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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 09.11.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-193211099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19321109
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19321109
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
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Jahr
1932
-
Monat
1932-11
- Tag 1932-11-09
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Monat
1932-11
-
Jahr
1932
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Serbstmond Mond in der Herbstnacht! E« ist nicht die Stimmung wie im Lommer oder im Winter. Er zieht zwar gleich ruhig seine Bahn und gießt alles in ein eigenartig silbriges Licht. Diese Herbstmondnacht hat deshalb ihren besonderen Retz, weil sie die letzten Kinder des Sommers, aber auch die ersten Boten des Winters grüßt. Fast gespenstisch stehen die Gegenstände in dem Licht -es stillen Mondes. Dort hat ein Baum sein Laub schon völlig abgeschüttelt und unmittelbar daneben yüllt sich ein anderer noch in das Blätterkleid, das buntfarbig und schon recht dünn geworden ist. Draußen im Freien bilden sich die ersten Eisblumen auf den Pfützen am Wege, und es liegt so etwas Schneeiges in der Luft, Las daran erinnert, daß viel, leicht schon der nächste Vollmond eine Binterlandschaft bestrahlt. Schon jetzt ist die Natur in der mondhellen Herbstnacht wie erstarrt. Kaum ein Lüftchen regt sich, und zieht dennoch ein leiser Wind durchs Land, dann rascheln die Blätter hart und leblos. Durch die Wiesen aber plätschert noch hell und klar das Bächlein, an dessen Rändern noch die letzten Herbstblumen auf das Ende ihrer Tage warten. Kaum merklich steigt Nebel auf und in den ersten Morgenstunden überzieht sich die Natur mit einer weißen Rcifschicht: Der Winter ist nahe. Blutrot geht die Mondscheibe gegen Morgen im Westen zur Ruhe. Die Natur fröstelt, und auch der Mensch denkt mit Wehmut daran, daß Lie schönen Tage des Sommers und die lauen Mondnächte längst vergesseno Träume sind. Unsere Sauptsänger sind längst von uns ge gangen, um wärmere Gebiete aufzusuchen. Ihnen strahlt heute zwar auch unser Mond, und doch ist es nicht der, der uns jetzt die Nacht gespenstisch hell erleuchtet. Er kümmert sich nicht um Lie Gedanken der Menschen, er zieht einsam seine Bahn und mit ihm manche Sehnsucht der Men schen, Lie auf ein großes Wunder hoffen. * Dresden Zur Dresdner Stadtverordneten»»«-! Für Lie Stadtverordnetenwahl am Sonntag, dem 13. November, ist Lie Stadt Dresden einschließlich des Guts bezirks Albertstadt in 335 Wahlbezirke eingeteilt. Die Wahlzeit dauert von 9 bis 6 Uhr. Die Wahlstellen sind dieselben wie bei der letzten Neichstagswahl am ver gangenen Sonntag. Es empfiehlt sich, um «in Anstauen und damit längeres Warten an den Wahlstellen zu vermeiden, die Stimmabgabe nicht bis in die letzte Stunde der Wahl zu verschieben. Außerdem sind die Dresdner Wahl stellen durch Anschlag an den Plakatsäulen und -tafeln bekanntgcmacht, und zwar je durch besonderen Anschlag für das Stadt gebiet links und rechts -er Elbe. Die Wahlberechtigten können aus den An schlägen ohne weiteres feststellen, wo ihre Wahlstelle gelegen ist. Wahlübcrweisungen können nur bis Donnerstag, den 10. November, schriftlich oder mündlich angebracht werden, und zwar für das Stadtgebiet Dresden beim Wahlamte, Neues Rathaus, Ringstraße Nr. 19, Eg. (Lichthofs, für Gebiet des selb ständigen Gutsbezirks Albertstadt bei der Gutsbezirksverwaltung, Königsbrücker Straße 123, Eg. Dreister Aachschlüsseldieb Am 8. November drangen Nachschlüssel-iebc in eine Wohnung in Ler Pau Ist raß« (An- tonstadt) ein und entwendeten u. a. 485 Mark Bargeld, 1 Elfenbeinbrosche leinen Lockenkops darstellend), 1 goldene Brosche mit Emaille bild unL mehrere goldene Ringe. Unter den Ringen befanden sich zwei Trauringe, „A. R. 22. 12. 00" und „E. F. 22. 12. 00" gra viert. Nach den bisherigen Feststellungen soll «ine tiewerschleicrte Frau die Gelegenheit zum Diebstahl ausbaldowert haben. Schuß aus einen Invaliden In der Nähe der Martin - Luther - Kirche wurde am Dienstag kurz nach 8 Uhr abends von noch unbekannten Tätern auf einen Jn- validenrentner, der dort mit seinem Hund spazieren ging, aus einer Klcinkaliberivaffe lLustgeroehr?) ein Schuß abgegeben. Glück licherweise blieb das Geschoß aber in der Hoppe stecken, ohne den Mann zu verletzen. Personen, die zur Ermittlung des Täters oder sonst sachdienliche Angaben machen können, werden gebeten, sich im Kriminalamt, Zim mer 132, zu melden. h Lehrgang zur Einführung in den Obstbau und Baumschulenbetrieb an der Höheren Etaatslehranstalt für Gartenbau zu Pillnitz vom 21. bis 26. November. Durch Lichtbilder und andere Borträge in Verbindung mit prak tischen Unterweisungen, einer Besichtigung der Versuchs- und BeisptelSkutturen der Staats- lrhranstalt sowie einer Ausstellung über Obst baumkrankheiten und einer Obstsortenschau soll den Teilnehmern deS Lehrgänge- eine Ueber- sicht über das in Rede stehende Gebiet gegeben werden. h. WeihnachtSgabe. DaS OSkar-Geyffert- Museum, LandeSmuseum für Sächsische Volks- kunst, DreSden-N., Asterstratze 1 (beim ZirkuS), hat mit seiner SptelwarenauSstellung schon vielen große Freude gemacht. Es bittet nun alle, die brauchbares Spielzeug, altes un- neues, abgeben können, es als Weihnachtsge schenk für arme Kinder zu stiften und an Las Museum bis 5. Dezember täglich von S bis 14 Uhr abzultefern. Die Spender erhalten freien Eintritt. Die Gaben werden dem Ju- gendamt der Stabt Dresden überwiesen. h. Winter-Rothilf« deS Dresdner Lehrer, Vereins. Es ist gewiß ein schlimmes Zeichen der Not, wenn Kinder zu Schulwanderungen nicht erschienen, weil ihnen die Mutter nicht -aS nötige Tsien mitgeben konnte, oder wenn sie ohne jedes Frühstück morgens zur Schule kamen. Die Unterstützung wurde erst am anderen Tag ausgezahlt, und es war tatsächlich kein Stück Brot im Haushalt. Die Schulspei sung erfaßt zwar die meisten dieser Fälle, aber wer könnte sagen, daß damit jede Not für diese Kinder behoben wäre? Der Bolksschullehrer erfährt täglich das Ungenügende aller Hilfs maßnahmen an seinen Schülern. Es war daher selbstverständlich, daß die im Dresdner Lehrer- veretn zusammengcschlosiene Lehrerschaft in einer ihrer letzten Vereinsversammlung ein stimmig Len Beschluß faßte, von sich auS zu helfen, soweit daß ihr in Lieser Notzeit selbst möglich ist. Für die Dauer von 20 Wochen wird der Dresdner Lehrerverein in seinem Vereins haus, Königsbrücker Straße 10, an jedem Werk tag (auch während der Weihnachtsferien) 80 Kindern ein ausreichendes, kräftiges Mittag essen verabreichen lassen. Für rund 10 000 Por tionen sind die nicht unerheblichen Mittel be reitgestellt. Die Speisung kann natürlich nur für die Kinder in Frage kommen, die in der Nähe des Lehrervereinshauses, also in der inneren Neustadt, wohnen. Da auch so für viele Kinder der Weg von der Schule aus ziemlich weit ist, sind für die Speisung nur Kinder aus den oberen Äolksschulklassen vorgesehen. Am Montag, dem 7. November, hat Lie Speisung zum ersten Male stattgefunden. Die Klassen lehrer haben mit Hilfe der Schulpflegerin die Auswahl der Kinder getroffen. Nur die Aller- bedürftigsten konnten in Frage kommen. Nach 10 Wochen soll ein Wechsel der Kinder vorge nommen werden. Anfang Januar werden alle 160 Kinder, die für diese Speisung vorgesehen sind, mit ihren Eltern zu einem frohen Abend in Len Vereinssaal zusammcngerufen werden. h. Laugemarck-Feier. Die Studentenschaft -er Technischen Hochschule wirb gemeinsam mit den an Ler Hochschule bestehenden Korporatio nen unL Vereinigungen im Rahmen einer schlichten Feier Ler gefallenen Kommilitonen von Langemarck am Freitag 15.30 Uhr am Ehrenmal -er Alten Technischen Hochschule, Bismarckplatz 18, geLenken. h. Rückkehr Dresdner Kinder. Die von Ler Fürsorge des Vereins -er Beamten Ler vorm. Sächs. Staatseisenbahnen (e. V.), Bezirksver band DresLen Les Netchsverbandes -er Eisen bahnvereine (e. V.), Sitz Kassel, untergebrach ten KinLer kehren wie folgt zurück: Aus Mis- -roy (Ostsee) am 14. November, aus Wald bärenburg (Erzgeb.) am 16. November und aus Rheinfelden (Baden) am 19. November. h. Dresdens Wohlfahrtsausgabe« im Sep tember. Die Ausgaben deS Wohlfahrtsfür- sorgeamtes der Stadt Dresden im Septem ber d. I. beliefen sich auf insgesamt 2 895 3S5 RM. Allein für die Wohlfahrtserwerbslosen mußten 1763 279 RM. aufgewendet werden. h. Allgemeiner Handwerkervereia DreSde«. Zu einer fidelen Kirmes hatte der Verein am Sonntag seine Mitglieder ins KeglerhauS ge laden. Der Vorsitzende Obermeister Gäbler begrüßte die Anwesenden mit herzlichen Worten und dankte vor allem dem Vergnügungsaus schuß mit seinem bald 80jährigen verdienten Vorsitzenden Oskar Fischer dafür, daß trotz der schweren Zeit wieder ein Abend zustande ge kommen sei, der jedermann befriedige. Er wies dann auf den Ernst des Tages hin, der vielleicht für lange Zeit Uber Deutschlands Schicksal ent scheiden werde. Hoffentlich habe jeder Hand werker seine vornehmste Pflicht, die Wahlpflicht, erfüllt und nur denen seine Stimme gegeben, die aus innerster Ueberzeugung die Belange des Mittelstandes vertreten. Dann könne man auch hier unbefangen fröhlich sein. Mit Wün schen für einen frohen Verlauf des Abends beschloß Obermeister Gäbler seine Ansprache. Darauf wurde fleißig zum Tanze aufgespielt und zwischendurch von einer Schrammelkapelle durch lustige Musik und allerhand Spaß für Stimmung gesorgt. Berge von Kirmeskuchen winkten an Lie Würselbude; nur wer Glück hatte, erhielt vorerst etwas von den Leckereien. Doch es war auch an die Unglücksraben gedacht. Eine ulkige Kuchcnpolonäse führte alle wieder an den Leckereien vorüber, wo man für ein ge ringes Entgelt erstehen konnte, was das Herz begehrte. h. Gymnastik und ihre befreiende Wirkung im Alltagsleben. Am Sonnabend, dem 12. Nov., abends 8 Uhr, findet im Festsaal des Deutschen Hygicne-MuseumS eine Gymnastikvorführung statt, bei der Vertreterinnen mehrerer Gym nastikschulen, so vor allem zwei Vertreterinnen der Schule Hellerau-Laxenburg (Frau Homi lius und Fräulein Charlotte Wolff) und außer dem Fräulein Dornig unter dem oben genann ten Thema ein neuartiges Programm zur Durchführung bringen werden. Karten zum Preise von RM. 1.25 und 75 Pfg. sind im Vor verkauf bei F. Ries, und an der Kasse des Mnseums in Ler Zeit von 10—16 Uhr zu er halten. h. Reichswehr-Sammelwoche! 78 Platz- musikveranstaktungeu. Während der Reichswehr sammelwoche vom 10. bis 17. November werden aus Werbegründen täglich in allen sechs Sammelbezirken Platzmusiken stattftnden. In der Woche vom 10. bis mit 17. November wer- den im ganzen Stadtgebiet insgesamt 76 solcher Plahmusiken abgehalten. Sie stellen der Opser- willtgkett der Reichswehr und ihrer Kapellen im Kampfe gegen die allgemeine Not ein glänzen- de- Zeugnis aus. l. Freistelle« i« de« M«»«ate« der Für ste«- «ad Landesfchulen St. Afra in Meißen «ad Et. A«g«sti« t» Grimma. In den Alum- naten der Fürsten- und Landesschulen St. Afra in Meißen und St. Augustin in Grimma sin- einige -er unserer Kollatur unterstehenden Freistellen anderweit zu vergeben, und zwar in Meißen zwei sofort, eine zu Ostern 1983, in Grimma eine Freistelle Ostern 1938. h. Eine Mustkausstelluug in Dresden. Die „Deutsche Mustk-Premierenbühne E. V." DreS. den teilt mit, daß sie mit den organisatorischen Vorarbeiten für eine Weltausstellung für Musik beschäftigt ist, die unter der Bezeichnung Ima im Jahre 1934 durchgeführt werden soll. Die Ausstellung soll voraussichtlich in Dresden stattftnden. h. Die Thüringer Reise des SrenzchorS. Die Reise des Kreuzchors nach Thüringen hatte großen Erfolg. Glanzpunkt der Fahrt war zweifelsohne Eisenach. Er wurde eine beson- dere Ehrung für Mauersberger, den in Eisenach unvergessenen Dirigenten. Eine Bachsche Motette, Madrigale, Kunst- und Volks lieder wurden meisterhaft dargeboten. Das Wagnis, Konzerte an zwei Abenden hinterein ander zu geben, glückte über alle Erwartungen: auch in der großen Georgenkirche blieb kein Platz unbesetzt. Bachs „Komm, Jesu, komm" erfuhr eine vollendete Wiedergabe in feinster Abtönung. Der Chor wurde auf die Wartburg eingeladen und vom Oberburghauptmann Dr. von der Gabelentz empfangen. Zu Luther und Bach brachte der Kreuzchor hier Ler Wart burgstadt noch Richard Wagner: Im Festsaal der Burg erklang sein Wachauf-Chor aus den Meistersingern. Auch zu einer der nächsten Maientagfestaufführungen sollen die Crucianer eingeladen werden. Dann folgten noch je ein Konzert in der Gothaer Margarethenkirche und in der Weimarer Stadtkirche. Eine neue Ptonierfahrt des KreuzchorS für Dresdens Ruf als Stabt -er Kunst ist erfolgreich be- endet. h. Ei« heftiger Zasammenstoß zwischen einem Auto und einem Lieferwagen Ler Brot fabrik Klopfer trug sich heute vormittag 10.45 Uhr an Ler Ecke Ler Kurfürsten- unL Tieck straße zu. Ein Mann erlitt -abei «ine erheb liche Verletzung an -er rechten Hand un- wurde nach dem Carolahause übergeführt. h. Berkehrs««sall. Bei einem Zusammen stoß zwischen einem Motorrad und einem Lieferwagen an -er Kreuzung der Königs brücker und Tannenstraßc zog sich am Diens tagabend ein 59 Jahre alter Bäckermeister als Soziusmitfahrer einen Beinbruch links zu. Er wurde im Carolahause untergebracht. h. Berauglückte Ra-fahreri«. Heute vor mittag gegen 10 Uhr kam auf Ler Radeberger LanLstraße oberhalb Les Fischhauses «ine Rad fahrerin so unglücklich zum Sturz, daß sie mit einer schweren Kopfverletzung Lem Kranken hause Friedrichstadt zugeführt werden mutzte- h. Werkstattbraud. In einer im Hinter gebäude -es Grundstücks Alaunstraße 33 gele genen Holzverarbeitungsfabrik gerieten am Dienstag Hobelspane, Holzabfälle sowie die Transmission in Brand. Bei der Löscharbeit zog sich Ler Inhaber Brandwunden an der Han- zu. Die Feuerwehr unterdrückte das Schadenfeuer mit kleinem Löschgerät. h. Selbstmordversuch. Im Hause Pirnaische Straße 2V wurde heute vormittag eine 42 Jahre alte Ehefrau mit Leuchtgas betäubt aufgefun den. Es gelang nach 15 Minuten langen Wiederbelebungsversuchen, die Frau wieder -um Bewußtsein zu bringen. Dresden-West Südvorstadl. Gasvergiftel. Am Dtenstag- vormittag fand man in seiner Wohnung auf Ler Feldschlötzchenstratze «inen 78 Jahre alten Privatmann gasvergtftet tot auf. Seine 47 Jahre alte Wirtschafterin war betäubt und konnte wieder erweckt werden. Es wurde fest- gestellt, -atz in der Küche der Wohnung der GaShahn geöffnet, aber sämtliche Türen un verschlossen waren. Friedrichstadt. Dienstjubilanm. Ihr 40jähri- ges Dienstjubiläum feierten am 4. November Zollinspektor Bergmann, Hauptzollamt, und am 5. November Zollinspektor Krauß, Zollamt Alberthafen. Dresden-Plaue«. Eine» Sammermusikabend, der von einem Streichquartett der Staatsoper unter Leitung von Kammermusiker Liersch veranstaltet wird, übernimmt der Frauen- vcrein Montag, Len 14. November, abends, im großen Saale -er Auferstehungskirchge- meinoe. Dresden-Planen. Kleiderhilse in der Auf- erstehnngskirchgemeinde. Mit Beginn Ler Wintermonate mehren sich auch die Bitten an die Pfarrer und die Gemeindeschwester der Auferstehungsgemeinde um warme Kleidung, Schuhe und Sachen. In letzter Zeit ist auch mehrfach nach Betten und Bettzeug gefragt worden. Man will gern helfen, aber es ist nur noch ein kümmerlicher Vorrat da. Darum wer den die Mitglieder der Kirchgemeinde gebeten, in Schränken und Kammern nachzusehen, ob etwas für die Kleiderhilfe abgegeben werden kann. Es ist gewiß bequemer, entbehrliche Sachen bei der Kleidersammlung der Reichs wehr abzugeben. Aber erfahrungsgemäß kommt davon nur sehr wenig den Bedürftigen der eigenen Gemeinde zugute. Die Gemeinde schwester will zur Instandsetzung der Sachen Nähstundcn einrichten. Entbehrliche Sachen werden auch gern abgeholt. Es braucht nur der Gemeindeschwester, -er Kirchenkanzlei oder der Helferschaft mitgetetlt zu werden. DreSdeu-Plaue«. Di« goldeue Hochzeit feierte das Ehepaar Heinrich im benach barten, kirchlich zur Auferstehungsgemeinde ge hörigen CunnerSLorf, Steinstraße. Dr.^lvschütz. Die Feuerwehr wurde am Dienstagabend nach ber Eojchützer Stratze alarmiert, wo auf einem FelLe sich Abraum entzündet hatte. Die Feuerwehr löschte Len Brand mit einer Leitung. Dresden-Löbtau. Das neue Postamt. DaS, was wir schon lange gewünscht haben, es ist zur Tatsache geworden: Wir bekommen ein neues Postamt. In der Zeitung ist bereits davon ge schrieben worLen, ja, die Ausschachtungsarbeiten sollen in nächster Zeit schon beginnen. Auch unser Wunsch geht damit in Erfüllung, denn wie ost haben auch wir auf die Notwendigkeit hingewiesen. Für eine so große Vorstadt wie Lie unsere langte unser altes Postamt bei weitem nicht mehr zu. Wenn man auch durch die Errichtung des Postamtes 18 auf -er Lange Straße schon etwas Abhilfe geschaffen hätte, so war damit noch nicht viel erreicht. Der Haupt verkehr blieb doch auf der Poststraße. Nun aber will man ernstlich daran gehen, ein neues Postamt zu schassen. Das ist nur mit Freuden zu begrüben. Es wird ja auch mit allen Neuerungen ausgestattet werden. Aber weni ger erfreut sind wir über die Lage des neuen Postamtes. Wie wir meldeten, soll das neue Gebäude auf der unteren Wernerstraße er richtet werden, also dort, wo die Wernerstraße von der Löbtauer Straße abzweigt oder mit anderen Worten gesagt, wo Löbtau anfängt. Ob Lieser Platz für die ganze Vorstadt so sehr günstig ist, möchten wir bezweifeln. Natürlich befinden sich auch in dieser Gegend eine Menge Fabrikbetriebe, welche die Neuerung mit Freu den begrüßen werden, aber für die Allgemein heit ist die Lage weniger günstig. Auch darüber haben wir schon geschrieben, als dieser Gedanke zum ersten Male austauchte. Auch imBürger- und Bezirksverein ist darüber gesprochen und Stellung dagegen genommen worden. Wir möchten fast behaupten, daß dieser Platz der ungünstigste ist, den man auswählen konnte. Man bedenke nur, das eine Postamt liegt am Anfang von Löbtau (Löbtauer/Wernerstraße), bas andere am Ende (Lange Straße), und dazu kommt noch das Amt in Plauen, das auch ziemlich weit von uns entfernt ist. Natürlich kann man Einzelwünsche nicht berücksichtigen, aber hier handelt es sich ja um Len größten Teil von unserer Vorstadt, und zwar um den ganzen Teil südlich der Kesselsdorser Straße. Die Entfernung hier beträgt mindestens 15 bis 20 Minuten. Aber an Ler ganzen Tatsache läßt sich ja nun nichts mehr ändern, denn die Planung liegt fertig da. Unserer Meinung nach wäre der Platz gegenüber der alten Post geeigneter gewesen, aber man weiß nicht, welche Gründe hier dagegen gesprochen haben. Das Publikum und die Betriebe müssen sich eben mit Ler Tatsache abfinden und -as kleinere Uebel mit in Kauf nehmen. Dr.»Briesnitz. Schwarzfahrt « « - ihreFolge«. H««te früh gegen 4 Uhr vor«», wvrde die Unfallkommission des Kriminal- amtes nach Dr.-Briesnitz zu einem schwere« Berkehrsunsall gerufen. Dort war ein mit drei Personen besetzter Kraftwagen in voller Fahrt gegen eine Mauer gefahren, wobei zwei Per sonen schwer verletzt und der Kraftwagen zer trümmert wurden. Die Fahrt war eine Schwarzfahrt. Der Kraftwagensührer war an getrunken. DreSden-Omsewitz. Zehn Jahre Kinderheim. In Omsewitz ist in zehnjähriger mühevoller Arbeit ein Kinderheim entstanden, das in sei ner schlichten Ursprünglichkeit und dem länd lichen Frieden gar nicht recht in unsere Zeit zu passen scheint. Der Dresdner Verein der Kindersreunde (Kinderschuh) hat dort 1922 einen 300 Jahre alten Gutshof erworben und ihn dank privater Opferwilligkeit und durch Unter stützung seitens der Stadt Dresden zu einer Zufluchtsstätte für Kinder, die aus irgend einem Grunde heimatlos geworden sind, um gebaut. Am Sonntag beging der Verein das zehnjährige Bestehen dieses Heims mit einem Elternabend, an dem die Kinder auf ihre Weise all denen Tank sagen wollten, die ihnen diese Heimstätte geschaffen haben. Freude und Dank barkeit, unter diesem Motto stand der Abend, der in bunter Folge fröhliche Darbietungen der Heimkinder brachte. Nach dem Lied vom lieben, goldenen Sonnenschein begrüßte der 1. Vor sitzende des Vereins, Oberlehrer Wachs, die Gäste und gab einen kurzen Rückblick auf das Jahrzehnt, in dem allmählich, trotz aller Nöte und Sorgen, das Heim habe auf- und aus gebaut werden können. Und dann folgten in buntem Wechsel fröhlicher Sang alter, ewig junger Kinderlieber, Mundharmvnikaspiel, Volkstänze und Spiele nach alten Volksweisen. Man merkte es den Mädchen und Buben an, wie sie mit fröhlichem Herzen dabei waren. Besonderen Beifall sand, wie schon gestern ge meldet, Franziskus Naglers Kinderhochzeit. Aus der Lößnitz. Schlachtmeister Emil Bräu ning 75 Jahre alt. Heute feiert in Kötzschen- broda, Lößnitzstraße 12, Leutnant a. D. Emil Bräuning seinen 75. Geburtstag. Durch seine mehr als 40jährige Tätigkeit als Schlachtmeister Les Kgl. Sächs. Schützenregiments in Dresden ist er in den Kreisen der alten Soldaten eine bekannte Persönlichkeit. Bräuning wurde 1857 in Mttlsen-St. Niclas als Sohn eines Weber meisters und Häuslers geboren. Entscheidend für die Gestaltung feines Lebens wurde seine Aushebung zum Schützenregiment, obwohl er selbst lieber zu den Husaren gewollt hatte. Bereits in seinem zweiten Dienstjahre war die Stelle des Regimentsschlachtcheisters erneut zu besetzen, und gerade er wurde auf diesen Posten kommandiert. Bräunings Fähigkeiten und seine Verdienste um das Wohl der Regiments angehörigen wurden bei festlichen Gelegenhei ten mehrfach durch Ehrengeschenke anerkannt» mehrere Orden und Ehrenzeichen wurden ihm verliehen. Von der Wirtschaftskompanie der Abwtcklungsstelle 108" wurde der verdiente Soldat am 81. März 1920 infolge Entmilitari sierung aus dem Heeresdienst entlassen, wohl als einer der letzten des alten stolzen Regi ments. Schon -um 70. Geburtstage erhielt der -Jubilar zahlreiche Gratulationsschreiben. Wasierftand der Elbe Ka. Mo. Br. Me. Le. A. Dr. 8.11. 420 —51 —20 4-48 460 430 -130 9.11.1 4-21 -44 -18 452 4-62 4LS -125
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