Suche löschen...
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 11.10.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-10-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-193210117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19321011
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19321011
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Enthält Beilage "Fremden- und Kurliste" 93.1932 Nr. 42
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-10
- Tag 1932-10-11
-
Monat
1932-10
-
Jahr
1932
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
„Der Nebel steigt, es fällt das Laub" so besingt Theodor Storm den Oktober. Und wahrlich: diese ersten Oktobertage lassen uns bereits etwas vom langsamen Welken und Absterben verspüren. Der heutige Morgen war freilich noch sonnig und ein azurblauer Himmel spannte sich über die Welt. Mild und warm, verklärend und schönhettsspendend glänzte die Sonne am Firmament. Wir fühlten uns gehoben, beglückt und ver» föhnt. Ja, wenn die Herostsonne so herr lich leuchtet, dann zerstreuen sich all diese unwägbaren Empfindungen des Gemüts, dann waltet nicht mehr bie Melancholie -es Herbstes. Wie weggewischt ist mit einem Male alles, was an das Spätjahr gemahnt, alles hat wieder ein froheres, lebensvolleres, heiteres Aussehen. Wir sehen die andere Seite des Herbstes, sei nen Zauber, seine Schönheit, sein Farben spiel. Freilich, des Jahres hohe Zeit ist vor über. Allzu früh fällt der Abend ein. Und Nebel brauen über Verg und Tal. Auch verlöschte schon am Vormittag der Sonne Glanz und ein wolkenverhangener Tag begann, das melancholische Bild des Herbstes machte uns gedankenvoll. Ein Frösteln ging durch die Seele. Wir den ken mit Wehmut an die Dürftigkeit und Armut, die bald über der Erde liegen wird . . . Dresden Drei Einbrecher festgenommen Anfang September dränge« wiederholt Nachschllifseldieb« in eine Gastwirtschaft i« Cotta ein nnd durchwühlten sämtliche Behält» nisse nach Bargeld, ohne jedoch nennenswerte Beträge zu erlangen. In der Nacht zum 1t. September gelang es ihnen schließlich, eine Geldkassette, in der sich 10 0 0 0 RM. Bar geld nnd für etwa 2000.— RM. außer Kurs gesetzte Gold- und Silbermüuzeu befanden, zu erbeuten. Jetzt gelang es der Kriminalpolizei, die Einbrüche zu klären und drei Personen als Täter zu ermitteln «ud festznnehme». Auch der größte Teil des Diebesgutes, das einer der Täter in seinem Kohlenkeller vergrabe» hatte, konnte wieder herbeigeschafst werden. l. Berichtigung. In dem vorige Woche von uns veröffentlichten Winterfahrplan ist «in Fehler unterlaufen, der der Berichtigung be darf. Es handelt sich um den Vorortverkehr Tharandt—Dresden. Der 6.44 Uhr von Tha- randt abfahrende Personenzug (6.60 Uhr ab Hainsberg, 6.83 Uhr ab Fr.-Deuben, 6.57 Uhr ab Fr.-Potschappel, 7.04 Uhr ab Dr.-Plaueni verkehrt nicht nur werktags, sondern auch Sonntags. h. Gtadtrat Paul Eichler s. Am Sonntag verstarb in Dresden im 64. Lebensjahre der unbesoldete Stadtrat Oberverwaltungsinspektor Paul Eichler. Nach zwölfjähriger Militär dienstzeit trat er in den Staatsdienst ein und arbeitete sich im Laufe der Jahre zum Vor steher der Personalabteilung der Landesver sicherungsanstalt empor. Lange Jahre war er Vorsitzender der Dresdner Ortsgruppe deS Reichsbundes der Zivildienstberechtigten. In der Zeigner-Zeit gründete er die Gewerkschaft Sächsischer Staatsbeamter, die sich dem politisch neutralen Deutschen Beamtenbund anschloß. Als sich diese Organisation zu Anfang dieses Jahres mit dem Sächs. Staatsbeamtenbunb vereinigte, erhielt er den Vorsitz. Eichler war lange Zeit Vorsitzender der demokratischen Stadtverord netenfraktion und wurde 1030 als Vertreter der Staatspartet in den Rat gewählt. h. Dte Ressource der Dresdner Kaufmann» schäft hielt am Freitag ihre Jahreshauptver sammlung ab. Nach der Verlesung des Jahres berichtes und des Kassenberichtes, die ein gün- stiges Licht auf die Geschäftsführung warfen, wurde der Gesamtvorstand mit Hofrat Holst als 1. und Fabrikant Otto Gaebler als 2. Vorsitzen den an der Spitze wiedergewählt. Besonders be tont wurde das die Gesellschaft fördernde harmo nische Zusammenwirken der Vorstandsmitglieder. h. Der Hausbesitz bleibt neutral. Vom Allgemeinen Hausbesitzerverein zu Dresden geht uns folgende Mitteilung zu: Nach einer Pressemeldung hat eine Besprechung stattgesun den zwischen Vertretern der Wirtschaftspakte!, der Staatspartei, der VolkSrechtpartei und deS HansbesitzeS, als dessen Vertreter Rechtsanwalt Kohlmann genannt wird, zwecks Aufstellung einer gemeinsamen Kandidatenliste zur ReichS- tagswahl. Der Allgemeine HauSbesiderveretn zu Dresden erklärt, daß er dieser Besprechung sernsteht nnd in seiner Liaenschast als politisch neutrale Wirtschaftsorganisation eS ablehnen muß, parteipolitische Bindungen dieser Art ein zugehen. h. Der Sarkophag für de« verstorbenen König. Wie berichtet, läßt daS HauS Wettin für den verstorbenen König Friedrich August von Sachsen einen Sarkophag Herstellen. Dte Gesamtanlage deS SarkophageS ist Prof. Dr. Wilhelm KretS, der plastische Schmuck daran Prof. Rudolf vorn übertragen worden. h. Karpfenfischen im Große« Tarten. Am Donnerstag und Freitag werben PalaiSteich und Nenteich im Großen Garten nach Karpfen abgefischt. h. Rückkehr Tre-dner Kinder. Der Auf- entbaN der zurzeit in Mecklenburg-Schwerin in Land-yffeg-e befindlichen Dresdner Jugend» sichen ist beendet. Die Jugendlichen lehren am 14. Oktober 1932 nach Dresden zurück und treffen hier 16.07 Uhr auf dem Haupt- bahnhofe ein. h. Kaffeeftund« im Deutsch«» Hdgie««- M»j«um. Wiederum ladet auf Mittwoch, den 12. Oktober, nachmittags 3.30 Uhr, das Deutsche Hygiene-Muieum zu einer Kaffee» tunde ein. Das aus mehreren Punkten zu- ammeugefetzte Programm Ler Kaffeestunde ieht u. a. vor allem eine Vorführung der Filmes „Hänschen fährt ins Spieheugland" vor. Das mit Rocht so beliebte Erste Dresdner Knaben- und Juaendorchester spielt eine vielseitig« Folge ernster und heiterer Musik. Eintritt: 0,60 RM., einschUehÜch Ausstellunas» und Muieumsbeuch, einer Tas,« Kaffee und Gebäck. (Vergünstigungen sind für dielen Nachmittag aufgehoben.) Wiederholt s« darauf hingewie en, daß die Ausstellung „Vom E,fen und Trinken" bis einschließlich Sonntag, den 23. Oktober, ver» längert ist. ap. Winterhilfe beS .Wörlitzer". Die Direktion deS Görlttzer Waren-Einkaufs- Bereins zu Dresden hat dem 5. Wohlfahrts verband, Landesverband Freistaat Sachsen, dte durch den Umzug nach Ler Riesaer Straße 7 fretgewordenen Dtrektions- und Verwaltungs räume auf der T r a b an t e n g a ss e im Rahmen der Winterhilfe einschließlich Heizung und Beleuchtung unentgeltlich zur Verfügung gestellt. In diesen Räumen beschäftigt der WohlfahrtSverband 60 Jugendliche, darunter 10 Mädchen, im frei- williAn Arbeitsdienst. Diesen jungen Leuten liegt ob, die dem WohlfahrtSverband über- lassenen Kleidungsstücke, Schuhe usw. zum Ge brauch für Hilfsbedürftige wieder in Ordnung zu bringen. Ferner beabsichtigt die Direktion des Görlitzer Waren-Einkaufs-Veretns eben- falls für die Winterhilfe/wie im vergangenen Jahre, hilfsbedürftigen Einwoh- nern Ler Stabt Nahrungsmittel zu verabreichen. Diesmal wir-, La die Küche dem WohlfahrtSverband mtt zur Verfügung ge stellt ist, nicht selbst gekocht, sondern die Nah rungsmittel werden tm rohen Zustand verab reicht. Bei dieser Gelegenheit soll das Werk der Nächstenliebe nicht nur, wie im Vorjahre, auf alte Leute, sondern auf einen wetteren Kreis der Einwohnerschaft ausgedehnt werden. h. verfchiebene Diebstähle. In der Zeit vom 8. bis 10. Oktober wurde von Nachschlüsseldieben aus dem Aufnahmezimmer des Pädagogischen Instituts, Teplitzer Straße, eine Schreibmaschine „Urania" 17621 gestohlen. — Aus einem Herren konfektionsgeschäft, Wilsdruffer Straße, entwen deten Einbrecher in -er Nacht zum 10. Oktober einen Lunkelgrauen Eheviotdamenmantel mit Persianerkragen. — In der Tannenbergstraße erlangten Einbrecher zwei deutsche weiße Riesen kaninchen. Es handelt sich um Zuchttiere. An gaben hierzu erbittet Lie Kriminalpolizei. h. Sichergestellt wurde von -er Kriminal polizei eine eckige goldene Damenuhr (Nr. 64212, gelbes Zifferblatt, arabische Zahlen 1 bis 24) mit gefedertem Gliederarmband. Nach den bis- lerigen Feststellungen hat eine noch unbekannte Person die Uhr Mitte September in der Cana- lettostraße verloren. h. Warnung vor einem Betrüger. Als an geblicher Weil aus Düsseldorf verübt zurzeit :in Unbekannter in Pfadfinderkleidung in ver- chiedenen Städten Betrügereien. In den meisten Zöllen gibt er an, daß er einen Unfall erlitten -abe. Er erschwindelt sich dadurch Bargeld. Der Mann wird beschrieben: 19 Jahre alt, 160—165 cm groß, blasse Gesichtsfarbe, blaue Augen, wul- tige Lippen, bekleidet mit dunkelblauer Breeches- Hose, schwarzen Ledergamaschen, dunkelgrünem Hemd mit schwarzer Schleife. h. Geheimnisvoller Knochens»»-. Bei AuS- chachtungSarbeiten in einem aus der Konkor- dienstraße gelegenen Grundstück stieß man auf menschliche Knochenreste. Die Staatsanwalt- chast hat die Erörterungen über die Herkunft der Knochen eingeleitet. h. Selbstmord verübte vergangene Nacht in seiner Wohnung Leipziger Straße 220 ein 89 Jahre alter Geschäftsinhaber. Die an ihm angestellten Wiederbelebungsversuche blieben ohne Erfolg. h. Selbstmord. Am Montag früh wurde im Walde hinter dem Wilden Mann ein 21 Jahre alter Fleischer erschossen ausgefunden. Es liegt Selbstmovd vor. Der Grund zur Tat wird in chwerer Krankheit gesucht. h. Zwei Leuchtgasvorgiftunge». Am Montag 4.18 Uhr wurde die Feuerwehr nach Moltkestr. 27 gerufen, wo ein« 28jährig« Frau in selbstmörde- rischer Absicht Len GaShahn geöffnet hatte. Sie konnte nach Wiederbelebungsversuchen von 18 Minuten Dauer zum Bewußtsein zurückgerufen werden und mußte tnS Krankenhaus Löbtauer Straß« gebracht werden. 6.54 Uhr wurde zu einer Sauerstoffhilfeleistung nach Stephensonstraße 28 auSgerückt, wo ein 19jäHrigeS Hausmädchen durch Einatmen von Leuchtgas bewuhtoS gewor den war. Hier lag ei» Unglücksfall vor. Ihm wurde 85 Minuten lang Sauerstoff mtt Erfolg zugeführt. DaS Mädchen konnte in der Wohnung vevbletben. h. Amel Ehefrauen teti(»bt. Durch Ein dringen von Kohlenoxydgasen aus Lem Rauch abzug in eine Wohnung -es Grundstücks Dtruvestrah« 5 verloren heute vormittag zw« Ehefrauen im Alter von 48 und 45 Jahren dte Besinnung, konnten aber durch Inhalieren von Sauerstof wieder erweckt werden. * Dresden-West MilS-rnffer vorfta-t. Ei» K»«he»bra>- entstand gestern mittag tm 1. Stock -e» Hauses Rosenstraße 65 durch Wäsche, dte zu nahe am heißen Ofen aufgehängt worden war. Bei Eintreffen der Feuerwehr war die Gefahr bereits beseitigt. Dr^Plane«. AuferstehnnaSkirche. Mittwoch, abends 8 Uhr, hält tm KirchgemetndehauS, Recke- straße 6, Bibelstunde Pfarrer Schwan über den Lolosserbrief. DreSde«»Löbtau Der Bürger» »»- ve» ckrkSvereia der Vorstädte Löbtau, Naußlitz und Wölfnitz veranstaltet am nächsten Sonntag im Gasthof Wölfnitz seine Kirmeßfeter. Geboten werden: Kunstra-fahren, humoristische Bor- träge und Ball. Dresden»Löbta». Der Evangelisch« Ar» beiterverri» eröffnete feine -teswinterltchen Veranstaltungen mtt einem ftarkbesuchten Mit» Liederabend am Sonntagabend tm Gemeinde- aale. Der Vorsitzende. Stadtverordneter E. Baier, sprach herzliche BegrüßungSworte. Im Mittelpunkt deS Abends ftanb ein Lichtbilder» vortrag, den an Stelle de» verhinderten Dr. med. Dienemann dessen Sohn, Dr.-Jng. Diene mann, hielt. Er sprach über „Reiseerlebnisse in Norddeutschland. Mtt großem Interesse folgten die Zuhörer den lebendigen Schilde- rungen über die Schönheiten der Landschaft, der Städte; der Meeresbuchten und Nordseeinseln. Die Reise begann in OstfrieSland und führte über Emden, Bangeroog, Baltrun, Norderney, Helgoland, Sylt, nach den großen Hafenstädten Hamburg und Bremen, durch die Lüneburger Heide nach Lüneburg, Hildesheim und Braun schweig und endete in Wolsenbüttel. Durch i40 schöne Lichtbilder wurde das gesprochene Wort illustriert. Die Zuhörer dankten dem Vortragenden durch reichen Betsall. Im Schlußwort wieS der Vorsitzende auf daS am Mittwoch, dem 26. Oktober, stattfindende 39. Stiftung-fest hin. Am Reformationsfest, dem 81. Oktober, hält der Verein abends 6 Uhr in der Friedenskirche Abendmahlsfeter. Die Betchtrede hält Pfarrer Dr. Wildfeuer. Dresd«»»Löbta« Bo» -er Tnrnerschaft 1877. Die Schneelaufabtellung gibt bekannt, daß für sie Entwicklung des Skilaufes in Ler Sächsischen Turnerschaft bedeutsam« Beschlüsse gefaßt wor- >en sind. Für -i« Mehrzahl der Mitglieder ist sie Einführung einer obligatorischen Unfallver- tcherung besonders wichtig. Die Versicherung soll eisten 500 Mk. beim Todesfall, b«S 1000 Mk. bei Invalidität, biS 50 Mk. Bergungskosten im Hoch gebirge und bis 125 Mk. Bergungskosten im Ritt«lacbirge. Diese Versicherung gilt auch für Linzelfahrten und für den Wettkampf. Allen Skifahrern der Turnerschaft 1877. Lie der Abtei lung noch nicht angehören, kann nur bringend geraten werden, sich der Abteilung anzufchließ«». Dres-e»»Nie-ergorbitz. T«r»v«rej» Nie-er» gvrbitz e. B. D. T. Der Verein konnte das 30jährige Bestehen der Turnerinnenabtei- lung, sowie den 10jährigen Gründungßtag der Frauenabteilung in Verbindung mit dem 54. Stiftungsfeste festlich begehen. Grob war die Anteilnahme seitens -er Einwohnerschaft, wie auch die der OrtS- und Brudervereine. Leb haften Beifall fanden die reichhaltigen gut aus geführten Darbietungen -er Abteilungen. Gau- altersturnwart Schumann überbrachte die Grüße und Glückwünsche des Gauturnrats und verlieh Max Schuster die Gauebrenurkundc. Gustav Mertig und Hermann Wustlich wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Twt. Kurt Küttner und Alfred Gerber erhielten verdiente Anerkennungen, letzterer die silberne Ehren nadel des Vereins. Ein Festball gab der Ver anstaltung einen harmonischen Ausklang. Dr.»St«tzsch. Preisschietze». Am Sonnaben- und Sonntag fand in „Krüglers Gasthof" das alljährliche Preisschießen -eS Schiehklubs „Elb talschützen" statt. Der Besitzer Otto Bleicher» verban- mit dieser Veranstaltung seine Haus kirmes. Die zu erwartenben Preise wie Gänse, Hasen, Präsentkörb«, sowie viel« wertvolle Lebensmittel unb Gebrauchsartikel, nicht zu letzt aber -i« bestens bekannte Küche der Wir tin, lockten viele Menschen an. In Mengen kamen sie herbei — trotz des starken Regens am Sonntagabend. Dresden und bi« Ober- dörfer waren auch gut vertreten. Es entstan -en unter -en Gästen frennbschaftltche und ge schäftliche Berbinbungen, di« sich für ben Dresdner Westen günstig auswirken bürsten. Während ber Wirt unb seine Frau Li« leib- lichen Bebürfniss« b«r Gäste befrivLigten, unter hielt sie ber Humorist Huth in seiner bekann ten Art unb sorgte für fröhliche Stimmung. Gohlis. Herbstfest i« -er Schule. Sie Klauben es nicht? Wer gestern -er Ein ladung zu dem schon liebe Tradition ge worbenen Herbstfest der Gohliser Dorf schule folgte, der wurde, wenn er es nicht schon wußte, belehrt, daß überall Kultur zentren sind, wo sich Menschen in aufopfe rungsbereitem, aber zielsicherem Sinne ganz einer Idee widmen. Die Gohliser Schule unter ber tatkräftigen Führung ihres Schulleiters W. Hayn stellt nun schon seit über zehn Jahren ganz bewußt das Esperanto als Bildungsmittel in den Dienst des Unterrichtes. Durch aus gedehnten Briefwechsel ber Kinder mit Schülern und Schülerinnen aus allen Kulturlänbern der Welt wird nicht nur Erdkunde gelehrt. Alle anderen Unter richtsfächer profitieren davon, und nicht zuletzt wird gerade durch Gegenüberstel lung Vaterlandsliebe und Heimatsinn ge weckt. Man hatte seine Freude daran, zn sehen, wie auch diesmal die Kinder -urch Aufführung kleiner Märchenszenen, Ge dichtsvorträge und dergleichen bewiesen, -aß ihnen Esperanto geläufig und ver traut, ein -urchaus lebendiger Begriff ist. Eine besondere Note bekam das Herbstfest in diesem Jahre dadurch, daß ein Japaner. Herr Eüchi-Doi Tsuchü aus Sendai, zwei Fische gesandt hatte, große, über fünf Meter lange Leinenballons, wie man sie dort an hohen Fahnenmasten bei festlichen Gelegensten aufhängt und im Winde schwingen läßt. Seine Bestimmung, diese Fische als Auszeichnung derjenigen deut schen Schule zu überweisen, die die Espe rantoarbeit am besten vileat, bedeutet eine Kohe Ehrung für die Gohliser Schule, nnd dte Worte eines Redners, der einen Ver gleich zoa zwischen dem kleinen Betblebem in Palästina nnb der von Gohlis aus gehenden Kulturarbeit, waren nicht ganz unberechtigt. Unter -en zahlreichen Gästen tonnte man Vertreter der ächsischen Espe rantobeweguna begrüßen so -en finnlän dischen Konsul v. Frenaell, Dr. Steche- Leipzig als den Ehrenvorsitzenden des Deutschen Esperanto-Bundes, BezirkS- oberschulrat i. R. Dr. Kraner, Gewerbe oberlehrer Naumann-Großenhain als -en Vorsitzenden -es Sächsischen Esperanto, Lanoesverbanbes, Vertreter der Espe- rantovereine Dresden und Radeberg un- viele andere mebr. Erwähnt sei noch, baß die Esperantoaroeit der Schule von -en Erwachsenen in der Gohliser Esperanto- Gruppe unter -er rührigen Leitung des Herrn Auersbach fortgesetzt wird. Eosse-nn-e. Stift»»«Ssest. Am Sonnabend abend feierte der Ziegenzuchtverein sein 16. Stiftungsfest. Wie immer, so konnte der Vor sitzende Sonntag auch an diesem Abend eine zahlreiche Versammlung begrüßen. Jnsbeson» dere galt sein Gruß den Vertretern vieler Ortsvereine, dem in stattlicher Zahl vertre tenen Bruderverein Löbtau und dem Sreisver- bandsvorsttzenden Uhlig-Dresden. Herr Sonn tag brachte in seiner Begrüßungsansprache zum Ausdruck, daß es nicht so viel kranke Menschen gäbe, wenn mehr Ziegenmilch getrunken würde. Statistisch sei nachgewiesen, daß nur 2 vom Hundert des gesamten deutschen Ziegenbestau» des tuberkulös seien. Der Kreisverbandsvor sitzende Uhlig stellte in seinen Dankesworten an den Ziegenzuchtverein Cossebaude sest, daß dieser in der Ziegenzuchtbewegung an erster Stelle stehe und hervorragende Leistungen auf zuweisen habe. Als die besten Züchter nannte er die Mitglieder Kluge, Wünschmann, Sonn tag, Frankenstein, Dübener und Schulze. Ehrend anerkennend gedachte er des verstorbe nen Mitgliedes Schulze, das als M. d. L. sich bei entsprechenden Beratungen im Landtage für die Belange der Ziegenzüchterei eingesetzt habe. Wem dieses Gebiet der deutschen Volks wirtschaft noch unbekannt war, der wurde an dem Festabend belehrt und bekehrt. Nämlich: als die Sennerinnen und Senner von der „Löbtauer Alm" herunter kamen ins Elbtal und grad nein in den Saal des Bergrestau rants. Eine Geis führten sie mit sich. Die Sennerinnen brachten einen Eimer Ziegen- auark mit, die Senner Rübenschnitzel als Winterfutter. In sauberen Schürzen und Kops- tncherln die Maid und in blankgeputzten Reiterstiefeln die Burschen, so nahmen sie Platz am Löbtauer Tisch. Die Bergwirttn hatte inzwischen eine große Portion Pellkar toffeln gekocht, und Hunderte von Augen waren nun Zeugen, wie „das Volk von der Alm" sich Kartoffeln und Quark munden ließ. Und nun wurde das eigentliche Programm des Abends vorgeführt. Das Stück „Schusters Liese" war ein Sorgenbrecher ersten Ranges. Die darstellenden Personen. Frau Dübner, als verw. Rechnungsrätin, Fräulein Wünschmann, als deren Tochter, Herr Hadlich als Erich von Loebel, Herr Kupper als Schuhmachermeister Killicke, der Willy Scherl als Schusterjunge und Herr Pretzsch als Loebels Faktotum, zeig ten sich ihren Aufgaben gewachsen und ent- sesselten durch ihre Mimik tosende Lachsalven. Cossebaude. Beendigung -«r Kartosselerute. Die diesjährig« Kartoffelernt« war vom Wet ter begünstigt. In knapp drei Wochen war sie beendet. Wir berichteten, daß die Nachlese von Erwerbslosen, die zu Hunderten mit allen möglichen Transportmitteln die Felder bevöl kerten, durchgeführt wird. Und wie die Land» wirte bestätigen, wurde ganze Arbeit geleistet. So mancher Erwerbslose hat sich auf dies« bil lige Art seinen Winterbodarf an Kartoffeln eindecken können. Den "andwirten sollte man dies danken. Daß dieses „Ernten" wenigstens in hiesiger Gegend so reibungslos vonstatten ging, ist in erster Linie den Sicherheitsorganen zu verdanken. Gendarmeriekommissar Schaaf und Gendarm Heim von der Station Cosse baude teilten sich in den nicht leichten Ord nungsdienst mit zwei berittenen Gendarmen der Polizeibirektion Dresden. Ab und zu waren an diesem Dienst auch Dresdner Polizei organe zu Rad beteiligt. Tag und Nacht waren diese Beamten während der Kartofselerntezeit auf den Beinen im Interesse der Landwirte und -er Stoppler. AuS der Lößniß. Todesfall. Im Alter von 71 Jahren verstarb in Kötzschenbroda Oberst a. D. Arthur Göhler. Der aus Zschopau stammende Verstorbene trat nach Be such deS Kadettenkorps 1879 in das Jns.-Reg. 102 ein, war später bei den Regimentern 104, 178 und 177. Bei Kriegsausbruch wurde er im Reserve-Jnfanterie-Regiment 242 BataillonS- kommandeur und wurde am 24. Oktober 1914 schwer verwundet.' Nach seiner Wieder herstellung war er vom 25. Mat 1915 bis 7. Juli 1915 Kommandeur des Ersatzbataillons Res.-Jnf.-Reg. 101 und vom 8. Juli 1915 ab Kommandeur des mobilen Etappenhilfs- bataillons 8 bei der Etappeninspektion -er A.- Abt. C in Metz. Am 30. November 1918 wurde er aus dem Heeresdienste entlassen und am 28. August 1920 erhielt er den Charakter als Oberst verliehen. ^enn ciu evnircM wipst, VeicklS Peck sicuL t, konn oueß
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)