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Sächsischer Landes-Anzeiger : 21.01.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188601210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18860121
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18860121
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-01
- Tag 1886-01-21
-
Monat
1886-01
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 21.01.1886
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> ' Zahrftmg. Sächsischer AbounementSpreiS: D« »»nartettkche — jed» Wochentag AbendWt dem Damm d«S folgend«, WLL"S'«Kr« mo«MH 60 Psg- bei den Ausgabestellen in Chemnitz und den Bororten, sowie.bei der Post- (Eingetragen unter Nr. 4«sck.) 4. Quartal «scheint für Abonnenten eihaachttbeigabe) d.Anzeigerr. Verlag: Alexander Wiede, Bnchdruckerei, Chemnitz. Donnerstag. 21. Jamar 188V. JnsertionSPreiS: Kaum einer schmalen KorpuSzeile 15 Psg.; —Rellame (ispalttge Petitzrile) SV Pfg- — Bei Wiederholung großer Annoncen Rabatt. Bei Bestellungen von Auswärts wolle man R Vormittag. Crpevittau und Redatttou: Lhemnih, Theaterstraße Ar. LtlegrammÄdr.: Wiede'« Anzeiger, Lb« Fernsvrechfielle Nr- IS». s. mit „Chemnitzer Stadt-Anzeiger". Matter: Tägliches UnterhaltungMatt" Nil humrijiisch illujlmtes SaNtaMtt ^Lustiges Bilderbuchs Amtliche Bekanntmachungen sächsischer Behörden Aus dem die Actiengesellschaft unter der Firma Filiale der T-raer Bank in Chemnitz betreffenden Folium S18 d-S Handelsregisters für den Stadtbe- zirk des Unterzeichneten Amtsgerichts wurde heute verlautbart, daß laut Be- schluffeS der Generalversammlung vom 31. Mäiq 1885 die Ztz 1, 3, 6,15. 16, 20, 25, 28, 29, 83, 36, 42, 48, 48, 49 und 59 des Statuts abgeändert worden sind. Hierzu wird aus dem Statut noch Folgendes bekannt gegeben: Zweck der Gesellschaft ist die Betreibung von Bank-, CommissionS-, Bötten- und Wechsel-Geschästen. Die Dauer der Gesellschaft ,st unbeschränkt. Das Srundkapiial der Bank besteht Kur Zeit aus Sechs Millionen Sechshundert Tausend Mark und zersällt in It.OOo aus den Inhaber lautende «ctieu zu je 299 Thaler -- 690 Mark. Die schriftlichen Ausfertigungen der Bank find von zwei'Mitgliedern der" Direction' zu unterzeichnen, die zweite Unterschrift kann iudeffen bei den in den gewöhnlichen Geschäftsverkehr einschlagenden Zeichnungen auch durch andere von dem ÄufsichtSrathe hierzu bevollmächtigte Bankbeamte ersetzt werden. Zur Gültigkeit aller in dem Statut vorge- schriebenen Aufforderungen, Einladungen und Bekanntmachunxeu ist erforder lich, daß dieselben in den Deutschen Reichsanzeiger, die Seraer Zeitung und " eingerückt werden. die Berliner Chemnitz, am 15. Januar l886. Königliches Amtsgericht. Im Handelsregister für den Stadtbezirk des Unterzeichneten Amtsgerichts wurde heute auf Folium 914 verlautbart, daß der Spediteur Herr Johann Carl Tradier in Chemnitz die Firma Carl Friedrich Ebert daselbst von der bisherigen Inhabern derselben, Frau Marie verw. Ebert, zur Fortführung überlasten erhalten hat. ^ ^ Chemnitz, am 15. Januar 1886. Königliches Amtsgericht. Im Handelsregister für den Stadtbezirk des Unterzeichneten Amtsgerichts wurde heute auf Folium 2695 verlautbart, daß der Kaufmann Herr Herr- mann Emil Ruß in Chemnitz die Firma Kießig u. Co. daselbst, welche den Charaeter einer Zweigniederlassung verloren hat, von dem bisherigen Inhaber, Herr» Johann Emst Kießig, zur Fortführung überlaffen erhalten hat- Chemnitz, am 18. Januar 1886. Königliches Amtsgericht. Im Mustcrregister deS Unterzeichneten Amtsgerichts ist unter Nr- 1968 eingetragen 5 Firma Franz Knopfe in Chemnitz, ein versiegeltes Packet, ent haltend 3 " ' ' ^ " " " haltend 3 Paar gestrickte Handschuhe, Flächenerzeugnisse, Schutzfrist 3 Jahre, angemeldet am 15. Januar 1886 Nachm. 3 Uhr. dar langsam« Wachsthum der einheimische» Bevölkerung geschehen soll, so wird sie nnr wenig vorwärts kommen, zumal da ein Theil der selben sich in beständigen Bürgerkriegen deeimirt. ES ist also eine Zuwanderung von außen nöthig und dafür liefert Enropa da» beste Material. Der größte Theil von Südamerika liegt innerhalb der .20' 25,, 28, 29, 83, 36. 42, 46, 48, 49 und 59 deS^Statuw abge^ Wendekreise und sein Klima erlaubt dem Europäer nicht, angestrengt zu arbeite». Aber die Gebiete südlich vom Wendekreise, sowie die Gebirge und ausgedehnten Hochebenen innerhalb der Tropen (wohl immerhin die Hälfte des ganzen Areals) find dem Europäer zu träglich, um so mehr, da sie durchschnittlich ein sehr gesunde» Klima haben. Nnn ist e» Thatsache und naturgemäß, daß die AuSge- wanderte» immer einen lebhaften Handel mit dem Mntterlaude treiben und mit diesem am liebsten handeln. Wenn also europäische Länder sich Men bedeutenden Antheil de» Handel» mit Südamerika sichern wollen, so sollten sie den Ueberschnß ihrer Bevölkerung in daselbst «och wenig bewohnte Gegenden z« leiten snchen, wo dieser Element dann durch Handel mit dem Mntterlaude demselben nützlich werden kann. Auswanderer, die sich in Südamerika «ine Heimath suchen, find auch nicht betrogen, denn diese» Land bietet Jedem, der ver ständig darnach ringt, Heimath und Brot. Deutschland, da» in nenerer Zeit augefangeu hat, die Versäumniß früherer Jahrhunderte nachzuholen und Gebiete oecupirt hat, die vielleicht später feinem Handel nützlich werden können, sollt« auch eine andere Versäumniß oachholen und seine Auswanderung in Gegenden leiten, wo sie dem Mutterland« als Abnehmer heimischer Produkte nützlich werden kan». Hoffen wir, daß dies« Einficht zum Durchbruch kommt, denn S amerika wird von Jahr zu Jahr immer mehr da» Ziel Derer, die Europa den Rücke« kehren. Die Länder Südamerika», die bis jetzt die europäische Ein Wanderung a« meiste» au sich gezogen haben, find die südlich de» Wendekreise» liegende«, Südbrafilie», Argentinien, Chile. Dieser stetige Zufluß Angehöriger kräftiger, weißer europäischer Böller muß diesen Ländern i« Laufe der Zeit rin bedeutende» Uebergewicht über die Tropenländer Südamerika» geben, da» dies« wohl auch politisch auSnutzeu werden «ud schon auSnutzeu. Wir sahen die» in dem Kriege zwischen Chile und Peru, in dem da» letztere jämmerlich ge schlagen wnrde und jetzt nicht viel besser wie ein Vasall Chile» ist Chile sucht neuerdings schon seinen Einfluß auf die ganze Küste de» Stillen Meeres auszudehne«. Auf der anderen Seite der Anden wird die Argentinische Republik wahrscheinlich dieselbe Rolle über nehmen, bi» jetzt ist aber da» große Brasilien noch ein zu mächtige» Bollwerk gegen diese Gelüste, ob r» immer so bleiben wird, hängt ei«e»theil» von der politischen Entwickelung Brasilien» ab, anderen: thW davon, ob e» diesem Lande gelingt, seine Bevölkerung und seine' Macht durch Heranziehung einer bedeutenden Einwanderung zu verstärke«. Ein dritter Feind der Unabhängigkeit de» tropischen Südamerikas wird Nordamerika werden. Wenn da» weite Gebiet der Bereinigten Staate« von einer dichten Bevölkerung bewohnt sein wird, die Expanfion nach außen suchen muß, so wird sie ihre Blicke gen Süden richte», und wenn daun der ungeheuer mächtig«, that- kräftige, erbarmungslose Yankee mit seinen harten Finger wo anklopfeu wird, so wird man ihm öffnen müffen. E» liegt also im eigenen Interesse der südamrrikanische« Staaten, Einwanderung heranzuziehe«, damit sie widerstandsfähiger werden, denn de» Fremde wird doch kommen, kommt er nicht als Einwanderer, so kommt er als Eroberer. In die heiße« Gegenden Südamerikas wird wohl «ach Eröffnung de» Panama-Kanal» der Chinese seinen Weg finden und wenn massenhaft kommt, daselbst ein zweite» China ansrichten. Denn «he di« einheimische Bevölkerung sich genügend verdichtet, kann noch viel Zeit vergehen, ebenso ehe der Weiße, von Süden «ach Norden vor dringend, sich genügend acelimatifirt, «m da» Tropenklima auSzuhalte« Für viele Gegenden scheint die stolze weiße Raffe nnr dazu zu dienen. Anderen die Wege z« ebnen, und der Mohr und der Chinese werden umgekehrt zu ihm sagen: „Der Weiße hat seine Schuldigkeit gethan, der Weiße kann gehen." Chemnitz, am 18. Januar 1886. Königliches Amtsgericht. Nachdem das Zwangsversteigerungsverfahren betreffs des aus den Namen Sophie Wilhelmine Dreher eingetragenen Haus- und Gartengrundstücks Folium 78 deS Grundbuchs für Grüna v. R. Anth- eingestellt worden ist, so wird der auf den 29. Januar 1886 anberaumte Anmeldetermin, der auf den 5. Februar 1886 anberaumte Versteigerungstermin, sowie der auf dm 15. Februar 1886 anberanmte Verkündungstermin hiermit wieder aufgehoben. Chemnitz, den 18. Januar 1886. Königliches Amtsgericht. Beleg*ap-ische Nachrichten. Vom 19. Januar. Berlin. Die „Nordd. Allg. Zig." wiederholt heute gegenüber dem .Reichsboten" die Erklärung, daß Spanien vor De«tschland-a«f^»M^."M den Karolinen faktischen Borsprung gehabt habe., Trotz der deutschen Flaggenhiffung seien die von Spanien daselbst vorgenommenen Alle als in gutem Glauben ««»geführte Besitzergreifung anznerkennen gewesen. Oldenburg. DaS Hauptgebäude der Warpsspinnerei und Stärkerei in Drielake bei Oldenburg ist heute Morgen total nieder- gebrannt, die Nebengebäude blieben verschont. Ueber 300 Arbeiter find dadurch brodlo». Lübeck. Der .Lübecker Zeitung" zufolge werde« die Vorarbeiten zum Elbe-Travekanal bis Mitte Februar beendet sein. Pest. Abgeordnetenhaus. Da» Budget pro 1886 wurde mit großer Majorität al» Grundlage für dir Spezialdebatte angenommen, dagegen stimmte nur die äußerste Linke. Pari». Prinz Napoleon ist nicht unbedenklich erkrankt. Rom. In der heutigen Sitzung der Deputirteukammer legte der Minister de» Auswärtigen, Robilant, eine weitere Reihe von Schriftstücke« vor, die die ostrumrlische Angelegenheit betreffen. Bo« dem Depntirten Maurigi wnrde eine Anfrage an die Regierung eiu- gebracht über die Politik Italiens im Rothen Meere und die dem General Pozzolini ertheilte Mission. Petersburg. Der von dem .Dziennik Poznan»»" kolportirt«, angebliche Ausweisung» - Uka» gegen preußische Unterthauen wird diesseits als Phantafiestück erklärt. Oefterreich-Uttgarir. Im böhmische« Landtag hat sich scho» wieder mal ein Kampf um die Geltung der tschechischen und deutsch« Sprache entspannen. HerauSkommen wird dabei schwerlich viel, sonder» Alle» so bleibe«, wie «S ist, uud da» ist ziemlich traurig. Bemerkenswerth ist, daß der Statthalter von Böhmen erklärte, er habe noch keinen Erlaß gegen de« deutschen Schulverel« gerichtet. Die Tscheche» werde« denken, wa» nicht ist, kau» ja noch werde»! — Im ungarischen Abgeordnetenhaus« gab'» Heidenlärm, well behauptet wnrde, gute Freunde de» Ministers TiSza bereicherten sich »it Staats geldern. Name» wurden leider nicht genannt. Italic«. Leo Xlll. legt jetzt besondere» Gewicht aus sein« Forderungen nach Wiederherstellung der weltliche» Macht de» Papst- thnmS und erhebt dieselbe bei jeder neuen Gelegenheit «utschiÄeuer. So erklärte der Papst in dem am Freitag abgehalteue« Conslstorium, er habe mit Vergnügen die Rolle Me» Friedr«Svermittl«r» ange nommen, well er dadurch zur Eintracht und zu« Wohl« der Meusch- heit habe beitragen könne«. Der heilige Vater gab sodann die Gründe an, au» denen er di« Souveräuetät Spanien» über di« Karolinen-Jnsel« anzuerkenne« geglaubt n«d legte sodau» die Umstände dar, die ihn bestimmt hätten, die Handelsiuteressen Deutschlands auf den Karolinen zu sicher» «ud schloß mit folgenden Ausführungen: AuS dieser Thatsache ergebe sich von Neuem, rin wie schwere» USel in den Angriffe» gege» den heiligen Stuhl nud in der Verringerung seiner Freiheit enthalten sei. Nicht allein di« Gerechtigkeit und di« Religion würde dadurch vergewaltigt, sondern auch der Sffentlich« Nutzen leide darunter. Der Papst würde im Stande sein, der WAt die höchsten Güter zu sichern, wenn er, in aller Freiheit seiner Rechte» seine wirksame Kraft zu Gunsten des Hell» de- Menschengeschlecht» aurübe« kö««tei — Der Papst möchte schon, daß alle Mächte i» Verein auf Italien einwirkteu, um e» zur HeranSgabe Rom'» zu veranlassen. Aber würde Mer solchen Aufforderung, wen« sie er folgte, von Italien je Folge gegeben werden? England. I« England eoucentrirt sich dir ganze Aufmerksam keit nicht auf die zu erwartende Thronrede zur Parlamentseröffuuug, sonder» darauf, ob Gladstoue mit seine» irische» Plänen Ernst machen uud darauf hinarbeiteu wird, Irland «in eigene» Parlament z« geben. Ein Theil der liberalen Abgeordneten würde ihm daun zwar sicher den Rücken kehre», aber ob da» den alten Herr« bewege» könnt«, ' auf den Gedanken zu verzichte«, ist doch zweifelhaft. Rußland. In Petersburg fand am Montag da» Fest der ' Wafferweihe (der Newa) statt, bei welcher sich der Lzar die russisch« Offirirre vorstelleu ließ, die früher in bulgarischen Lkusten gestanden. Von einem Fortschritt in der »ussöhunug mit dem Fürst« Alexander ist noch immer nicht» zu entdeck«. - As SWgßiM Me» sich-«« ganz und gar unter die russische Hand ducke«, und dazu fehlt ihn« die Lust. Bulgarien. Gutem Vernehw« »ach hat sich die bulgarische Regierung bereit erklärt, di« Delegirte» für die Frieden-Verhandlung« in Bukarest z«sawm«treten zu kaffen. Daß Serbien einer Bereinig-' ung Bulgarien» und RnmelienS endlich zustimmt, davon ist »och nicht» ' bekannt geworden. Ein russisches Blatt sagt» wmn Griechenland,» Bulgarien und Serbien auch Mer wiederholteu Aufforderung der " Großmächte, abznrüsteu, Widerstand leisten würden, so solle Rußland gegen Bulgarien, Oesterreich gegen Serbien, England gegen Griechen land Vorgehen. Da» werden Frankreich und Jtatten sicher nicht leib«. Me - - W Südamerika al» Ziel für Vknswartderung. n., Südamerika wird und muß immer hauptsächlich «in ackerbauende» Land bleiben. Sein Klima, meist feucht und warm, begünstigt den Pflavzenwnch» nngemein, sein Boden ist größtentheil» fruchtbar, seine Fläche größtentheil» eben uud leicht zu bestellen. Sein Flußshstem erleichtert die Ausfuhr der Product« und seine Lage begünstigt den Handel «it den zwei hauptsächlichsten Sitze» de« Industrie de» Erd- theilr» Mit Europa und Nordamerika. Für Industrie eignet e» sich weniger, da e» verhältuißmäßig wenig Gebirge, Wasserkraft und Kohlenbecken besitzt; außerdem lehrt die Erfahrung, daß Industrie besser in armen Gegenden mit gemäßigtem Klima wie in reichen mit warme« Klima gedeiht. An- allen diese« Gründen ist zu erkennen, daß Südamerika in der Ankunft ein äußerst wichtige« und bedeutendes Handelsgebiet werden wird und muß und daß e» scho» jetzt für die verschiedenen Länder Europa» und Nordamerika» augezeigt ist, sich in dem Handel mit dem vielversprechenden Lande einen gute« Platz zu sichern und zu behaupten. Wen» Südamerika eine größere Bedeutung für den Handel erlangen soll, so muß e» zuerst bevölkert werden. Je thätiger dies« Bevölkerung, je größer di« Menge der Produkte ist, die sie jährlich anf den Markt wirst, desto größer wird auch die Handels- bewegnug de» Contiueut» werden. Man sieht, der Welthandel hat direkte- Interesse daran, daß die Erde mit Menschen und am liebsten mit fleißigen nnd intelligenten Mensch« bevölkert ist. Welch' Men Impuls hg» z. B. die Besiedelung der Bereinigte» Staate« mit einer thätigen Raffe dem Welthandel gegeben! Einen ebensolchen wird die Besiedelung Südamerikas geben. Für Europa kommt hierbei noch in Betracht, daß Südamerika niemals sein Eoucnrrent in dem größten Theile seiner Erzeugnisse werden kau», daß sich beide Länder im Gegentheil in Betreff ihrer Production ergänzen, wodurch ein lebhafter und ersprießlicher Handelsverkehr hervorgernfeu wird. Da gegen ist Nordamerika jetzt schon und wird späterhin «in noch gefähr licherer Conen,reut Europa», da es eineSthell» dieselben Ackerbau- erzeugntffe, auderntheil» M« hochentwickelt« Industrie hat. Enropa hat also ein bedeutendes Interesse daran, daß sich dir Bevölkerung Südamerika» vermehre, weil davon der Umfang seine» Handel» mit diesem Lande abhängt. Wenn diese Vermehrung durch Politische Rundschau. Chemnitz, den 29. Januar. Deutsche- Reich. Die Herabminderung der GerichtSkostrn ist im Reichstag schon oft gefordert worden, aber durchgreifende Be schlüsse find bisher nicht gefaßt. Man wird aber doch bald ernstlich an diese Frage herantreten müffen, denn nicht nur, daß die Höhe der Kosten Biele absch«ckt, ihr Recht zu suchen, wird dadurch anf der anderen Seit« der ans den Gerichtskoste» in die Staatskassen fließende Ertrag verringert. Am Sonnabend hat der Finanzmiuister v. Scholz eivgestcmdev, daß die Einnahme ans den Gerichtskost« andauernd unbefriedigend sei. Die Gefahr, daß billigere Gebühren die Proceßsucht fördern würde, erscheint doch Nein gegenüber der, daß die Erlangung de» Rechte» verkümmert wird. — Die Arbeiterschutzkommisfion de» Reichstage» berirth am Dienstag die Anträge über Errichtung von ArbeitSkammeru und Ar beitsämtern nnd anf Vermehrung der Fabrikinspeetor« zu Ende. Die Abstimmung wnrde auf Mittwoch vertagt, »etter wurde von den betr. Kommissionen fortgesetzt die Berathung de» Marineetats, der Nordostseekanalvorlage, de» MehseuchengesetzeS. — Die Cevtralstelle für Handel und Gewerbe in Stuttgart hat sich mit 21 gegen 5 Stimmen für da» Branntweinmonopol ausge sprochen. - Die Handelskammer in Mühlhausen i. Th. hat einen Pro test gegen das Monopol beschlossen. — I« Berlin wird am 28. Januar «ine Versammlung von Handelskammervertreter» aus bei der SpirituS- Jndnstrie interessirten Städten zusammentreten, um eine Eingabe gegen da» Monopol auszusetzen. — Streitigkeiten zwischen Deutschland und Portugal wegen einiger Kolonialgrenzbestimmungen haben in diesen Tagen ihren be friedigenden Abschluß gefunden. — Die portugiesische Regierung, welche bekanntlich das Königreich Dahomey in Westafrika unter ihre« Schutz genommen, wird ein« Dampferliuie nach dort einrichteu. — Der „Wests. Merk." versichert, e» werde kein Mitglied der polnischen ReichStagSsractiou für da» Branntweinmonopol stimmen Da» polnische Blatt „Kurher Pozn." macht dazu ei« Fragezeichen. — Fast »och mehr Staub al» das Branntweinmonopol wirbelt jetzt der Kirchenfireit und sein möglicher Ausgleich anf. AuS Allem, war für und wider gesprochen, läßt sich erkenn«, daß an maßgebender Stelle da» Geheimniß der schwebend« Verhandlungen sehr sorgfältig bewahrt wird, daß Niemand nicht», al» abwart«! Vkrrs dem Reichstag. , —LN. Berlin, dm 19. Januar. Die Berathung des Postetats wird fortgeführt und ohne wesent- , liche Debatte beendet. Der Etat der ReichSdrnckerrl wird genehmigt. > Ebenso in erster und zweiter Lesung der Handelsvertrag mit Sa» Domingo. Beim Etat deS Auswärtigen Amtes entspinnt sich bei der Fordemng für die westafrikanischen Kolonien eine länger« Kolonial debatte. Die Position (300,000 Mk.) wird aus formal« Gründe» au di« Commission znrückgewiese«, der Etat im Aebrigm unverändert genehmigt. Weiterberathnug: Mittwoch. Bo« «an-tage. In der Sitzung der II. Kammer am 19. Januar, welch« sehr schwach besucht war, gelaugten eiuige Petitionen zur Erledigung, welch« wa» theil- anf sich beruhen zu lassen, theils der Regierung z« über weis« beschloß. Ein« längere Debatte Ms die Petition de» Vev- bandes Sächsischer Bewerbevereine um Unterstützung de» Verbands- Organs „Gewerbeschau" «ud Ermächtigung nnd Unterstützung der Lehrer an technisch« StaatSlehranstalteo, der Gewerbe-Jnspectorr« x., behufs Abhaltung von Borträgen im Gewerbeverein hervor. An der Debatte betheiligten sich außer dem Referenten Abg. vr. Stranmer, welche» der Kammer empfahl, beide Petita der königl. StaatSregiernng zur Erwägung zu überweise«, der Abg. Uhlmann-Stollberg, der >g. v. Volkmar, welcher beantragt, da» Wort „Gewerbeinspekttou" zu streichen und zu dem Wort „Gewerbeverein«" hinznzusetzrn Arbeitev- vereine», Fachverein« ». s. w , ferner Abg. v. Oehlschlägel, welcher den Antrag stellte, dl« Petition der Regierung z« überweise«. Nach einer kurzen Auseinandersetzung zwischen b« Abgg. Wetzltch nnd Uhlmann-Stollberg eröffnet« der Referent der Kammer dm inzwischen von de« Deputation gefaßten Beschluß, den Antrag z» teilen, daß man statt „Erwägnng" nunmehi „Kenutnißuahme" setze und die Vbiden AbäudernngSanträge mit anfnähme. Der Geh. RegiernngSrath von Einsiedel erklärte au» mannigfachen Gründe« diese« Antrag für bei Weitem zweckentsprechender. Nachdem «och ' g. v. Bollmar die von ihm gestellten Anträge znrückgezog«, wurde der nunmehrige DepntationSantrag einstimmig angenommen. Damit schloß di« Sitzung. etwa» Zuverlässige» ES Hilst — Dresden. (Nachr.) Wegen des in Sachs« zu errichtend« ExportmusterlagerS hat sich ein kleine» Streit zwischen Chemnitz und Dresden «tsponn«; denn jede der beiden Städt» möchte dasselbe für sich Hab«. Dresden wirft seine Stellnng al» llefidmz de» Laude» nnd Ehemuitz di« al» erste Industriestadt in die Waagschaale. Mit der in Chemnitz projektirten sächsischen Laude», Industrie-Ausstellung hofft Chemnitz zu beweis«, daß da» Export- musterlage« nnr nach dieser Stadt kommen könne. Unter solch« Verhältnissen ist die Entscheidung in dieser Frage mit Spannüng zu erwart«. — In Beantwortung der Beschwere der Vorstände «img«
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