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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 01.07.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-193207014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19320701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19320701
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-07
- Tag 1932-07-01
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Monat
1932-07
-
Jahr
1932
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Aus dem Gerichtsfaase Der Prozeß gegen Dr. Lange Gestern wurden -i« Zeug«m»erne-mung«n fortgesetzt. Der WetnstuLenbesttzer Pfuhl aus verlt», tu -effe» Weinstube bi« Direktoren ber Raiffeisenbank un- Uralzeff verkehrten, de- kunbete, -atz bei ihm häufig -aoon gesprochen worben sei, bah Dr. Lang« Geschäft« mit Ur«l- grff mach«. D«r Zeuge Kaufmann LetSrtng au- Dres den schildert« «in Gespräch mit Uralzefs, in bem dieser äußerte, Dr. Langes Villa sei auch mit seinem, Uralreffs, Geld gekauft morde». Al» die Vernehmung des früheren Direk- iors der Raiffeisenbank, Dr. Seelmann, erfol. gen sollte, ereignet« sich et» Zwischenfall. Bet de» ersten Worte» de» Zeugen stürzte Dr. Lange plötzlich vermutlich infolge eine- Schwächeaufalls von seinem Stuhl und fiel der Länge nach auf den Boden. Man bemüht« sich sofort um ihn und richtete ihn wieder auf. Di« Verhandlung wurde unterbrochen, da eia« Untersuchung Dr. Langes erfolgen mutzte. Der GertchtSarzt gab dann Auskunft über den Ge sundheitszustand Dr. Langes und hob hervor, daß dieser schwer unter dem Druck der An klage und der Untersuchungshaft leide und be reit- vor einigen Wochen in seiner Zell« ein mal bewußtlos aufgefunden worden sei. Nach Wiederaufnahme der Verhandlung wurde -i« Vernehmung des Zeugen Dr. Se«l- mann fortgesetzt. Tr sagt« aus, Dr. Lang« selbst hab« an-<g«b«n, «r hab« sein vermögen durch Spekulation erworben. RegierungSrat Dr. Struff vom Finanz amt Berlin - Lichterfelde gab AnSknnft über da» Gteuerstrafverfahr«n gegen Dr. Lang« sowie besten damalig« Verteidigung. ES seien, wie ber Zeug« bekundete, verschiedene Anzeigen gegen Lange «ingegangen, di« so be lastend waren, daß eine Haussuchung ber Lange vorgenommen wurde. Der Zeug« habe seinerzeit von Lange zu erfahren gesucht, wie hoch sein Vermögen sei und woher «S stamme. Dr. Lange habe sehr unklar« und wechselnde Angaben über sein vermögen gemacht und sich in zahlreiche Widersprüche verwickelt. Bei Uralzeff s«t«n kein« Unterlagen gefunben wor- den, wonach dieser an Dr. Lange Geld gegeben hätte. Dagegen habe man Unterlagen dafür gefunden, daß Uralzoff von Dr. Lange Geld erhalten hab«. Nach der Vernehmung eines weiteren Be amten -eS Finanzamts bekundete der Schwa- ger Uralzeffs, Pfeifer, der über die Teppich- Angelegenheit vernommen wurde, daß Ural- zeff eines Tages einen Teppich hab« fortbrtn- g«n lasten und gesagt habe, -aß der Teppich an Dr. Lange gehe. Ueber die Zuwendungen Ural- zoff» an Dr. Lange gab der Zeug« an, -aß Uralzeff ihm einmal geschrieben habe, Dr. Lange habe 120 OM RM. für den Kauf seiner Billa von ihm erhalten. Weiter wurde «ine ganze Reihe von Z«u- gen über di« TeppichangelegenheU vernom- men, die zur Entlastung Dr. Langes geladen worden waren. Unter ihnen befanden sich frühere Hausangestellte Langes, eine Schwäge- rin und ein Freund seine» Haufes. Di« Aeu- g«n gaben ihrer Ueberzeugung dahin Ausdruck, -aß der fragliche T^pich bereits zu einer Zeit im Besitz Langes g«wesen sei, die vor bem Zeitpunkt liege, an dem Uralzeff den Teppich Lang« gegeben haben will. Mit völliger Sicherheit vermocht«» diese Zeugen jedoch nicht, Ihre vekund»»-«» zu mache». Dr. Lange be hauptet beka»»tlich selbst, de» Teppich scho» vor der von Ural-eff angegebenen Zeit besest«» und von «iy-m Händler selbst «rworben zu habe». In diesem Zusammenhang wurde «tu Tepptch-Sachverstä»dtg«r gehört, der t« seinem Gutachteu de» Wert de- Teppichs auf höchsten» 2200 RM. bezifferte, während er nach Uralzeff» Angaben 18 OM bis 20 OM RM. wert sein soll. Im verichtsfaal bestöhle». Während de» gegen Rechtsanwalt Dr. Lange durchgeführten Mein«idSprost«» wurde am Donnerstagnachmtttag ber al» Zeugin ge- ladene» Schwägerin de» Angeklagten, Frau Herzog, im Zuhürerraum die Handtasche mit 86 Mark Inhalt gestohlen. Süh»e für «tue politisch« Schlägerei. In ber Nacht zum 1L März gingen in Ge ringswalde acht Nationalsozialisten durch die Straßen, um festzust«llen, ob ihre anläßlich der RetchSprästdentenwahl angeschlagene» Wahl- plaöate von politischen Gegnern abgerissen oder überklebt worden waren. Auf diesem Kontrollgang begegneten sie einer Anzahl Reichsbannerleute, die unterwegs waren, um ihre eigenen Plakate zu kontrollieren. Als sich di« Nationalsozialisten getrennt hatten, um nach Haus« zu gehen, wurde» der 19jährige Lehrling Könnecke und der Ajährige Wirt- schastögehtlfe Kühn von einer Anzahl Reichö- bannerleute, mit denen sie bereits beim ersten Zusammentreffen einen Wortwechsel gehabt hatten, geschlagen. Besonder» Könnecke wurde Übel zugerichtet. Wegen dieser Vorgänge halten sich nunmebr vor bem Lhemnitzer Ge- metnsamen Schöffengericht sieben Reichs- bannerleute zu verautworten. Sie erhielten GefäugniSftrafen von 4 bis 7 Monaten. Drei Nationalsozialisten, darunter auch Könnecke, wurden, da st« bewaffnet gewesen waren, zu je drei Monaten Gefängni» verurteilt. Auch Buchhalter Lehma»» legt ««»ist,» et». Wie wir erfahren, hat auch ber Buch- Halter Lehmann Revision gegen feine ver- urteilung angemeldet. Da» Sklarek-Gertcht, dessen Mitglieder jetzt auf Urlaub gegangen sind, will Ende Falt wieder zusammenkom men, um die ausführliche schriftliche Urteils begründung zu besprechen, die wahrscheinlich erst gegen Ende des Jahre» vorltegen wirb, weil man schon jetzt mit etwa 800 Setten Ur- tetlsbegründung rechnet. Bestechungsprozest in PotS-am. Bor der Strafkammer beS Potsdamer Land gerichts vegann gestern die Verhandlung wegen -er großen Durchstechereien beim Tiefbauamt Potsdam, bie im Herbst vort- gen Jahres zur Aufdeckung kamen und in deren Verlauf sich infolge besonderer Um- stände Stadtbaurat Fischer erschossen hat. Unter der Anklage der aktiven und passiven Bestechung und des fortgesetzten Betruges gegenüber der Stadt Potsdam bzw. .der Beihilfe dazu haben sich setzt zu verant worten der Stadtbauamtmann Kiesling, der Techniker Gerbracht, der Bautechniker Dübner und der Ingenieur Kumlehn. Die Angeklagten bestreiten ihre Schuld. Die Stadt Potsdam ist durch die überzahlten Summen um über 200 000 Mark geschädigt worden. < Brandenburg gewinnt das Eik spiel um den Handball Notpokal Der Perserschah läßt Briefträger Nps«. In Berlin findet zurzeit die Berufung». Verhandlung in dem MajestStSbelndu gungsprozeh -es Schahs von Persien ge. gen den persischen Studenten Alami «ch die Redakteure Wehner und Duschinskt statt. Die Angeklagten hatten in Berlin die persische Zeitschrift.Peykar" heraus-«» geben, in -er -as geaenwärtige Regime in Persien auf das heftigste beschimpft un bekämpft wurde. Etwas sondrr-ar fchei. nen die Verhältnisse in Persien in der Tat zu sein, denn gestern stellte der Vertetdi- ger -er Angeklagten einen veweisantraa, wonach der Schah von Persien fünf «ries, träger in Teheran, die in Ausübung ihre» Amtes mit der Briefpost -ie Zeitschrift .Peykar" auStrugen, ohne viel Umstände hat köpfen lassen. In erster Instanz wa. ren Lie Angeklagten freigesprochen, -er Perser Alawi jedoch aus Preußen au-ge- wiesen worden. Sport Fußball Am Donnerstag lieferte» sich R«se»fm«t und Bra«de«b»rg am Trachenberge« Platz ei, Gesellschaftsspiel. Bis zur Pause war -er Kamps auSg«glich«n unb jede Partei kam ,« «in«m Erfolg. In der -weiten Spielzeit konnte Brandenburg durch zwei weiter« Tore ben ver. dienten Steg von 3:1 sicherstellen. Die Volksdeutsche Bedeutung des 11. Deutschen Siingerbundessestes in Frankfurt a. M. DaS 11. Deutsche GängerbundeSfest findet t» diesem Jahre in -er Goethestadt Frankfurt am Main statt. ES sollten eigentlich möglichst aus der ganzen Welt auch auSlanddeutsche Gänger in großen Scharen nach Frankfurt kommen, um in einer machtvollen Kundgebung die Zusammengehörigkeit aller Deutschen in ber Welt kun-zutun. Di« Wirtschaftskrise hat diesen Plan leider sehr stark eingeengt, und so wer-en aus Uebersee nur einige Dutzenb Ver- treter unb aus -em europäischen Ausland höch st««» rintg« hundert Gänger «rscheinen kön nen. Wenigstens werden aber alle ausland deutschen Gebiete vertreten sein, so vor allem die Su-etendeutschen, deren Sängerbund über SOO Vereine mit 25 000 Sängern und 8000 Sän gerinnen vereinigt. Auch aus Südosteuropa, aus Siebenbürgen un- -em Banat, werden Vertreter der alten deutschen Gesangvereine erscheinen, -t« mit ihren schönen Trachten in -em großen Festzug sicher allgemeines Auf- sehen erregen wer-en. Der -eutsche Männer- gesang spielt bet ben Siebenbürger Sachsen un- Banater Schwaben womöglich noch eine bebeuten-ere kulturelle Rolle als im Mutter land. Die Siebenbürger Sachsen sind mit ihren Musik, und Gesangvereinen vorbildlich für Magyaren und Rumänen geworden, und bi« großen Oratorien un- Opernaufführun gen, die von -en Vereinen in Kronstadt un- Hermannstadt von Zeit zu Zeit geboten wer den, sind musikalische Leistungen, für die sich das ganze Land interessiert. Auch bei -en Donauschwaben sind -ie -rutschen Männer- gesangvereine stärkst« Träger -er deutschen Kulturarbeit. Im rumänischen Banat allein wirken heute mehr als hundert deutsche MSn- nergesangvereine in hervorragender Weise. Daß in -en ehemals preußischen Gebieten, -ie heute zu Polen und Litauen gehören, selbst- verständlich -ie Männergesangvereine im Volksdeutschen Leben von großer Bedeutung sind, braucht nicht besonders hervorgehoben zu werden. Ein Vertreter des Deutschtums in Polen, ein Siebenbürger Sachse, ein Sudeten deutscher und ein Deutsch-Amerikaner werden bet der volksdeutschen Kundgebung in -er Paulskirche un- bei der Volksdeutschen Wethe- stun-e als Hauptredner sprechen. In Nord amerika waren seit hundert Jahren die deut schen Gänger mit ihren großen Sängerfesten die besten und eifrigsten Vertreter der deut schen Musik, in Südamerika gibt «8 in Chile und Brasilien je «inen deutschen Sängerbund, unb auch in GUdwestafrika hat sich vor weni gen Jahren ein Bund -er -rutschen Sänger gebildet. Ueberall in -er Welt sind die -rutschen Ge sangvereine treue Wächter -es Deutschtums, und eS ist erfreulich, -aß bei dem Frankfurter Sängerfest -iesen auslanddeutschen Sängern der ihnen gebührende Platz in der großen Fülle der Veranstaltungen -ugrwiesen wurde. Aus den beiden Volksdeutschen Veranstaltun gen wird das -eutsche Volk -eS Reiches wie-er erkennen können, in wie inniger seelischer Ber- bin-ung -aS AuSland-eutschtum mit dem Mut- terlan-e steht. Bei-e Veranstaltungen werden wichtige Marksteine in -er Volksdeutschen Arbeit sein. Die vom Gau Ostsachsen in -en vergangene» Wochen durchgeführten Han-ball-Notspiele er- reichten am Donnerstag ihr En-e. Im End spiel standen sich -er ostsächsische Reister Bra»denburg und -te in letzter Zeit mächtig nach vorn gekommene Elf von Gut» Rnt» gegenüber. Beide Mannschaften lieferten sich den erwarteten ausgeglichenen Kampf, -er schließlich erst in -er Berlängerung von vm», denburg gewonnen wunde. Zur Paus« Kan da» Spiel 1:1, nach Ablauf -«r reguläre» Spi«lzeit 4:4: -ann stellte Brandenburg dnrch eine« fünfte» Treffer den Sieg sicher. Universität Halle Mitteldeutscher Hochschulmeister im Fauftdoll In Dresden wurden di« Faustballmetstru schäften zwischen -en Mannschaften ber Uni. versitäten Halle, Jena unb BreSlau sowie -er Technischen Hochschule Dresden -urchgefü-rt. Die Meisterschaft fiel au Halle vor Jena, Dresden und BreStan. Turmerspiele am Sonvaberd Kostball. VfL. Reichsbahn komb. gegen PoNzekspOrt, verein komb^ 18 Uhr, auf -em Spielplatz der Reichsbahn in DreSden-Strehlen. Handball. Le»bnitz,Ne«ostr« r. gege» Tfchft. 1877 4 n» 19 Uhr. Trachenberge L gege» Dresden, Gr»« L um 18.30 Uhr. Fußball. vrockwitz 1. gegen SG. Sötzscheubr,-« 1, um 18 Uhr in Brockwitz. Gorbitz 1. gegen Weinböhla 1. um 18M Uhr. ^op^rtgüt 1830 d7 Karl Köhler L To^ Berlin-Zehlendorf. (Nachdruck o«rösten.) r». Die stolze kühle Elisabeth Merian weint« leise vor sich hin. Jetzt war sie nicht da» selbstbewußte Sportmädel, jetzt war sie nur ein liebende. Weid, dessen Seele sich nach dem Manne sehnte, dessen Liebe ihr da» Höchste schien. Klaus Ullrich von Rahorst aber dachte: „Wer war denn da»? Eine Sommerfrischlers«? Bißchen früh, aber immerhin möglich. Mich interessiert die Fremd« selbst- verständlich nur, weil sie mir fremd ist, da ich ja sonst jede» Men schen im Umkreis kenne." Ader auch dann, al» Graf Rahorst in fröhlicher Gesellschaft war, tauchte vor ihm ein paarmal da» schöne klare Gesicht de» Mädchens auf. Auf sich selbst ärgerlich, versuchte er, da» fremd« Mädchen au» seinen Gedanken zu entfernen, doch er ertappt« sich noch einige Male dadei, daß er sich mit den graugrüne», schönen Augen beschäftigte, bi« ihn so groß und erschrocken angeblickt hatten. 7. Kapitel. In Dudenhofen stand da, Wetter auf Sturm. Der alte Hallern sah blaurot aus und schüttelte in höchster Wut bi« Fäuste. Immer wieder la» er das Schreiben, das er heute früh erhalten vnd das solgenden Wortlaut hatte: „Sehr geehrter Herr von Hallern! Hierdurch gestatte ich mir. Ihnen folgendes mitzutesien: Schloß Rahorst ist an einen Ausländer verkauft worden, der es jedoch vorzieht, nicht in Rahorst zu wohnen, sondern in seiner bisherigen Heimat. Dies nebenbei. In der Hauptsache wtsd Sie es mit Recht interessieren, daß Ihre sämtlichen For derungen an den Grasen Rahorst von mir aus beglichen wer- den, sobald Eie die Freundlichkeit haben werden, mir dies« Forderung«« vvrzulege«. Hochachtungsvoll Iusttzrat Dr. Hertling." Hallern hatte geglaubt, der Schlag müsse ihn rühren, al» «r da» zum ersten Male la». Da» — das? Das sollte wahr sein? Er sollt« um sein«» Triumph, d«n stolzen Kerl dort drüd«n gedemütigt zu bad«n. komm«»? Da» war doch ganz ««»geschlos sen, daß da» Glück, da» ihm di»b«r det jeder Teuselet so treu ge wesen. ihn jetzt so grausam tm Stich ließ? Ein reicher AuslSnder! Sieh da! Wo kam der uu» aus «tWÄ Kr-eschgM At» da« LjU La lchog gg« ükLL« »s vc herkam. Der Teufel Hütte ihn holen follen, ehe er den Rehorsts als Retter nahte. Was nun? Nun war er der Blamierte unb bie da drüben hatten allen Grund, über ihn zu lachen. Das durfte nicht sein. Irgend etwas mußte geschehen. Ganz gleich, was! Und wenn es mit ungeheuren Geldopfern verbunden war, es mußte etwas geschehen, um im letzten Augenblick noch Schloß Rahorst an sich zu dringen. Wenn er doch nur von dem schlauen Fuchs, dem alten Hertling erfahren könnte, was der Ausländer bezahlt hatte. Vielleicht, wenn er Gewinn dadei hatte, schlug er das Schloß wieder los. Denn so borniert würde er doch nicht sein, nur aus lieber langer Weile den Besitz zu kaufen. Und ebenso würde er kaum mehr gezahlt Haden, wie di« Schulden ausmachten. Wenn man ihm etwas mehr dot, ihm irgendein Märchen aufbanb, dann Uetz er sich vielleicht doch Herdei und gad Rahorst wieder her. Hallern lief hin und her. Die Zigarre hatte er langst weg gelegt, sie schmeckte ihm heute nicht, trotzdem er leidenschaftlicher Raucher war. Ha, wen» es ihm noch aus blese Wesse gelingen würde, Schloß Rahorst an sich zu dringen! Der da drüben sollte es ihm bezahlen, baß er sich dafür be dankt hatte, Guido von Hallern» einzige» Kind zur Fra« zu nehmen. Wieder war in den Augen de« Mann« da» unheimlich« Flimmern. Er mußte gehen, er mußte eden den Fremden auf suchen. Der würde doch irgendwie zu erreiche« sein. Hallern seufzte. Auf ihn wartete noch ein schwerer Gang. Er mußte seinen Damen von den Zeilen d« Iustizrat» Mittei lung machen. Davor graute ihm. Seine Frau zählte nicht viel. Sie hatte sowieso fit seinem Leden nie eine große Rolle gespielt. Eie war damals die Zugabe zu dem Geld« gewesen, das er von dem reichen Schlächtermeister erhielt. Nichts weiter! Doch Rose! Ihr ordnete er sich unter, sie hatte die Macht üder ihn, sie lenkte ihn. Er wußte das! Und doch tat er nicht» dagegen. Er war eden dlind vernarrt in sein einziges Kind, und daß sie um den Grafen Rahorst leiden könne, hatte ihn desin- nungslo» vor Wut gemacht. Und nun sollte ihm all« «twun- den sein, womit er sich an den Nadorsts rächen würde? Hallern nahm den Brief an sich und ging in da» behaglich eingerichtete Wohnzimmer, wo die Damen faßen und sich in ihre Poft und die neuesten Modedlätter vertieft hatten. Beide blickten ihm entgegen. Rose fragte sofort: „Hast du eine unangenehme Neuigkeit, Papa?" Er legte ihr den Bries in den Schoß. „Lie» mein Kind. Ich glaube, du wirst es selbst mehr als eine bloße Unannehmlichkeit empfinden." Rose la». Dann stieß sie einen empört«« Ruf au». -Düü Lü eis« HjÜlüÜLtt leine Weigerung, d»e uns gegenüber nach Lage der Dinge eine unge heure Dreistigkeit war, denn uns gehörte in Rahorst viel mehr wie ihm. Papa, du mußt etwas tun, mußt dieser Gemeinheit zuvorkommen." „Zuvorkommen kann ich nicht mehr, Rose, doch ich könnte den Käufer vielleicht durch ein große» Geldopser dazu bewege», mir Schloß Rahorst sofort weiter zu verkaufen." Rose antwortete ihm nicht gleich. Groß« Geldopfer. Das war nicht so einfach! Rofe liebte das Geld so sehr. Daß es nm so hinausgeworsen werden sollte, empörte sie, wo man doch Schloß Rahorst im anderen Falle für einen Pappenstiel hätte erlange» können. Aber ber Papa hatte recht. Man mußte in den saure« Apfel beißen, wenn nicht alles verloren sein sollte. Denn sie liebte Klaus Ullrich noch immer und sie hatte noch immer gehofft, sich doch noch am Ziel ihrer Wünsche zu sehen, wenn er erst arm und heimatlos geworden war. Not macht mürbe und sie konnte es sich nicht vorstellen, daß jemand ein armseliges Los auf sich nahm, wenn er aus der anderen Seite nur bie Hand auszustrecke» brauchte und ein schön« reiche» Mädel zur Frau erhielt. Jawohl, Rose von Hallern war sehr eingenommen von sich, und da ihr bisher nichts versagt geblieben war, so war « ihr ein fach unfaßlich, baß ihr der größte Wunsch ihr« Leben» nicht er füllt werden sollte. Fra« von Hallern, sehr rundlich in ihrem weiten Morgen- Held au» schwerer Seide, sagte Nagend: „Ich verstehe euch nicht. Laßt ihn doch laufen. Da» nützt dir denn ein erzwungener Mann. Du würdest doch nicht glück lich mit ihm. Glaubst du, baß da« besser für dich wäre?" „Schweig, Mama, da« verstehst du nicht. Wen« du scho« den Wunsch meine« Herzen» nicht gelten lassen willst, gut, aber du vergißt wohl ganz, daß wir auch seinen Grafentitel wollten? Ich will eine Rolle spielen. Wenn er mit mir geresst wäre, Graf und Gräfin Rahorst! Da» klingt! Und ich sage euch, all« i« der großen Welt kommt auf den Klang an. Auch heute noch, mögen die jetzigen Zustände « wegleugnen wollen oder nicht. Und er hätte mir keine Gnade mit seinem Namen geschenkt, den« unser Gelb hätte sein alte» Wappen vergoldet! Alle» war so gut ausgedacht und nun kommt uns dieser kommune Mensch dazwi schen, der weiter nichts hat wie einen Spleen, so riesengroß, daß er weiter nicht, zu tun hat, als wie au« Liebhaberei deutsche Schlösser aufzutaufen." Eie war ausgestanden und ging hin und her. Die weich« Seid« ihre« Morgenkleide» schmiegte sich eng um die üppige Ge stalt. Doch dar Gesicht war von Zorn entstellt und e» entbehrte zudem auch am frühen Morgen noch der vielen kosmetischen Mit- tel, die sie sonst anwandle. Guido von Hallern, Gesicht war blaß geworden dei de» Worte Liebhaberei. LLMMSÜ 1M»1 Ile W DirK Die teilt mit Auf ( Präsident, t« Srb« rmig sow lasten de «Men validen-, I Mark, »en-Krar vatsenrei »erden, te« sind Diese «d Zus Weiteres -ere Ben ersolgt ü Die Deshalb schwerden Lin gaben LandeSve Vit Rücks die durch lenden vo tie durch -ur verz, tet werd. Der La« truppe ( Motor - Z Dienst g< jur ein« gs. Kü ursicherr Srund v ter Ber 11. Juni Jnvali-e k RM.. Krankem unten u Luch die tiese voll jungen «nten m -enomm« richtigun tiefen ? ßnd -wii fragen r hierauf l könnten Dachsen trängenl Kürzung vorgerus wortung -en wür gs. W ster des Reichst«, -aß in denen m «en ist, nuichend ? Uhr i -ft die ße in -< Niger «I »ittagS Ltimms, l« rechn »achmitt
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