Volltext Seite (XML)
-t. Drensiag, den 19. Luit Nr 167 1932 Welle »a -I «- Werden s die letzten Morde sein? Berlin, 18. Juli 1932. »bare 2! fvl- »gen ihm ibea- mau pach« rollte ein- Do-r- eine lende be» ichea reden habt, ben.^ Aber trekla« lt: Die LU kein ich eiae bie An» sugabrn. immun« hen Be- c tu der vor er zen und Wunsch n vorn- :n Bar- rb reitete Gutschein maß 8 1 arbetrag stizmini- erung». ind L». ein« „ len der Jetern -tückche« , bis «» lern- t» Immer- ken die ,en unö büschen, iehr«r«u tern um ein stn- a ihren inzel- 'oktor eines nnem kniff- -r, >e. Der Reichsminister des Inner«, (gez.) Freiherr v. Gayl. l, als unter >ar?" chfor- I des An- imör- Mr gegen die KPD. geniytet Münchcn, 19. Juli. (Radio.) Zum Demo«. strationSverbot der Reichsregierung schreibt die „Nationalsozialistische Korrespondenz" u. a.: Wir Nationalsozialisten haben keine Ursache die Be stimmungen der neuen Verordnung, in der wir eine erste Maßnahme gegen den unerträglichen roten Terror erblicken möchten, etwa als gegen uns gemünzt anzusehen. Sollte allerdings die Maßnahme des Kabinetts Papen dazu bestimmt oder geeignet sein, dem sozialdemokratischen Polizeipräsidenten der schwarz-roten Länder eine Handhabe zu geben, die von uns mühsam er- kämpfte Provagandafreiheit erneut zu sabotieren, so wirb di« jetzig« Reichsregierung sich klar dar über sein müssen, daß eS dann für die NSDAP, nur »och allerschärfste Kampf st ellung geben könnte. Wir werden die Taten des Kabinetts ebeusr abwarteu wie bisher und hoffen bald ein wandfrei feststellen zu können, ob hinter Ler neuen Notverordnung wirklich -er Will« steht, die marxistischen Mordzentralen auSzuräuchern oder nicht vielmehr der Wille des Herrn Seve- ring, dem verhaßten Nationalsozialismus die ge fürchtete Propagandawaffe noch in der letzten Minute aus der Hand zu winden, was bekannt lich der einzige Zweck der roten Mordoffensive der letzten Tage gewesen ist. Mn lobt Bayern Herrn Gayl Die „Bayrische Staatszeitung" begrüßt die Wiederaufnahme des Demonstrationsverbotes unter der Ueberschrift „Endlich". Es bestehe aller Grund, den verantwortlichen Reichsinnen minister für diese Kehrtwendung zu belobigen und zu verhindern, daß unter dem Druck irgendwelcher Einflußnahmen dieser heilsame Beschluß wieder umgestoßen werde. Damit sei zemsprech-Anfchwß : Amt Dresden Ar. S1S07 rei^ldr. Elbgaupreffe Slafevitz WWW MMMk» W MlNM do» «MW« Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Rates zu Dresden für die Stadtteile Vlasewitz, Loschwitz, Weiher Hirsch, Bühlau, Rochwitz, Wachwitz und Laubegast (ll. und III. Verwaltungsbezirk) der Gemeinden Niederpoyritz, Hofterwitz, Pillnitz, Weihig und Schönfeld, sowie der Amtshauptmannschaft Dresden. Verlag Stbgau-»uch-ruckere> und Veriagsanstatt Hermann Seyer S Uo. Vreaden-Slasewitz. - Verantwortlich für Lokale« H«r> Drach« tür den übrigen Zaha« Sagen Kerner beide m Dresden. tn u. 1. Versammlungen unter freiem Himmel und Aufzüge sind bis auf weitere» verboten. 2. DaS Verbot gilt nicht für Versammlungen unter freiem Himmel, wenn sie in festumfried«- tm dauernd für Massenbesuch eingerichteten Anlagen stattfinden und ihr Besuch nur gegen Ein trittskarten zugelassen ist. Auf Versammlungen dieser Art findet die Verordnung LeS Reichs ministers des Innern über Versammlungen und Aufzüge vom 28. Juni 1932 Anwendung. 8 2. I. Mit Gefängnis, neben dem auf Geldstrafe erkannt werden kann, wird bestraft: 1. Wer unter Zuwiderhandlung gegen daS Verbot deS 8 1 eine Versammlung unter freiem Himmel ober einen Aufzug veranstaltet oder leitet oder dabei als Redner auf tritt. 2. Wer für eine Versammlung unter freiem Himmel, die nach 8 1 verboten ist, den Platz zur Verfügung stellt. H. Mit Geldstrafe bis zu 180 RM. wird bestraft, wer an einer Versammlung unter freiem Himmel oder einem Aufzuge, die nach 8 1 verboten sind, teilnimmt. 8 s. Diese Verordnung tritt mit ihrer Verkündung in Kraft. Sächsische DRUM m° EWWM auch daS Spiel mit dem Gedanken einer Ver hängung des Ausnahmezustandes auf militä rischer Grundlage im Reich und in Len Ländern hoffentlich zu Ende gespielt. Die Linke ruft nach dem Unisormverbot. bie Rechte nach dem Reichslommiffar Die Blätter der Linken fordern als Ergän zung des Demonstrationsverbotes zunächst die Wiedereinführung des Uniformverbotes, weil sie in besten Aufhebung die Ursache allen Uebels erblicken. Die Reichsregeirung ist vor erst nicht gesonnen, diesem Wunsche Rechnung zu tragen. Die Parteien -er Rechten nehmen die Altonaer Vorgänge zum Anlaß eines neuen Vorstoßes gegen die preußische Regierung, die sich als unfähig erwiesen habe, mit Hilfe ihrer Polizei den Ausbruch der Unruhen in Altona von vornherein zu verhindern. Reun Verletzte Aus Lem Tönnies-Berg in Linden wurde ein mit Nationalsozialisten besetzter Lastkraftwagen beschosten. Zwei Insassen wurden verletzt; sie mußten ins Krankenhaus gebracht werden. Zwischen Peine und Vöhrum verhaftete di« Polizei sieben Reichsbannerleute, Lie vom Stra ßengraben auS auf heimkehrend« SA.-Leute feuerten. Zwischen Klein- und Groß-Ilsede wurde einem SA.-Mann von ReichSbannerleut«n das Braunhemd auSgezogen und -te Mütze wegge nommen. Dann wurde er blutig geschlagen, so daß er in« Krankenhaus etngeltefert werde« vostqeb. Ftü Fälle yöh. Gewalt, Krieg, Streiks usw. hat der Sezieher keinen Anspruch auf Leser«. bzw.Mchlieferg. d. Zeitung oL.RÜckrahl.L.LejeaeldeS. Druck: Clemens Landgraf Aachfl. Dresden-Freital. Sei unverl.einges.Manuskr. istRückp.beizufüg. Für Anzeigen, » durch 'ermpr aufgegeb werd., könn. wir eineDerantw bez. d Richtiqk nicht übernehm Erschein» täglich mit den Deilagen: Amti. Fremden- und Kurliste, Agrar-Warte, Radio-Zeitung, Nur ein Viertel- stündchen Lachen, Aus alter u. neuer Zeit, Moben-Zeitung, Schnittmusterbogen. Oer Bezugspreis betr. monatl. M. 2 -, eim»l.30pfg Trägerlohn, durch diepost ohne Zustellgebühr monatl M.2.-,einschl ZOPfg. Redaktion UNd EfpedtttoN Wieder 3 Tote Zu schweren politischen Unruhen kam «S Montag mittag in Groß-Rosen (KreiS Striegau). Anläßlich eines Propagandamarsches der SA. griffen Mitglieder der Eisernen Front einen durch die Ortschaft marschierenden SA.-Trupp mit Aexten, Rodehacken und Revolvern an. Die SA. mußte der Uebermacht weichen und hatte einen Toten, einen Schwer- und drei Leichtver letzte. Ein Polizeiaufgebot aus Striegau konnte die Ruhe wiederherstellen. Im Anschluß an die Beerdigung der am Freitag bei einer Erwerbslosenkundgebung er- schossenen beiden Frauen veranstalteten auswär. tige Kommunisten in Langenselbold bei Frank furt a. M. einen Demonstrationszug, wobei es zu Zusammenstößen mit der Polizei kam, als Teilnehmer des Zuges eine Fensterscheibe ein schlugen. Ein 29jähriger Arbeiter aus Groß- Auheim sowie ein älterer Mann aus Offenbach wurden getötet, mehrere Personen teil» leicht, teils schwer verletzt. M M SM WMg! Die Regierung greift endlich durch! Am vergangenen Sonntag ist es wiebervm a« vielen Orten zu blutigen Zusammenstößen gekommen. In der weitaus überwiegende« Zahl der Fälle beruhen die Zusammenstöße aus Pro vokationen und hinterhältigen Ueberfälleu vo« kommunistischer Seite. Um die unmittelbare Ge fahr neuer Ueberfälle anf öffentliche Umzüge z« verhindern, hat der Reichsminister des Innern mit dem hentigen Tage bis auf weiteres auf Grund der zweiten Verordnung des Reichsprä sidenten über politische Ausschreitungen vom 28. Juni 1W2 ein allgemeines Verbot von Versamm lungen unter freiem Himmel und Aufzügen erlasse». Die Reichsregierung ist entschlossen, alle Maßnahmen zu treffen, um Leib «ud Lebe« der Staatsbürger gegen weitere Angriffe zu schützen und die freie politisch« Betätigung zu sichern. Sie erwartet von allen Teile« des Volkes,' die auf dem Boden des Rechts stehe«, Rahe und Besonnenheit. Nur dann kann den bewußten Provokateure« blvtiger Auseinandersetzunge« wirksam das Handwerk gelegt werde«. Jas JeWNWlVNMlHl tritt Ml in UM Di« Verordnung vom 18. Juli über LaS Demonstrationsverbot hat folgenden Wortlaut: Auf Grund LeS Paragraphen 2 -er 2. Verordnung LeS Reichspräsidenten gegen politische Ausschreitungen vom 28. Juni 1932 wird verordnet: I Anzeigen werden die »gespaltene Petit-Zeile mit 2S Goldpfenmgen berechnet, Reklamen die 4 gefpaltene Zeile l mit IVO Goldpfenntgen Anzeigen u. Reklamen mit plahvorschnsten und schwierigen Satzarten werden mit SOA Aufschlag berechnet. Schluß der Anzeigenannahme vorm. 11 Uhr Für das Erscheinen der Anzeigen an bestimmten Tagen oder Plätzen, towie für telephonische Aufträge wird keine Gewähr geleistet. Insertionsbeträge sind sofort bet Erscheinen der Anzeige fällig. Sei späterer Zahlung wird der am Tage der Zahlung gültige Zeilenpreis in Anre nung gebracht Rabattanspruch erlischt: b. verspät. Zahlung, Klage ob Konkurs d. Auftraggebers AM»« a«f die Nationalsozialiste« dz«, auf die Polizei haudelt, der auch erfolgt wäre, wenn der Zug eine andere Richtung genommen hätte. Alle Vernehmungen von Beamten und Füh rern ergaben, daß die Polizei die Feuer disziplin streng gewahrt hat. An der Tätigkeit von zahlreichen Dachschützen kann schon nach Art der Verletzungen und der Einschüsse in die Uniformen oer Be amten nicht gezweifelt werden. Die Verhafteten sind zumeist Hambur ger, die offenbar geschlossen der Parole ge« folgt sind, den SA.-Zug zu stören. Bei vier Verletzten hat man Bem- amputationen vornehmen müssen. Tie weitaus meisten Verletzten sind auf der Straße angeschossen worden. Tie Polizei ist überzeugt, daß die Zahl der Verletzten, wenn nicht auch der Toten, noch größer ist, als bisher bekannt wurde, da wahrschein lich von feiten der Antifaschistischen Aktion Opfer beiseite geschafft sino. Wie amtlich mitgeteilt wird, sind von den ins Krankenhaus eingelieferten Schwerverletzten zwei weitere Personen, ein Kommunist und eine Frau, beide aus Altona, am Montagabend ge storben. Die Zahl der Todesopfer der Schieße- reien erhöht sich damit auf insgesamt 14. regierungen nicht denkbar. Die ReichS- regierung glaubt sich aber mit Recht gegen- iber den bürgerkriegähnlichen Zuständen der Zustimmung der Landesregierungen zu allerschärfsten Maßnahmen absolut sicher. wirklich äußerste Entschlossenheit vor handen ist, der KPD. zu Leibe zu gehen. In der weitaus meisten Zahl aller gemel deten Zusammenstöße handelt es sich ja um Angriffe der KPD. Noch im Lause dieser Woche erwartet man von feiten der Reichsregierung die angedrohte Ver schärfung durch die Einsetzung eines be sonderen Ausnahmezustandes mit Ein setzung von besonderen Gerichten, die auf Grund des Artikels 48 das Recht haben, in einem abgekürzten Verfahren den Besitz und Gebrauch von Waffen und Spreng stoffen besonders schwer abzuurteilen. Diese Schnellgerichte sollen sogar die Befugnis erhalten, bei Waffen- und Sprengstoffmißbranch die Todesstrafe zu verhänge». Die Grundgesetze der Verfassung wer den durch diese Gerichte also nicht aufge hoben. Man will vermutlich wohl auch mit Rücksicht auf das Ausland die aller letzte Möglichkeit, die Uebertragung der militärischen und polizeilichen Gewalt auf den Reichswehrminister vermeiden. Diese letzten Bestimmungen mit der Schaffung des Ausnahmezustandes sind schon zur Zett von ReichSvräsident Evert mit Erfolg angewandt worden. Die Verhängung der Todesstrafe ist übrigens ohne Einwilligung der Laubes- Der Altonaer Uebersall war abgekartete Sache Ter Altonaer Polizeipräsident gab den Vertretern der Presse eine eingehende Darlegung der blutigen Vorfälle am Sonntag. Er erklärte, daß die Polizei die Nationalsozialisten gewarnt habe, doch hätten diese Wert darauf gelegt, überall zu demonstrieren und das Versprechen ab gegeben, Ordnung und Ruhe bei der Kundgebung zu bewahren. Die Polizei habe in Uebereinstimmung daraufhin Maßnahmen ergriffen, um Zusammen stöße möglichst zu vermeiden. Das Polizeipräsidium ist der Ueber- zeugung, Todesstrafe angedroht (Von unserem Berliner Dr. D.-Korre- spondenten.) Der Entschluß der Reichsregierung, eine vorher getroffene Maßnahme, die hart umstritten war, zurückzunehmen, hat der Regierung nicht den Vorwurf schwanken der Politik eingetragen, sondern eine ge wisse Anerkennung, sich den staatspvlitischeu Notwendigkeiten nicht verschlossen zu haben. Diese Maßnahme beweist außerdem die Unabhängigkeit von den Nationalsozia listen. In nationalsozialistischen Kreisen nämlich wird vermutlich gegen das De monstrationsverbot Sturm gelaufen wer den. Man sieht in den militärischen Massenaufmärschen eines der wirksamsten Slgitationsmittel der NSDAP, und emp findet das Verbot der Retchsregierung als Behinderung im Wahlkampf. Umgekehrt trifft das Verbot die „Eiserne Front" gleich schwer, weil man auch hier mit einem bisher nie gekannten Eifer an die militärische Organisierung und das Zur- schaustellen der eigenen Macht herange gangen war. Aus Aeußerungen von zuständiger Seite konnte man entnehmen, daß bei der Retchsregierung mit Loschwiher Anzeiger Tageszeitung für das östliche Dresden und seine Vororte. daß es sich «m eine» wohlvorbereitete« Kenerüberfall der Antifaschistische« mußte.