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Montag, den 26. Januar 1931 Ar. 21 Zweites Vlatt Aus dem Lande — Aue. «» Vtadtrat weg« Beleidigung wmrteilt. In der Stadtverordnetensitzung vom 24. Februar v. 2. hatte der früher« Stadtrat Brandt Brschuldigungeu gegen die am Bau des städtischen Asyls Beteiligten erhoben und zwei städtische Beamt« des Meineid« sowie den Ersten Bürgermeister Hofmann der Verleitung zum Meineid be zichtigt. Das Gericht verurteilt« Brandt, dem e« nicht gelang, den Wahrheitsbeweis für seine Behauptungen anzutreten, wegen öffentlicher Beleidigung zu 20V Mark Geld strafe oder zwanzig Tagen Gefängnis. Den Beleidigten wurde die Befugnis zuerkarmt, da« Urteil im Stadthaus« öffentlich aus- zuhängen. — Freiberg. StraHensammdmg zugunsten der Erwerbslosen. Der Stadtrat beschlob in seiner letzten Sitzung, nochmals eine all gemeine Listensammlung zugunsten der Gr- verbslosen «inzuleiten. Aus ihrem Ergeb nis sollen in erster Linie Schuhsohlen für die Hilfsbedürftigen beschafft werden. Der Dat bewilligte «inen Beitrag von 300 Mk. für diese Sammlung. — 2m Bebauungs plan der Stadt soll zwischen Goethestrafte , imd Claußalle« Platz für «ine Stadthalle ! vorgesehen werden. — Veyer. 2» der Versenkung d«rschwnn. w». Als di« Tochter des Stadtrats Schu bert mit ihrem Sind« auf dem Arm den Hausflur ihres Dators in der Silberhütten- straße entlangging, dersank sie plötzlich, laut um Hilfe rufend, etwa zwei Meter w die Tiefe. Sin Mauerteil der Keller, wand war mit dem Srdretch in «ine hohl« Versenkung abgerutscht. Wahrscheinlich han delt es sich um «inen alten Stollen aus der Zeit früheren Bergbaues. Di« Parterre wohnungen muhten sofort geräumt werden. Die beiden Verunglückten konnten bald aus ihrer Lage befreit werden, ohn« nennens werten Schaden erlitten zu haben. — Leipzig. Ger Fenstereinschläger fest- genommen. Am Sonntag früh ist es ge lungen, einen Mann festzunehmen, der das Schaufenster eines Sportartikelgeschäftes in der UniversitätSstrahe mit einem Pflaster stein rtngeschlagen hatte. Der Täter hatte sich schon eine ganze Anzahl von Gegen- ständen aus der Auslage angeeignet. Damit dürfte wohl der lang« gesuchte und viel ge fürchtete Schaufenstereinbrecher sichergesetzt sein. - Dadeberg. PoNttsche Schlägerei. Für Sonnabendabend hatte di« hiesig« Orts gruppe der NSDAP, zu einer öffentlichen Versammlung nach dem Schützenhaus auf- gerufen. GS kam jedoch bereits vor Beginn Die erste« Bilder von dem erfolgreiche« Ozean - Geschwaderflug der Italiener DaS italienische Seeflugzeuggeschwadcr, bas unter Führung des Luftfahrtministers Balbo in den letzten Dezembertagen des vergangenen Jahres unweit Rom zu einem Etaopenflug gestartet war, konnte diesen Flug erfolgreich beenden, wenn allerdings auch der Verlust von zwei Flugzeugen mit ihrer Besatzung zu beklagen ist. Unsere Bilder sind die ersten Ausnahmen von der Ankunft der Flieger in Natal, dem nördlichsten Punkt der brasilia- »ischen Küste. DaS Bild zeigt Minister Balbo imit Barts und Oberst Maddalena, die Führer des Fluges nach ihrer Ankunft in Natal tm Lreise von brasilianischen Offizieren und Re- gierungSoertretern. Urkunbeusälschmuge» bei ei««« ver- Uuer Landgerläu Wie die „Moutagpost" -erfährt, beschäftigt sich die Berliner Kri hervorgetan. Aus aller «ersuch a« eiuem Chauffeur. In fand im Oktober Kämpfen in 1916 finden 14. Oktober lebt jetzt in b. Teplih. Letzt« A«G«lfahr1 «iuer Siebe«- jährig«. Als bi« siebenjährige Margit minalpolizei urit der Untersuchung einer Fälschungsaffäre, deren Schauplatz das Landgericht m in Berlin ist. ES sei scst- den Morgenstunden des Sonntags lnan in der Amselstratze in Berlin-Tah- General von Fra«yois 75 Jahre alt Am 81 Januar begeht der bekannte Truippcnführer aus dem Weltkrieg und Vtilitärschvift- sdeller General der Infanterie -. D. Hermann von Francois seinen 75. Geburtstag, von Francois trat 1875 beim 1. Garderegiment zu Fuß «in und wurde 1888 zum ersten Male zum Generalstab kommandiert. Mit kurzen Unterbrechungen war er dann im Generalstab bis 1900, als er zwm Chef des Generalstabes des 4. Armeekorps ernannt wurde. 1904 wurde er Kommandeur des Königin-Elisabeth-Garde-Grenadier-Regiments Nr. 8 und 1908 General major und Kommandeur der 49. Infanterie-Brigade in Darmstadt. 1911 erfolgte dle Beförde- So«ja Henie i« St. Moritz Die jugendliche Weltmeisterin tm Eiskunstlauf Sonja Henie trainiert zurzeit eifrig tn St. Moritz für die am 29. und 80. Januar auszutragenden Wettkämpfe nm den Welt- melstertntitel 1981. Unser Bild zeigt Sonja Henie bot ihrem Training in St. Moritz. lem ein herrenloses Mictsanto auf. Auf einem Vordersitze lag eine Chaufseur- urütze, und die Scheiben wiesen Durch schlage von Schüssen auf. Auch fand man drei Patronenhülsen. Später kam die Meldung, daß zwischen Potsdam und Ferch ein ermordeter Chauffeur aufge funden worden war, der inzwischen als der 47jährige Ponich aus Berlin-Steglitz ermittelt werden konnte. Feuer in einem Kinderheim. Im katho lischen Kinderheim St. Michael im Wup pertal brach nachts aus noch unbekannten Gründen im Dachstuhl Feuer aus, das sich bei dem herrschenden Sturm bald über das ganze Dachgeschoß ausdehntc. Da das Feuer rechtzeitig entdeckt wurde, konnten alle 200 Kinder im Alter von 2 bis 14 Jahren gerettet werden. Dem Ein greifen der gesamten Elberfelder Feuer wehr gelang es, den Brand aus das Obergeschoß des Hauses zu beschränken, das vollkommen zerstört wurde. Der Schaden ist beträchtlich. Schwere kommunistische Ausschreitun. ae« i« Bismark. Am Sonntag fand in Bismark bei Stendal eine kommunistische Kundgebung statt. Gegen Mittag erschie nen fünf Lastautos und vierzehn Per sonenautos aus Magdeburg, deren In sassen auf dem Marktplatz eine Versamm- lnng'abhielten. Anschließend wurde ein Umzug durch die Straßen der Stadt ver anstaltet. Dabei kam es zu schweren Zu sammenstößen, unter anderem wurden zwei Straßenpassanten, die ruhig ihres Wege- gingen, überfallen, zu Boden ge. gestellt worden, daß sich Beamte oder An gestellte der Justizverwaltung bei der Benennung von Offizialverteidigern . schwerer Urkundenfälschungen schuldig gemacht hätten, zu denen sie anscheinend von mehreren Anwälten veranlaßt wor. den seien. Der Präsident des Land gerichts m habe daher die Hilfe der Kri. minalpolizei in Anspruch nehmen müssen. Der angeblich« Mörder des Kinodirek tors Schmöller stellt sich selbst. Am 20. Januar wurde bekanntlich in Berlin- Neukölln im Büro der MercedeS-Palast- Lichtspiele der 49jährige Geschäftsführer Schmöller erschossen und beraubt. Der Täter erbeutete einen gröberen Geld betrag. Am Sonntagvormittag stellte sich in Hamburg bei der Kriminalpolizei der 36jährigc Melker König mit den Worten: der Versammlung, di« sehr stark von SPD.-s und KPD.-Leuten besucht war, -u einer! wüsten Schlägerei, bet der 6 Personen Stich- und Hiebwunden erlitten und ins Kranken haus eingeliefert werden mutzten. Die Po lizei nahm mehrer« Festnahmen vor. Di« Versammlung könnt« nicht abgehalten wer den. Die Einrichtung des Saales war bei der Schlägerei schwer demoliert worden. Wulf, bi« mit zw«i älteren Mädchen rodelte, abends von ihrem Vater von Ler Rodel bahn abgeholt wurde, bat si«, noch einmal fahren zu dürfen. Der Vater gewährte dies« Bttt«. Als der Schlitten aber zum letzten Mal zu Tal sauste, verloren di« Mäd chen di« Gewalt über ihn und prallten mit voller Wucht gegen einen Mast an. Die kleine Wulf war auf der Stelle tot. — OelSnitz i. S. Dergmanutlo«. 2n der Grube der Gewerkschaft Deutschland, Be triebsabteilung «Vereinsglück", geriet am Donnerstagabend tn der 7. Stunde der in der WaldeSruhesiedlung Haderwaldstratze 31 wohnhaft« ledige 18 Iah re alt« Fördermann Herbett Garbas mit dem Kaps zwischen einen Hund und Stemp^. Die Labei erlit tenen Verletzungen waren derart schwer, daß der Tod auf der Stell« «intrat. — Stollberg. L1«berfaN auf «wen Natio nalsozialisten. Ein SA.-Mann der hiesigen Nationalsozialisten wurde in der Nacht zum Freitag, als er sich auf dem Nachhause weg, von einer Versammlung kommend, be fand. vor seinem Wohnhaus im OrtSteil Hoheneck von zwei unbekannten Nlännern überfallen. Einer von ihnen warf ihm eine Handvoll Pfeffer in die Augen, um ihn wehrlos zu machen. Dann warfen ihn beide zu Boden, rissen ihm di« Uniform vom Leibe und schlugen ihn mit einem Stock mehrmals derart auf seinen Kopf, datz er erhebliche Verletzungen erlitt und ärztlich« Hilfe in Anspruch nehmen muht«. Beim Ergreifen der Flucht schrie einer von den Rohlingen: „Du Lump, du bist am längsten bei den Nazis gewesen!" — Wilkau. Ungesetzliche Steve«. Di« G«- meindeverordneten hatten am 18. März v. 2. die Einführung einer LeiftungSmnsatz- steuer für di« freien Beruf« beschloss««. Nachdem der Bezirksausschuß Zwickau der Steuer die Genehmigung versagt hatte, hat nunmehr die Gemetndekammer ebenfalls die hiergegen eingelegte Beschwerde verworfen. Eine Erhebung der Steuer kommt somit nicht mehr in Frage. Sin« derartige Don- derbesteu«rung der frei«« Berus« ist tn Sachsen ungesetzlich. schlagen und schwer mißhandelt. DaS Lokal deS Gastwirts Auren wurde von den Kommunisten gestürmt. Etwa 2V Personen drangen in das Gastzimmer ein und schlugen auf die dort sitzenden Gäste ein. Acht Personen wurden ver- letzt, davon sieben schwer. Das Jnven. tar des Saales wurde tn einen Trüm. merhausen verwandelt. Auch der 70jüh» rige Gastwirt wurde schwer verletzt. Die Fensterscheiben des Lokals wurden von außen elngeworsen. Zwei junge Leute wurden vor dem Lokal von den Temon. stranten überfallen und übel zugerichtet. Der Pfarrer des Ortes, der sich zu einer Taufe begeben wollte, wurde beschimpft und bis in die Kirche hineinverfolgt. Die Polizei und Landjägcrei erwiesen sich dser Ruhestörern gegenüber machtlos. IM ganzen wurden 15 Verletzte, darunter zehn Schwerverletzte, gezählt. KamUientragödie. Der Händler Mar tin in Aachen hat seine Frau und seine drei Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren durch Revolverschutz getötet und sich dann selbst erschossen. Martin, der Kriegsbeschädigter ist, sollte sich gestern einer Operation unterziehen. Man nimmt an datz er aus Furcht vor einem un glücklichen Ausgang der Operation den Entsckluh gefaßt hat, gemeinsam mit sei ner Familie aus dem Leben zu scheiden. Politisch« Schlägereien. In Greben, stein bei Kassel fand eine national sozialistische Versammlung statt, zu der aus der Umgegend auch viele poli. tische Gegner gekommen waren. Unter anderem waren auch aus Kassel vier Last wagen mit Kommunisten erschienen. Tie Kommunisten hatten den Saal vorher be-, setzt, so daß sie von den Nationalsozia, listen zur Räumung des Saales aufge fordert werden mutzten. Als dieser Auf forderung nicht Folge geleistet wurde und man die Leute hinaussühren wollte, entstand ein wüster Tumult. Auf Ler Strahe kam eS zu schweren Ausschreitung gen, in deren Verlaus es auf feiten der Kommunisten 40, auf feiten der National sozialisten 8 Verletzte gab. rung zum Generall«utuant und Kom-manbeur der 13. Division in Münster und 1914 seine Ernennung zum kommandierenden General deS 1. Armeekorps. Mit diesem Korps nahm General von Francois entscheidenden Anteil an der Schlacht von Tannenberg und wurde 1914 Führer der 8. Arme«. An der Spitze des 41. Reservekorps nahm er an den Galizien tm Mat 1965 teil und erhielt den Orden Pour le merite Im Jahre wir ihn als Führer des 7. Armeekorps in dem Kampfe um La Bafsce. Am 1918 wurde General von Francois auf sein Gesuch zur Disposition gestellt. Er Berlin. Er hat sich auch als Verfasser militärischer und historischer Werke ttel, Hb« »vor. ei« Hiden «doch ernpv isch« i, der stadt- son« uile Be. t für I Or. Lila. von itt. alle arg«, hohe D -16