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Fünftes V!att Nr. 2SS Gonnabead/Gonntag, den 28 /30. Oktober 1SS2 wmantischen Rabemmer Grundes und Mühlen im Tale der Roten Weiheritz, Fremdenverkehr hob sich. Di« Fremden der der er- Ein halbes Jahrhundert der Schmalspurbahn Hainsberg - Dippoldiswalde - Kipsdorf Die Tagung des Deutschen Beamten-Bundes In -er deutschen Reichshauptstadt tagte der 8. Bundestag des Deutschen BeamkenbunLe» in den Räumen von Kroll am Platz der Republik. In den Verhandlungen kam ver schiedentlich eine ziemlich starke Opposition gegen die Bundessührung -um Ausdruck. Insbesondere wurde eine größere politische Neutralität der Bundesleitung gegenüber den Parteien und Gewerkschaften gefordert. — Ueberblick über die Tagung. Flügel zum VorslZenden des Deutschen Beamtenbundes wiedergewählt Am Schluß seiner Verhandlungen am Freitag nahm -er Bundestag des Deut schen Beamtenbundes die Wahl des Bun- deSvorsitzenden vor. Das Ergebnis der ge heimen Abstimmung ergab die Wieder wahl des bisherigen Bundesvorsitzenden Flügel. Von den 332 abgegebenen Stimm zetteln waren 272 für die Wiederwahl Flügels, 13 Stimmen waren zersplittert und 3 ungültig. Der Rest bestand aus weißen Karten. Nach der Wiederwahl Flügels wurde mit großer Mehrheit beschlossen, durch die Annahme der Neutralitätsentschlicßung sämtliche Anträge, die sich auf die Mit unterzeichnung des Aufrufes der Spitzen organisationen bezogen und Kritik an der politischen Haltung der Bundesleitung übten, für erledigt zu erklären. Der Bun- kannten die Reiz« der naturbegnadeten Ge gend mit sicherem Auge, indes di« Einhei mischen in ihrer überwiegenden Mehrheit, achtlos dahinwanderten. Autos gab'S noch nicht, von den mechanischen FortbewegungS- mitteln steckte dos Hochrad noch in den „Erstlingsschuhen". Eine neue Zeit brach an, obwohl die nach dem siegreichen Kriege er standene Grürzdstygswut längst abgeebbt war. Die Bewohner stellten sich rasch auf die neue, im Fremdenverkehr ruhend« Erwerbs möglichkeit üni'ünd bald erstanden neue Häu ser, die die landwirtschaftliche Siedlung be schämten und verdeckten. Schnell nahm die Einwohnerschaft in Kipsdorf zu. Dilla um Villa wurde in den ersten Jahren des Be stehens der Schmalspurbahn aus dem Boden hochgezaubert — nicht nur im engen Derg tal, auch an den Hängen kletterten sie höhen- wärts. Aehnlich erging es DärenfelS und später Bärenburg, während Schellerhau von den Sommerfrischlern erst später entdeckt wurde., 2m allgemeinen waren die Ausflügler auf die in ihren Füßen steckende Motorkrast an gewiesen; denn pferdebespannt« Wagen waren damals Luxusfuhrwerke, die sich nur wenige leisten konnten. Zudem hatte sich das neue, nach dem 70/71er Kriege geschaffene Geld nicht in genügender Menge in allen Fami lien gesammelt. Aber es herrschte mehr Zu friedenheit als heute. Der Verkehr aus dieser Schmalspurbahn hob sich sehr rasch, und an Stelle der ersten drei Zugpaave folgte rasch eine Vermehrung der Fahr gelegenheit, um den Bedürfnissen zu genügen. Selbst Eilzüge, die nur in wenigen größeren Orten hielten, wurden eingeführt. Das Hochwasser im Jahre 1897 zerstörte die Bahnanlagen größtenteils — aber es war nur ein zeitlich eng begrenzter Schaden. 2m Jahre 1912 wurde die Bahnlinie durch de« Da« der Tal sperre Malter geändert, nach dem Kriege der obere Teil vom Bahnhof Oberkarsdorf bis zur Einmündung in den Bahnhof Buschmühle. Die Wirtschaftsnöte der vergangenen Jahre und die Entwicklung des Kraft fahrzeugverkehrs rüttelten auch an dieser lohnenden Linie. Der Omnibusverkehr nahm anfangs die Reisenden der höheren Klasse, dann auch viele der HolzNassen weg; die Lastkraftwagen bemächtigten sich eines Teiles des Güterverkehrs. Aber im allgemeinen gehört diese Linie — auch dank der reiz vollen Natur — immer noch zu den wirt schaftlich besten aus dem Schmalspur- betrieb. Zumal im Winter nehmen die Beherrscher des Brettels und des Rodels in einer Zahl zur Bahn Zuflucht, die der Omnibusbetrieb nie und nimmer ordnungs mäßig befördern könnte. Gara«» entsprang die Dotwenblgkelt de» Umbaue» der Bahnanlagen in Kipsdorf, der bereits zur Ausschreibung gelangt ist. Durch den Bahnverkehr ist nicht nur der Sommerfrischler auf die herben Reize des Erzgebirges aufmerksam geworden, auch der Wintersport verbreitete sich. Selbst aus der Reichshauptstadt, aus Leipzig, Chemnitz, Freiberg u. a. kommen alljährlich eine große Zahl Erholungsbedürftiger oder Sport treibender in das waldgesegnete Ost erzgebirge. So hat dis Bimmelbahn, wie sie gar oft schenweise genannt wird, redlich zur Hebung des Fremdenverkehrs beigetragen; nur ihrer Pionierarbeit sind die Erfolge gutzuschreiben. Wer denkt von den älteren Bewohnern an dieser Bahnlinie noch des Eröffnungstages am 30. Oktober des Jahres 1882? Rach 15 Monaten Bauzeit konnte bi« Dahn betriebsfertig übergeben werden. Eine gewaltige Arbeit wurde geleistet, denn die 26,2 Kilometer lang« Strecke erforderte neben bedeutenden Felssprengungen den Dau do« 37 Drücken. Die Rote Weißeritz bildete die Fluchtlinie der neuen Bahn ab Kipsdorf bis zur End station Hainsberg. Die Anfänge zur Errichtung dieser Bahn linie wurzeln im Jahre 1863 und gingen von der Stadt Dippoldiswalde aus, ohne oe- sondere Gegenliebe zu finden. Besonders Rabenau stellt« sich abseits. Beim Zusam mengehen beider Städte nach dem deutsch- französischen Kriege besserten sich di« Aus sichten auf Verwirklichung des Bahnbaues und 1881 hatte dann der Landtag die Mittel bewilligt. Anfangs fizhr die Bahn nur bis Schmiede berg und erst geraum« Zeit später bis zur heutigen Endstation Kipsdorf. Die Baukosten betrugen 875 000 Mark. Der anfangs erbaute Lumel wurde bei Einführung des Roll- bockvcrkehrs beseitigt. Mit der Eröffnung der neuen Bahnlinie erfolgte ein wesentlicher Umschwung im Er werbsleben, zumal im oberen Teil der Bahn linie. Die Landwirtschaft und der forstliche Betrieb wurden zurückgedrängt, für die Großstadt erschloß die Bahn die Reiz« des destag faßte bann eine große Zahl von Entschließungen zu beamtenpolitischen Fragen. U. a. wurde darin eine grund sätzliche Abkehr von dem Wege erwartet, finanzielle Schwierigkeiten durch Gehalts kürzungen zu beheben. Gegen die Bestre bungen, Beamte durch im freien Arbeits verhältnis beschäftigte Personen zu er- setzen, wurde nachdrücklich Einspruch ein gelegt. Es sollten in allen Zweigen der öffentlichen Verwaltung, auch dort, wo das bisher noch nicht der Fall gewesen sei, grundsätzlich im öffentlich-rechtlichen Beamtenverhältnis stehende Personen Verwendung finden. Da die Notverord- nunaSpolitik in steigendem Maße Ein griffe in die Beamtenrechte gebracht habe, sei zu fordern, -aß dieser Rechtsentwick lung, die die Grundlage des Beamten- tumes erschüttere, Einhalt geboten werde. Bestrebungen, die Beamten durch Beseiti gung des Wahlrechts unter ein Sonder recht zu stellen, würde der Beamtenbun- stärksten Widerstand entgegensetzen. Industrie Handel Verkehr Dr«S»««r Börse »»» W. Oktober. Die GrunLstimmung an de» Dresdner Effektenmärkten war auch heute zuversichtlich» so daß e» in Anbetracht den engen Marktet auf den meisten Gebieten zu kleinen Steigerun gen kam, denen nur wenige geringfügige Ab schwächungen gegenüberstanden. Gefragt waren vor allem Vereinigte Zünder, Lie 3,75 Prozent gewannen. Sötitzer LeLertuch stellten sich 8, Deutsche Ton und Schöfferhof je 2 und DitterS- dorfer Filz und Siemen» je 1,75 Proz. höher. Daneben gab es noch zahlreiche Steigerungen um 0L bis 1 Prozent. Lingner büßten gegen 24. 10. 2H Prozent ein. Sonst waren nur noch Trapp k? Münch und Thode je minus 1 Pro-, niedriger. Am Anlagemarkt interessierte Neu- besihanleihe und Dresdner AblösungSschuld, Altbesitz, die Bruchteile eines Prozentes an zogen. Die 7prozentige Dresdner Stadtanleihe büßte dagegen 0,7 Prozent ein. Dresdner Produktenbörse oom 28 Oktober Weizen, Naturalgewicht Basis 76 Kilogramm 187—192, Roggen, sächsischer Naturalgewicht Basis 70 Kilogramm 147 bis 152, Futter- pnd Industtiegerfte 154—170, Wintergerste, , Sommer ¬ gerste. sächsische 180 — 192, Hafer, inländischer, neuer 132—138, Rotklee, Sieben- bürgener u. böhmischer fester. Trockenschnitzel 9,20 — 9,40. Kattoffelflocken geschäftslos. Dresdner Marken: Futtermehl 12,20 bi» 13,20. Weizenkleie 8,60-8,90, Roggen- Kleie 9,00—10,00, .Kaiserauszug 36,00 bis 38,00. Bäckermundmehl 31,00 — 33,00, Inlandsweizenmehl, Auszug 34,00 — 36,00, Grießlermundmehl 22,50—24,00, Weizen nachmehl 19,00—21,00, Roggenmehl. Typ« SO"/« 24,50-25,50, dergl. Type 70 °/g 23,50 bis 24,50. Roggennschmehl 1 18,00—21,00. Feinste Ware über Notiz. Dte Preise verstehen sich bis einschließlich Mais per 1000 kg. alle anderen Artikel per 100 kg in Reichsmark. Cinauantin. Wicke». Lupine». Peluschken, Erbsen, Rotklee «nd Mehl iMehl tnkl- Sack tret GauSi tn Men gen unter 5000 kg ab Lager Dresden, alle» andere ta Mindestmengen von 10 000 kg waggonsret sächsischer Versandstationen. SeschästSbeleb»«- a« der Berliner Börse. Nach langer Zeit »rächte sich am Freitag a» der Berliner Börse -um ersten Male wioder ein« Geschäftsbelebung bemerkbar. Auf verschieLene Momente, wie das kommunale Arbeitsbeschaf- fungSprogramm, Diskontsenkung nach Lem Ultimo, günstige Entwicklung -er Einlagen- bewegung bei Len Sparkassen sowie die Beruhi gung in Ler Bewertung des englischen PfunLeS, gestaltete sich die Tendenz gleich zu Beginn des Geschäftes freundlicher. Auf westdeutsche Kaufaufträge lagen einige Montanwerte recht fest, Harpener und Gelsen standen im Vordergrund LeS Interesses. Am Kalimarkt, der in -er letzten Zeit völlig ge- schäftsloS war, wurden einige Umsätze getätigt, die Gewinne waren jedoch nicht erheblich. I. G. Farben erholt. Am Elektromarkt kon zentrierte sich da- Interesse. Reichsbank freund licher, auch SchiffahrtSaktien wiesen eine fest« Tendenz auf. Am Kassamarkt lagen einige Publikum»- käufe vor, -ie Tendenz war fester. — In Fest verzinslichen kam eS wieder zu lebhaften Um sätzen in Reichsschuldbuchforderungen, der Kur» dieses Papiere» konnte sich weiter erhöhen. In folge -e» herannahenden Ultimo» zeigte Ler Gel-markt eine weitere Versteifung; für TageS- gel- mußten mindesten» 4XA> angelegt werde», PrtvatdiSkonte für beide Sichten unverändert 3)4 N. Die Berliner Produktenbörse zeigte gestern nach den vorangegangenen Abschwächunge» wieder eine feste Tendenz. Zurückzuführen ist dies« Besserung einmal auf La» geringere An- gebot, zum anderen aber auch auf größere Deckung»- und Stützungskäufe. DaS Geschäft nahm allerdings keinen wesentlichen Umfang an, am Lokomarkt konnten sich Weizen unö Roggen um j« 1 RM. erhöhen. Im Termingeschäft befestigten sich Weizen und Roggen um 3 RM., Weizen konnte im Verlauf seinen Gewinn aber nicht ganz behaupten. Hafer freundlicher, Mehle schleppend. Weizen 180—81, Roggen 152—54, Braugerste 170—80, Futter- gerste 162—68, Hafer 130—35, Weizenmehl 23.50-27, Roggenmehl 19.25—21.75, Die Hilfe gegen Gicht un- Rheumatismus. Lie wissen kein sicheres Mittel gegen diese Plagegeister? Einreibung«», Packungen, Bä- der, Salben usw. lindern meistens nur für einige Zeit die Schmerzen, aber sie packen nicht immer das Uebel an der Wurzel. Ich empfehle Ihnen ein wirklich erprobte» Mittel, und Sie sollen e» selbst versuchen, . ohne daß es Sie etwas kostet; aber ehe ich Ihnen mehr sage, lesen Sie die folgenden Briese: Ich kam» nicht muhtn, Ihn?» »Men herz lichsten Dank für die ausgezeichnete Wirkung der Gichtostnt-Tabletten auszusprechen. Es ist doch ein Radikal-Mittel zur Beseiti gung jeglicher Schmerzen. Ich bin alle Schmerzen los, ja selbst die Schwellungen im Hüft- und Kniegelenk sind verschwunden und kann bei meinem Alter von 64 Jahren, jetzt bet jedem Wetter, täglich Fußmärsche von 3—4 Stunden ohne Unterbrechung unternehmen und ohne hernach Schmerzen oder übermüdete Anstrengungen zu verspüren. F. L. in G. Bor einem Jahre bekam ich Jschiasletden und war so weit, daß ich ohne Stock kaum noch gehen konnte. Da las ich etwas von Hichtosint-Tabletten. Als ich eine Woche diese K«r -mch-rmacht hatte, konnte ich schon den Stock in die Ecke stellen. Nach 4 Wochen war ich vollständig geheilt und konnte dte schwerste Arbeit tn der Landwirtschaft mitmachen. Auch bei Wetterumfchlag spüre ich nichts mehr. Ich gehe in landwirtschaftliche Stellung, welches mir früher meine Gesundheit nicht erlaubte. Ich danke Ihnen für die wunderbare Kur usw. . . . mit freundlichem Gruß A. Z. tn B. Gichtosint hat mir sehr gute Dienste getan. Der letzte Rheumaanfall tm Januar d. I. war nach kurzem Gebrauch der Trinkkur be hoben. Ich habe nach tOjährigem Leiden einen angenehmen Winter verleben dürfen, wofür ich Ihnen von Herzen dankbar bin. Hochachtend O. I. in F. Solche Briefe besitze ich über 11000 (nota- riell beglaubigt), und nun höre« A« weiter: Gicht und Rheumatismus können nur von innen heraus wirklich kuriert werden, durch Entgiftung des Blutes. Dieses ist verunrei nigt durch zurückgebliebene harnsaure Salz«, nnd diese müssen heraus, sonst nützt alles Ein- reiben und Warmhalten nichts. Zur Beseitigung der Harnsäure dient da» Gichtosint. Sie können das glauben oder nicht aber sie sollen keinen Pfennig dafür auSge- bei», ehe Sie sich überzeugt haben. Teilen Sie un» Ihre Adresse auf einer Posttarte sofort mit und adressieren Sie diese an: Dr. Schwarz, Berlin « 281, Friedrichftr, 18; es geht Ihnen dann vollständig kostenfrei eine Probe Gtchtofint mit weiteren AufklL- rnnst» «Nd »«««» G«Kr»»chKamvetf«ng M.