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Biertes Blatt Mittwoch, den S. November 7lr. 263 1S32 Aus dem Lande — vischofswerd«. Etr«ße»r«»-. In «in«m Gtsenbahntunrxl tu -er Nähe von Weicker», torf wur-e -er 17jährlg« Kutscher eine» VSckcrelg«schäft» in Btschof-wev-a, -er mtt seisem Geschirr auf -er Heimfahrt war, von Mi unbekannten Männern überfallen. Die siLuber erkletterten -en Wagen, entrissen -em -rischer -te Zügel, warfen ihm Pfeffer in» Gesicht un- raubten ihm -t« Geldtasche mit 18 Mark Inhalt. Eie entkamen. — Grimma. Zusammenstoß »wischen Soko, wttm «n- Anto. Gestern früh »X Uhr er- eignete sich auf »er Bahnstrecke Leipzig—DV- würbe später schwerverletzt aufgefunben und bestanungSlo» zu einem Arzt gebracht, wo sie -al- -arauf starb, ohne -a» Bewußtsein wieder- erlangt zu haben. — Plane» t. v. Da» kommt davon! Der 20 Jahre alt« Arbeiter Ernst Uhlmann wollt« «ine auf einem Baum befindlich« Hakenkr«uz. sahn« herunt«r holen und dafür -te Flagg« -er Kommunisten anbringen. Dabet stürzte er ab uv- wur-e schwer verletzt. — Pansa i. «. vereiterter Ranbüberfa». I« -er Nacht zum Dienstag wur-e der Gast- wtrt Gustav Eckhardt vom GchlltzenhauS, als er sich nach Schluß -er Wirtschaft in -te oberen Räum« begeben wollt«, von zwei bewaffneten — Regis-vreM,«««. Tätlicher Unsal eine» Arzte». Der htefig« praktische «rzt Dr. med. Ab. Klitzsch wur-e kürzlich auf seinem Motor, ra-e von einem Kraftwagen gestreift, wobei er eine an sich g«ringfügtge Verletzung am Bein erlitt. Tine Blutvergiftung macht« jedoch bald ein« Amputation notwendig. Der Verunglückte konnte trotz aufopfernder ärztlicher Bemühun- gen nicht mehr gerettet werben. — «tolberg i. «. Do» im Wahllokal. Bet Ausübung seines Wahlrechts erlitt im .Bür- gergarten" ein hiesiger «Einwohner «inen Schlaganfall, -er seinen sofortigen Tod herbet- führte. telu-Dresden am Bahnhof Naunhof beim Uedergang -er Wurzener Straße ein schwere» Unglück. Der Eilzug Leipzig—Dr«S-en stieß »ort mit «inem Lastkraftwagen zusammen, -er wllstänbig zertrümmert wurde. Di« Lokomo. tivr und -er folgend« Schlafwag«n wurden so stark beschädigt, daß st« auSrangtert werben mußten. Di« Schranken -eS Bahnüberganges waren nicht geschloss««. Der-Kraftwagenführ«r wurde leicht verletzt. — Kirchberg. Der Totenbettmeister erhängt sich. Der im 70. Lebensjahr« stehend« Tot«n-> bettmeister hat sich in einem Gehölz ans Hart- wannsdorfer Flur erhängt. Der Brun- -es Selbstmordes ist unbekannt. — Leipzig. Feuer auf dem Rittergut Groß» zschocher. In -er 6. Morgenstunde -es Diens tag wurde vom Rittergut Großzschocher Feuer gemeldet, wo «in« große, mit Getreide gefüllte Scheune in Flammen aufgegangen war und vollkommen vernichtet wurde. Auch landwirt schaftliche Maschinen sind mit verbrannt. ES ist nicht ausgeschlossen, daß Brandstiftung vor- liegt. , — Leipzig. Tödlicher Berkehrsuufall. Am Montagabend wurde in -er Riesaer Straß«, Ecke Böttcherstrabe, ein junger Mann, -er «in Pferd führte, von einem Lteferkraftwagen an- gefahren. Mann und Pferd kamen zu Fall und erlitten schwere Berletzungen. Der Ver letzte, Herbert Schneider aus der Ungerstraß«, ist später im Krankenhaus« gestorben. - Leipzig. Beim Rangiere» tödlich »er» „Gewichtige" Garteufrüchte «nq In einem Freitaler Garten geerntete Riesenkürbisse. «glückt. Im Betriebe beS Elektrizitätswerke» Süd geriet der SS Jahre alt« Arbeiter Bern- hard Borlitz beim Rangieren zwische» zwei Soren und «rlitt so schwer« Verletzung«», daß er bald nach sein«r Einli«f«ru»g in» Krank«». Haus starb. — Lenba bei Ostritz. Gia glücklicher Ort. Der Gemeinde Leuba wurde von -er Aufsicht», bchörde die Genehmigung erteilt, im Jahre ISA ebenso wie in den vorhergehenden Jahren keine Bürgersteuer zu erheben, da die günstige Finanzlage -er Gemein-e «in« glatt« Erlebt- gung aller Verpflichtungen ermöglicht. Auch in anderer Hinsicht ist der Ort benetdenSwcrt: Sine Gemeindeverovdnetenwahl am 1». Novem- -er braucht nicht statt-ufin-en, da schon vorher etu« Einigung zustan-egekommen ist. — Meiße». TodeSsprnug i« de» Steiudrnch. Vermutlich aus Gram über den Tod ihrer Schwiegermutter stürzte sich am Sonnabend m Zadel eine etwa 40 Jahre alt« Arbeiter». chesrau in einen Steinbruch hinab. Di« Frau maskierten Räubern mit -em Rufe: „DaS Geld oder das Leben!" überfallen. Eckhardt ließ sich jedoch nicht verblüffen, sondern schlug mit -er Geldkassette auf -en «inen Räuber «in, -er zu Boden stürzte. Den anderen Tät«r schlug er mit -em Schlüssel ins Gesicht und entriß ihm die MaSk«. Während -er Ueber- fallene die Trepp« hinunterrannte, um Hilf« h«rbeizuhol«n, entkamen die Unbekannten, ohne etwas geraubi zu haben. — Reichenbach. Der Streit um -i« Bente. Drei hier wohnende Burschen im Alter von 21 Jahren brachen in die Diensträume -cs hie- sigen Unteren Bahnhofes und stahlen Dtenst- und Privatgelder. Alle drei fuhren mit -em Beide nach Werdau und verjubelten «S -ort. Als st« kein Gel- mehr hatten, gerieten st« in Streit. E» kam zu Tätlichkeiten, und die Po- Uzet mußt« «ingreifen. Es stellt« sich heraus, -aß die Burschen auch noch ein« Reth« wett«r«r Einbrüche in Reichenbach ausgeführt hatten. — Zitta». Pferd i« der Starkßrm»leit»»g. Aufder Hauptstraße in Niederoderwitz kam -a» Pferdegeschirr -es Gutsbesitzers Byha» mit -en Drähten einer gerissenen elektrischen Stromleitung in Berührung. DaS Pfer- wurde auf -er Stelle getötet. 3m Tharandter Wald weitere Kleidungsstücke aasgefnnden Wer kann 'Auskunft gebe»? Die Kriminalabteilmig Freiberg teilt mit: Zu -e» am Sonntag, -em 23. Oktober 1932, unterhalb -eS SeerenteicheS aufge- fundenen Kleidungsstücken — ein schwarz- seideneS Taftkleid, cm rosa bi» fleischfar biges Unterkleid, ein rosafarbiger Misten. lter und «ine mit schwarzen Glasperlen setzt gewesene Kappe mit roter Kopf- Kampf dem Pessimismus De» Lebe»» Prosa bringt -te Welt »um Stehe», De»halb muß ich zur Poesie hinübergehe». Um denen, -em der Optimismus fehlt zum Leben, Im Land der Po«fie ihnen wted«r Mut z» geben. Mit Pessimismus wird das Leben nicht ge meistert, Mit Glauben und mit Zuversicht muß man begeistert An Deutschlands Größe glaub«n alle Zeit Und nicht die Zeit verwüsten jetzt im Klassen- streit, Raus mit dem Geld, was mancher noch tm Kasten hat, Und ihn deshalb des Mammons Sorge plagt, DaS Geld hat keinen Wert im Strumpf, Der Wirtschaft zugeführt ist es der Trumpf. Kauft jeder und wenn «S noch so wenig, Millionenfach getan, macht e» zum König D«S Glaubens und der Zuversicht, Die uns die Wirtschaftsnot und Apathie zer- bricht, Greist fest entschlossen in -eS RadeS Speichen, Nur vorwärts heißt «S und nicht weichen. Und wenn paar Feige noch daneben stehen, Laßt die man ruhig im Drecke untergchen. Mit Zähigkeit und Energie wird wieder Geld! Glück auf dem Mutigen gehört die Welt! Steglich-Niedersedlitz. platte — hat sich -er Eigentümer noch nicht ermitteln lassen. Inzwischen wurden etwa 1000 Meter von -er Fundstelle -er Kleidungsstücke entfernt, in -er Nähe -er Schneise 8, noch ein völlig zerrissener, aber anscheinend noch nicht abgetragen gewese ner, hellgrauer, innen gummierter Da menmantel für eine kleine Figur, mit hell und -unkelblauen, 5 mal 6 Zentimeter großen Karrees, aufgenähten Außen taschen, knopflochlosen Aermelriegeln und weißgemustertem Schulterfutter, drei auf kleine Perlmutlerknöpfe aufgenLht ge wesene Knöpfe sind «-geschnitten, rechte Tasche nn- Saum ist mit weißem Zwirn oberflächlich nachgenäht, «in weißleinenes, besonders weites un- han-gefertigteS Frauenbem-, mit 22 Zentimeter breiter Klöppelspitze mit Bogen, weißem Band- zug, Träger aus gleicher, an -er bogen- losen Sette -oppelt zusammengenähter Spitze un- weißem maschinengestickten Wäschezeichen _M. S.", un- ein Paar braunsei-ene Frauenstrümpfe aufgefun- -en. Hem- und Strümpfe wurden bereits vor zirka fünf bis acht Wochen an der Fundstelle bemerkt, un- auch -er Mantel zeigte starke Mooersleck«. Darüber, ob ein Zusammenhang zwischen -en letzteren un-den am 23. Oktober 1S32 aufaefunde- nen Kleidungsstücken besteht, fehlt noch jeder Anhalt. Der Eigentümer o-er Ber- lnstträaer der Klei-ungSstücke, o-er wer sonst über die Herkunft derselben Auskunft geben kann, wird nochmals -ringen- ge beten, dies -er Kriminalabteilung Frei berg o-er -er nächstgelegenen Kriminal- -tenst verrichten-en Stelle mttzuteilen. Das Haus an der Mottls» »Y Fortsetzung zur Polizei genommen wird." Kraserskt lachte. da» In der Nordsee kamen schwere Stürme. Der Nein« meint." Si« Ich nehme die Seekrankheit vergessen lassen. Er stand und zum Auto. bereits Backbord. davon. Die Seeleute waren in all der Zeit nicht aus dem Oel 8. ,Wie komme ich aus reichen. ge- iKsrtj-tzung folgt). ^«rwartesi Eie mich auch nicht mehr.' Roman von Otfrld —« -«»stet«. Copyright dy Earl D»»ck«r verlas, verUn w. «. „Herr Manager, tch übergebe Ihne« dtese Mappe, bürgen mir dafür, daß sie unberührt bleibt." Der Polizist streckte die Hand aus. „5^ in der Nacht wohl ei» dringendes Telegramm nach Danzig besorgt werden?" „Selbstverständlich." Er telegraphierte ausführlich an seinen Vater und bm diesen um Antwort, ob er -uriickkommen sollt«. der Welt abgeschnitten war. Er war ein erwachsener »ad hafte wie «m Knab« ge-as-elU auf hoher Se« schlecht erkennen, anlaufen." , -- . - - . Was dem Kapitän eine Eule war, war Klemens eine -ug vor. Amsterdam über Berlin Tasche an mich. Rufiu» sah, daß er machtlos war und folgte zum Lift Der kleine Frachtdampfer, auf dem Klemens Passage nach Brasilien genommen hatte, fuhr langsam nordwärts, um durch das Skagerrak di« Nordsee zu er- „Onkel Kristobal, -er einen Teil der l«tzten Worte gehört hat- te, stürzte in diesem Augenblick den Gang entlang. Aber ehe er fühlte sich todkrank. Die Tage vergingen, das Wetter wurde schlechter und schlecktet. Die Schrecken de» Sturme« hatten ihn sogar die " ' " '" " ' ind an Deck, krallte te, stürzte in diesem Augenblick den Gang die Tür des Lifts hatte sich schon geschlossen, und die Treppe hinuntergelaufen war, rollte das Auto Der Kapitän hatte sein« eigene« Gedanken: Natürlich eine feige Landratte, die bei dem Sturm da, Herz in die Hosen fallen ließ. Aber er hatte zu viel mlt seinem Schiff zu tun, um sich weiter um den Passagier zu kümmern. Klemens war nun in dem nächtlichen Amsterdam und überlegte. Er atng d«rch die Kalverstraat und suchte nach einem große» Hotel oder Kaffee. Endlich fand er in einem Hot«l einen deutsch redenden Geschäftsführer. „Haben Eie Danziger Zeitungen hier? Ich -ab« ein« längere Seefahrt hinter mir und lange keine Nachrichte« au» meiner Heimat erhalten." Er setzte sich i« de» Leseraum und blätterte die aus- liegenden Danziger Zeitungen durch. Plötzlich haftete sein Blick aus einem Artikel. „Zwische« den Handelshäusern Friedrich llphalden und Konrad Nu- fiu» ist ein« Art Fusion zustande gekommen. Beide Hauser werden gemeinsam« Handel«beziehung«n mit Polen au»» lauschen dabei aber ihr« Selbständigkeit bewahren. Herr Konrad Rufiu» ist bereil» nach Warschau abgereist, um dort mit einer Grupp« deutschfreundlich gesinnter Polen zu verhandeln. Dies« erfreuliche Tatsache, m der die gestern sich an die Reeling und sah in da» Thao» der aufgewühlten ÄZasferberge. Als er am vierten Morgen nach einer in der engen Kabine schlaflos durchwachten NaHt — der Kapi tän hatte ihm den Aufenthalt ... « « stieg, lag die Treppe seltsam schräg. l°or einiger Zeit von Schwierigkeiten der Firma Rufiu, D«r Etur^ hatte sich -war gelegt, aber das Meer war sprachen, völlig aus der Luft gegriffen waren. noch aufgewühlt, und der Dampfer hatte Schlagfeite nach. Klemen» glaubte Nicht recht zu verstehen. Also war ' ° alles gui geworden! Nicht mit Obbergen, sondern mi! I. llphalden hatte sich Nufiu« vereinigt. Renate war ge« im Artushof abgehaltene Versammlung der Kaufmann- schlaflos durchwachten "Nacht - der Ka"pV- schäft den Beginn einer weiteren Gesundung de» Danziger »en Aufenthalt an Deck verboten — hinauf^ Handel» erblickt beweist am besten daß die Gerüchte, die - " " — ^--7rigkeiten der Firma Rufiu, „E» ist mein eigene» Interesse. E» k«f mir leid, Herr ver »»men >. Senator, daß Eie mich sehr gegen meinen Willen zu sol- Dampfer tanzte wie ein Spielzeug auf den Wellen, und chen Maßregeln zwingen. Ich hab« e« gut mit Ihnen ge- Klemen», der noch nie eine größere Seereise gemacht hatte, Um Renate die Entscheidung zu erleichtern, hatte er Danzig verlassen. Nun wußte er gar nicht, was dort ge schehen war. Au» dem furchtbaren verhör der Polizei hat te er nur herausgelesen und kaum verstanden, daß Rufiu» den Wecks«! bezahlt hatte. Da war also seine Flucht gar nicht mehr nötig! „ Andererseits konnte diese Flucht den unglaublichen Ver- -acht, den man gegen ihn ausgesprochen, nur vergrößern. Er hatte nicht mit dem ersten besten Schiff in das Ausland bl cklich den Danziger Gescha f ts rage benachrich «gen. Ich weisen, sondern lieber auf dem schnellsten Wege nach folge^Ihnen^ aber^ich verlange, dah auch dieser Herr mit Heutscklanv zurückkehren sollen. Jetzt war «r wie ein Gefangener auf diesem Schiff, i nicht einmal einen Hafen mehr anlies. übereilten Entschluß. Wie ein Tor hatte er gehandelt, plötzliche Nervenzusammenbruch hafte ihn völlig blind macht. s Es war später Abend al» der Dampfer festmachte, und Jetzt sah er auf diesem kleinen Dampfer al» einziger so schnell als möglich nahm Klemens seinen kleinen Koffer Passagier. Auf diesem Eckiff, da» nicht einmal Funkstation und ging an Land. besah, auf dem er also sür lange Wochen vollständig von „Ich werde wahrscheinlick auf die wettere Fahrt ver-, der Wett abgeschnitten war. Er war ein erwachsener Mann zichten. Sollte ich morgen nicht mehr an Bord kommen, dann I »ad hafte wie «in Knab« gehaß-eftl terwarteR Eie mich auch nicht mehr." 1 zeug herausgekommen, und der Kapitän war sehr schlech- rettet! Ullrich 1er Laune: „Wir Haven etwas abbekommen, es läßt fich' Er trat zu dem Geschäftsführer. ' - . l. Wir müssen Amsterdam, dem schnellsten Wege nach Danzig?' s ..Morgen früh um acht Uhr fahrt der direkte Erpreß. ..... ........ ..... . „ - - " — " der in genau vierund. Schon am Tage nach der Abreise bereute Klemens den Nachtigall. Amsterdam anlaufen, das bedeutete baldige zwanzig Stunden Danzig erreickf." ireilten Entschluß. Wie ein Tor hatte er gehandelt, der Erlösung. Er war fest entschlossen, zum wenigsten von Am- ^lemenk^uderlegte. ..Kann^jef sterdam aus Erkundigungen einzuüehen. " ' Eier Abend al» der Dampf«