Suche löschen...
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 06.02.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-02-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-193102068
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19310206
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19310206
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-02
- Tag 1931-02-06
-
Monat
1931-02
-
Jahr
1931
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Aus alter und neuer Feit WM NM AMA « W» HM «ach alte« Aufzetchnuuge» »«chearbettet von M. N o o t» y - Lharanbt. le einen wuchtigen Sch M tragende Varschaft an sich und war und Messer in den Leich. Daran! tSreihe An- l-A. i. Gut, n in » r r e zur wie z z e ia und Vr. 1: o u a gern!», l: Mi Hardt. «eti» ihrigen :b, wie be Sr- Dcnk- soll der ür da» Durch, r seine krwcrb Soeth«. lngisch« nmung zonucu konnte onate* bei in l wohl t nicht r«e-al. Set al« Abend mm. : Bor. Sr. 1: den We« mit stark klopfendem Sergen Vvrq -inans nnd wieder vollzog sich alle» vorher. mrr di« Albe sagte: „Znm »weiten Mal« störst dn mich, Ob. Mägbelrtn, ich warnte dich. Doch rein und «del itt dein Sinn, Dich treidt nicht schnSder Gelbgrwt»«, E« find nicht freveMalbe Lri«Oe. Dich »achte nnr die Macht der LteA«, Die Liebe aab dir hohen Mnt, Drum stehst dn unter Mottes Sui." SchSu Gr. 1: Sprüchlein: ..Wer aber will solch' «dkeS »le iekxue. »tag. oerdcn runter Mark . usw. Losen cicein« habe» nnter Lallen empsina. Man «ntrlß ihr den Krug, trank nnd kümmert« llch nicht weiter um die liebliche Maid. Da» Mädchen aber warnte di« SchMöherren und erzählte ass«» dar. was man ihm gesagt batte. El» drdh. nenb-r Lachen war der Erfolg. Alr der Morgen aravte und die Häkne im Stalle den anbrechenden Laa verklindeten. iahen di« Trinker still n^b stumm nm den Lisch. Schwül war die Luft im Gastzimmer nnd tot waren die Sä»f«r am Lisch. Hingegen die vurg erglänzte hell vom Morgenrot beschienen und eine reine frische Luft webi« um ihre alten Maieern. Die Bnrg hatte schon Hunderte mm Iah. ren den Gorben-Wenden. da sie ein große» Stück Slve beherrschte, al» Sren-vertreter ge bient, alr st« erstmalig im 1b. Jahrhundert urkundlich erwähnt wird. Sie ging dann an die vühmen und später an di« Sachse» über. 14« wurde die Vurg durch den Markgraf von Meißen, da ihr damaliger vefltzer. Han» von OelSnld. Wegelaaeret trkb. zerstört. Seit jener Arlt liegt m tu Lrümmer. Henle bietet die vurgruin« «»»derer» nnd vesucheru et« -astUche Stätte, Steigt man hinauf zur Burgruine Rathen, so läßt die Sammlung alter Gegenständ« au» der NitKrzeit, di« in den Räumen der Gast- Haus«» unteraebracht ist, daraus schließen, daß di«se» alt« Mauerrocrk ein U«berrest einer stattlichen vurg ist. Man wird auch nicht schauern wt« die jung« Maid, di« zur Heldin der Sage geworden ist. Di« Sage «rzShlr folgend«». vor vielen Jahrhunderten — wahrscheinlich Im frühen Mittelalter al» da» Rittertum in Deutschland in vollster vlüt« stand, al» die vurg Rathen noch mächtig war und stolz aus die wie «in Silbcrband sich um JelSblöck« windend« Elbe herabsah. war Im Gaschos »um Erbg«richt in Rathen «ine Maid im Dienst, di« ihr Leben der Lieb« wegen aus» Spiel setzte. In der Gaststube zum Erbgericht war e» wie allabendlich lustig beim Wein zog«- gangen. Schon rückte die Mitternacht-stunde heran und noch immer saßen al» letzt« Gäste drei reiche Schtff»herren am Tisch, die trotz dem. daß sie vi«l W«in zu sich genommen hatten, immer noch dursteten, vom übcrmähi- gen Alkoholgenuß waren sie schon von Sinnen, st« beherrschten ihre Zunge» nicht mehr, aber um so sicherer wußten si«. wo man guten Wein herbekommen konnte. In Rachen nnb in der Umgegend war e» bekannt, daß der- fentge. der um Mitternacht zur Burg hinan» stieg« nnd am vnrgtor anklopfte, den leeren Krug, den er mitbrachte. gefüllt erhielt. Rach- dem man angeklopft habe, sollte sich di« alte vurgwand auftun und «ine alte Pförtnerin, die Lampe in der Hand haltend, erschein«. Reichte der Kommende ihr Len Krug, dann nehme st« diesen in Empfang nnd verschwinde mit ihm in die vnrg. Einstweilen soll die Mauer sich ganz geheimnisvoll wieder geschlos sen haben. Man sagte, tn den tiefen alten Kellern der Burg lagerten viel« große Fässer de» besten alten Weine», der wie vel gewesen sein soll. An» «inem dieser Fässer füll« di« alte Iran den Krug bi» an den Rand voll. Nachdem kehre sie wieder »ur vurgmauer zn- rück, die sich geheimnisvoll öffne und -a- Kreidebleich kam da» Mädchen zurück Saststnbe, wo »an » mit Jnbel nnd >, bedenklich erschienen, grabung seiner Leiche beschlös se gm 80. November 1835. Ato- vei der Untersuchung habe» Petrick und die Albrecht folgende» einaestanden: Die Ermor dung Beuchels ist, um seine« Zudringlichkeiten und seinem öfteren Auslauern der Alorecht ein Ende -u machen, von beiden vorher mehrmals besorochen worden. Petrick ist anfänglich Mr Erschießen gewesen, hat sich aber später Mr den Hammer entschlossen. Zur AuSsührung de» Mordes hat die Albrecht den veuchel, genetg- tere Gesinnungen vorsptegelnd, »u einem ve- suche etnaeladen und mit ihm verabredet, sich am 2U Oktober tn Dresden zu tresfen. Die» ist geschehen und, nachdem sie dort ihre Ge schäfte beendet, hat sie den veuchel »egen Abend mit nach VraunSdorf genommen. Schon auf dem Wege dahin, zwischen Ober- und Nie- derhermSdorf, hat Beuchel erschlagen werden sollen; Petrick ist deshalb beiden entgegen ge- gangen, doch weil e» ihm zu spät wurde, ist er, in der Meinung, veuchel werde wohl nicht nach Dresden gekommen sein, früher zurückgekehrt, al» die Albrecht mit Beuchel am verabredeten Orte eintraf. Nachdem sich die Albrecht rasch mit Petrick besprochen, wa» nun zu tun sei, machte letzterer den Vorschlag, veuchel verhaf- ten zu lassen. Auf Borstellen der Albrecht, daß die» nicht dazu führen würbe, dauernd Ruhe vor ihm zu bekommen, hat sich Petrick aber- mal» -um Morde bestimmen lasten und der manne» gewalttätig beschleunigt zu habe». Unter solchen Umständen mußte die Albrecht infolge mangelnder Beweise in diesem Falle sreigesprochen werden, ebenso Petrick weae« eventueller Mittäter- oder Mitwisserschaft. Da gegen wurde die Albrecht wegen de» an ihre« zweiten Ehemann verübten Giftmorde» zu« Lode durch da» Rad mit nachfolgender Flech- tung auf da» Rad, Petrick wegen de» mitbe- aangenen Morde» an veuchel zum Lode durch da» Schwert verurteilt. Die zuerkannte Todesstrafe ist vom König« bestätigt, doch die der Albrecht au» Gnaden eben fall» in die Strafe de» Schwerte» umgewandelt worden. Ihre öffentliche Vollziehung erfolgt« am 26. Januar 1887. ken. Sie erfolgte pm 80. November 183S. Alv- recht war am 2S. März 1885 im Alter von N Jahren gestorben und 8 Lage später tn Lef- sel»dors beerdigt worden. Der Kunst de» Che- mtker» gelang e», in den der starr verweste» Leiche entnommenen Substanzen so viel Arse nik sestzustellen, da» auSgereicht hätte, um bret Menschen zu töten. Im Fortgange der Unter suchung hat die Albrecht auch diese» Giftmord einaestanden. Die vestätlgnng der Vergiftung Albrechts erhöhte den verdacht auch hinsichtlich der ver- atstung Schüttaus», de» ersten Ehemannes der Albrecht, der am 14. Juli 1828 verstorben »ar. Am 26. Januar 1886 wurde sein Grab gcössnct. Loch konnte die Untersuchung der Leiche, vo» der nur noch da» Gerippe übrig war, nicht mit Sicherheit auf Vergiftung schließen. Die Alb recht hat niemals gestanden, den Tod ihre» a» Auszehrung darniederliegenden ersten Ehe- Sie SM M-Me del «MM In unserer an historischen Stätten so reiche» Gegend liegt an dem heute wegen de» Baue» Ler Talsperre Lehnmühle mehr al» sonst begangene» Wege die Stätte, die im VolkSmund Stahle Höhn-Kirche" genannt wird. Wenn man vo» Dippoldiswalde kommt und da» lange freund«; liche Dörfchen Reichstädt durchwandert, liegt a« oberen Ende südlich der Straße, ca. 100 m nach SabiSdors zu ans einer Kuppe ein Baumbestands Diese kahle Höhe, die heute einen kleinen um zäunten Park barstellt mit dem Erbbegräbnis der Rittergutsbesitzer von Reichstädt, war ei»st der Standplatz eine» Kirchlein». Diese im Jahre 1320 zum ersten Mak« ge nannte Kirche war den 14 Nothelfern geweiht; sie wurde natürlich zuerst von Katholiken benutzt war eine Walliahrtsklrche und stand in hohem Ansehen. Infolgedessen flossen ihr auch von de» Gläubigen reiche Mittel zu. Man legte später auch einen Gottesacker bei ihr an, um tu P«stt- lenzzeiten die Toten dort zu begraben. Im Jahre 1681 wurde sie neu erbaut and durch den damaligen Gerichtsherren von Büna» reichlich auögcstattet. Aus heute unbekannte» Gründen wurde sie aber erst 1700 zum Gottes dienst benutzt. Auch der Altar wurde damals neu hergestellt und am 8. November 1726 etn- aeweiht, er war ein Geschenk von Caspar Abra dam von Schönberg. Die Glocke, die heute t« Turm de» Schlosse- von Reichstädt hängt, hatt« in Mönchsschrift folgend« Umschrift: »Ich bi» eine Sprache dcS Tröste»." Als im Jahre 17V6 bi» 17V2 Adam Rudolph von Schönberg daS Dach erneuern und einen Turm bauen ließ, wurde die Glocke dort aufgehängt. Nach und nach kam dann der Gottesdienst i» der evangelischen Zeit ab, bis zuletzt im Jahr« nur noch zweimal dort Gottesdienst gehakte» wurde. Das Gebäude wurde baufällig, der Ab bruch wurde beschlossen und im Jahre 1872 auS- geführt. DaS Steinmatertal erstand der da malige Gastwirt Wagner in Sadisdorf und er baute davon seinen Tanzsaal. Die Stelle, wo früher die Kable Höhn-Sirche stand, ist beute Lurch einen 1,25 m hohen GeLrnkstein gekenn zeichnet, »er folgende Inschrift trägt: Vorderseite: ,Lnm Gedächtnis — an — daS jahrhundertelang — hier standen — nnd im Jahre 1872 — abge brochene Kahle — Höhn-Kirchlein zu den 14 Not helfern — errichtete dieses Denkmal im Jahre 1874 di« Kirchgemeinde zu Reichstädt." Rückseite: „Hier, wo Jahrhunderte daS VotteSwort er klungen, Hier, wo manch Halleluja Gotte ward gesungen, ' Hier, wo der Friede Gotte» tausende umwehte, Wo manches Herz zu Gott im Himmel slehte, Hier sprich auch du: „Wie heilig ist doch diese Stätte! Und daß der Friede Gotte» dir auch werde, bete!" Der Friedhof ist ebenfalls verschwunden, er wurde Diese. Die holzgeschnitzten und stark ver silberten Statuen der vierzehn Nothelfer be finden sich jetzt tn Klostergrab in Böhmen. Di« Sage erzählt, daß ein böhmischer Werghänbler di« Standbilder au» der leerstehenden Kirche gestohlen und nach vöhmen gebracht habe» soll. Eine Bank lädt zum Auöruhen und zm» Gedenken an verflossene Zelt ein, dabet eine» herrlichen Ausblick auf daS schöne Sachse»!»»- Der hol' «S nicht au» Ucbermut, Denn wenn nicht zwingt dazu di« Not. Dem bringt » Gefahr — wobl aar den Tod." berfaaend, überreicht« di« Pförtnerin oder Schaffnerin, wie man ste bamal» nannte, dem nächtlichen Besucher den g-füllten Krug. Auch die fröhlichen Weinbrüder wußten von der spendenden vuraplörtnerin. Da ibnen der Wein »e« Srbgerichte» an diesem Lag« nicht melir schmecken wollte, befahlen ste der jungen Maid, ste soll« sofort znr Vnrg hinaus gehen und «inen Krug vo« dem alten gute« Gewächs holen, dafür versprachen st« thr «inen blanken Taler. Obwohl «in Lal«r »« damakt aer Zeit einen hohen Wert hatte, war e» dem Mägdelein doch nicht um de» Melde» wegen, sondern um die Dtenstber«itschaft zu tnn. Galt e» doch st» tapfer zu zeigen, d«nn der ein« dieser drei Schtfs-berren war der Vater ibre» Geliebten. Die Gefahr, tn die sich da» Mädchen begab, nicht ahnend, schritt «» tapfer, den k«ren Krug tn ber Hand, t» di« pech schwarze, ster»e«los« Nacht htnau», «ilig den Weg zur vurg hinan. Weshalb sollt« da» Mägdlein au» Anast haben, war doch thr Herzletn so rein und ihre Absicht so gut. AIS e» an der vurg angelangt war, klopfte e» an die Ma»«r nnd ganz so wie «an ihm gesagt batte qeschah e» an». Di« Wand tat sich ge- räuschlo» auf. ein steinalte» Mütterlein nahm den Krug entgegen und gab ihn auch gefüllt wieder zurück, aber «» sagt« ber Maid mit dumpfer Stimme ganz andere Worbe in» Ohr «l» ma« ste gelehrt hakt«. Mit Schau- daher gegen 12 Uhr wieder an den Teich ge- gange», haben Len Leichnam wieder herauSge- zogen. Die Albrecht hat ihn im Korbe na» dem Walde getragen, während Petrick mit veuchel» Rock und Stock und mit Hacke nnd Schaufel hinterdrein gina. Im Walde sind ihnen die Wurzeln beim Graben hinderlich ge- wesen, ste haben daher den Leichnam tn einem nahen Acker verscharrt nnd bloß Nock und Stock im Walde verborgen. Später hat die Albrecht no» bi« Ackerfurche« wieder ausgeglichen, Pe trick aber de» Rock tn der Weide, wo ma» th» nachher gesunden, und den Stock in einer Str», benschleuse verborgen. Endlich hat die Albrecht, um in Schmiedewalde den Glauben zu verbrei te», Beuchel habe sich selbst entleibt, auch daS Päckchen mit dem von Petrick geschrtebrne» Zettel auf die Düngerstelle des Schneider» Vv- ger tn Schmiedewalde geworfen. Schon eingehend wurde der Gerüchte ge dacht, die gleich bet den ersten Erörterungen über die Möglichkeit einer Vergiftung der bei den Ehemänner Ler Albrecht zur Sprache ka men. Da die Umstände, nnter Henen der -wette Ehemann gestorben, l wurde Re Au-grabu Alles um Liebe Sage der Burgruine Bathe«, erzählt vo« Elara Weichold-Kaututau« Albrecht be-eichnete« Acker, «ahe dem Walde -wischen VraunSdorf und Lharaadt au-aegraben. Petrick gestand seine Leilnahm an dem Morde -u. Die Sektion der Leiche veu- chel» ergab die sofortige Löblichkeit der durch den zerschmetterten Hirnlchädel biS auf den Grun- -er Schädelhöyle «lngedruuge»en Wunde». Seit Jahren schon trieb t» der Umgegend w» WilSdrufs der Häckselschnetder Beuchel ,u- RauSlitz bei Nossen sein Gewerbe. Er iz»d im Rus« eines ehrlichen und zuverlässt- zm, wennschon dem Lrunke etwas ergebenen Henschen, uird wo er in Arbeit war, da behielt »an iy» gern und tn der Regel auch -ur Nacht. Am DienStaa, dem 20. Oktober 1Ä5, arbei tete er bei -cm Schmied Stüter tnSchmtebe- »alde unb sllr den 22. war er -um Richter -es Orte» versprochen. Doch am Abend de» N. Oktober ging er nach v Uhr mit einer La- terne au» ber Schmiede fort und kehrte nicht »jeder. Er hatte seine Sachen bet Rüter ge lassen. Seine Bekannten erschöpsten sich ver- -eoen» in Mutmaßungen über di« Ursache sei- ,e- verschwinden». Am 22. Oktober, früh nach 7 Uhr, führte im Dorfe Braungborf bet Tharandt der Kuh- junge de» Begüterten Kohl»dorf -le Herde sei- ne- Dienstherrn den gewohnten Wea über den Damm de» kleinen, in den Wiesen hinter dem Torfe gelegenen Teiche». Sr war den gleichen Krg am Tage vorher viermal mit seiner Herde -czoacn und hatte nicht» Auffällige» bemerkt: um so mehr fiel ihm jetzt die Blutspur auf, die aus dem Damm, mit frischer Erde bestreut, von da herab am Leiche hlnführte und an einer Klesse endete, wo deutlich wahr-unehmen war, -ah ein blutiger Körper durch den Schlamm ln ten Leich oder herau-gewllhlt worben, daneben üintrücke, wie von den Stiefeln eine» Manne» und den bloßen Füßen einer Frau. Arbeite rinnen, die mittag» denselben Weg gingen, ge- wahrten dieselbe Blut- und Schlammspur, und sanden in letzterer ein Einschlagemesser. AvendS tri der Heimkehr sah der Kuhjunge noch etwas auf dem Wasser schwimmen, wa» er insolae der Dunkelheit nicht mehr erkennen konnte; oerich- tete jedoch seinem Dienstherr» davon und zog aus dessen Geheiß am anderen Morgen den Ge genstand mit einem Stocke au» dem Wasser; eS war ein Geldbeutel, au» einem alte» seidenen Strumpfe gefertigt. In den darauf folgenden Lagen ward der Teich nach allen Richtungen durchsucht und am 27. Oktober abgelassen; doch ergab sich nichts weiter, wa» Aufklärung hätte bringen können. Dagegen fand am gleichen Tage tn Schmie- tewalde di« Ehefrau de» Schneider» Verger aus der Düngerstatt vor ihrem Hause ein klei- ne» Päckchen. E» enthielt ein Taschentuch, ein Stück von einem Halstuch, einen kleinen Strick, eine Schnupftabakdose und einen mit Bleistift beschriebenen Zettel, anscheinend von Beuchel oder in dessen Auftrage geschrieben und daraus stndentend, daß er infolge eine» Streite» und auS Lebensüberdruß den Strick gekauft habe «nd seinem Leben ein Ende machen wolle. Inzwischen waren diese Vorgänge »ur stenntniS deS Bezirk-gendarmen gelangt; Vie ser hatte die tn VraunSdorf aufgefundenen Ge- genstände in Schmiedewalde ebenfalls vorge- -etgt und eS hatte sich ergeben, daß der Beutel von Beuchel früher vom Gastwirt Etölzer tn Schmiedewalde gekauft worden war. Zugleich erfuhr der Gendarm, daß Beuchel schon früher die damals verwitwete Schütlauf habe heiraten wollen, daß ste ihm aber ihren -weiten Ehe- mann, Albrecht, vorgezogen; daß ste gleichwohl schon damals mit Beuchel in vertrautem Um- gange gestanden, auch 40 Taler ihm abzulocken gewußt, endlich, daß sie veuchel» Hoffnungen wiederum getäuscht und mit einem gewissen Pe trick sich eingelassen, diesem -n sich in» HanS genommen unb, -u BcuchelS großer Entrüstung, rem Anschein nach jetzt die Absicht habe, sich mit Petrick zu verehelichen. Auf diese verdacht-grstnbe hin wnrbe die Albrecht verbastet. Petrick wurde wegen seine» unbefugten Aufenthalt» bei der Albrecht eben- fall» verhaftet und dem Amt Grtllenburg überliefert. Nach einer ergebnislosen HauS- suchung bei der Albrecht nnd erfolglosen Nach- sorschungen nach BenchelS Leichnam wurden Lie Nachforschungen nach den Spuren beS ver brechen- am 6. unb 7. November unmittelbar tn Schmiedewalde und Brann-Lors fortgesetzt. Ter Verdacht gegen die Albrecht wnrde dabei immer dringender. Am 21. Oktober war die Albrecht in Dresden gewesen, Beirchel auf dem Wege dahin gesehen worden nnd Petrick abends ter Albrecht entgegengeganaen. Die Blnt- nnd Cchlammspnren waren noch am 7. November zu sehen; ber blutende Körper mußte zuletzt au» dem Teiche h e r a n S geschleppt worden sein, denn daS Schilf war anSwärt» niedergebo- gen und so festgesroren. Petrick ward als ein gefährlicher, verwegener Mensch, die Albrecht al» rührige, entschlossene Fran bezeichnet. Ihr zweiter Ehemann Albrecht, mit dem ste in äußerstem Unfrieden gelebt, war schnell nnd unter heftigem Erbrechen gestorben nnd nnve- stimmte Gerüchte beuteten aus die Möglichkeit einer Vergiftung sowohl des zweiten als selbst LeS ersten Ehemannes der Albrecht. Während in Schmiedewalde nnb BrannS- Lork diese Erörterungen stattsanden, hatte in der Nacht vom 6. znm 7. November die Albrecht im Gefängnis einen vergeblichen Selbstmord- »ersuch unternommen. Am 10. November traf Lle Anzeige ein, daß man BenchelS Neberrock bei Wölfnitz in einer hohlen Weibe, naß, mit Blut nnd Schlamm »«deckt, aufgefunben habe, auch warb «in Zeuge ermittelt, der mit angehört hatte, wie veuchel durch die Albrecht felbst nach BraunS-orf bestellt worben war. Noch am gleichen Tage legte di« Albrecht La» Geständnis ab, daß st« Bruche!, um feiner lo-zuwerden. weil er ihr nachgestellt und ste mehrfach bedroht habe, in Gemeinschaft mit Pe- trlck ans dem Damme beS KohlSdorffchen Lei- che» erschlagen und den Leichnam in Len Leich geschleppt, in Ler Nacht darauf aber tn einen Acker verscharrt hätte. Die wettere Nntersn- chnna bestätigt« diese Angaben. Am 11. Novem- -er wurde BcuchelS LHchnam aus dem vo» Ler der« eilte LaS Mädchen, so schnell e» konnte den vurgw«g hinab, die Worte ber Alten tu Gedanken angstvoll vor sich hinlagenb: „O töricht Mädchen! Eil davon! Nur nm bi« Z«K ber Sonnenwenb' Zur Mitternacht tst'S mir vergönnt Zn geben von dem alten Wein, Kommt ein uwschulbg«» Mägdcbei«. Und wer dann trinkt -ur rechten Stund, Den hält ber Wein srisch unb gesund, Doch Kchlen rauh und au-gepicht. Den ESnserkehlen srommt er nicht, Drum fche« ber höheren Mächte Finch, Zum -wetten Male eS nicht versuch!" Im Erbg«richt ging e» noch fiöeler -a ak» znvor. Da» Mädchen stellt« üen Krug ans -en Tisch »nd wollte schon auf und davon. Aber ihrem geängsUatcn Gesicht sahen bi« Echlfs»- Herren an, daß ihm etwa» besonder» Grau- stge» widerfahren set. Man fragt« si« au» »nb bald beichtet« die hol»« Maid da» nnh«tmlich« Gebaren der Alten. Schnell ging der Krug im Kreis« hernm nnb fe-«r tat «inen so kräf tigen Zug von dem «blen Rebensaft, Saft ber Krug bald geleert war. „Da» ist «in Wein, ein «chtcr Fcnerwetn, der gebt fürwahr durch Mark unb Bein", schrien öle Zecher. St« schlage» auf den Tisch und befahlen: „Geh. Mais, hol mehr von solchem W«in!" Aber das Mädchen zitterte am ganzen Körper »nd bangte bavr. nochmals zu der Alten geben z« müsse». E» webrte sich mtt Leih«»krSften. al» ma» sie znr Tür htnanS- schieben wollt«. Al» aber ber Vater ihres Geliebte« an ste herantrat, sie «nterm Kinn saßt«, ihr vertraulich tn bk« Augen sah nn- zv ihr sprach: „Du vnb mein Sohn lieht «uch, ich weiß e» lang« schon. Ich hab'» bi» hente nicht gewollt, baß thr «nch beib« freien sollt, doch kokst b« nochmal» solchen Wein, soll in vier Wochen Hochzeit sein." Da strahlte bi« Jungfrau nnb sagt«: „Nn» Lieb« für ihn tn ich alle»!" Wi«her eUt« sie einen wuchtigen Sch ag mtt bem Hammer aus ben Hinterkopf, ber hn irr Boden streckte. Er schlug auch noch auf ben Lieaenben ein und bi« Albrecht tat da» gleiche mtt Beuchel» Stock unb den Worten: „Stehst du, du hast mir nach bem Leben getrachtet, wtr sinb bir aber zuvor ge- kommen." Ste haben nunmehr -em Leichnam be« Ueberrock auSaezogen. bi« Albrecht nahm veuchel» angeblich 1 Groschen 6 Pfennige oe- tragen»« Barschaft an sich und warf Geldbeutel u«b Messer tn ben Leich. Darauf wurde ber Leichnam einstweilen im Leich verborge« «nb mtt bem Rocke bebeckt. Nach Hause zurückge- kehrt. haben ste noch ihre Kletbung und ba» Morbtnstrument gereinigt, Kaffee getrunken und sich dann zu Veit begeben, hier aber da» wettere überlegt und ben Entschluß gefaßt, den Leichnam im Walde zu vergraben. Ste sind Akkrecht aeheißen, Bruche! N» Refem Zwecke M ihre Stube Zu locken. Dte Albrecht aber hat bte» bebenkltch gefunden »nb den einsamen Wea über de» KohlSdorfschen Letc-bamm vor- geschlagen, womit Petrick «tnverstanben war. Dorthin hat »un bte Albrecht ln ber nennten Abendstunde unter trgen» einem Vorwande de» Veuchel zu locke» -ersaßt »nd um ihn zu entwassnen, leinen Stock sich zur Stütze er- beten. Petrick folgte zögernd uns ließ beide auf der Dammkante an sich herankommen. Al- Beuchel merkte, daß jemand t» ber Nähe fei, verlangte er feinen Stock von ber Albrecht. Six hielt ihn aber fest, und im gleich«» Augen blick versetzte Petrick bem Beuchel auch schon
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)