoungplan-Volksbegehrens vo« -en Beamte« l«i-tauna in einem von Hugenberg selbst ver-jdes preußischen Innenministeriums „retu- faßten Artikel- ES hatte darin den Eindruck schiert" werden. Srichemi täglich mil den Setlagen: AmN. Fremden- und Kurliste, Agrar-Warte, Radlo-Zeltung, Nu en stündchen Lachen, Aus alter u. neuer 3ett,Moden-Zettung,Schnlttmusterboqen. Oer Bezugspreis verragr irei monati. M.2.10, durch dleposi ohne Zustellgebühr monaü M.r.20. Für Fälle KSH.Gewalt, Krieg, Streiks usw. hat der Sezieher keinen Anspruch auf Lieferung bzw.Nachlieferung der Zeitung od. Rackzahi. d. Lesegeldes. Druck: Eiemens Landgraf Nächst., Dresden -Fr eitak Lei unverl. eingesandt. Manuskripten ist Rückporto beizusuq. Für Anzeigen, welche durch Fermpr. aufgegeb werden, könn. wir eine Verantwort, bez. der Richtigkeit nicht übernehm 5em prech Anschiuß : Am« Dresden Rr »1S07 ÄNAiktgtt reü.«dr. <»b«a«»r-sf- Sta,-«.«. Tageszeitung für das östliche Dresden und feine Vororte. . »latt »ntkSlt die amtlichen Bekanntmachungen de» Rate» zu Dresden für di« Stadtteil- «lalewik Lokckwiu W«kk«r sm» Bühlau, Rochwttz und Laubegast (II. und lll. Berwaltung-bezirk) der Gemeinden Wach. Bla,-witz, Wo»« Weibig und SchSnf.Id, ,owt« der «mt»ha«ptmanns<haft Dresden. u« -«WM. » <1°. w l.-". n- — «nm. a...» d-»- m V--.0-N. zettge. ß-ger Deutschland, hab' a^'! Zum AuSgang der französischen Präß ..-n- wahleu nehmen Berliner Blätter aiwsni-rUch Stellung. Die „DAZ" schreibt, ei«»e«tise Absage an den Frieden, daS sei die Parole, die Frankreich, genau ein-m Tag vor der Zusammenkunft in Genf, ansge- geben habe. — Die „Börsenzeitnng" stelli fest, daß mit Doumer zwar ein beivnt national den kender Franzose, nicht aher einer jener Vareler der französischen Rechten auf den Präsidenten- stuhl gehoben worden sei, die sich als „Deutschen, fresser" einen Namen gemacht hätten. — Die „Deutsche Tageszeitung" sagt. Deutschland könne von der aktiven und vitalen Persönlichkeit Dou- merS nichts Gutes erwarten, zumal er gegen den offiziellen Kandidaten des „Friedens" ge- wählt worden sei. — Die „Vossischc Zeitung" ist der Auffassung, daß t» BrrfailleS die Entscheidung gegen Europa gefallen sei, «nn Borabend der Genfer Tagung, von -er di- bedrängten Völker neue Impulse der Hofs- nung erwarteten. — Der „Tag" sagt, Doumer sei gewiß nur als Kompromißkandidat gci-ählt worben, um Briand zu Fall zu bringen. Das D - 3«g Frankfurt - Boalogae veraaglütkt H Mat entgleiste in -er Nähe von Völklingen an der Saar -er D-Zug Die Lokomotive und -er Tenber sprangen aus den Schienen, wobei o r z. z r Stotel wurde. Da- Unglück entstanü durch -« schnelles Fahren. — Unser vilb zeigt di« umg-stsirzt« Lokomotive nnd d«r Tender.