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MWWWWW Stadt-Theater. Montag, den 8. October; „Hasemann'S Töchter", Lustspiel in4Auf zögen von Adolf LArronge. Es ist ganz gescheidt von unserer Bühnenleitung, daß sie nach besseren alten Lustspielen znrückgrcist, da die neuere Theaterlilteratur dieser Gattung so wenig Erfreuliches bietet. Ja, wenn es angängig wäre, dem unbegrenzte» Hunger unseres Publikums nach Neuheiten dadurch wirksam zu begegne», daß man eine gute Auslese gediegener und beliebter alter Stücke, mit tüchtiger Besetzung und nach sorgfältiger Vorbereitung, aus die Bühne brächte und da durch de» schlagenden Beweis lieferte für die Unzulänglichkeit und klägliche Schablonenarbeit der meisten neueren Machwerke, — wen» man also aus diese Weise geradezu eine Sperre errichtete gegen die abgedroschene Dutzendlitteratur dcS Tages: — ich bin fest überzeugt, die Herren von Talent und Beruf würde» sichs angelegen sein lassen, Würdigeres zu schassen und ihre» Witz, wie ihre Erfindungskraft mehr anzustrengen, als dies gegenwärtig zumeist geschieht. > Aber das ist ja ein Thcil unseres Theaterelendcs: Neues und immer wieder Neues wird Verlangt; ohne Wahl wird Alles hinunter geschlungen, ohne verdaut zu werden; man schimpft wohl häufig über den dramatischen Pluiider, den die Tagesschreiber scheffelweise aus die Buhne liefern, zum Entsetzen der Direktoren; — man sieht, sofern man nur ein Auge dasür haben will, wie die Schauspielkräfte bewußt oder »nbcwnßt selber verflachen und verseichten müssen bei der nichtigen Aufgabe, immer wieder dieselben Pappsiguren kümmerlich zu beleben, ohne ihre eigene selbstschöpferische Kraft anstrenge» zu müsse» und zu können, — aber das Elend bleibt bestehen und die Dutzendschrciber florircn vergnügt weiter. Das traurige Endcrgebniß aber ist: Zunehmende Ver kümmerung und Verflachung der Bühnenerzeugnisse, der darstellenden Künstler und der Zuschauer, während der Traum von der Bühne als einer Bildungs und Läuteruiigsstätte des Volkes eben nur — ein schöner Traum bleibt. Da bei ist man riesig stolz auf die Litteraturgrößcn der eigenen Nation und feiert wohl auch ihr Andenken in lärmende» Festen; aber während man der Dar stellung ihrer Werke gerne fern bleibt, klatscht man den wohlfeilen und öden Machwerken der „Modernen" rauschenden Beifall. Dieses Klagelied, das auf die meiste» Hosbühnen ebenso gut paßt, als auf die ungezählte Menge von Provinz-Bühnen, wird aber sorttönen, bis man dem Drama und der Schauspielkunst einmal jene durchgreifende Abhilfe und vorsorgliche Pflege zu Theil werden läßt, deren sich die andern Künste im Staate durchweg mehr oder weniger z» erfreuen haben. Ob diese Reforma tion von unten oder von oben, vom Volke als solchem, oder vom Staat aus in Angriff genommen werden muß, das soll hier nicht erörtert werden. Daß sie aber iiothwcndig, dringend nothwendig ist, das wird Niemand bestreiten, der ein offenes Ohr und Auge für die obwaltenden Schäden und ein warmes Herz für die hohen Culturaufgaben der wahren dramatischen Kunst hat . . . > Diese Einleitung paßt zwar nicht ganz für den besonderen Fall der Be sprechung des LArronge'schen Lustspiels und seiner Aufführung auf unserer Bühne, aber sie drängte sich dem Schreiber beim Beginn eines neuen Theater- Zeitabschnittes in die Feder, und so mag sie z» Nutz und Heil der guten Sache stehen bleiben. Einmal darf immer wieder darauf hingcwiesen werden, Was Tausende bewegt! — Das kernige Volksstück des Berliner Dichters hat hier stets ein dankbares Publikum gefunden; auch diesmal schlug cs, Dank der trefflichen Vorbereit ung seitens des Herrn Koch »nd der belebten Zusainmenwirkung der Mit spieler, gehörig durch und erntete stürmische Anerkennung. Einige Ucbertreib- ungen und Theatermätzchen in den komischen Sccnen hätte man freilich ebenso gut missen können, wie verschiedene Schwankungen und Versprechungen im Zwiegespräch. Auch der Unfug des Hinausspielens in's Publikum, — ebcnfalls ein Zeichen der Verwilderung der Darsteller und der oberfläch lichen und gedankenlosen Auffassung ihrer Kunst, — machte sich verschieden- seitig wieder bedenklich geltend. Im Ucbrigen trugen zu einem glatten und wirksamen Gelinge» des Ganzen vor Allem Frl. Wagner (Rosa) und die Herren Koch (Hascmann), B oh»o (Körner), Matthias (Knorr) und Gott Hardt (Provisor Klein) bei. Alle die Genannten gingen mit Verständnis) und charakteristischem Leben in ihren Rollen auf. Auch von Frl. Mantius (Frau Klinkert) gilt dies noch. Dagegen wurde das sonst tüchtige Spiel des Frl. Brock (Frau Hasemann) beeinträchtigt durch eine allzujugendlichc Maske; — Frl. Huchthansen als Emilie Knorr war gar zu nüchtern und gewöhn lich und Frl. Er au (Fränzel) gemahnte etwas stark an die Liebhaberbühne, obwohl ihr zum Lobe nachgesagt werden darf, daß sich die junge Dame alle Mühe gab. — Dem Schlosscrlehrling Fritz (Frl. Busse) wäre etwas mehr Zurückhaltung in dem Ausdruck seiner frühzeitigen Leidenschaft zu empfehlen gewesen. O. VV. Zu ermäß. Preis, monatl. 30 M. finden noch 3 junge Mädchen vor zügliche Pension und liebevolle, mütterl. Ausbildung, Wissenschaft!., musikalisch u. gesellig, für Küche, Haushalt, alle Handarbeiten, Schneidern rc. Adressen W. 2. 627 iiaasvnsloinL Voglon, l)p68llön. 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Versandt kostenfrei durch den Sekretär der Sanjana-Company, Herrn Paul Schwerdfegcr, zu Leipzig. Die Dir. 8tl»88« 8. «öi üussero jloiiannisslr. 14. VIM-, OImMi- M MMM« Irnlton ru änssorsban kreisen in ßutsnIVrrlrren bestens einpkoblen: in grosser /Vnsrvnbl, urrliL uil88iuiL4vI, Idtviseli- «xtL»«tv, «Lvtl. klVeiiiv, virtüIL. Onea«8, Iiiirlit- 8ÜL4«, iu«t?ivii»i8«!!!« «>. T»iL«t1«i»8eLL«u, HxtLnit«, SL»i»Ä,v»88«L, SkütiielLvL lurist«!, H Lünnntliobe Artikel r.nin Wüscllk-LIoiobkN unck Vlällvn ete. üsiilielteii in wollenen n. seidenen Phanta- slewaareu, Ttrumpswaareu und Tricotagen find eingetroffen und empfiehlt knstilv 8cklike. 2u vskmikllien: 8ZOAWZ helln.geränmig, ca. 468,686 bis 866 M., je nach Anzahl der gewünschter» Zimmer und Rebenräumc, besonders auch in 1. 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I. habe, um mich nur meiner x» ivleli»»«», bin ich gesonnen, särnmtliche Lampen und Blechwaaren von heute an ^ LLL L Z SLKII^SIL. Es wird diese günstige Gelegenheit mancher Hausfrau zu Nutzen kommen, zumal zu dem bevorstehenden Ver8vl»»va«i»«8 li» «tvr ^Vlutl»- 8«I»»tt ergänzt werden mutz. Chemnitz, den 6. October 1888. Hochachtungsvoll OM VvdNsri, Klempnek, Eine Stube mit Alkoven ist bis 16. October oder 1. November zu vcrmicthen. Zn erfahren Lonisenplatz 16 im Bäckerladen. Stube u. Alkoven im Parterre ist sofort oder vom 1. November an zu vcrmiethcn alte Dresdnerstratze 1. Eine 2. Etage, 4 Zimmer, Küche und Borsaal, ist znm I.Jauuar 1889 zu bermiethcn äußere Kloster- straßc 15 im Laden. EittL^»irt,vL'i'L; und 8ül« nrit Dampfbetrieb zu vermicthcn nnt. Actienstr. 9. Ein möblirios Limmoi', so wie eine geräumige ßüoffvilLgk zu vcrmiethen Poststraße Nr. 45. 1 Halbctage, Stube, Küche, 2 Alkobcn und Vvrsaal per 1. Jan. zu vermicthcn Hainstraße 89. 2fc»strige Stube, vornheraus, miethfrei Eliscnstraße 17. 8iubö mit klkvvön 8krgLii-LSSS 68. zu verm. IH.erh.Lvg.Bcrnsbachstr.IO.Hth.P. Ei»s.H.k.L.crh.Zschopancrstr.10,1I.l. 2 anst. H. crh. L. Mnllcrstr.74,111. 2 H. k. K.». L. crh. Kirchgäßch.6, ll.r. 2 anst. H. k.L. erh.Friedrichstr. 2,P. r. GeschLM-Eröffnimg. Einem p. t. Publikum von Chemnitz und Umgegend gebe ich hierdurch bekannt, daß ich am hiesigen Platze !iÄ88bSNg8iNA886 33, ^3ptMÄNN8tk'A886, ein Colsmalwaarrm- ttird Delieateflen-Geschäft ^ g M., eröffnet habe. am Montag, den 8. d. M., eröffne , Langjährige Thätigkeit im Fache und genügende Mittel setzen mich in den Stand, jeder Concurrenz begegnen zu können. Mit der Versicherung, dasz ich bemüht sein werde, die mich Be ehrenden streng reell und prompt zu bedienen, bitte ich ein p. t. Publikum mein Unternehmen durch regen Besuch gntigst zu unterstützen. Hochachtungsvoll MlU»LL OpLlL. 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