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, M.ik« «Irlck Bühlau, Rochwttz und Laubegast lL und lll. Verwaltung,bezirk) der Gemein vlasewltz. b Pillnitz, wetbig «nd Schön,..d. sawl. d« «mt^h-uptmannschast Dr.»d«u ^ür ^hSh^ewatt,, iredaktto« und Expedition I L°L2'«sÄaseVl-, ToNewitzer Str. 4 LLtLÄ! »r Zad^ana > >e!t nicht Äernebm L)onnersiog, oen 2. MprU El 7ir. 78 srantg« »«Hcka«1, 7t«Nam«n di« 4 -«(palt«« Z«a» schrislrn «d Lw'enqen Satzart«« »«rd«, »U «X >n»et-«aaanahm« dann. 11 Uhr Für das Erfchest,«« » »dar ptätz««, ,»«t« für telephonisch« Aufträge wir» tbeträa« sind sofort d«i <»sch«1aen der »«»«<-« (LM-. Tag« vor Zabkmg aülttq« Zeiienprei« i» Anr»i mm- d«rfpät. Zahlung, Mag« ob. Konkurs d. Auftraggebers palt«»« Poitt-Aei^ mit LS Gotdpf >n»etq«a «. 5t«N«a« mit platzvoes Aufscyt<»y M der Anzeigen Ml defttmmtea Laas» kein« Gewähr geleistet. Inferno« Sei späterer Zahlung wir» der am ! gebracht. Kakastanspruck erlischt: d. Sächsische MWU» «VWEk ^7^ toickwiker Anreiaer ««»»«0 vre^ «r»faffe N^e»«h nr «« ,^ll pr.^-ln'ch'»* ««« wu » üir vr«d« albgempreste s^lewitz Tageszeitung für das östliche Dresden und seine Vororte, die amtlichen Bekanntmachungen de» Rate» zu Dresden für die Stadtteile , ,. „ m»?ke/«lrlkt, Vlldlau. Rochwltz und Laub«gast (ll. und lll. verwaltungrbrzirk) d«r B,m«lnd«n Wach. V«rW«: Mbgou.^va>»rn«r«r«> «r> ' v—— - . . .-.,-1 Ttllblv I^it"-L «>« Distel- I Anzetqrn still' -ägltch M" deu Detlag««- A»«^ z^ugs^lÄrSgt frei ins Haus I «it 100 , Redaktion« z« unverl. einqeiandt. Manuskripten ist Rückporto bei Amor. au»qeqeb werden, kdnn. wir ein« Verantwort, l SO SM» M «nveallmS imlerrlrdiel Der sächstslhe Innenminister Richter benutzte »Ik am Mittwoch erfolgte Einweisung -e- neuen Dresdner Oberbürgermeisters Dr. Külz, um vor der Oesfentlichkett zu der Notverordnung »cr RetchSrcgterung Stellung -u uehmeu. Er «klärte, »ab die sächsische Regierung keine Gelege«, heil gehabt habe, -um Inhalt dieser Ber- «rdlluug o»r ihrem Erlaß SteLuas »« uehmeu, nid daß sie sich, wenn ihr diese Gelegenheit gegeben gewesen wäre, namentlich gegen einige, »le Länderhoheit stark elnengende Bestimmun. ,kn gewendet haben würde. Die Negierung wisse sich frei von allen scharfmacherischen Ten- ten-en und glaube, das in der Vergangenheit bewiesen -u haben. Sie hoffe deshalb auch zu- »ersichtlich, daß eS im Freistaat Sachsen nur k geringerem Umfange notwendig sein wir-, von den Vollmachten der Verordnung tatsächlich gebrauch hu machen. Ablehnende Antwort an die sächsischen Kommunisten Die kommunistische Landtagsfraktion hatte, wie berichtet, wegen der Notverordnung deS Reichspräsidenten über daS DcmonstrationS- verbot Einberufung deS Landtage- gefordert. Darauf hat LandtagSpräsident Weckel folgendes Kchrciben an die kommunistische Fraktion ge- richtet: „Der Präsident hat vor der letzten Ple. narsihung Vereinbarungen deS AeltcstenrateS Aber die nächste Landtagsarbeit herbeigeführt. Am Schluß der letzten Landtagssitzung hat er erklärt: Die nächste Sitzung wird nach den Ver einbarungen im Aeltestenrat vom Vorstand einberufcn werden. Diese Vereinbarungen gel ten zurzeit noch/ Aussprache mit sächsischen Aibeitnehmern in Berlin vor kurzem hatten bekanntlich die Vertreter teS verbände» Sächsischer Industrieller Ge- legenhett, ihre Wünsche der Reichsregierung vorzutragen. Der Deutsche Gewerkschaftsbund iD.G. B ), christlich - nationale Richtung, hat seinerzeit die Neichtzregicrung gebeten, die Ver treter der sächsischen Arbeitnehmer zu dieser Besprechung zuzuziehen, weil sie am stärksten unter der sächsischen Wirtschaftskrise litten und am allermeisten an ihrer Behebung interessiert seien. Diesem Wunsche konnte seinerzeit nicht entsprochen werden. Nunmehr soll aber zunächst eine Aussprache zwischen Vertretern deS NeichS- arbeitSministeriumS, der Landesverbände der kpihengewerkschaften und deS Sächsischen Ar- beitS- und WohlfahrtSministerinmS folgen. Diese Aussprache wird in der zweiten Hälfte des April stattfinden. SvmuMM MMn ja -er -WMür Nach einer Meldung aus Frankfurt a. d. Oder sind am Mittwoch in Fürstenwalde sieben An gehörige des dort stationierten Reiterregiments 9 und eine Anzahl Arbeiter festgenommen wor den, die sämtlich der Kommunistischen Partei angehören und mit den Reichswehrangehörigen seit einiger Zett in Beziehungen gestanden haben. Die Festgenommenen sind schon seit einiger Zeit in dem dringenden Verdacht, eine Zellenbildung in der Reichswehr zu betreiben. To ist vor allem mit einer kommunistischen Zeit schrift „Der Rote Reiter" umfangreiche Propa ganda unter den Soldaten getrieben worden. Zu den verhafteten ReichSwehrangehdrigen ge. hören neben Mannschaften auch Unteroffiziere. Gegen sämtliche Beteiligten wird vom Ober- reich-anwalt ein Verfahren eingeleilet. Ein wertvoller Fund Zu -er Entdeckung deS kommunistischen SprengstosflagcrS in BreSlau, über die gestern berichtet wurde, werden noch folgende Einzel- hetten bekannt: Bet dem vorgefundenen Material handelt eS sich um 80 bi- 90 Pfund Ammonal. Dieser hoch wertige Sprengstoff wird in mittel- und west- deutschen Fabriken hergestellt und wurde auch von einem kommunistischen Vertrauensmann von Berlin nach Breslau geschafft. Dieser Mittelsmann hat mehrere Reisen unternehmen müssen und führte den gefährlichen Stoff in einem Koffer bei sich. Er brachte das Ammonal sofort in die Breslauer Garage, in der daS geheimnisvolle Lager entdeckt wurde. Hier wurde der Sprengstoff in Blechbüchsen verpackt, die sämtlich verwendnngSfähige Bomben dar- stellten und nur mit'ZUndschnur und Zündkap sel versehen zu werden brauchten. Allem An- Emil Limmer -f- Fünf Monate litt Emil Limmer, bi» er am Mittwoch erlöst ward. Mit ihm ging der „zeichnende Chronist" dahin, der fast vier Jahrzehnte lang die Welt bereiste, um alle wichtigen Ereignisse mit seinem ausdrucks reichen Stift festzuhalten. Führende deutsche Zeitschriften, vornehmlich I. 3. Webers „Illustrierte Zeitung" in Leipzig, entsandten Limmer als ihren-^Lgsszialzeichner -u allen Weltausstellungen in Amerika und Europa, zur Kaiserkrönung nach Moskau, zum Papst- lubiläum nach Rom. Alle Reichstagsabge- ordneten der Wer Jahre, unter ihnen Ahl- wardt, Windhorst, Eugen Richler, Bebel, Bassermann. Liebknecht, sahen ihm für Skizzen. In San Nemo weilte Limmer bei Kaiser Friedrich, um ihn 7-r die Seinen in Villa Zino zu zeichnen. Nichts von Be deutung geschah, sei es Bismarcks 80. Ge burtstag, sei es eine Naturkatastrophe, das Ableben eines Fürsten oder ein Kaiserbesuch in irgendeiner Stadt gewesen, Emil Limmer war dabei und zeichnete. Er war der erste, der zeichnerische Reportagen aus den Krupp- Werken, von den größten Werften, aus neu errichteten Instituten oder von Grenz stationen lieferte. Gemeinsam mit Paul Lindenberg weilte er m Paris, unternahm er eine Donaufahrt. Und iinmer wieder treffen sich beide: der zeichnende Thronist und der globetrottende Journalist. Limmers größtes Werk stellt die Ueber- reichung des Marschalkstabes an König Albert von Sachsen dar. Seine wertvollste Arbeit ist eine starke Mappe mit Porträts aus wohl allen deutschen Kriegsgefangenen- lagern. Annähernd lausend Skizzenbücher dokumentieren die Unermüdlichkeit des Künstlers, der lam 20. Juli 1854 in Borna geboren» als Tischler lernte, um dann, vom Leipziger Amtshauptmann Dr. Platzmann entdeckt und auf die Akademie geschickt zu werden. Bis zu Beginn seiner Krankheit schaffte Limmer mit einer für seine 77 Jahre bewundernswerten Sicherheit. Der Uner bittliche setzte des Künstlers reichen Plänen — er begann mit der kalten Nadel zu ar beiten, freute sich erster fein durchgearbeiteter Radierungen — für immer ein Ziel. schein nach ist der Sprengstoff gestohlen un zentral nach Berlin geleitet worden. Von dort aus sind dann sicher auch weitere Mengen -e- gefährlichen Stoffes nach anderen Stellen -e- Rciches befördert worden. Der verhaftete kom munistische Chauffeur bestreitet, gewußt zu haben, wie das Ammonal in die Garage ge kommen ist. Staatskrise als Folge der Finanzkrise Die vorige Woche erfolgte Annahme des Netchsetats ist in keiner Weise gleich bedeutend mit Lem Eingang der ver anschlagten Mittel. Ter Ncichsfinanz. Minister selbst hat erklärt, daß der Etat absolut abhängig sei von der Entwicklung der Wirtschaft. Es ist aber völlig aus. geschlossen, daß die Wirtschast sich so entwickelt, um ein Auskommen von 2000 Mill. Mark aus Tabak und Bier (gegen über 1600 Mill. Mark jetzt), höhere Er träge aus Umsatz- und Lohnsteuern usw. aufbringen zu können. Je hoher ber Mn- teil der öffentlichen Ausgaben (d. h. der Kollcktivbedarf) am Volksvermögen nn- am Volkseinkommen wirb, desto stärker muß die Wirtschaftskrise auf die öffent liche Finanzwirtschaft zurückwirken,- in den ersten elf Monaten des am 31. März zu Ende gegangenen EtatSjahreS ist des-- halb -er Einnahmeeingang um nicht weniger als 853 Mill. Mark hinter dem Voranschlag zurückgeblieben,- dabei wer den die HauptauSsälle erst im bevorstehen den EtatSjayr sich ergeben; trotz der über höhten Steuern hat sich auch noch die Reichsschuld erhöht von 9,35 Milliarden Mark am 31. Dezember 19-29 auf 11^2 Milliarden Mark Ende 1930. Die jetzige trostlose Lage ist dadnrch entstanden, daß de« deutschen Volk unter dem Drnck politischer Forde, rangen viel zu viel Aufgaben gleich- zeitig anfgebürdet worden sind. Man kann unmöglich zur selben Zeit Reparationen zahlen, den ungefähr Höch, sten Lohnstanb von allen Ländern der Welt erreichen wollen, die beste Sozial. Versicherung einführen nnb obendrein noch den »ehr zweifelhaften Ruhm der kostspieligsten Verwaltung der Welt an. streben. Nachdem dem Sozialismus die Sozialisierung -er Wirtschast auf -irek. tem Wege nicht gelungen war, hat er die Besteuerung als Hilfsmittel der Soziali. sierung entdeckt; der Staat hat sich durch die Stenern immer mehr an der Wirt, schäft ,beteiligt", wobei allerdings das ganze Risiko bei Len Unternehmen ver. blieb. Weil die Steuerpolitik zu einer neuen Methode der Sozialisierung aus. gebaut worden ist, sind auch Lie Mah nungen auf sparsame Wirtschaft wir. kungSlos geblieben, »veil die Höhe der Ansgaben ja erst die Höhe der Besteue rung rechtfertigte. Da die Finanzpolitik zn einem politische« Instrument geworden ist, mutz deshalb Ler Kampf um die öffent. liche Finanzwirtschaft unter politischen Gesichtspunkten geführt werden; die Finanzpolitik mutz sich um die grundsätz- lickx Frage drehen, ob im Deutschland der Zuknnft der sozialistische oder der privat- wirtschaftliche Gedanke die Vorherrschaft haben soll. Wenn man die finanzielle Bedeutung Les jetzigen Zustandes richtig verstehen will, muß man sich klar machen, daß zwi schen dem Versprechen Ler Steuersenkung auf Grund der Erleichterungen aus dem Noung-Plan und den inzwischen einge tretenen Steuererhöhungen einschließlich den erhöhten Sozialbeiträgeu ein Umter-