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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 20.04.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-193104202
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19310420
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19310420
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
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Jahr
1931
-
Monat
1931-04
- Tag 1931-04-20
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Monat
1931-04
-
Jahr
1931
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-ixeS -«»tschett Grosisluft, -enges ix Frankreich. Ein JunkerS^-rost- flugseug -er Lufthansa geriet aus der Strecke Marseille—Genf auf französischem voden in einen Schneefturm und ivar zur Notlandung gezwungen. Der Apparat streifte beim Niedergehen einige hohe Tannen und wurde habet beschädigt. Das Klugzeug wird durch Gendarmerie be wacht und muß höchstwahrscheinlich ab- mouttert werden. Doppelmord und Selbstmord eixeS Greifes. Der 70jährige Häusler Dobias aus Ehrenberg bei Neutiffchein erschoß feine 63 Jahre alte Frau und sein« 24- jShrige Tochter. Dr« beiden Frauen waren sofort tot. Hierauf verübte Dobias Selbstmord. Die Ursache -er Familien- tragöbie waren zerrüttete Familienver- hältnisse und schwere Krankheiten von Frau und Tochter. Sin Dachgeschoß bei einer Explosion zer trümmert. Eine folgenschwere Gasexplo sion ereignete sich in ber Nacht zum Sonn abend in Fürstenwal-e a. d. Spree. Der 8üjäürige Krankenführer Th. Gwost, -er infolge einer Schädelverletzung den Ge ruchssinn verloren bat, kam um 22 Uhr nach Haus« und zündete sich in der Küche eine Zigarette an. Der Raum war mit Gas gefüllt, da GwostS Angehörige an- scheinen- vergessen hatten, -en Gashahn zu schließen. Es ereignete sich eine Explo sion. Da -ie Wohnung unter -em Dache liegt, wurde das ganze Dachgeschoß zer trümmert. Während Gwost und seine 13 Jahre alte Tochter Verletzungen -avon trugen, konnte oie Ehefrau unverletzt ge borgen wer-en. Raubüberfall in einer Direktorsmoh- xxna. Ein fast beispiellos Lastehender Raubüberfall wurde am Sonnabendvor- mittag in Frankfurt a. M. in -em Ein familienhaus des Direktors Riefenstahl ausgeführt. Drei maskierte Burschen fuh ren in einem Auto vor, -rangen unter einem Borwand in das HauS ein, fesselten -aS Hausmädchen, -ie Direktorsehefrau und deren anwesende Masseuse und be drohten -ie Frauen mit Erschießen, wenn man ihnen kein Geld herausgeben würde. Die Banditen durchwühlten die Wohnung, zogen aber schließlich unter Mitnahme von einigen wertlosen Sachen ab. Die Frauen konnten sich später von ihren Fes seln befreien und die Polizei alarmieren. BergmaanSloS. Bei einer infolge Schlagwetter erfolgten Explosion in -em Kohlenbergwerk Hungaria im ungarischen Orte Pilisch wurden sieben Bergarbeiter verschüttet. Vier von ihnen konnten nur noch als Leichen geborgen wer-en, -ie übrigen erlitten zum Teil schwere Ver letzungen. Schlechter «»fang! Das Flugzeug ^City oi Cairo" ist bei Koeping in -en Timur-Se« abgestürzt. Die Besatzung konnte gerettet werden. Die „City of Cairo" war das Flugzeug, das die neue Luftverbindung England—Australien er öffnen sollte. »Verein -er Gottlosenkinder" in Ruß land. In Leningrad wurde -er erst« Ver ein Ler Gottlosenkindcr mit staatlicher Unterstützung gegründet. Der Verein soll besonders unter -er Jugend religions- feindliche Propaganda betreiben und eine breite Grundlage für Lie Gottlosenbe wegung unter Len KinLern schaffen. Im Eisenbahnzng durch Afrika von West nach Ost. Am 2. Mai wird es zum ersten Male möglich sein, ganz Afrika von Westen nach Osten im Eisenbahnzuge zu durch queren. Die Strecke geht von Benguela (Angola) nach Elisabethville (Südkongo) und von dort Lurch Rl-odesien nach Beira in Portugiesisch-Ostafrika. Die Fahrt wirü etwa eine Woche in Anspruch nehmen. Aus -em Gerichtssaale Immer dasselbe Bild im Düsseldorfer Prozeß. Im Mordprozeß Kürten wurden am Sonnabend die Fälle Düxrter, Meurer, Wan ders und der besonders viehische Mord au der kleinen Gertrud Alb: wann, der das Scheusal 88 Stiche versetzte, mit allen grausigen Einzel heiten ausgiebig brettgewalzt. Mehr zu be richten, erllbrigt sich. * Betrügereien. Vor dem Dresdner Schöffengericht hatte sich wegen Betrugs und Urkundenfälschung der 38jährige Hellmuth Max Richard Herr mann aus Dresden zu verantworten. Er war durch liederlichen Lebensivandel in schlechter Gesellschaft in Schulden geraten, die ihn zu zahlreichen Betrügereien veranlaßten. Er nahm Darlehen bei dem Spar- und Kreditverein Dresdner Lehrer in Höhe von 1870 Mark, konnte das Geld natürlich nie zurückzahlen und erlangt« einen großen Teil außerdem nur durch Fälschung von Bürgschaftserklärungen. Seine Verfehlungen beginnen bereits im Jahre 1028. Der Allgeklagt« lebte trotz seiner ver zweifelten finanziellen Lage weiter auf gro ßem Fuß. Einen anderen Betrug ließ er sich im November 1028 zuschulden komme«, als «r in einem Dresdner Kaufhaus «tn« Slubmbbel- garnitur auf Abzahlung erstand und dabet seine schlechte Vermögenslage verschwieg. Ein Jahr später handelte es sich um «ine» Mantel, den er auf gleich« Weis« erlangte. Im Juni 1930 wurde der vcschnlbtgte cm» dem Schuldienst entlasse«. I« dieser Z«tt lernte er ein Mädchen au- Kassel kennen, -te glaubte, der Angeklagte werde st« heirate«. Als dieser sich dann mehrfach an sie wegen „vorübergehender" Geldschwterigkeiten wandt«, gab st« ihm nach und nach 1000 Mark, di« st« nie wiedersah. Kurz« Zett später nahm Ler Angeklagte ein«r Kellnerin ihre gesamte« Er sparnisse von 4L0 Mark ab und ließ sich sicht wieder sehen. Im November 1980 lernte Ler Angeklagte einen kaufmännischen Vertreter und den Geschäftsführer einer BerkaufSftltale Ler Meißner Porzellanmanufaktur kennen. Beide borgte er um 50 bzw. 100 Mark an «nd er- schwindelt« sich außerdem eine Schreibmaschine und ein« Meißner Base im Wert von 50 Mark. Schließlich kaufte er noch «inen wettere» Man- tel auf Abzahlung, wöbet er wieder seine Ver mögenslage tn da- vorteilhafteste Licht rückte. Da- Urteil lautete auf sech- Monater Ge fängnis. Ungetreuer Stadtbanksekretür. Da- Schöf- fengericht in Penig verurteilt« den Stadtbank obersekretär Böhm wegen Unterschlagung und Urkundenfälschung in mehr als hundert Fällen zu zwei Jahren und acht Monaten Zuchthaus. Er hatte die Baugenossenschaft durch eigen mächtige Verfügung ^ber ihr Konto um 28 000 Mark geschädigt und außerdem zahlreiche Ur kunden gefascht. «2. Sängertag des Sächsischen Elbgansängerdundes in Meißen Bei einer Anwesenheit von Vertretern von 314 Vereinen und sehr zahlreicher Beteiligung von Sangesbrüdern aus Stadt und Land fand am Sonntag in Meißen der 62. Sängcrtag des Sächsischen Elbgausängerbundes statt. Infolge Un stimmigkeiten des bisherigen Bundes schatzmeisters hatte -ie Bundesleitung ihre Acmter niedergelegt. Zum ersten Vorsitzenden wurde gewählt Lehrer Ref- ler-Drcsden, zum Vundeschormeister Richard Buettner-Pirna, zum Stellver treter Gruppenchormeister Hofinann, Gruppe Dresden-Ost. Ortsrichter Becker- Kötzschenbroda wurde einstimmig zum Ehrenmitglied des Elbgausängerbundes erlwnnt. Der Sängertag naüm den Ge schäftsbericht entgegen, aus Lem hervor ging, Laß auch -a- vergangene Jahr be wegt und reich an Ereignisten für -en Bund war. ES wurde beschlossen, -aß der nächstjährige Sängertag in Tippoldis- walde stattfindet. Ferner soll sich der neue Bundesvorstand damit beschäftigen, für Lie erwerbslosen Sänger sowie für Herabsetzung der Bundeöbeiträge seitens -er Vereine an -en Bund einzutreten. Dem Sängertag voraus ging am Sonn abend ein Kommers, Ler unter zahlreicher Beteiligung von SangeSbrüdern unL der Einwohnerschaft von Meißen einen wun derbaren Auftakt bildete für das deutsche Lied und für Lie Einigkeit im deutschen Männergesang als Pioniere und Träger deutscher Kultur und Wahrheit. * gS. Rückgang der Jugeudwanberungen. Die allgemein« Wirtschaftsnot wirst ihre Schatten immer schiverer auch auf Lte Jugend. Der Jahresbericht der Jugendburg Hohnstein tn Sachsen, nächst Köln Ler größten Jugend herberge im Reich, kommt — wie von amt licher Stelle mttgeteilt wird — zu dem tief bedauerlichen Ergebnis, daß im vorigen Jahr« der Besuch und die Uebcrnachtungen auf Ju- gendburg Hohnstein erheblich zurückgegangen sind. Der Grund für dies« Abnahme Ler Jugen-wan-crungen wird tn der wirtschaft lichen Notlage Ler Eltern der Jugeuülichen erblickt. Di« Gesamtzahl -er Uebcrnachtuu- gen ist g«gen Las Vorjahr um 22 v. H. gesun ken, unL zwar von rund 57 000 auf rund 44 000. Am fühlbarsten trifft dieser Rückgang Lte BolkSschüler, Leren Uebcrnachtungen auf Jugenddura Hohnstet» von 16 500 auf 7700 pLer 68 v. H. zurückgingen. Theater .Der Bibliothekar" Am SonnabenL wurde G. v. Mosers Schwank „Der Bibliothekar" neu tu den Spi«lpla» Les Schau spiel Hauses ausgenommen, tn dem «S viele Jahre gefehlt hat. Im Grunde genommen lohnt sich dies« Auffrischung nicht be sonder-, denn LaS Stück wirkt doch reichlich ver altet. Ist eS doch über 40 Jahre alt. Wenn es auch ohne poetischen und literarischen Wert ist, so «ignet e- sich doch immerhin zur thcatrali- scheu Unterhaltung ganz gut. Mosers frischer Humor und unbedenklich« Keckheit der Erfin dung vermögen ein anspruchsloses Publikum noch heute zu unterhalten und zu erheitern. Um den Schwank genießbar zu machen, dazu gehört allerdings «in« Aufführung, wie man sie am Sonnabend im Schauspielhaus sah. Gielen batte ihr frisches, flottes Tempo verliehen und die Lerbkomischen Situationen in verfeinerte Form gebracht. Di« Inszenierung hatte er aber im großen und ganzen so gelassen, wie sie vor vielen Jahren Hanns Fischer eingerichtet hat. Wunderschöne Kostüm« hatte Fanto geschaf fen. Treffende Typen schufen Hosk mann als lebcnsfrischer Lothair Macdonald, Kot- tenkamp als bramarbasierender Macdonald sen., Schröder, Woester und Posse als smarte Engländer. Reizende Backfische waren Lotte Meyer und Lotte Gruner, die für die erkrankte Cara Gql etngesprungen war Unwiderstehlich komisch wirkten Stella Da vids blaustrümpfige Gouvernante, Rai ner» eingebildeter, ungemein grotesker Schneider Gibson, Pontos schüchterner, un beholfener Robert. Das Publikum belustigte sich ganz trefflich. ES gab sogar Beifall bei offener Szene. U—n. Im Alberttheater veranstalteten Ernst Deutsch und Carola To el le mit einem Berliner Ensemble ein zweitägiges Gastspiel am Freitag und Sonn abend. Sie brachten keine Neuheit mit, son dern griffen aus die ältere Komödiee r Teufelsschüler von Bernard Shaw zurück, bi« man tn Dresden noch nicht gesehen hat. Ler spöttisch-tluge Shaw ist ja in jedem seiner Stücke interessant. Im Teuselsjchüler fuhrt er in seiner schars ironischen Manier vor, daß ein Mensch, der als schlecht gilt und eigcnt- lich auch ist, besser sein und handeln kann al« einer der allgemeines, herkömmliches Ansehen genl.ßt und für alle guten Taten prädestiniert erscheint. Natürlich nimmt Shaw jede Gelegen- wahr, sat.rische Streisltchter aus menschliche Schwächen und Verhältnisse fallen zu lassen. Tie Gesamtleistung Alsred Fischers, Ber- lin, traf den entsprechenden Shawschen Ton sicher. Ernst Deutsch gab den Teufels schüler mit überragender GcstaltungSkrast. Mit strengster Folgerichtigkeit führte er den gewis sermaßen fatalistischen Grundcharakter Lurch. Carola Toelle gelang es, den schwierigen Uebergang von der hassenden zur liebende« Frau überzeugend zu gestalten. Eine glänzend« Leistung bot Adolf Klein-Rogge als ty pischer englischer General. Da auch alle and«, ren Mitspieler ihre Ausgabe tadellos lösten, kam ein eindrucksvoller Gesamteindruck zu, stände. O. H. Demonstrationen gegen Thunis Au» Anlaß des ersten Auftretens des au« Sachsen ausgewiesen gervesenen Operettensän gers Willy Thunis kam es — wie schon in einem Teile der letzten Auflage gemeldet wurde, am Freitagabend vor und nach der Vorstellung „Land des Lächelns" im Dresdner Nesi-en-theater zu teilweise stürmischen Kund- gebungen des Publikums. Di« Aufführung selbst verlief ruhig und ohne Störung. Nal der Vorstellung aber wiederholten sich auf der Straße die Kundgebungen und Niederruf« in verstärktem Maße, so daß die Polizei einschret- ten mußte. Gegen 11 Uhr nachts wurde die Zirkusstraße durch di« Poltz«i teilweise unter Anwendung Les Gummiknüppels geräumt und Lie Ruhe wieder hergestellt. In der Vorstellung am Sonnabend setz ten sich die Lärmszenen in verstärktem Maße fort. Aus -em Parkett hatten sich zeitwcts« -ie Zuschauer geflüchtet, da Stinkbomben gewor fen wurden. Vor dem Theater mußte -ie Po- lizet energisch mit dem Gummiknüppel ein schreiten. ThuniS wir- auf Anordnung -e» Direktors Lerch nicht mehr austreten, bis die Frage der deutschfeindlichen Aeußerungen völ- lig geklärt ist. Am Sonntagabend spielte die Rolle de» Prinzen Son-Pong im „Land des Lächelns" Willy Beyler vom Metropoltheater tn Berlin. Mim Ser MMer MM Opernhaus Dienstag (8): Tiefland. Anrechtsreihe A. BLt 2707—2756. Schauspielhaus Dienstag (8): Der Bibliothekar. AnrechtsreHe A. BVB. Gr. 1: 2501—2800. Albert - Theater Dienstag (8): Im bunten Rock. VB.: 6246—6NÜ, BVB. Gr. 1: 11001—11200. Die Komödie Dienstag (^49): Hasenklein kann nichts dastr. VB.: 871—450. BVB. Gr. 1: 3501—3600. Residenz-Theater DienStag (8): Das Land deS Lächeln-. Central-Theater Dienstag (8): Jim und Jill. VB.: 6531-65R. BVB. Gr. 1: 2201—2300. Immer vM« Mim« yJch mochte Ihnen mttiellen. daß wir schon über 18 Jahre die Zahnpaste Tblorodont benutzen. Noch nie hat sie uns enttäusch,! Wir hatten immer wecke Zähne und einen angenehmen L» schmack im Munde, umsomehr, da wir schon lSngere Zeil das Chlorodont-Mundwasser benutzen. Auch benutzt die aan» Familie nurWorodont-ZadnbUrsten". aez.LTHudoba,Fr... Man verlang« nur dl» echte öhlorodont-Zahnpasta Tube 84 M. und Sü Pf., und weise jeden Ersatz dafür zurück SO Er reichte Iwan Murajew die Hand. „Lebt wohl! ES wird noch viel besser werden! — Immer besser! Und Genosse — —" er sprach »um Fürsten Kurakin hinüber — „grüßt mir den Wassil, wenn Ihr ihn trefft! — Wie war doch Euer Name?" «Petrow! Genosse Petrow!" siel Iwan Murajew ein. «Guten Tag, — Genosse Petrow!" Die Tür klappte »u. Die Schritte verklangen auf der Treppe. Dann schlug di« Haustür. Iwan Murajew hatte sich schwer auf die Ofenbank fallen lassen. Es war wieder ganz still im Limmer. Fürst Kurakin drehte sich plötzlich um. „Morgen gebe Ich fort, Iwan Murajew! Ich will nicht, daß Ihr Ungelegen- beiten habt!" Der alte Murajew schüttelte den Kovf. So war da« immer: Welch einen Traum batte er vorhin gehabt vom Mütterchen Rußland. Nun war er aus geträumt und nur, weil da einer gekommen war, dem sie auf dem Marsfeld erzählt batten: E« wird alle« besser werden. Und immer besser! Sie haben es heute wieder gesagt! „ES ist nicht schlimm!" murmelte Murajew mühsam «E» ist gar nicht so schlimm. Er bat da» alle» geglaubt, da mit dem Genossen Petrow aus Staraja-Derewnia! Warum sollte er e« nicht glauben?! — Er wohnt drüben und kommt ab und »u herüber, alle Monate einmal. Und dann spricht er ein paar Worte, wie man so spricht, wenn man sich kennt, weil man in derselben Straße wohnt! — Er lebt sehr still und kümmert sich um nicht«. Glaub' nicht, daß er nur schnüffeln wollte! Ich glaub'« nicht!" Iwan Murajew machte sich am Ofen zu schaffen. Irgend etwa« Seinselige« stand auf einmal in der engen Gass«, in d«r er wohnt«, weht« durch di« Ritzen d«» schief«» Fenster« in» Limmer und breitete sich au«. Legte sich schwer auf den alten Murajew und den Fürsten Kurakin. Als Gudaschow an diesem Abend die Krsty verließ, durch die er einen JnspektionSgang unternommen, hielt er in der Tasche einen Zettel. Ueber vierzig Ramen standen darauf verzeichnet: Also vierzig Verhaftungen an diesem einen Tag. Vierzig Einlieferungen tn die Krstv- Er batte keinen von diesen Sistierten gesehen. Er war nur durch die ballenden Gänge geschritten, ohne link» und rechts zu sehen. Wenn der Soldat gerade eine Tür geöffnet batte, hatte er auch wohl in eine Zelle hinein geblickt. Gleichgültig, abgestumpft. Vierzig Menschen. „Väterchen ist wieder ruhiger. In den nächsten Tagen können Sie de» Abends kommen, Fedja!" batte Tamara ihm zugeraunt, als er die Krstv verlassen hatte. Vierzig Menschen! hämmert« e» in seinem Kopf. XVH. Falsche Papier« sind teuer! Fürstin Ekaterina Kurakin lag auf der Ofenbank und atmete ties und regelmäßig. Unter den fast geschlossenen Lidern aber blinzelte sie »u dem Manne hinüber, der am Fenster saß und einen dicken Stock schnitzt«. Und jedesmal, wenn die Spähne flogen, summte er im Takt die „Dobinusch- ka". Der Mann machte im Grunde genommen einen wenig vertrauenerweckenden Eindruck. Das schwarze Haupthaar ding lang und wirr zu beiden Seiten de« Gesicht« herunter. Wenn er die Augen aufschlua. kür eine Weile -u schnitzen aufhörte und zu ihr hinüber sah, ob sie noch schlief, glaubte sie auf dem Grunde seiner Seele alle« Häßliche lesen »u können, da« nur in eine» Menschen Brust »u schlafen vermag. Aber so waren die Armen in dieser Gegend: Listt«, ver schlagen, hinterhältig und zu allem bereit für Geld. Man befand sich ta an der Grenze. Wie da» Dorf wohl heißen mochte, in dem Ne sich Le- fand? Sicher war e« so klein, daß sie »och »ie von Ihm gehört halt». Und wie spät e« sein mochte? Ob sie lange hier gelegen hatte? Draußen war Heller Tag. Der Sturm hatte den Schnee bi« an« Fenster hinauf geweht. Lange konnte sie nicht hier bleiben, da» stand fest. Sie mußte weiter, — immer weiter! Der Mann am Fenster bürte auf zu schnitzen und nahm ein trockenes Stück Brot vom Boden auf. Es war schmutzig und er mochte schon mit den Stiefeln darauf berumgetreten sein. Er betrachtete es andächtig von allen Seiten, brach etwa« ab und begann zu essen. Ekaterina regte sich, warf sich ein paarmal hin und ber, als wenn sie eben erwache und richtete sich schließlich auf. Sie fuhr mit der Sand über die Stirn und erschrak im gleichen Augenblick. Wo waren ihre Handschuhe? Hatte sie sie verloren? Ihre gepflegte, weiße Hand mußte auffallen. Was nutzte all« Verkleidung, wenn man ihre Hände sah? — Der Mann am Fenster nickte ihr zu und um seinen Mund wielte ein satte- Lächeln. „Feine Dame!" sagte er. Sonst nicht». „Wie beißt die» Dorf, wo ich bin?" wagte Ekaterina nach einer Weile »u fragen. „Ist kein Dorf. Nur ein Hau». Die» ist mein! Ist kein Dorf!" Der Mann verspürte augenscheinlich wenig Lust, sich mit ihr zu unterhalten. Sr taute bedächtig an seinem Brot weiter. „Und — wie weit ist da» nächste Dorf?" fragte Ekaterina abermal» nach einer langen Pause. „Viele Werst!" „Viele Werst!" wiederholte sie mechanisch. Und dann, wie in einer plötzlichen Eingebung: „Wir sind hier noch dicht an der Grenze?" „Ja! — An der Grenze!" Ekaterina war ratlo». Wie sollte sie den Mann »um Sprechen bringen? Sie griff in eine Tasche ihre» Unter rocke» und holte «in paar Scheine heran». Der Mann be obachtete jede ihrer Bewegungen. Jetzt zeigte er die Zähne und streckte die Hand au». Sie reichte ihm da» Geld. „Ihr könnt mir helfen, guter Freund!" begann sie, etwa» mutiger geworden. „Ich will nach Petersburg nach Leningrad!" »erbesserte sie sofort. ES ist sicher ein weiter Weg. Ich muß »um nächsten Dorf und von dort mit einem Gani zur Bahnstation! Könnt Ihr mir Helf«»?" Gut (2:1). Spt 4:4 S: Rin GB Gpo Bo« schlechte Spor feilst pen Si Dr« s UH- Kor falza 5 Ber daS vm sau-, 6 der Re de« wo Nt--«rl diesem Am k. L. 0 cl»b t »ugunft schlug l last 1 am Bo bochmti ßer Fi über di Die -»>.«< I» Da freu»-« men g Sachen: i« Brei Sotha Berlin gegen « PSBfL 9« Lc« nacht? in Bre ßcn Gli De« Im Län
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